Hallo,
ich habe noch einen größeren Posten von Messing-Flexgleisen. Die sind verstaubt und oxidiert. Den Staub und Dreck kann ich durch "Waschen" entfernen.
Aber kann man die Oxidschicht mit vertretbarem Aufwand chemisch entfernen, ohne dass die Kunststoffschwellen dabei angegriffen werden? Denn Profile und Schwellen zu trennen, ist mir zuviel Aufwand.
Kann man die Gleise nach dem Reinigen dann selbst vernickeln?
Oder könnte man auch nur die Lauffläche zu vernickeln?
fragt Heiner
Zum reinigen der Schienenköpfe gibt es nichts besseres als die Schienen-Reinigungs-Gummis. Diese polieren die Oberfläche blank, fügen aber keinen Kratzer und Rillern hinein, welche z.B. mit Schleifpapier entstehen würden. In diesen Ritzen bleibt der Dreck dann noch lieber hängen.
Optisch würde es gut aussehen, wenn die Schiene an sich Oxid-Braun bliebe, da dies schon eine fast natürlich wirkende Alterung ist. Der Schienenkopf hingegen ist bei viel befahrenen Strecken blank. Von daher finde ich die Idee, nur die Schienenköpfe zu vernickeln nicht schlecht. Ehrlich gesagt hatte ich auch selber schon damit geliebäugelt, jedoch noch kein Geld und keine Zeit dafür gehabt.
Bei Conrad gibt es ein "Handgalvanisier-Gerät", mit dem man die Köpfe selbst vernickeln kann. Ich möchte dies mal ausprobieren und im Garten austesten.
Womit ich mir nicht sicher bin ist die Frage, wie haltbar diese Schicht ist. Da nur der Kopf galvanisiert wird, könnte sich von der Seite her die Oxidation eventuell unter die Nickelschicht fressen und selbige ablösen. Andererseits ists ja ne chemisch Verbindung... Da könnte man mal nen Studelenten oder sowas befragen.
Ich kann mich jedoch an die Gartenbahn bei einem Kollegen erinnern, der abschnittsweise vernickeltes Gleis von Thiel verbaut hatte. Dort war ein Schienenreinigen fast überflüssig. Einzig Spritzwasser und Erde mußten mit einem Tuch abgewischt werden.
Da ich in diesem Jahr meine Gartenbahnfahrstrecke um weitere 15 Meter auf dann 165m ausbauen möchte, wäre ich an dem Ausgang dieser Disskusion auch interessiert. Die Anlage soll einmal monatlich für Gastfahrer geöffnet werden und dann wäre es schön, wenn man auch wieder Strom ans Gleis bringen könnte.
Besten Gruß vom Gerd
Wald- und Wiesenbahner aus Leidenschaft zum Wahnsinn
setze Dich mal mit der Firma Thiel in Verbindung, sie bietet das Vernickeln von alten LGB Messinggleisen an.
Soweit ich weiß, brauchst Du die Gleise vorher nicht blank putzen.
guckst Du hier: http://www.themt.de/mt-0450-chrm-49.html - da wird das Teil beschrieben und gezeigt. Holger betreibt es, wie empfohlen, mit Netzteil. Ein PDF dazu gibt's irgendwo bei Conrad zum Download.
Beste Grüße,
Zuletzt geändert von theylmdl am Mo 17. Mai 2010, 15:51, insgesamt 1-mal geändert.
Und dieses Schwämmchem empfiehlst Du wirklich zum Vernickeln von Flexgleisen?
theylmdl hat geschrieben:Ein PDF dazu gibt's irgendwo bei Conrad zum Download.
Meinst Du das Sicherheitsdatenblatt?
Ich bin nun wirklich (was solche Dinge angeht) nicht ängstlich aber wenn ich mir das pdf und weitere Info's zum Thema so durchlese
wahrscheinlich ist es am Besten, wenn wir wegen der Funktion und Haltbarkeit nochmal Holger um eine Stellungnahme bitten. Was die Sicherheitsaspekte angeht: Lies' Dir doch 'mal eine Anleitung von Conrad zu einem 2W-Verstärker für 9V Batterie-Betrieb durch. Das fällst Du vom Glauben ab, wie gefährlich der ist - bzw. sein kann.
Die hier schon aufgezeigte Lösung, die Gleise zu Thiel zu geben, ist sicher die Beste. Aber in bestimmten Fällen geht das nicht, beispielsweise bei meiner selbst gebauten und aus Messing-Profil verlöteten Baeseler-DKW im R3. Für solche Anwendungen ist das Conrad-Set sicher ganz gut geeignet, zumal es keine Probleme mit dem schon aufgebrachten Lack hat.
Das Bild zeigt die mit Teilen von Thiel gebaute Baeseler-DKW im R3 im Gesamt-Überblick.
ich bin schon erstaunt, wie lax die Auslegung von Sicherheitsstandards unter Modellbauern ist. Und was das für mich größere Übel ist. Dies wird auch noch öffentlich, bewußt oder unbewußt, verbreitet.
Egal, ob hier es hier um den Umgang mit Chemikalien geht, in anderen Foren um den Einsatz von Trafos im Spielzeugbereich oder aber um kleine Mißstände im Bereich von Dampferzeugern.
Von der üblichen Umgehung von Sicherheitseinrichtungen an Werkzeugmaschinen ganz zu schweigen.
Es ist ja alles nicht so schlimm. Bis, ...
...ja, bis es zu spät ist.
Denkt mal darüber nach, bevor es zu spät ist.
Unfallfreie Bastelstunden und etwas Zeit zum Nachdenken wünscht Euch
Prellbock
Ohne Prellbock führt jedes Gleis ins Ungewisse.
Na dann, Hp1
Ich darf auch noch 'mal aus der von mir verlinkten Seite zum Thema Galvanisieren zitieren:
theylmdl hat geschrieben:Die Reste der verbrauchten Elektrolyte sind Sondermüll. Wenn Sie in Ihrer Stadt keine Entsorgungsstelle haben, lassen Sie diese an einem sicheren Ort, möglichst im Freien, austrocknen, bis nur noch ein pulveriger Rest übrig ist. Der wird Ihnen bei einer höflichen Bitte vielleicht in der Apotheke abgenommen.
Die bei Conrad erhältlichen Elektrolyte sind Cyanid-frei und damit eigentlich ungefährlich. Dennoch haben sie nichts in der Nähe von Lebensmitteln oder Kindern verloren. Falls doch etwas geschieht, rufen Sie erst den Notruf 112 und dann eine der [Link] Giftnotruf-Zentralen an.
Ööh... wo steckt denn jetzt die Leichtfertigkeit? Wenn Conrad das Set mit den entsprechenden Sicherheitshinweisen gebündelt verkauft, sollte jeder die auch beachten können, oder? Ich fühle mich jetzt so ein wenig wie Witwe Boltes Spitz bei Max und Moritz:
"Mit dem Löffel groß und schwer / geht es über Spitzen her. / Laut ertönt sein Wehgeschrei, / denn er fühlt sich schuldenfrei."
Beste Grüße,
Zuletzt geändert von theylmdl am Mo 17. Mai 2010, 15:52, insgesamt 1-mal geändert.