in dem Salota-Thread 5744 » kam das Gespräch auch auf die Funkfernsteuerung von Playmobil und die Frage, ob man dieses System zum Aufbau einer preiswerten, einfachen Mehrzug-Steuerung heranziehen könnte. Ich denke, dieses Thema ist nicht ganz uninteressant und fange daher hierzu einen neuen Thread an.

Probehalber habe ich bei eBay für 50 Euro einen RCE gekauft, der alles Nötige zum Testen beinhaltete: Funkfernsteuerung, Empfänger-Motor-Einheit, Akku und Ladegerät. All das ist heute gut verpackt hier eingetroffen und wurde sogleich unter die Lupe genommen.
1) Reichweite
Ich habe nur das Fahrwerk mit der Antenne in Betrieb genommen. Der Empfang wurde somit zunächst durch nichts gestört. In unserer Wohnung, die eine Länge von etwa 20m hat, war der Empfang eigentlich überall einwandfrei, auch ohne direkte Sichtverbindung. Für diesen Zweck scheint die Reichweite völlig ausreichend.
Draußen war der Empfang allerdings sehr schwankend. Mal fuhr das Ding schon bei 30m Abstand los, mal erst bei 15–20m. Vielleicht ist das zurückzuführen auf den Elektrosmog der Großstadt. Woran es auch liegt, eine solche Reichweite ist für den Außenbetrieb nicht wirklich befriedigend.
Abhilfe könnte vielleicht eine Verstärkung der Sendeleistung verschaffen, wobei dies möglicherweise illegal wäre. Außerdem könnte man Testen, ob eine Entfernung der Antenne vom Fahrwerk eine Verbesserung bringt. Es ist ja nicht auszuschließen, dass der Motor schlecht entstört ist.

2) Anzahl der Kanäle bzw. Züge
Nun, das war eher ein Blick ins Internet, nachdem ich mir die Bauform des verwendeten Quarz-Bausteins angesehen hatte. Wie vermutet verwendet Playmobil Standard-Quarz-Paare. Ich gehe deshalb davon aus, dass die Beschräkung auf 5 Kanäle (Playmobil verkauft nur 5 verschiedene Quarz-Paare) nicht wirklich technisch bedingt ist. Das wäre noch zu testen. Im RC-Modellbau findet man im 27MHz-Bereich jedenfalls problemlos 15 Kanäle und mehr.

3) Regelbarkeit
Frank (Swissbahntreff) hatte im Salota-Thread nicht nur Bedenken wegen der Empfangsreichweite geäußert, sondern auch wegen der Regelbarkeit — und er sollte auch diesmal Recht behalten: Das Fahrwerk war schon in der unteren Drehregler-Stellung praktisch auf Vollgas. Sehr schlecht!
Ich bin diesem Phänomen nachgegangen und habe hierzu zunächst den Motor ausgelötet, um eine unbeeinflusste Messung durchführen zu können. Und siehe da: Der Motor bekommt gleich von Anfang an die volle Akku-Spannung! Dann habe ich das Fahrwerk an einen LGB-Güterzug mit zehn 4-achsigen Wagen gestellt und es schieben lassen. Resultat: Butterweiche Regelbarkeit!
Das ist höchst interessant. Der Playmobil-Empfänger regelt also offensichtlich nicht die Spannung, sondern den Stromfluss, was sich dann eben erst unter Last bemerkbar macht. Angesichts der leichtgewichtigen Playmobil-Züge in meinen Augen ein etwas unsinniges Verfahren.
Für unser Vorhaben, wirft das auch ein kleines Problem auf, wenn es nicht sogar das Ende bedeutet. Denn die ursprüngliche Idee war ja, an den Ausgang des Empfängers eine Verstärker-Schaltung zu hängen, die aus den geregelten 6 Volt (von denen ich mal ausgegangen war) geregelte 20 Volt macht. Wenn der Empfänger jedoch eine konstante Spannung liefert, funktioniert dieses Prinzip nicht.


Soweit fürs erste von der Playmobil-Front.