Radien bei Feldbahnen
Moderator: baumschulbahner
- Jürgen
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Radien bei Feldbahnen
Hallo Feldbahnexperten,
Ich hab die Frage zwar schon im Thread "Feldbahn/Schmalspurbahn in 32mm-Spurweite" anklingen lassen. Ist aber vielleicht untergegangen und paßt hier wohl auch besser hin.
Könnt ihr mir sagen welche Mindestradien und Weichenneigungen euch bei Feldbahnen, Werksbahnen, Torfbahnen etc. bekannt sind?
Gruß
Jürgen
Ich hab die Frage zwar schon im Thread "Feldbahn/Schmalspurbahn in 32mm-Spurweite" anklingen lassen. Ist aber vielleicht untergegangen und paßt hier wohl auch besser hin.
Könnt ihr mir sagen welche Mindestradien und Weichenneigungen euch bei Feldbahnen, Werksbahnen, Torfbahnen etc. bekannt sind?
Gruß
Jürgen
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Re: Radien bei Feldbahnen
Hallo Jürgen,
ich fange mal gaanz exotisch an:
SAR NGG 13 braucht mindestens 30m
SAR NG 15 mindestens 35-40m (müsste ich nachfragen)
Für SchBB-Züge sind aber auch solche Radien möglich:

Foto von: www.schbb.ch
ich denke mal, dass das 10m Radius war.
Viele Grüsse,
Urias
ich fange mal gaanz exotisch an:
SAR NGG 13 braucht mindestens 30m
SAR NG 15 mindestens 35-40m (müsste ich nachfragen)
Für SchBB-Züge sind aber auch solche Radien möglich:

Foto von: www.schbb.ch
ich denke mal, dass das 10m Radius war.
Viele Grüsse,
Urias
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Re: Radien bei Feldbahnen
Moin,
also Mindestradien für Feldbahnen sind bei Feldbahnen immer schwer zu nennen , ich meine in Dresden mal nen Kurvenstück mit Radius unter 1m gesehen zu haben, kam wohl aus nem Sägewerk oder Trockenschuppen inner Ziegelei, also eher Handverschub. Die Schiefergrube Lotharheil hat Untertage ne 90° Kurve mit Radius unter 3m liegen, das ist allerdings schon Schmerzgrenze, selbst ner kleinen Akkulok, sowas klappt dann nur noch mit Spurerweiterung und Zwangsschiene.
Beste Grüsse
Andi
also Mindestradien für Feldbahnen sind bei Feldbahnen immer schwer zu nennen , ich meine in Dresden mal nen Kurvenstück mit Radius unter 1m gesehen zu haben, kam wohl aus nem Sägewerk oder Trockenschuppen inner Ziegelei, also eher Handverschub. Die Schiefergrube Lotharheil hat Untertage ne 90° Kurve mit Radius unter 3m liegen, das ist allerdings schon Schmerzgrenze, selbst ner kleinen Akkulok, sowas klappt dann nur noch mit Spurerweiterung und Zwangsschiene.
Beste Grüsse
Andi
Ich beschränke mich auf meine 5 Sinne : Wahnsinn, Leichtsinn, Unsinn, Schwachsinn und Lötzinn
Re: Radien bei Feldbahnen
hallo,
wende dich mal an die jungs von der historischen feldbahn dresden (http://www.htw-dresden.de/hfd/).
die haben einige wagen mit losrädern, die seinerzeit mal engste radien durchfahren haben, die können dir bestimmt einiges zu deren historie und damit zu den dazugehörigen gleisanlagen sagen.
im kalkwerk förderstedt (kreis aschersleben-staßfurt, sachsen-anhalt) gab es bis anfang der 90er eine feldbahn, die als acht um zwei drehrostöfen führte. da lag der radius auch bei drei bis fünf m. allerdings war das 500 mm spurweite.
grüße
paule
wende dich mal an die jungs von der historischen feldbahn dresden (http://www.htw-dresden.de/hfd/).
die haben einige wagen mit losrädern, die seinerzeit mal engste radien durchfahren haben, die können dir bestimmt einiges zu deren historie und damit zu den dazugehörigen gleisanlagen sagen.
im kalkwerk förderstedt (kreis aschersleben-staßfurt, sachsen-anhalt) gab es bis anfang der 90er eine feldbahn, die als acht um zwei drehrostöfen führte. da lag der radius auch bei drei bis fünf m. allerdings war das 500 mm spurweite.
grüße
paule
Re: Radien bei Feldbahnen
Hallo Jürgen,
Die Matheran Railway hat kurven bis runter auf 45 Fuß also etwa 15 m. Also etwa 66 cm in 1:22,5 bzw. 79 cm in 1:19.
Die Darjeeling Himalaya Railway ist das regelrecht großzügig mit einem Mindestradius von 69 1/2 Fuß = 21 m (früher sogar 50 Fuß = 15 m)
in 1:22,5 dann also 93 cm bzw. 66 cm.
Unter 80 cm würde ich nur in Ausnahmefällen gehen. Ich sehe aber schon bei meinen Planungen die Möglichkeiten zumindest Indoor schwinden
Werde mal meine Platzverhältnisse klären und einen 66 cm Kreis biegen.
Bin mal gespannt.
Ist zwar nicht Feldbahn aber zumindest 610 mm Spurweite.Jürgen hat geschrieben:
Ich hab die Frage zwar schon im Thread "Feldbahn/Schmalspurbahn in 32mm-Spurweite" anklingen lassen. Ist aber vielleicht untergegangen und paßt hier wohl auch besser hin.
Könnt ihr mir sagen welche Mindestradien und Weichenneigungen euch bei Feldbahnen, Werksbahnen, Torfbahnen etc. bekannt sind?
Die Matheran Railway hat kurven bis runter auf 45 Fuß also etwa 15 m. Also etwa 66 cm in 1:22,5 bzw. 79 cm in 1:19.
Die Darjeeling Himalaya Railway ist das regelrecht großzügig mit einem Mindestradius von 69 1/2 Fuß = 21 m (früher sogar 50 Fuß = 15 m)
in 1:22,5 dann also 93 cm bzw. 66 cm.
Unter 80 cm würde ich nur in Ausnahmefällen gehen. Ich sehe aber schon bei meinen Planungen die Möglichkeiten zumindest Indoor schwinden

