Hallo zusammen,
nachdem ich mit Laser-Sintern schon Erfahrungen sammeln konnte, mir aber die Oberfläche der gesinterten Bauteile zu rauh waren, suche ich nun nach einem Anbieter, der in einem anderen Verfahren Rapid-Prototyping anbietet, ein Verfahren, bei dem das Bauteil eine glatte Oberfläche bekommt (so dass es sich als Urmodell eignet!).
Oder hat hier schon einer Erfahrungen mit einem Versa-Laser gesammelt? Ich könnte mir auch vorstellen, damit in Plexiglas zu arbeiten und ggf. bei volumigeren (Ur-)Modellen in Schichten zu arbeiten...
In Erwartung Eurer Antworten
grüße ich
Stefan
Rapid-Prototyping? Oder doch Versa-Laser?
Moderator: fido
Rapid-Prototyping? Oder doch Versa-Laser?
Spur 0 - für mich nichts anderes 

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Re: Rapid-Prototyping? Oder doch Versa-Laser?
Hallo Stefan,
ich habe zwar erst seit wenigen Monaten einen Laser und schneide damit hauptsächlich Papier und Holz. Aber da ich die gleiche Idee hatte, kann ich sagen, dass das mit einem (Versa-)Laser kaum funktionieren wird.
Ich habe einen GCC-Laser mit integriertem 3D-Modul. Allerdings funktioniert der Versa-Laser genauso, hat mich aber qualitativ nicht überzeugt.
Diese CO2-Laser funktionieren im sogenannten Sublimationsverfahren, d.h. durch den Laserstrahl wird im Bereich der Fokusierung (und auch ein wenig darüber und darunter) das Material verdampft.
Die Schnitt-/Gravurtiefe wird dabei durch die Leistung geregelt, die der Laserstrahl an einem bestimmten Punkt hat. Diese Leistung wiederum läßt sich über die Graustufen der Gravurfarbe in 255 Stufen einstellen.
Leider hat aber Acryl, wie alle organischen Materialien, keine wirklich 100%ig homogene Struktur. Das heißt, dass besonders gegossenes Acryl GS über die Fläche des Materials unterschiedlich leicht sublimieren kann. Normalerweise fällt das kaum auf, bei einem maßstäblichen(!) Modell kann das aber sehr störend werden.
Dazu kommt, dass die 3D-"gravierte" Fläche zeilenweise rauh ist und durch einen defokusierten Laserstrahl "poliert" werden muss. Auch hier wird minimal Material verdampft, sodass das Ergebnis im Modellbau nicht zu verwenden ist.
Schließlich und endlich muss auch erwähnt sein, dass "einfaches" Acryl GS, wie beispielsweise Perspex von deutlich minderer Qualität gegenüber dem Original Degussa-Röhm Plexiglas GS (tm) ist und die oben genannten Probleme erheblich deutlicher zu Tage treten. Daher, ich habe inzwischen die verschiedensten Acryl GS Sorten/Hersteller probiert: Wenn es überhaupt den Versuch der 3D-Lasergravur wert sein soll, bitte unbedingt das - zugegebenermaßen teurere - Original Plexiglas GS (tm) verwenden.
Ich würde mal versuchen, über Firma Kisters in Aachen (http://www.kisters.de/german/html/zprin ... words.html) den Standort des nächstgelegenen Contex 3D-Druckers zu erfragen. Auf diesem Drucker lässt sich auch ein Formbau-Gips mit einem Temperatur-Fenster bis zur Messing-Schmelze verarbeiten - heißt, die gedruckte 3D-Form kann nach dem Backen direkt, z.B. im Wachsausschmelzverfahren zum Gießen verwendet werden. Neu ist auch ein Druckmaterial, das ein Ausschmelzmodell druckt und dann mit einem Wachsüberzug direkt in die Investment-Form eingebettet werden kann.
Allerdings druckt auch dieses System nur mit einer maximalen Genauigkeit/Auflösung von 0,1mm und produziert - wenigstens bei den mir bekannten Mustern - eine leicht samtig aussehende Oberfläche.
