Hallo Buntbahner,
wie vesprochen nachfolgend die Geschichte der Localbahn Gesellschaft Brauweiler. Ich beginne mal etwas früher als gewöhnlich und wen´s langweilt der kann ja die Seiten überschlagen

und später im Text weiterlesen, etwas Geduld muß er aber eventuell mitbringen da die Niederschrift der kompletten Geschichte etwas dauert und sich nicht nur auf die aktuellen Gleispläne beziehen wird. Es gibt eine Menge über Eisenbahnen und den Bezug vom Squirrel zu Eisenbahnen zu berichten, sowohl vom Vorbild als auch vom Modell. Das reicht vom unautorisierten Fahrdienstleiterjob

in der Freizeit -- weil der echte Fahrdienstleiter Rheuma hatte -- bis zum Beinaheunfall mit einer Dampflok unter die ich unachtsamer Weise gekommen wäre

. Aber wer läßt sich schon gerne von einer P8 mit Witteblechen und Wannentender des Bw Dieringhausen überfahren.
Schon in frühester Jugendzeit hatte der Buntbahnvirus zugeschlagen. Damals waren Farbaufnahmen sehr selten und die meisten Leute mussen sich mit den Vorgängern der AGFA Clack Kamera und Rollfilmen herumschlagen um ein bißchen Vergangenheit zu konservieren. Meistens mußten sie jedoch hart arbeiten um den Lebensunterhalt zusammen zu bekommen. Die Zeiten waren schlecht und ab und zu fuhren auch noch Panzer der damaligen Besatzungsmacht durch´s Dorf. Autos waren selten und hatten zu der Zeit noch Nummerschilder mit weißen Zeichen auf schwarzem Grund. Unser Hausarzt hatte damals einen Buckeltaunus und benutzte diesen zur Weihnachtszeit als Transportmittel für seinen Festtagsbaum. Er band die 4 m lange Fichte einfach quer vor die Windschutzscheibe und schaute durch die verbliebenen Lücken zwischen den Ästen nach vorne. Das Auge des Gesetzes drückte beide Augen

zu und machte sich mit dem 250ccm NSU Dienstmotorrad davon um nicht in Gewissenskonflickte zu kommen. Das kleine Eichhörnchen mußte sich in dem von der Mutter selbst erstellten Schürzchen auf den Stuhl aus der guten Stube setzen, Opa und Luchs, der Hofhund, paßten auf
das ich mich nicht aus dem Staube machte

bevor der Photograph auf den Auslöser gedrückt hatte. Aus dieser Zeit stammt das vorstehende Bild -- weit und breit ist keine Eisenbahn zu sehen und doch erinnere ich mich daran eine Holzlokomotive besessen zu haben. Nicht sehr bunt aber äußerst stabil, schließlich gab es zwei Schreiner als Onkels und die machten damals hauptsächlich neue Fensterrahmen und ab und zu mal etwas Spielzeug für die Kleinen in der Familie. Erhalten geblieben ist das gute Stück leider nicht -- ist wohl irgendwann in der pubertären Zeit im Müll gelandet. Sie wurde zwar nicht verbrannt, Verbrennungsanlagen gab´s zu der Zeit nicht, aber die damaligen Deponiegepflogenheiten lassen ein "Überleben" , auch bei günstigsten Lagerbedingungen, bis heute unmöglich erscheinen.
Na ja, erst einmal genug von der "Vergangenheitsbewältigung" und Ihr seht im nächsten Bild einen großen Haufen Splitt, genau gesagt Basaltsplitt Körnung 2 bis 5 mm. Dieser liegt auf einem planierten und festgerüttelten Mutterboden der unter dem Lo(c)kschuppen

entfernt werden mußte, doch dazu später mehr. Die Einfaßung mit roten Platten und im Bogen mit roten Betonpalisaden wurde gut im Boden verankert. Platten mit Betonfundament, Palisaden wegen der größeren Länge einfach in den Boden gesetzt. Als Abschluß zum Rasen wurde einfach eine Reihe Rasenkanntensteine davor gesetzt., so kann man mit dem Rasenmäher alle Halme erwischen und muß nicht zusätzlich mit dem Kanntenschneider arbeiten. Wichtig ist die ordentliche Verdichtung des Mutterbodens unter der zukünftigen Gleisanlage. Ich habe, weil es auch noch anderwo auf dem Grundstück etwas zu verdichten gab, eine Rüttelplatte gemietet.
Der komplette Gleisbereich wurde anschließend mit überlappenden Dachpappebahnen ausgelegt, und zwar ohne Lücke. Es wurde aber darauf geachtet das an den Rändern ein ca 5cm breiter, unbedeckter Spalt verblieb damit das Regenwasser nach außen ablaufen kann -- schließlich wollte ich keine Wasserwannenbahn

bauen. Dann wurde der Splitt gleichmäßig im gesammten Bereich verteilt und mit einem Rechen egalisiert. Darauf wurden die Gleise verlegt und dann nochmals mit diesem Splitt eingeschottert. Der Stellhebelbereich der Weichen wurde jeweils ausgespart.
Alles liegt in einer Ebene. Nur die linke Bahnhofsausfahrt steigt ab dem eingezeichneten Pfeil konstant mit 4% an. Der Unterbau dieser Steigung wurde mit 10cm breiten Porenbetonsteinen errichtet. Diese gründen plan in einer angemengten Zementmörtelschicht und wurden vor dem einsetzen zurecht gesägt. Die Einhaltung der Steigung war hier kein Problem

, man konnte ja einfach messen und sägen, aber auch in den anderen Steigungsbereichen konnte der Maximalwert recht einfach mit einer präparierten Wasserwaage gewährleistet werden. Dies waren aber nicht die ersten Arbeiten zur Erstellung der Gleisanlagen. Begonnen wurde an den schwierigsten Punkten der Streckenführung, doch dazu und zu den speziellen Wasserwaagenversuchen demnächst mehr.

Wird fortgesetzt

Unter "Bilder der Buntbahner" vom "squirrel4712" im Ordner "Anlagenphotos" gibt´s schon einige Bilder vom derzeitigen Zustand. Einfach mal gelegentlich ´reinschauen.