Märklin vor ungewisser Zukunft

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

Steige
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von Steige »

"Nur noch drei Tage blieben Märklin bis zur Insolvenz" so beginnt ein Artikel in den VDI-NAchrichten. Online zu finden unter

http://www.vdi-nachrichten.com/vdi_nach ... 3&id=28031#

Grüße Steige
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4heiner
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von 4heiner »

Hallo Steige,
den Artikel, den du da nennst, sollte jeder lesen. Genauso ist es. Wie heißt es doch so schön: "Hochmut kommt vor dem Fall".
Gruß
:wink: Heiner
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arne012
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von arne012 »

Hi,
stimmt es, daß es in Deutschland nur 300.000 Modellbahner gibt?
Fracht sich, Arne
Nichts ist so schön, wie der Mond von.....
theylmdl
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von theylmdl »

Hallo!
stimmt es, daß es in Deutschland nur 300.000 Modellbahner gibt?
Ich fürchte, die wirklich aktiven sind unterdes noch weniger. Vor zehn Jahren waren es noch geschätzte 700.000. Das Problem ist, wie in dem Artikel erwähnt, die Überalterung und der extreme Preisanstieg.

Vor etwa zehn Jahren haben viele der renommierten Unternehmen Ihren Hauptumsatz mit den Startpackungen gemacht, die deswegen besonders billig und besonders proprietär sein müssen, um die zukünftigen Kunden an die Marke zu binden. Und das vorwiegend im Weihnachtsgeschäft. Ob das heute noch so gilt, weiß ich nicht.

Aber wir haben gleichzeitig mehrere Probleme in der MB-Branche. Da ist zum einen der Preisanstieg, verbunden mit einer insgesamt deutlich schlechteren konjunkturellen Lage = Einkommens-Situation. Beispielsweise hat selbst ein gut verdienender Familienvater als Alleinverdiener oft Probleme, zwei Autos, die Raten für's Eigenheim und den Unterhalt für die Kinder zu erwirtschaften. Wo sollen denn da 300,- Euronen für eine stattliche Märklin-Lok je Kind herkommen? Von Wagen, Gleisen und Zubehör oder dem Platzbedarf ganz zu schweigen.

Zweitens haben viele MB-Hersteller zu sehr gerade auf unsere Forderungen gehört. "Mehr Details, bessere Motore, immer mehr echte Formen." Tja - das kostet alles richtig Geld. Auch in CAD/CAM-Zeiten kostet eine CNC-gefräste Form und vor allem die Zeit, die Daten dafür zu entwickeln, richtig Geld. Den Gebrüdern Fleischmann hätte das fast schon einmal das Genick gebrochen, als Roco den Trend rechtzeitig erkannt und GFN geschlafen hat.

Und was wird gleichzeitig für die Nachwuchs-Förderung getan...? Wen interessieren heute noch die Dampfloks von anno dunnemals, mit denen manche von uns noch zur Schule gezogen wurden? Die Kiddies kennen das nicht mehr aus eigener Anschauung, sollen also mit etwas spielen, was sie vom Vorbild her nur in den seltensten Fällen kennen. Und da wundert sich noch jemand, dass Computerspiele (preiswert oder gar billig, Zeit-bezogen = aktuell) eher der "Bringer" sind als Oldtimer-Modellbahnen? Zumal sie im Fernsehen beworben werden und in anderen Medien?

Und was sind denn unsere Motive für die Beschäftigung mit dem Thema? Entweder wir stellen unsere Kinderzeit oder ein anderes Motiv nach, was uns aus eigener Anschauung fasziniert, oder wir sind Technik-begeistert (wozu wir die aber erst einmal erfassen und damit etwas mehr als zehn Jahre alt sein müssen!), oder wir wurden irgendwo "angesteckt".

Angesteckt - aber wo? Doch nur bei denen, die das Hobby engagiert betreiben. Und wo sieht man die live? Eigentlich nur auf Veranstaltungen wie Schenklengsfeld, Sinsheim oder Schkeuditz etc. Und wer geht dahin? Nur eine Handvoll Besucher. Also, wer wundert sich bitte noch über einen Rückgang der Umsätze und des Interesses? Oder es wird gleich richtig geklotzt wie in der Hamburger Speicherstadt beim Miniatur-Wunderland. Das ist werbewirksam und ein Magnet und hat mehr für das MB-Hobby getan als vieles andere.

Strafverschärfend kommt noch das Internet dazu. Klar ist der Versandhandel günstiger, als sich typischer Weise als Klein-Spielzeugladen 50.000 Euronen im Warenlager zu binden - mit ungewisser Aussicht, ob und wann die Ware zu verticken ist. Dann sollst Du Dich als Fachhändler aber bitte noch mit 8.500 Produkten von zwei Dutzend Herstellern bestens auskennen und jeden Preis aus dem Kopf herbeten können. Danke, das wäre kein Job für mich.

