Hallo Holzwürmer,
wer weiß denn, welches Holz die RhB um 1910 für den Aufbau ihrer gedeckten Güterwagen verwendet hat
Zweckdienliche Angaben gerne an
Heiner
der sich schonmal bedankt Anhand meiner Fragen könnt ihr ja so langsam auch eruieren, welches Projekt ich in Planung habe.
... ich hätte gestern auch besser allgemein fragen können, denn vermutlich wurde im Fahrzeugbau für Güterwagen europaweit das gleiche geeignete Holz verwendet. Vielleicht Eiche? Buche? Nadelholz ist vielleicht zu weich?
Gruß
Heiner
Wenn du auf der Startseite den gedeckten Güterwagen anklickst,kommt ein interessanter Bericht mit vielen Fotos über die Restaurierung dieses Wagens.
Habe eine mail an meinen Freund Armin Brüngger abgeschickt,er kann mir deine Frage sicher beantworten.
Also das Gerippe ist auf jeden Fall damals aus Hartholz gemacht.Buche oder Eiche ,warscheinlich eine Frage des Preises,wobei die Altvorderen immer grossen Wert auf Langlebigkeit gelegt haben.
Gruss Wolfgang
Die konkrete Frage war: welche Holzart für RhB-Güterwagen um 1910.
Bei der Restaurierung des RhB K1 5615 haben wir folgende Holzarten vorgefunden:
-Trittbretter und Boden der Bremsplattform Eiche
-Boden innen Lärche
-Kastengerippe und Türrahmen Eiche
-Verschalung aussen, innen und Dach Fichtentäfer
Wahrscheinlich datiert kein Holzteil zurück auf die Ablieferungszeit. Der Kasten wurde bei einer Revision in den 1930er Jahren neu gebaut, die Aussenverkleidung war von ca. 1970. Interessant war, dass auch für das Kastengerippe Restholzstücke verwendet wurden, die wegen mangelnder Länge durch einen verschraubten Stoss verbunden wurden.
Wer sich für das interessante Thema Holz im Wagenbau interessiert, wird bei Heusingers Handbuch für specielle Eisenbahntechnik fündig, das gibt es neustens sogar als Reprint.
Dann gibt es John White's "The American Railroad Freight Car", ein gewaltiges Werk, das sich nur mit Wagen in Holzbauweise befasst.
Hallo Gion,
erst einmal vielen Dank für die präzise Auskunft.
Nun habe ich noch weitere Fragen: ist die originale Laufrichtung der Fichtentäfer quer oder hochkant vermutlich wurde wohl Ölfarbe zum Grundieren und Streichen der Wagen verwendet diese auch für die Metallteile des Wagenkastens das Chassis war ja wohl schwarz.
Im Voraus Danke für Deine Antworten
Gruß
Heiner
soweit ich weiss, ist das Aussentäfer bei Wagenkasten und Türen ursprünglich senkrecht verbaut. Die Innentäferung bis zur Unterkante Fenster verläuft waagrecht.
Nun ergab sich im Betrieb, dass die Brettchen an der Unterkante begannen zu faulen. Da hat man wohl versucht, auch den Wagenkasten aussen und die Türen waagrecht zu täfern, um bei Bedarf nur die unteren Bretter ersetzen zu müssen. Hat sich aber, wie jeder Zimmermann hätte vorhersagen können, nicht bewährt.
Daher sind Kombinationen von senkrechter Täferung an Kasten und Türen, senkrechter Täferung am Kasten, waagrechter an Türen, und alles waagrecht, an verschiedenen Wagen zu finden. Der Club 1889 wird bei kommenden Restaurierungen aber auf senkrechter Täferung bestehen.
Da die Aussentäferung unserer erhaltenen Wagen im Verlauf der Lebensdauer der Wagen mehrmals ersetzt wurde, kann ich keine gesicherte Aussage über die ursprüngliche Aussenlackierung des Holzkastens machen. Ich würde aber auch Ölfarbe auf Leinölbasis annehmen.
Das Untergestell war in heissem Leinöl tauchgrundiert und schwarz lackiert.
Spannende ausführungen, verfolge ich mit grossem Intresse. Danke. Ich hätte da noch ne Frage zu der Farbe der Wagen. Die waren ja ursprünglich grau, wurden dann braun. Wann war das? Gab es graue Wagenkasten mit waagrechten Holzlatten oder wurden die erst bei den braunen Wagen waagrecht?