als Schmerzlinderung

Dabei fiel mir der dort beschriebene Umbau der Schüttgutwagen zu offenen Güterwagen auf. Und nachdem ich mich vor kurzem mit allen Seiten des LGB Niederbordwagens farblich beschäftigt habe (phpBB2/viewtopic.php?t=4879), dachte ich mir: warum nicht so einen „einfachen“ Wagen selbst bauen – kein Dach, keine Fenster, keine komplizierten Aufbauten etc.. Das müsste doch was für den ersten „richtigen“ Wagen(auf)bau sein

Um nicht schon wieder Brandblasen behandeln zu müssen (s. oben

Aber jetzt erst mal die Beschreibung der bisherigen Aktionen:
Ein großer Vorteil in den „Harzer Schmalspur Spezialitäten“ sind die genauen Zeichnungen der Gebäude und Fahrzeuge. Der meist verwendete Maßstab 1 : 45 macht es einfach auf 1 : 22,5 umzurechnen und zu zeichnen.
Für die Aufbauten war das kein großes Problem. Für das Fahrgestell waren jedoch ein paar Annahmen und Kompromisse nötig, da keine Zeichnung des Unterbaus vorlag. Basis für den Bau war der offene Niederbordwagen mit Bremserbühne von LGB. Ein Vergleich mit den Zeichnungen ergab, dass die Maße ganz gut passen. Nicht im Sinne von Maßstabs-Puristen aber den Eigenbau eines Fahrgestells nehme ich mir später vor. Jetzt ging´s mir um mehr um den Aufbau, der noch deutlicher und realistischer aussehen sollte als nur durch farbliche Optimierung des gleichen Niederbordwagens (s. o.: phpBB2/viewtopic.php?t=4879 ). Aber zuerst eine die 1 : 1 Zeichnung des Wagens. Ein kleiner Einblick in das Planungsbüro mit den zur Verfügung stehenden Zeichenprogramm (Taschenrechner, Lineal, Bleistift und ganz wichtig - Radiergummi) und den im oben erwähnten Buch vorliegenden Konstruktionszeichnungen:
Ow Planungsbüro (Kellerbahner)
Die für den Umbau angefertigten Zeichnungen sind in der Fotogalerie abgelegt.
Das Fahrgestell des Ausgangsmaterials ist zu kurz und der Radstand musste verändert werden. Die Breite ist nicht exakt vorbildlich, die Abweichung beträgt ca. 8 mm, aber das kann ich verschmerzen

Fahrgestellplan (Kellerbahner)
für die Anpassung des Ausgangsfahrgestells
Fahrstell - Original (Kellerbahner)
Das vom Aufbau befreite Fahrgestell wurde entsprechend an 2 Stellen quer durchgesägt (s. Zeichnung). Die (Kunststoff-)Balken der Bremserbühne abgesägt und die Tritte entfernt. Die werden später durch Holzplanken ersetzt. Der Abstand der nicht der Bremserbühne zugewandten Achse zur Pufferbohle wurde um 16 mm gekürzt. Dafür ein 29 mm langes H-Stück aus Polystyrol mittig eingesetzt. Verklebt wurde mit Pola Cement auf einer ebenen Unterlage.
Fahrgestell angepasst (Kellerbahner)
Um den Rahmen des Fahrgestells zu verstärken, wurden Versteifungen aus 4x1 mm Polystyrolstreifen in Längs- und Querrichtung verklebt:
Verstärkung der Längsträger (Kellerbahner)
Verstärkung von unten (Kellerbahner)
Durch das Kürzen des Fahrgestells auf einer Seite (s. im Bild oben rechts) konnte das LGB-typische einachsige Drehgestell nicht mehr bewegt bzw. eingebaut werden. Es waren einige Anpassungen notwendig, dann klappte es:
angepasste Drehgestelle (Kellerbahner)
ausgesägtes Stück an der Kupplungsbefestigung
Die Halterung des „Flaschenöffners“ wurde an zwei Stellen gekürzt. Dadurch bewegte sich das Drehgestell wieder. Da ich auf meiner Innenanlage (leider) R1 fahre, musste das sein. Besonders nach den schönen Beiträgen von Thomas u.a. zu den Balancierkupplungen wird es wohl beim nächsten Umbau keine Flaschenöffner mehr geben ...
In der Zeit in der die Klebestellen am Fahrgestell trockneten machte ich mich an die Herstellung des Aufbaus. Da die Seitenwände aus einzelnen Brettern zusammengesetzt sein sollen, wurde das Gerüst aus L- und H-Verstrebungen vor den Anbringen der Seitenwandbrettern zusammengebaut. Zuerst wurde nach den Zeichnungen die Einzelteile zurechtgeschnitten:
Verstrebungen nach Plan (Kellerbahner)
Dann wurden die Teile der einzelnen Seiten(-hälften) mit Pola Cement verklebt:
PS Profile verklebt (Kellerbahner)
und das Gerüst in zwei Teilen fertiggestellt:
2 Hälften an Verstrebungen (Kellerbahner)
Den Bau der Türen verschiebe ich auf später, da ich mir noch nicht schlüssig bin, wie ich sie machen soll. Messingscharniere ? Zuerst den Rahmen ? Den wenigstens aus Messingprofilen ? Zu kompliziert ? Zum Öffnen oder nicht ? Mal sehen ...

Jetzt erst mal das Gerüst auf das Fahrgestell aufgesetzt, auf Passgenauigkeit prüfen und anschließend mit dem Fahrgestell verkleben:
Fahrgestell und Rohbau des Aufbaus (Kellerbahner)
Verkleben des Aufbaus mit dem Fahrgestell (Kellerbahner)
So sieht das Ergebnis aus:
Der Rohbau ist fertig (Kellerbahner)
Die Stabilität des Aufbaus ist durch das Verkleben, besser eigentlich „verschweissen“ (da die Teile durch die Lösemittel des Klebers angelöst werden), mit dem Fahrgestell eigentlich ganz gut. Mit der Rechtwinkligkeit bin ich nicht so ganz zufrieden. Sowohl horizontal, wie vertikal sind je zwei Stellen nicht sehr rechtwinklig. Um nicht zu sagen: windschief



Als nächstes wird erst mal das ganze grundiert und gestrichen, da die Seitenbretter auch schon bemalt angebracht werden sollen.
Doch davon demnächst mehr aus dem Bastelkeller ....
Gruß vom
Kellerbahner