in der dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts entdeckte die Betriebsleitung der OEA, dass man mit Werbung Geld verdienen kann. Das war auch bitter nötig, denn die Umsätze aus dem Fracht- und Passagieraufkommen konnten nicht gerade als üppig bezeichnet werden. Also schrieb man die Betriebe im Einzugsgebiet an und konnte auf diese Art tatsächlich ein paar Werbekunden gewinnen. Meist waren dies auch Kunden, die ihre Fracht mit der OEA beförderten. Die Werbewagen erfreuten sich bald großer Beliebtheit und dieser Trend hält zur Freude der OEA bis heute an.
Heute stelle ich den Wagen Nr. 729 vor.
Er wurde Ende des 19. Jahrhunderts gebaut. Das genaue Baujahr ist unbekannt, auch über den Hersteller konnte nichts in Erfahrung gebracht werden. Man weiß nur, dass er in den Wirren des ersten Weltkriegs zur OEA kam. Mit seiner LüP. von 4,86 m, einem Radstand von 1,70 m und einer Ladefläche von 8 qm gilt er selbst für OEA-Verhältnisse als eher etwas handlich. Weshalb man sich bei der Essigfabrik Scior ausgerechnet für diesen Winzling entschieden hat, ist unbekannt.
Hier sehen wir ihn nun, wie er vorübergehend im Gleisvorfeld des Bhf. Erbsbach abgestellt auf seine Zustellung wartet.

Das Fahrgestell entstammt einem Fantasy-Wagen nürnberger Fertigung. Die Spiralfedern und die Achslager habe ich entfernt und durch Blattfedern und ansprechendere Achslager ersetzt, die auch tatsächlich als solche dienen.