wollte Euch nur mal kurz ein paar Bilder von meinem verdreckten LGB Schotterwagen zeigen, ich finde ein bischen Farbe, ein selbstgedrucktes Werbeschild und echter Schotter machen aus einem Industriemodell schnell einen Lieblingswagen. Meiner ist es jedenfalls im Moment.
ich habe mit Tamiya Acrylic Paints gearbeitet, diese lassen sich mit Alkohol (Isopropanol) verdünnen, das stinkt nicht so und lässt die Chance, die Spritzpistole zwischendurch mal einfach auszublasen. Die Farben sind vor allem für den Military-Bereich gedacht wodurch es eine große Auswahl an matten Farben gibt. Vornehmlich zum Einsatz kommen Braun-, Erd- und Sandtöne, die ich nach Bedarf mische. So gibt es auch da kein Patent für den richtigen Rostton. Zunächst wurden die Holzbohlen im Bremserbereich bearbeitet, abschließend mit Trittspuren des Personals versehen. Ich habe dann zuerst die großen Flächen und das Werbeschild etwas mit Flugrost (so wie an den Drehgestellen) mattiert und dann die Verschmutzung im Schotterbe- und Entladebereich aufgetragen. Die Auslaufrutschen könnte man mit dem Pinsel noch mit "Rutschspuren" des Schotters versehen, aber mir gefiel es so auch ganz gut. Dann habe ich noch die Schmierstellen an den verschiedenen Hebeln und Bremsumschaltern mit Schmieröl bzw. Fettspuren gealtert. Das geschieht wie alle Arbeitsgänge ganz vorsichtig mit Pistole und sehr stark verdünnter Farbe, ich gehe lieber fünfmal über eine Stelle bis die Wirkung gut ist, als Farbe wieder entfernen zu müssen. Verschiedene Lichteinflüsse beeinflussen übrigends das Ergebnis. Man sollte besser später noch nacharbeiten, z.B. nach der Kontrolle im Tageslicht. (Die meisten Arbeiten finden bei mir nachts statt, bei völlig unpassender Werkstattbeleuchtung). Wenn sich das hier sehr oberlehrermäßig liest, tut es mir Leid. Ich habe bis jetzt nur wenig mit Alterung gearbeitet, wenn dann nur in HO, da finde ich es wesentlich schwieriger ein vernünftiges Ergebnis zu bekommen. Sehr lehrreich fand ich die Seite von Marc Heckmann, er zeigt fantastische HO-Güterwagen, ich habe dort einiges abgeschaut.
Hallo,
Hier mal ein klitze kleiner TIP:
Tamiya Acrylic Paints kann man auch mit normalem Fenster bzw Glasreiniger auf Alkoholbasis zB Sidolin, eignet sich am besten dafür, verdünnen. Der Reiniger bricht die Oberflächenspannung und die Farbe legt sich über das zu lackierende Werkstück wie eine Folie. Brushen oder Pinsel ist egal.
Einfach mal testen.
cu Tom
Das "Werk" eines Anderen zu respektieren, ohne gleich die Verbesserungen anzumahnen, ist eine "große Geste" der Anerkennung seiner Leistung.
deine Lackiertechniken schauen wirklich sehr gut aus. Respekt
Ich habe aber auch ein paar kritiche Anmerkungen zu deinem Werk:
Die Betriebsnummer ist immer noch die des LGB Wagens. Für die von dir gewählte Beschriftung müsste sie auf 8710 oder 8711 lauten. Mit dem Tampondruckentferner von CL und den Zahlen von TL-Decals ist es kein Problem die Nummern zu verändern.
Der blaue Werbeschriftzug wirkt recht dick. Ich bin dazu übergegangen solche Beschriftungen auf selbstklebender mattweisser Folie zu drucken - da ist die Wirkung dann noch besser.
Zu deinem Foto 2: Deine Drehgestellalterung ist schön, jedoch sind leider die falschen Drehgestelle unter dem Wagen montiert. Bei dem Aufwand den du für den Wagen getrieben hast, würde sich die Anfertigung der Vorbildgetreuen Blenden lohnen. Ein Urmodell lässt sich recht einfach aus zwei Achslager -blenden eines Gakv (LGB 40810) herstellen.
Gratuliere Becky zu der Alterung! Als im Bahnbetrieb Tätiger möchte ich dich aber warnen, das schöne Stück in Betrieb zu nehmen. Der Bremsumschalthebel steht auf der "leer"-Stellung, obwohl der Wagen ziemlich überladen ist... Bei der nächsten Gefällsfahrt wird dein Lokführer eine böse Überraschung erleben!