Beste Grüße,
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
Mallet
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von Mallet »

Gut geschrieben.
Oder es wird gleich richtig geklotzt wie in der Hamburger Speicherstadt beim Miniatur-Wunderland.
Da wir in einer Gesellschaft der Extreme leben (bestes Beispiel ist das TV-Programm), kann eine Standard-Modelleisenbahn da kaum noch mithalten. Also entweder groß wie in Hamburg oder "echt" wie beim Dampftreffen in Sinsheim oder lieber gleich der Train Simulator von Microsoft, weil billiger und viel realistischer als so eine Spielzeugbahn, die noch dazu unbezahlbar ist.

Gerade wir mit den größeren Modellen betreiben eigentlich ein Luxushobby. 4000 EUR für eine Echtdampflok oder 1000 nur für ein Großserienmodell? Kleinserie als Bausatz plus Technik auch über 1000 EUR (Bsp. 199.8)... Ein Wagen 150 EUR...

Das muss Papas "Spielzeug" schon sehr faszinierend sein, damit Sohnemann dafür lieber auf den PC verzichtet.

Wenigstens kenne ich aber mindestens einen Echtdampfer, der für eine neue Lok auf einen Computer verzichtet hat :D .
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Regalbahner
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von Regalbahner »

Hallo
Mallet hat geschrieben:...die noch dazu unbezahlbar ist.
Gerade wir mit den größeren Modellen betreiben eigentlich ein Luxushobby....
da muss ich aber etwas wiedersprechen .
Es geht auch preiswerter , was man sich in meiner Galerie anschauen kann .
Voraussetzung ist natürlich viel Geduld und Fingerspitzengefühl
und vielleicht auch der Verzicht auf hundertprozentige Freilandtauglichkeit oder funktionierende Bremsen :wink:

Ich kann mir Märklin auch in HO nicht leisten :cry: größer schon gar nicht .

Christoph
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Mallet hat geschrieben: Gerade wir mit den größeren Modellen betreiben eigentlich ein Luxushobby. 4000 EUR für eine Echtdampflok oder 1000 nur für ein Großserienmodell?
Hi, deswegen wurde dieses Forum mal vor einiger Zeit ins Leben gerufen. Leider ist der "Komplettselbstbau mit Handelsüblichen Materialien" langsam am verschwinden und es gibt nur noch sehr wenige "Idealisten", welche aus Pappstreifen einen Schronstein zusammen kleben und Spaß dabei haben, anstelle den von einem "netten Forumskollegen" als Urmodell basteln zu lassen und dann geduldig auf die Gußteile vom Gieser wartet... *Zaunpfahl schwenk* Ich erinnere mich z.B. auch an die Serie von Güterwagen, die der Pommern-Uli mal gebaut hat. Das war noch Selbstbau.

Es ist auch heute noch möglich günstig zu bauen. Auch in den großen Spuren. Dann ist aber das Hornbach-Prinzip gefragt... "Ich hab's selbst gemacht" :bindafür:
Es geht auch ohne CNC, Gieser, Rapid-Prototyping, viel Geld, Laser und so weiter.

Vielleicht sollte man unter diesem Motto mal wieder ein Buntbahnprojekt starten und mit einfachsten Mitteln wieder einfache Modelle selber bauen, die den Ansprüchen eines Modellbahners auch genügen können. Eventuell kommt dann der eine oder andere von seinem Höhentripp wieder runter. Wir sind ein Selbstbauforum :bindafür: ... keine Kleinserienmanufaktur :bindagegen: PUNKT:!:

Denkt mal drüber nach... Gerd

PS.: ist mal wieder etwas am Thema vorbei, aber wie immer kommt mir beim Schreiben einfach alles hoch :stumm:
Zuletzt geändert von Waldbahner a.D. am Di 23. Mai 2006, 11:05, insgesamt 1-mal geändert.
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anoether
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von anoether »

Moin Waldbahn-Gerd.
Waldbahner hat geschrieben:Eventuell kommt dann der eine oder andere von seinem Höhentripp wieder runter.
Ich empfehle gerade Dir gern den Griff an die eigene Nase.
Waldbahner hat geschrieben:Wir sind ein Selbstbauforum :bindafür: ... keine Kleinserienmanufaktur :bindagegen: PUNKT:!:
Wer hat uns denn hier im BBF gezeigt, wie´s geht?
HF(K)130C, Balmforts, Zubehör (Haken) usw. ... .

Komm mal wieder runter und
Waldbahner hat geschrieben:anstelle den von einem "netten Forumskollegen" als Urmodell basteln zu lassen und dann geduldig auf die Gußteile vom Gieser wartet...
lass die Steine in Deinem Glashaus liegen.

Gruß Andreas (mit gaaanz dickem Hals)

PS: Was haste denn für Deine Feldbahn-Lok gelöhnt? Tztztz.
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von Waldbahner a.D. »

Tach

- Die HK130c sind auf Grund eigener Erkenntnis auf Eis wie du dich sicher erinnerst
- Die Balmforths werden fertig gebaut, weil bereits weit gediehen
- Das die Haken-Idee als "Nachbarschaftshilfe" gescheitert sind dürfte ja wohl klar sein.

