Hallo Christoph,
Du wolltest das ich mal beschreibe, wie ich die Dome herstelle. Da es vielleicht auch andere Modellbauer interessiert, versuche ich mal eine halbwegs verständliche Beschreibung zu erstellen.
Auf den Bildern kann man sehen wie ich vorgehe.
Wenn ich mehrere Fahrzeuge baue, fertige ich mir ein Werkzeug an um das Dom-Unterteil, dass auf dem Kessel aufsitzt herzustellen.
Werkzeug für Dom-Unterteil:
Ich nehme ein Rohr (Eisen oder Messing, in diesem Fall Eisen) mit dem Außendurchmesser des Kessels und bohre ein Loch mit dem Innendurchmesser des Doms mittig in das Kesselrohr.
Dann schiebe ich ein zweites Rohr oder Vollmaterial mit dem Innendurchmesser (ca. 0,2-kleiner) des Doms in das Loch und verschweiße, oder verlöte es mit Hartlot.
Dom - Werkzeug (Regelspur)
Nun wird der Übergang der beiden Rohre verschliffen, sodass ein kleiner Radius entsteht und nachher der Dom-Rohling einen guten Übergang hat.
3. Dom-Werkzeug mit Rohling (Regelspur)
Herstellung Dom-Unterteil:
Um den Dom-Rohling herzustellen, drehe ich ihn auf eine Wandstärke von ca. 0,4 bis max. 0,5 mm innen, oder wenn es nicht anders geht auch außen ab, damit nachher der Außendurchmesser stimmt.
Dann spanne ich einen Schleifstein (vom Baumarkt, siehe Bild) in das Backenfutter der Drehbank und gebe dem Dom die untere Form.
1. Dom-Rohling - schleifen der Kesselkontur (Regelspur)
5. Dom-Rohling - dem Kesseldurchmesser angepasst (Regelspur)
Nach dem versäubern schiebe ich den Rohling auf das Werkzeug und treibe mit leichten Schlägen den Rohling in seine Form. Manchmal muss man das Material ca. 5,0 – 6,0 mm unten gut anwärmen. Ausglühen wäre schon zuviel.
Dann läuft er automatisch, durch den kleinen Radius, am Kesselrohr entlang.
Wenn er nicht ganz anliegt, muss man mit kleinen Hammerschlägen unten noch vorsichtig die Kesselkontur nacharbeiten.
6. Dom-Rohling - mit ca. 5 Hammerschlägen (Regelspur)
7. Dom-Rohling - nach ca. 5 Hammerschlägen zum anpassen (Regelspur)
9. Fertiger Dom auf dem Kessel (Regelspur)
9.1 Dom mit Mittel-Linie (Regelspur)
9.2 Dom-Rohling fertig zum Nieten/Schrauben drücken und ablängen (Regelspur)
Dom-Rohling mit ca. 15 Hammerschlägen dem Kessel angepasst (Regelspur)
Wenn die Kesselkontur passt, dann spanne ich das Dom-Rohr in die Drehbank, überdrehe das getriebene Stück auf den richtigen Durchmesser, länge es ab und drücke die Niet- oder Schrauben-Imitationen ein.
Wem der Radius zu groß erscheint, der setzt den Dom nochmal auf das Kesselrohr (Werkzeug ohne Innenteil/Rohr) auf und gibt nochmal ein paar Schäge auf den Dom. Aber vorsichtig, damit der Dom nachher noch gerade sitzt.
Mich hat es immer gestört, wenn runde Dampf – Speise – Regler – oder Sand-Dome stumpf auf dem Kesselscheitel aufliegen.
Den Deckel stelle ich so ähnlich her wie Du, nur habe ich nicht so ein schönes Werkzeug.
Werkzeug zum Deckel drücken:
Ich nehme ein Stück 0.4 – 0,5 mm Messingblech und lege es zwischen mein Werkzeug. Der innere Durchmesser des unteren Teils mit der Gummi-Einlage ist ca. um die doppelte Materialstärke größer als der Stempeldurchmesser und es dürfen innen keine scharfen Kanten sein.
Der Eingangs-Durchmesser ist angefast und verläuft leicht konisch bis zum Nenn-Durchmesser.
Werkzeug zum Deckel drücken mit Hart-Gummieinlage (Regelspur)
Dann lege ich das Werkzeug unter eine 50 Tonnen Presse (bei einem Freund) und drücke es in die Form. Danach fixiere ich den Kappen-Rohling im Werkzeug, drehe den Rand ab damit er gut auf den Dom-Rohling passt und verlöte beides.
Ich hoffe, meine Ausführungen waren soweit verständlich.
Gruß Alfred