Nachdem ich eigentlich schon bei Erscheinen der Harzmallet von R.Reppingen mit einem Kauf geliebäugelt habe und es aber immer wieder vertagt hatte, konnte ich dann bei dem Angebot einer gebrauchten doch nicht widerstehen. Der eine oder andere hat das ja schon mitbekommen. Hier mal ein kleiner Bericht was so alles passiert ist…
Nachdem sie dann gekommen ist und erst mal gründlich in Augenschein genommen wurde, ist ja ein ganz schön dicker Brummer und sieht super aus, wurde erst mal gereinigt und geschrubbt, so als Kohleverbraucher ist die Schrubberei öfter notwendig.
Die nächsten Schritte waren dann erst mal genau ansehen wie alles funktioniert und ob alle Einstellungen passen. Ein paar freundliche Auskünfte von R. Reppingen waren dann sehr hilfreich vielen Dank noch mal an dieser Stelle.
Die Steuerung musste neu eingestellt werden (Kurbelversatz und Stellung von Aufwerfhebel um eine gleichmäßige Einstellung von vorderer und hinterer Steuerung sicherzustellen. Sonst war nur noch der Dampfhahn neu einzustellen, war noch nicht ganz dicht in der „Zu“-Stellung.
Dann kam der Punkt :Wo bekomme ich Kohle her? Ein Tipp von Andreas hat mir da super weitergeholfen Auch vielen Dank.
Dann kam der Tag des ersten Dampfens. Ist ja bei einer Kohlelok nicht so ganz einfach. Ich hatte glücklicherweise schon mal bei einem Freund in USA das Vergnügen, eine Kohlelok mitanzuheizen.
Also frisch ans Werk. Kleine Holzkohlestückchen in Petroleum (Lampenöl) tränken und den Rost bis auf Höhe des Feuerlochs auffüllen. Vorher natürlich die üblichen Punkte erledigen (Wasser in den Kessel, abölen und Dampföl auffüllen). Dann den Ventilator auf den Schornstein und anschalten und die Holzkohlen entzünden, geht am besten mit ein paar Stückchen getränkter Holzkohle auf der Schaufel anzünden und ab in die Feuerbüchse. Nach kurzer Zeit hört man es schon knistern …. Wenn die Holzkohle schön brennt, kann man anfangen die „richtige“ Kohlen hineinzuschaufeln. Dann wird’s erst mal schön rauchig…bis die Kohle dann auch richtig brennt. Wenn der Druck sich der 3 bar Marke nähert kann man den Ventilator abnehmen und schnell den Bläser andrehen (oder auch umgekehrt) sonst geht das Feuer ohne Zug schnell wieder aus. Schnell noch Wasser auffüllen und dann Steuerung nach vorne und los geht’s. Die Lok setzt sich meist ohne das sonst notwendige Anschieben in Bewegung (und schmeißt erst mal gehörig Wasser und Öl heraus). Der Öler selbst funktioniert sehr gut. Er sitzt ja im vorderen Wasserkasten und wird dadurch gut gekühlt. Der einströhmende Dampf kondesert deshalb sehr gut und es wird dann viel Öl verdrängt. Das hilft für den "peace of mind" ein trockenlaufen der Zylinder ist nicht zu befürchten.
Ist schon ein toller Anblick und mit passendem Geruch und jetzt wo es kalt ist auch mit toller Dampfwolke, wenn die Lok ihre Runde zieht, möglichst mit einer großen Anhängelast damit das Feuer richtig angeblasen wird. Das die Feuerungstechnik bei den Kohleloks was besonderes ist hatte ich schnell rauss, bin aber immer noch fleißig beim Üben.
harz01 (bahni)

