Leider ist Feldbahn-Modellbau nicht nur kreativer Bastelspass. Zuweilen stehen auch langweilige, aber dennoch wichtige Aufgaben auf dem Programm, und die können ganz schön viel Zeit verschlingen.
Gestern wurde ja die fertig gestellte Gleistrasse des hinteren Teils der linken Doppelmodul-Hälfte vorgestellt. Die musste heute zunächst sorgfältig an den Kasten angepasst werden. Ich habe also die Trasse zunächst aufgelegt und nach und nach die Bohrungen und Absenkungen für die Befestigungs-Spax® angebracht. Dann wurden die Kanten mit der Schmirgellatte so lange geschliffen, bis keinerlei Unterschiede mehr festzustellen waren. Es besteht übrigens keine Notwendigkeit, die Trasse einzukleben, was einer späteren Änderung oder einem Abriss des Moduls unter Erhaltung der Weichen sehr zu Gute kommt.

Schon das kann ziemlich viel Zeit kosten. Tipp: Es ist natürlich wichtig, dass a) die Zargen rechtwinklig sind (sonst gibt's wahlweise einen hässlichen Spalt oder einen Verzug des Modulkastens) und b), dass die Schienenprofile etwa 0,3mm vor der Modulkante enden. Führt deswegen die Schmirgellatte oder den Schwingschleifer vorwiegend auf der Zarge und lasst ihn nur nebenbei das Grundbrett oben passend schleifen. So ergibt sich ein genauer Abschluss.
Nun langt es natürlich nicht, die Trasse nur an den Stirnseiten zu befestigen. Das wäre dann doch arg instabil. Darum habe ich mit Restchen einer selbst gehobelten Dachlatte solche Halter gebaut:

Die wurden aber zunächst nur auf der Kastenseite verklebt und verschraubt. Es ist gut zu erkennen, wie stabile Verbindungen bei unterschiedlichem Nullniveau des Geländes zu erreichen sind. Links seht Ihr auf dem Foto diverse Stromeinspeisungen. Die zwei unteren Stummel gehören zu einem Abschnitt, der erst später über einen Schalter verbunden werden soll. Zur Elektrik kommen wir erst gegen Ende des Rohbaus, also spätestens Mitte Mai

Zu den weiteren langweiligen Feinarbeiten des heutigen Programms gehören die Füllstücke zwischen den Übergängen der "Puzzleteile". Ach, das Balsaholz wölbt sich wegen der Feuchtigkeit des Klebers? Nicht verzagen, Stecknadeln lösen das Problem ganz schnell:

Kommen wir zurück zu den Stromeinspeisungen. Ich bin sicher ein Freund von Betriebssicherheit und penibler Einhaltung von Toleranzen. Aber Kupferdraht mit 1,5mm Durchmesser (nicht Litze mit 1,5mm² Querschnitt!) ist mit Sicherheit angesichts der kurzen Entfernungen ausreichend für eine sichere Stromversorgung. Da ergeben sich rund 1,77mm² als Querschnitt. Wer mag, kann sich 'mal den Widerstand über den Widerstands-Koeffizienten auf ein paar Meter bei den typischen Spannungen und Strömen von IIf-Feldbahnloks ausrechnen. Oder Ihr schenkt Euch das und glaubt mir, dass das reicht.
Die meisten Moduln und Anlagen haben eine geplante, vorwiegende Blickrichtung. Also ist es eine gute Idee, diese Drähte so anzulöten, dass sie aus genau dieser Blickrichtung kaum noch zu erkennen sind. Und wo ist das? Na klar, am Schienenfuss mit einer Bohrung hinter der Schiene (aus der Blickrichtung gesehen). Dieses Foto zeigt an beiden Gleisen solche Einspeisungen - vorne brüniert und hinten frisch gelötet.

Bei schon lackierten Profilen kriecht das Lot nicht mehr an die Seiten, sondern nur an den blanken Schienenfuss. Das ist doch sehr angenehm


Hier habe ich für das Foto 'mal wieder ein wenig bunten Kies aufgestreut.
Nach der Anpassung der Befestigungen ist die Trasse ja immer noch herausnehmbar. Das ist auch gut so, denn ich wollte noch die Kanten links zum hinteren "Feldweg" brechen. Dieses brachial gebrochene Foto zeigt, warum und wie:

Das wirkt durch die Ausleuchtung arg überspitzt, zeigt aber gut, wie es auch im Gelände auf Bruchteile von Millimetern ankommen kann. Zur Info: Die Platte hier oben im Bild ist insgesamt nur sechs Millimeter dick. Denkt Euch jetzt einfach die Schrägen bis zu den Schwellen hin zugespachtelt oder mit Geländebau-Material aufgefüllt. Auf dem Bild ist auch gut zu sehen, dass die "Böschung" nicht regelmässig ist - denn das gibt's im Vorbild auch kaum einmal. Das Gelände liegt nur knapp 1mm über den Schwellen, also noch weit unter der Schienenoberkante.
Kein Gelände ist in der Wirklichkeit ganz eben. Es gibt immer kleine Absenkungen und Erhebungen, oft sehr kleine. Genau das macht aber viel aus! Wenn Ihr später bei der Durchgestaltung noch Vertiefungen benötigt, ist es relativ einfach, diese noch auszufräsen oder mit einem Schnitzmesser einzufügen. Nur die Grundform - die sollte bei dieser Bauweise schon vorab stimmen.
Beste Grüße,