
da gab es unterdes doch tatsächlich schon vereinzelt Beschwerden, dass hier nicht vorwärts geht...
Das stimmt so aber nicht. Nur: Es gibt nicht so arg viel zu berichten, was ich nicht schon 'mal breit getreten hätte.
Da Chiara zweimal bei mir übernachtet(e), standen abends "leise" Arbeiten auf dem Programm: Lackieren der schon genagelten Schienen mit Rostfarbe, Stromeinspeisungen und anderes Kleingebastel.
Tipps zur Lackierung und Säuberung der Schienenprofile
- Zunächst einmal solltet Ihr nicht vergessen, die Roh-Profile vor dem Einbau zu entfetten. Die von mir verwendeten Hegob-Profile waren ganz schön "ölig", und das lässt sich nach dem Einbau nur schwer ändern.
- Ich habe wegen der Reproduzierbarkeit einfach unverdünnte Revell®-Farbe Nr. 85 (RAL 8023) benutzt. Der Farbton ist ziemlich leuchtend, das lässt sich aber später noch mit weiteren Aufträgen anderer, gedeckterer Farben mildern.
- Bei "Streckengleisen" solltet Ihr die Profile vorstreichen oder -spritzen und die Kleineisen später nacharbeiten. Bei Weichen, kompliziertem Gestückel und wenn Ihr noch löten müsst, bringt's das nicht.
- Wenn Ihr aus Versehen - was leicht geschehen kann - auch ein wenig Schwelle mit anpinselt, ganz ruhig. Trocknen lassen und mit dem Dreikantschaber abschaben, schon ist's erledigt. Wenn Ihr das macht, solange die Farbe noch nass ist, bekommt Ihr einen vielleicht nicht so unerwünschten Rostschleier auf dem Holz.
- Achtet beim Anmalen auf den Schienenfuß oben und die Unterkante des Schienenkopfs. Blanke Stellen fallen später sehr unangenehm auf. Daher müsst Ihr mit dem Pinsel auch vorsichtig von beiden Seiten an Schienennägel oder -schrauben heran-"stupfen".
- Wenn Ihr mit einer Schienenseite durch seid, könnt Ihr mit einem straff über den Finger gespannten Tuch den Schienenkopf von Farbresten freipolieren, zunächst mit etwas Verdünnung auf dem Lappen. Je nach Stoffsorte (z.B. einem alten Handtuch-Rest) kann es Euch dabei geschehen, dass auch die Farbe von den Köpfen der Schienennägel bzw. -schrauben abgerubbelt wird. Geht da abschliessend noch einmal mit Farbe "drüber".
- Die Schienenköpfe der von mir verwendeten Profile haben keine perfekt glatte Oberfläche. Wenn die Rostfarbe getrocknet ist, könnt Ihr mit einem über eine glatte Holzleiste gespannten Stück feinsten Korund-Schleifpapiers noch viel verbessern. Die Körnung sollte mindestens 800 betragen, besser 1000. Ab 600 gibt es Riefen, die für erhöhte Verschmutzungsanfälligkeit sorgen. Achtet beim Schleifen darauf, dass die Schmirgellatte immer auf beiden Schienen aufliegt - und nur dort. Erst wenn die Köpfe völlig glatt sind, geht Ihr noch einmal von Hand an die inneren Schienenkopf-Kanten heran. Es darf immer nur in Längsrichtung (parallel zur Schiene) geschliffen werden, niemals quer oder diagonal. Wischt und pustet am Ende den Schleifstaub ab.
Die dritte Weiche
Mit viel Feilenfett und Schmirgelöl zur Geräuschminderung konnten auch die Schwellen und Schienen der dritten Weiche angepasst werden, während Chiara schlief




Der Stellbock und -hebel der dritten Weiche.

Da das Balsaholz allmählich zur Neige geht, mussten diesmal Reste von Obst- und Gemüsekisten als Füllung zwischen den Schwellen herhalten. Wie Ihr seht, tut's das auch - und kostet nix.
Metall 'raus, Holz 'rein
Als Chiara dann wieder aus dem Haus war, konnte auch ein wenig Krach gemacht werden. Also habe ich eine große Schrauben-Recycling-Aktion gestartet und alle Spax® der Zargen-Seiten durch Holzdübel ersetzt.

Auf diesem Bild erkennt Ihr einen der guten Gründe dafür - Holz schleift sich nun 'mal besser. Die anderen spielen aber auch eine Rolle: Holz rostet nicht, es wiegt weniger und hält - bei gescheit verklebten Buchenholz-Dübeln - wie eine Schraube. Nach dem Einklopfen der Dübel mit dem Hammer habe ich auf die noch feuchte Klebestelle Sägemehl als Füllstoff aufgedrückt. Wo ich das her habe? Natürlich aus dem Auffangbehälter meines Schwingschleifers. Von dort wanderte es flugs in eine alte Plastikdose, zwecks Weiterverwertung.

Irgendwie spricht mich so eine Optik dann doch mehr an als ein Kreuzschlitz-Schraubenkopf. Das mag wohl daran liegen, dass der nicht so gut zu den "alten Zeiten" passt. Der kleine 6mm-Dübel an der Stirnzarge kaschiert übrigens eine peinliche Fehlbohrung.
Mit den unzähligen weiteren, kleinen Aufgaben will ich Euch gar nicht erst lange quälen. Wenn Ihr selbst so ein Modul baut, werdet Ihr die schon kennen lernen



Beste Grüße,