Werde mal meine Platzverhältnisse klären und einen 66 cm Kreis biegen.
Bin mal gespannt.

नमस्ते
Klaus
Member of the Association of 16mm Narrow Gauge Modellers

Klaus
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- Registriert: Do 4. Sep 2003, 21:36
- Wohnort: Dresden
Re: Radien bei Feldbahnen
Mahlzeit!
Mit den Mindestradien ist das so eine Sache, eine generelle Aussage läßt sich da eigentlich nur bei Bahnen treffen, die unter behördlicher Aufsicht stehen.
Bei allen anderen hängt es eben in erster Linie von den eingesetzten Fahrzeugen ab. Hierbei spielen aus konstruktiver Sicht insbesondere Achsstand, Raddurchmesser und Spurkranzhöhe eine Rolle. Auch Spurspiel und Laufflächenbreite müssen bei der Auslegung berücksichtigt werden, da bei zu engen Bögen und entsprechender Spurerweiterung die Gefahr besteht, daß Fahrzeuge mit vergleichsweise schmalen Laufflächen einfach "reinfallen".
Bei meiner 1:2 Feldbahn (260 mm Spurweite) beträgt der kleinste Gleisbogenhalbmesser 2,3 m, bei einer Spurerweiterung von 5 mm. Der längste Achsstand beträgt 500 mm, größter Raddurchmesser 200 mm, Spurkranzhöhe 8 mm.
Mit einem maßstäblichen Papiermodell läßt sich das ganze einfach überprüfen. Man zeichne die gewünschten Radien auf ein Blatt auf und fertige eine Lehre an.
Diese hat zweckmäßiger Weise die Form eines H, wobei die Senkrechten so breit wie der Teil des Spurkranzes sind, der in Höhe der Schienenoberkante liegt. Der Abstand der beiden senkrechten Balken entspricht von Mitte zu Mitte gemessen dem Achsstand. Der waagerechte Teil ist wesentlich schmaler auszuführen, da er die Schieneninnenkanten nicht berühren darf.
Zur Überprüfung einfach die Lehre in die aufgezeichneten Bögen einlegen, wobei die beiden oberen äußeren Ecken an der Außenschiene angelegt werden und zwischen Innenschiene und unteren Innenecken am H noch "Luft" sein muß damit der Bogen durchfahren werden kann. Zwar stellt sich ein Schienfahrzeug anders im Gleisbogen ein, doch dürfte für den feld(bahn-)mäßigen Einsatz diese Varianten ausreichend sein.
Mit einer ähnlichen Lehre läßt sich auch der Mindesthalbmesser hinsichtlich der Laufflächenbreite überprüfen.
Diese näherungsweise Ermittlung ist auch in sofern ausreichend, daß sich die einzelnen Maße durch den während des Betriebs fortschreitenden Verschleiß sowieso ändern und Halbmesser nicht unbedingt auf den Millimeter genau ausgeführt werden, bei Feldbahnen erst recht nicht.
In diesem Sinne,
Mit geprüftem Gruß
Sven
Mit den Mindestradien ist das so eine Sache, eine generelle Aussage läßt sich da eigentlich nur bei Bahnen treffen, die unter behördlicher Aufsicht stehen.
Bei allen anderen hängt es eben in erster Linie von den eingesetzten Fahrzeugen ab. Hierbei spielen aus konstruktiver Sicht insbesondere Achsstand, Raddurchmesser und Spurkranzhöhe eine Rolle. Auch Spurspiel und Laufflächenbreite müssen bei der Auslegung berücksichtigt werden, da bei zu engen Bögen und entsprechender Spurerweiterung die Gefahr besteht, daß Fahrzeuge mit vergleichsweise schmalen Laufflächen einfach "reinfallen".
Bei meiner 1:2 Feldbahn (260 mm Spurweite) beträgt der kleinste Gleisbogenhalbmesser 2,3 m, bei einer Spurerweiterung von 5 mm. Der längste Achsstand beträgt 500 mm, größter Raddurchmesser 200 mm, Spurkranzhöhe 8 mm.
