Weiter oben wurde mal nach Langzeit-Erfahrungen mit Goldcaps gefragt:
LGB nutzt in der rot-weißen Neuauflage der ÖBB 2095.05 (LGB 21962) fünf in Reihe geschaltete Goldcaps 2,3V / 10F zur Pufferung des Sounds. Die Lok wurde zwischen 1997 und 1999 gebaut, hat also wenigstens 8 Jahre auf dem Buckel.
Auch bei laut aufgedrehtem Lautsprecher laufen die Standgeräusche ziemlich lange vor sich hin. Ich hab's nicht gestoppt, schätze aber mal 30 Sekunden oder so. Ich habe also nicht den Eindruck, dass die Goldcaps nach dieser Zeit ihrem Ende nahe wären.
Übrigens sind die Goldcaps bei LGB ohne hochohmige Widerstände oder sonstigen Firlefanz in Reihe geschaltet. Ich kann die ganzen Befürchtungen hier im Thread, die zum Thema Überspannung etc. geäußert wurden, auch nicht wirklich nachvollziehen. Wenn der Kondensator mit der geringsten Kapazität voll ist, fließt in einer Reihenschaltung kein Ladestrom mehr. An den anderen Kondensatoren erhöht sich weder die Spannung, noch laden diese weiter.
Ich vermute mal, dass der gedankliche Fehler bei einigen hier im Forum darin liegt, dass sie davon ausgehen, der Ladestrom würde durch die Kondensatoren hindurch fließen und die an der Goldcaps-Reihe anliegende Spannung würde sich auf weniger Kondensatoren verteilen, wenn einige geladen sind — oder so in etwa. Das ist aber nicht der Fall. Die Elektronen fließen immer nur zwischen den einzelnen Goldcaps hin und her, aber nie durch sie hindurch.
Fido hat mit seiner "bedenkenlosen" Schaltung also völlig recht. Wichtig ist dabei nur, dass am Anfang alle Goldcaps entladen sind.
Was übrigens durchaus Sinn macht, ist, einen hochohmigen Widerstand parallel zur gesamten Goldcaps-Kette zu schalten. Denn Goldcaps halten die Spannung ansonsten jahrelang. Bastelt man mal in der Lok herum — und das kommt bei den Leuten hier im Forum ja wohl hin und wieder vor
—, so ist ein ungewollter Kurzschluss einzelner Goldcaps oder der ganzen Kette nicht auszuschließen. Bei Goldcaps kann das fatale Folgen haben, bis hin zur Selbstzerstörung. Ein hochohmiger Widerstand sorgt dafür, dass sich die Goldcaps in einer überschaubaren Zeitspanne entladen und sich dadurch quasi selbst schützen.
Noch ein Nachtrag: Wer den Platz hat, statt Goldcaps normale Elkos zu verbauen, dem kann man nur raten, dies auch zu tun. Denn einen Vorteil haben die parallel geschalteten Elkos: Man kann durch weitere Elkos viel einfacher die Kapazität verändern und sich somit an das gewünschte Ergebnis herantasten oder auf veränderte Bedingungen reagieren. Bei Goldcaps hingegen wird die Kapazität zu Beginn festgelegt. Will man diese ändern, muss man die ganze Schaltung mit anderen Goldcaps neu aufbauen.