Du willst Preise hören ? Bitte schön

Diana knapp XXXX Taler
(NACHTRAG: Ich bin im Moment nicht in der Lage einen KEssel selber zu bauen. Einen Kupferkessel in diesem Größe anfertigen zu lassen kostet auch gute 3000 Taler und mehr. Und da dieses Modell exakt in meinem Sammlung paßt und meinen Vorstellungen entsprach, warum dann nicht zuschlagen? Der Neupreis einer solchen Maschine mit Tender und Zubehör liegt bei rund 9000 Taler)

Im Eigenbau :
Schienenkuli ca. XXX Taler Material
Gmeinder ca. XXX Taler Material
Loren je ausführung zwischen XX und XXX Taler

Ergibt in Summe dann etwas um die XXXX Taler für insgesamt 3 Loks und 12 Wagen, über 3 Jahre verteilt... Ergibt rein statistisch ca. XXX Taler pro Monat. 150 Taler stehen mir monatlich an Budget zur Verfügung. Noch dazu sei erwähnt, daß ich Ende 2005 eine größere Summe aus einer Ausbildungsversicherung erhalten habe, welches in Einvernehmen mit meiner Frau zur Hälfte für die Anschaffung der Diana und zur anderen Hälfte für den Ausbau unserer neuen Wohnung verwendet wurde.

Bis ich mein Modellbahnbudget bzgl. des Dampflokkaufes wieder ausgebügelt habe wird es noch ein paar Monate dauern. Was meinst du, warum ich versuche das Balmforth-Projekt fort zu führen. Was aber hier gaaaanz entscheidend zu manch anderen Kleinserien ist; ich habe so gut wie alles selbstgemacht (Bis auf die Kuppelstangen, welche mir Fido damals gefräst hat, da ich noch keine Messingteile fräsen konnte zu der Zeit). Jedes andere Bauteil wurde selbstgefertigt. Ja mit CNC-Technik. Doch warum nicht nutzen, was zur Verfügung steht (damals noch die kleine von Vatern. Meine Eigene kam erst später).

"EDIT" Nachdem diese Disskusion sicher geklärt sein dürfte habe ich es mir erlaubt, die Preisangaben wieder zu entfernen, um unliebsamen Besuchen vorzubeugen. Anfragen diesbezüglich gerne per PN.

-----------------------------

Ja ich war auch mal so ein Serienfreak. Hab aber mittlerweile verstanden, daß man damit keinem Freude bereitet und bin mittlerweile für mich wieder auf den Trichter gekommen, daß im Stillen für sich ausgefallene Sachen zu basteln viel mehr Spaß macht, als sich mit Arbeiten für andere das Hobby zu vermiesen.

Aber ich habe mir von dir mein Diana-Führerhaus anfertigen lassen, da ich weder Material noch geeignete Maschinene dafür habe.
Und ich habe auf mal für die Gemeinschaft RhB-Wagen gezeichnet, welche teilweise auch recht gut angekommen sind. Und für diese Wagen wurde auch nicht jedes erdenkliche Zurüstteil als Gußserie aufgelegt. Hier kann sich jeder selbst verkünsteln.

Zufrieden?

Aber rumhaken ist um einiges leichter, als Dinge zu verstehen ;-)

Schönen Gruß, Gerd

PS.: dies nur zur Klarstellung. Laß uns das Thema wo anders abhandeln, okay?
Zuletzt geändert von Waldbahner a.D. am Di 30. Mai 2006, 09:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Mallet
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Re: Märklin vor ungewisser Zukunft

Beitrag von Mallet »

Regalbahner hat geschrieben:da muss ich aber etwas wiedersprechen .
Es geht auch preiswerter , was man sich in meiner Galerie anschauen kann .
Voraussetzung ist natürlich viel Geduld und Fingerspitzengefühl
und vielleicht auch der Verzicht auf hundertprozentige Freilandtauglichkeit oder funktionierende Bremsen :wink:
Und die Werkzeuge hast Du geschenkt bekommen?? Außerdem geht es in diesem Thread um Märklin und das "normale" Modellbahnhobby. Da sind Kleinserien für den Normalkunden schon die absolute Ausnahme.
Waldbahner hat geschrieben:Hi, deswegen wurde dieses Forum mal vor einiger Zeit ins Leben gerufen.
Um dem Märklinkäufer oder Modellbahneinsteiger das Leben zu erleichtern?
Leider ist der "Komplettselbstbau mit Handelsüblichen Materialien" langsam am verschwinden
Leider haben die Menschen auch immer weniger Zeit, um aus groben Materialklötzen feine Modelle zu schnitzen. Und Menschen, die genug Zeit haben, hängen meistens am Tropf des Arbeitsamtes oder fahren Oldtimer oder Dampfloks im Maßstab 1:1.

Natürlich ist Selbstbau günstiger, aber alles zusammen nicht wirklich viel (dazu gibts hier irgendwo einen anderen Thread). Werkzeuge brauchst Du immer, Material ist auch sehr teuer, Elektrik und Elektronik ebenso.
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