Mit einem maßstäblichen Papiermodell läßt sich das ganze einfach überprüfen. Man zeichne die gewünschten Radien auf ein Blatt auf und fertige eine Lehre an.
Diese hat zweckmäßiger Weise die Form eines H, wobei die Senkrechten so breit wie der Teil des Spurkranzes sind, der in Höhe der Schienenoberkante liegt. Der Abstand der beiden senkrechten Balken entspricht von Mitte zu Mitte gemessen dem Achsstand. Der waagerechte Teil ist wesentlich schmaler auszuführen, da er die Schieneninnenkanten nicht berühren darf.
Zur Überprüfung einfach die Lehre in die aufgezeichneten Bögen einlegen, wobei die beiden oberen äußeren Ecken an der Außenschiene angelegt werden und zwischen Innenschiene und unteren Innenecken am H noch "Luft" sein muß damit der Bogen durchfahren werden kann. Zwar stellt sich ein Schienfahrzeug anders im Gleisbogen ein, doch dürfte für den feld(bahn-)mäßigen Einsatz diese Varianten ausreichend sein.
Mit einer ähnlichen Lehre läßt sich auch der Mindesthalbmesser hinsichtlich der Laufflächenbreite überprüfen.
Diese näherungsweise Ermittlung ist auch in sofern ausreichend, daß sich die einzelnen Maße durch den während des Betriebs fortschreitenden Verschleiß sowieso ändern und Halbmesser nicht unbedingt auf den Millimeter genau ausgeführt werden, bei Feldbahnen erst recht nicht.
In diesem Sinne,
Mit geprüftem Gruß
Sven
- Jürgen
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Re: Radien bei Feldbahnen
Hallo Zusammen,
schonmal vielen Dank für eure informativen Beiträge bisher. Ich dachte das hier auch als Beispielsammlung von Vorbildern die der eine oder andere aus der Literatur oder persönlich kennt. Da sind ja schon ein paar Beispiele genannt worden.
Ich denke es ist wichtig zu wissen, daß wenn man sich für das Thema Feldbahn entscheidet, Feldbahn nicht gleich Feldbahn ist und es hier je nach Fahrzeugen die man einsetzen möchte starke Unterschiede in der erforderlichen Gleis- und Weichengeometrie gibt.
Der Vollständikeit halber möchte ich meine eigene Angabe unter "Feldbahn/Schmalspurbahn in 32mm-Spurweite" nochmal zitieren
Gruß
Jürgen
schonmal vielen Dank für eure informativen Beiträge bisher. Ich dachte das hier auch als Beispielsammlung von Vorbildern die der eine oder andere aus der Literatur oder persönlich kennt. Da sind ja schon ein paar Beispiele genannt worden.
Ich denke es ist wichtig zu wissen, daß wenn man sich für das Thema Feldbahn entscheidet, Feldbahn nicht gleich Feldbahn ist und es hier je nach Fahrzeugen die man einsetzen möchte starke Unterschiede in der erforderlichen Gleis- und Weichengeometrie gibt.
Der Vollständikeit halber möchte ich meine eigene Angabe unter "Feldbahn/Schmalspurbahn in 32mm-Spurweite" nochmal zitieren
Also, wer kann weitere Beispiele nennen?Jürgen hat geschrieben:Die Muskauer Waldbahn zB. kennt man gemeinhin als Feldbahn, diente sie doch in früheren Zeiten nur dem Güterverkehr. In der Anfangszeit hieß sie jedoch Gräflich Arnimsche Kleinbahn. Und die Brigade D-Kuppler die dort verkehren erfordern Gleis und Weichenradien, die sich z.B. mit dem Regnerschen Feldbahn-Gleisprogramm nicht mehr nachbilden ließen. Nach Literaturangabe betrug der Mindestradius dort 35m! Das sind 1,55m in 1:22,5. Die Weichenradien betrugen 40m und 60m, wobei die Angabe auf die Schleppweichen bezieht.
Gruß
Jürgen