Beginn der Aufarbeitung des 3.HF-Wagens bei der WEM - Spende

Alles rund um Vor-Bilder, also Modelle in ganz groß

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Maschinist
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Beginn der Aufarbeitung des 3.HF-Wagens bei der WEM - Spende

Beitrag von Maschinist »

Gruß Sven

Für die Finanzierung des Projektes nun folgender Spendenaufruf:

Waldeisenbahn Muskau e.V.
Alle guten Dinge sind 3!

Endspurt in der Spendenaktion
"Vom Lagerschuppen zum Nostalgiewagen




Bis zum Ende der 70er Jahre gehörte die Waldeisenbahn Muskau mit ihren Dampflokomotiven und den kleinen rotbraunen Güterwagen
zum täglichen Bild in den Orten rund um die Kleinstadt an der Neiße. Meist bestanden diese Güterzüge aus offenen Wagen,
in denen Kohle, Ton oder sogar Moor für das bekannte Heilbad transportiert wurde. Wenn man Glück hatte,
sah man sogar einmal einen der seltenen geschlossenen Wagen vorbeifahren.
Im Regelfall waren das dann Güterwagen, in denen wertvolle Zellulose zur Papierfabrik gelangte.
Doch es gab auch 2 Personenwagen, die den Gleisbauarbeitern auf der Strecke als Unterkunft diente.
Dabei handelte es sich um so genannte Heeresfeldbahnwagen, die ursprünglich für den Verwundetentransport im ersten
Weltkrieg gebaut wurden.

Im Jahre 1978 wurde die endgültige Stilllegung der Waldeisenbahn Muskau beschlossen. Sie galt als unwirtschaftlich.
Den Güterverkehr sollten von nun an LKW absolvieren.
Die Bahnstrecken wurden abgebaut und der größte Teil der Fahrzeuge wurde verschrottet. Den beiden einzigartigen Personenwagen
blieb dieses Schicksal erspart. Sie wurden von der DDR-Regierung zur Devisenbeschaffung an Privatleute im westlichen Ausland verkauft.

Was bei der Stilllegung der WEM keiner für möglich gehalten hatte, wurde 14 Jahre später Realität: Die Waldeisenbahn Muskau
fährt in eine neue Zukunft. Als Touristenbahn verbindet sie heute die Große Kreisstadt Weißwasser mit den berühmten Landschaftsparks
in Kromlau und Bad Muskau. Besonders beliebt sind dabei die Einsätze der beiden originalgetreu erhaltenen Dampflokomotiven.
Jährlich nutzen so etwa 25.000 Besucher die Möglichkeit zu einer beschaulichen Bahnfahrt durch den Muskauer Faltenbogen,
wie man die in der Eiszeit geformte Landschaft nördlich von Weißwasser bezeichnet.

Bild

Bergung des Wagens 07-023 in Oderwitz, der als Hühnerstall diente. Foto: U.Schuster

Doch die Waldeisenbahn Muskau ist heute noch viel mehr, als nur eine Touristenattraktion.
Sie ist ein einzigartiger Zeitzeuge der Industriekultur des 20. Jahrhunderts. Etwa 40 historische Güterwagen
konnten durch unseren Verein gerettet, restauriert und so für die Nachwelt erhalten werden.
Zu bestimmten Höhepunkten wird die WEM heute zu einer lebendigen Museumsbahn. Dann können die historischen Fahrzeuge
im authentischen Betrieb der 60er und 70er Jahre erlebt werden. Eisenbahnfans aus dem In- und Ausland säumen
dann mit Ihren Fotoapparaten die Strecken der historischen Kleinbahn.

Durch verschiedene Zufälle konnte unser Verein zwischen 1994 und 2007 3 originale Wagenkästen der seltenen
Lazarettwagen, wie sie früher auch auf der Waldeisenbahn zu sehen waren, erwerben.
Sie hatten die Zeit seit dem 2. Weltkrieg als Aufenthaltsraum, Lagerschuppen und sogar als Hühnerstall überlebt.
Entsprechend schlecht war auch ihr Zustand. Doch mit dem Kauf der in den Waggonfabriken Bautzen und Görlitz
hergestellten Fahrzeugen war auch eine Vision geboren: Ein Nostalgiezug mit historischen Personenwagen soll entstehen!

Viel Fleiß der Vereinsmitglieder und zahlreiche Spenden waren nötig, aus den Resten der geborgenen Wagenkästen wieder
betriebsfähige Eisenbahnfahrzeuge zu machen. Entscheidende Hilfe erhielten wir vom Verein „Brücke e.V.“ in Blankenburg,
der sämtliche Holzarbeiten und den Innenausbau übernahm. Im September 2008 war es endlich so weit.
Die ersten beiden Nostalgiewagen konnten der Landeseisenbahnaufsicht zur Abnahme vorgestellt werden.
Nach der erfolgreich absolvierten Probefahrt stehen sie nun für den historischen Museumsbetrieb zur Verfügung.
Innerhalb kürzester Zeit wurden sie für die Gäste zu den beliebtesten Personenwagen.
Schließlich kann man in den Wagen an einer langen Tafel sitzen und feiern oder sich gemütlich am kohlegefeuerten Ofen wärmen.

Bild

Die Wagen 07-018 und 07-023 bei der offiziellen Einweihungsfahrt am 25.10.2008

Im November 2008 erreichte unseren Verein eine positive Nachricht. Der Verein „Brücke e.V.“ hat im Jahr 2009 die Werkstattkapazität, um auch den 3. Wagenkasten
zu restaurieren. Damit rückt die Vision von einem Nostalgiezug mit ausreichend Sitzplätzen in greifbare Nähe. Dabei ist unser Verein jedoch auf Unterstützung angewiesen.
Zur Finanzierung der notwendigen Mittel ist unser kleiner Verein nicht in der Lage. Der Material- und Verwaltungsaufwand wird auf ca. 12.000 € geschätzt.
Retten Sie mit Ihrer Spende diesen einzigartigen Zeugen der Lausitzer Industriekultur.

Spenden können mit dem Kennwort "Nostalgiewagen" auf das Konto 700 179 64 bei der Sparkasse Oberlausitz/ Niederschlesien, BLZ 850 501 00 eingezahlt werden.

Unser gemeinnütziger Verein ist berechtigt, Spendenquittungen auszustellen. Daher ist es wichtig, dass auf dem Einzahlungsbeleg Name bzw. Firma
und die vollständige Anschrift vermerkt sind. An dieser Stelle möchten wir uns schon im voraus bei den Eisenbahnfreunden bedanken, die das Projekt
„Nostalgiezug“ unterstützen. Natürlich will der Verein auch Rechenschaft über die Verwendung der Spendengelder ablegen und so wird jeder Spender bei einer
Einzahlung von 50 EUR und mehr eine Einladung zur
Einweihungsfahrt des kompletten Nostalgiezuges erhalten. Ein zusätzlicher Anreiz dürfte sein, dass diese Fahrt auf der denkmalgeschützten Strecke von Weißwasser
nach Mühlrose durchgeführt wird, auf der es bekanntlich keinen fahrplanmäßigen Zugverkehr gibt.

Bild

Der dritte Wagen 07-019 vor der nun beginnenden Aufarbeitung.
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