Es lief alles richtig gut , zu gut wie ich dachte…und dann beim 4 –5 mal anheizen passierte es dann … der Silikonabdampfschlauch von den vorderen Zylindern zur Ausströmdüse verabschiedete sich (abgerissen, das Fahrwerk war in eine dicke Dampfwolke gehüllt und das Drehgestell völlig verölt)….Mis….t.Was jetzt, ein Wechsel war ohne Zerlegen der Maschine nicht möglich. Eine Zeichnung oder ähnliches hatte ich nicht…na ja ich habe dann einen kompletten Sonntagabend damit zugebracht, das Teil Stück für Stück zu zerlegen…immer ganz vorsichtig , man will ja schließlich nichts kaputt machen und zusammenbauen will man es später ja auch wieder… ging dann doch ganz gut bis auf den Dampfnippel im Öler. Er ist nur sehr schwer zu demontieren muss aber ab um den Kessel vom Fahrgestell zu bekommen und hat mich ein paar graue Haare gekostet (Fotos von der Zerlegung habe ich in meine Galerie eingestellt). Die Monage ging dann schon viel schneller und recht problemlos, bis auf den Dampfnippel vom Öler (aber das hatten wir ja schon). Habe dann einfach einen neuen genommen, weil der alte war dann ganz schön "verwürgt".
War schon ein richtig gutes Gefühl als das Teil wieder "am Stück" vor mir stand und auch auf Anhieb ohne Undichtigkeiten funktionierte.
Weil ich dann schon mal dabei war hab ich auch gleich mit den Änderungen begonnen die ich mir in den Kopf gesetzt hatte:
• Die äußeren Kesselleitungen, Speiseleitungen, Handgriffe,Dampfpfeiffe, etc sollten mehr dem Original entsprechen (Bei mir der 995901)
P101001123 (bahni)
Neue_kesselleitungen (bahni)
• Neue Handräder, dreispeichig anstatt vierspeichig (sind grad in der Mache zusammen mit Roland (Kolbenfresser)
Handrad (bahni)
• Am Seitentank sollten 3 Wasserhähne hinkommen, vorne sollte sie eine Löscherutsche bekommen
• Die Nachspeiseöffnung soll abdeckbar sein, wegen Asche (ist jetzt mit einer Ölkanne, die aufsteckbar ist realisiert
• Die vorderen Lampen sollten eine LED-Beleuchtung bekommen.
Lichtprobe (bahni)
• Der Pumpenexzenter der Nachspeisepumpe sollte eine Abdeckung bekommen, damit keine Asche mehr darauffällt.
P1010031 (bahni)
• Bei R2 Kurven schlagen die Aufwerfhebel an die Dummy-Luftleitungen. Da ich aber viele R2 Kurven habe will ich die Steuerung so verändern dass sie nicht mehr anschlagen. Nach längerem Überlegen hab ich mich für die Lösung entschieden, die Aufwerfhebel nach innen zu verschieben und die Anbindung der Hängeeisen über neue verlängerte Schraubpins zu machen. Fotos zeigen die neuen Teile und die geänderte Einbausituation. Ausprobiert habe ich es auch schon. Klappt gut die Lok geht jetzt viel einfacher durch die Kurven.
alt_sit (bahni)

Situation vorher
neu_sit (bahni)

Geänderte Anordnung der Aufwerfhebel
B]P1010008[/B] (bahni)
P1010016 (bahni)
P1010018 (bahni)
Hier ist alles fertig montiert.
• Verschieden Anbauteile wie Heizschläuche sollen noch drankommen.
So, dass waren die Aktionen in Kürze……...werde dann zu den einzelnen Punkte in den nächsten Tagen noch berichten. Fotos zu den schon abgeschlossenen Arbeiten finden sich schon in meiner Galerie.
Die Lok ist zwischenzeitlich wieder montiert und hat auch schon wieder einige Runden unter Dampf gelaufen. Das Corpus delicti (Siliconschlauch) habe ich durch ein Stück Spritschlauch aus dem Fahrzeugbau ersetzt… schau’n wir mal wie lange der durchhält.
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Viele Grüße Elk