Das Druckergebnis einer Gussform aus dem erwähnten Spezial-Druck-Gips habe ich bisher nicht gesehen, da mich der Drucker nur im Bereich der Architektur interessiert hat.
Gruß
Ralf
ich habe zwar erst seit wenigen Monaten einen Laser und schneide damit hauptsächlich Papier und Holz. Aber da ich die gleiche Idee hatte, kann ich sagen, dass das mit einem (Versa-)Laser kaum funktionieren wird.
Ich habe einen GCC-Laser mit integriertem 3D-Modul. Allerdings funktioniert der Versa-Laser genauso, hat mich aber qualitativ nicht überzeugt.
Diese CO2-Laser funktionieren im sogenannten Sublimationsverfahren, d.h. durch den Laserstrahl wird im Bereich der Fokusierung (und auch ein wenig darüber und darunter) das Material verdampft.
Die Schnitt-/Gravurtiefe wird dabei durch die Leistung geregelt, die der Laserstrahl an einem bestimmten Punkt hat. Diese Leistung wiederum läßt sich über die Graustufen der Gravurfarbe in 255 Stufen einstellen.
Leider hat aber Acryl, wie alle organischen Materialien, keine wirklich 100%ig homogene Struktur. Das heißt, dass besonders gegossenes Acryl GS über die Fläche des Materials unterschiedlich leicht sublimieren kann. Normalerweise fällt das kaum auf, bei einem maßstäblichen(!) Modell kann das aber sehr störend werden.
Dazu kommt, dass die 3D-"gravierte" Fläche zeilenweise rauh ist und durch einen defokusierten Laserstrahl "poliert" werden muss. Auch hier wird minimal Material verdampft, sodass das Ergebnis im Modellbau nicht zu verwenden ist.
Schließlich und endlich muss auch erwähnt sein, dass "einfaches" Acryl GS, wie beispielsweise Perspex von deutlich minderer Qualität gegenüber dem Original Degussa-Röhm Plexiglas GS (tm) ist und die oben genannten Probleme erheblich deutlicher zu Tage treten. Daher, ich habe inzwischen die verschiedensten Acryl GS Sorten/Hersteller probiert: Wenn es überhaupt den Versuch der 3D-Lasergravur wert sein soll, bitte unbedingt das - zugegebenermaßen teurere - Original Plexiglas GS (tm) verwenden.
Ich würde mal versuchen, über Firma Kisters in Aachen (http://www.kisters.de/german/html/zprin ... words.html) den Standort des nächstgelegenen Contex 3D-Druckers zu erfragen. Auf diesem Drucker lässt sich auch ein Formbau-Gips mit einem Temperatur-Fenster bis zur Messing-Schmelze verarbeiten - heißt, die gedruckte 3D-Form kann nach dem Backen direkt, z.B. im Wachsausschmelzverfahren zum Gießen verwendet werden. Neu ist auch ein Druckmaterial, das ein Ausschmelzmodell druckt und dann mit einem Wachsüberzug direkt in die Investment-Form eingebettet werden kann.
Allerdings druckt auch dieses System nur mit einer maximalen Genauigkeit/Auflösung von 0,1mm und produziert - wenigstens bei den mir bekannten Mustern - eine leicht samtig aussehende Oberfläche.
Das Druckergebnis einer Gussform aus dem erwähnten Spezial-Druck-Gips habe ich bisher nicht gesehen, da mich der Drucker nur im Bereich der Architektur interessiert hat.
Gruß
Ralf
Re: Rapid-Prototyping? Oder doch Versa-Laser?
Hallo Ralf,
vielen Dank für Deine ausführliche und m.E. sehr fundierte Antwort. Das lässt mich dieses Thema nun etwas nüchterner betrachten. Mal sehen, wie ich mich nun aufstelle...
Dankender Gruß,
Stefan
vielen Dank für Deine ausführliche und m.E. sehr fundierte Antwort. Das lässt mich dieses Thema nun etwas nüchterner betrachten. Mal sehen, wie ich mich nun aufstelle...
Dankender Gruß,
Stefan
Spur 0 - für mich nichts anderes 
