nachdem Nick den OW 374 bereits ins rechte Licht gerückt hat phpBB2/viewtopic.php?t=6006 ,
will ich hier noch ein bisschen was dazu sagen.
Dabei ging es im Wesentlichen darum, die Hammerkopfschrauben von MiHa einzusetzen, und die Bretter - Verwitterungstechnik von Marcel anzuwenden. Ich war einfach die Sperrholzplatte mit Rillen leid. Aber dat krieje mer schpäter.
Zunächst die Vorbildrecherche: herzlichen Dank an Jürgen Ranger, der mit allen HMB Informationen geholfen hat, und an Herrn Ehlers, der 1958 in Aalen Gbf auf den Auslöser drückte und die Wiedergabe des Fotos gestattet hat:
OW 374 Gerippe 1958 Ehlers (Max 25 Kmh)

Es gibt nur noch ein einziges, weiteres Foto von diesem Einzelstück bei der Härtsfeldbahn, wo der Wagen schemenhaft drauf ist - in der Wagengalerie in der "Brücke". Nach allen Recherchen passt die Nr. 374 am ehesten zu dem Wagen. Bin gespannt, welche Kommentare die Insider hierzu haben.
Nun, ich bin von 2,60m Wagenkastenbreite ausgegangen (dann passen nämlich maßstäbliche Baustahlmatten gerade hinein), nur jeweils eine Zwischenstrebe an der Längswand, 7 Brettern, und 3,50m Radstand, einer üblichen Tiefe der Bremserbühne... Da ich nicht CAD kann, habe ich nur eine inzwischen recht abgegriffene und auch nicht dem Ausführungszustand entsprechende Zeichnung. Die stelle ich deshalb hier nicht ein und hoffe, dass der Anspruch "Maßstäblich" nicht allzu unglaublich klingt.
Nun zur Ausführung: Das Fahrgestell wurde aus handelsüblichen Messingprofilen mit standard - Techniken aufgebaut. Es war mein erstes hartgelötetes Fahrgestell, und es ist wunderschön krumm geworden. Die Achshalter mit gefederten Radlagern sind von Ralf Reppingen. Die Puffer und Kupplungen aus unserer Kleinserie sowie die funktionale Kurbelhandbremse sind bei mir Standard. Aber es wurden dann doch ne ganze Menge Teile:
OW 374 Teilesatz (Max 25 Kmh)
Dann wurden die - ja wie heißen die jetzt - senkrechten Profilstreben weich angelötet. Die Bohrungen für die Hammerkopfschrauben wurden vorher gesetzt. Sandgestrahlt - vielen Dank an Thomas Engel! - sah das dann so aus:
OW 374 sandgestrahlt (Max 25 Kmh)
Danach kam die Lackierung (ich setze auf Caparol Lacke und den Luftpinsel), und dann konnte man den Bauzustand schon mit dem Vor-Bild vergleichen (siehe oben):
OW 374 Modell Gerippe wie z-gestellt (Max 25 Kmh)
Nun wurden die Bretter angefertigt. Alle einzeln. Aus Lindenholzleisten 7,2 x 1,5 mm von MiHa. Die wurden gebürstet, gefärbt, gecoatet, lackiert und wieder abgeblättert, um den verwitterten Zustand herzustellen. Vielen Dank an Marcel, der mir die Technik gezeigt und erklärt hat! So konnte ich einige ältere und einige erst kürzlich ausgewechselte Bretter darstellen. Auch die leichte Unebenheit von Brett zu Brett und die "bassndn Fuuchn" kommen so gut raus - es ist nichts so echt wie das Echte. Das sah dann so aus:
OW 374 verwitterte Bretter (Max 25 Kmh)
Zunächst mit ein wenig Loctite fixiert, wurden die Bretter dann mit richtigen Hammerkopfschrauben festgeschraubt. Die liefert MiHa in M1 mit ca. 4 x1,5 mm Köpfen; Mutter hat SW 1,6. Der passende Steckschlüssel ist aus einer ebenfalls passenden Inbusschraube entstanden:
Hammerkopfschrauben und Schlüssel (Max 25 Kmh)
Nun ja, 1,6 mm ist hier eine 32er Mutter. Das ist nicht so streng maßstäblich, und man muss bei den Profilbreiten Kompromisse machen, aber es ist funktional! Die 1:13er Feldbahner freuen sich aber noch mehr über diese einzigartigen Teile. Nun, es war ein ganz schönes Experimentieren und Hinzittern nötig, bis die alle saßen.
Im eingebauten Zustand sieht das dann so aus:
OW 374 Hammerkopfschrauben (Max 25 Kmh)
Hier blicken wir auf schon etwas ältere Bretter - mit Zwischenraum, hindurchzuschaun.
Dann aber kam der Rollout, nach immerhin gut einem Jahr Bauzeit (mit Unterbrechungen durch einen gewissen Viadukt...):
OW 374 rollout (Max 25 Kmh)
Mehr Bilder finden sich in meiner Galerie unter WN Wagen Modelle (sortieren nach Aktualität sinnvoll). Einen hab ich aber noch: die Tür!
OW 374 Tür (Max 25 Kmh)
Die Scharniere wurden richtig geschmiedet und mit den Hammerkopfschrauben einzeln festgeschraubt, bzw. an den Türen mit der von Thomas Heyl bei den Loren beschriebenen Nietformtechnik befestigt. Der Hebelmechanismus aus Messing ist oben mit unten verbunden, damit der Lademeister, wenn er unten im Gleis steht, die Tür auch öffnen kann. Vorsicht, gaaanz viel Ladung!
So, und nun muss ich Zuckerrüben laden. Viel Spaß beim Bildchen schauen! wünscht Euer
Max 25 Kmh.