Gardinen

Anlagen (aussen & innen), Dioramen, Gebäude, Figuren, Schienen, Autos, sonstiges Zubehör

Moderator: Marcel

Jan
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Gardinen

Beitrag von Jan »

Für mich stellt sich im Moment die Frage, welche Gardinen man für ein einfaches Bürgerhaus um 1940 nehmen soll.
Hatten in dieser Zeit einfache Leute überhaupt Gardinen an den Fenstern, oder war das schon Luxus?
Waren es Scheibengardinen oder "Schwalbenschwänze" oder gerade herunter hängende Gardinen? Und wie schaut es farblich aus, oder nur weiß oder Muster?
Mir geht es darum, das die Gardinen das Innere verdecken sollen, da der Innenraum nicht ausgebaut wird.
Es gibt zwar auch andere Möglichkeiten, den Innenraum von außen nicht sichtbar zu machen. Ich würde aber lieber auf die Gardinenvariante zurück greifen, da man so von außen ein schöneres Bild hat.
Chris
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Re: Gardinen

Beitrag von Chris »

Hallo Jan,
Gardinen gabs 1940 und es war kein Luxus,es sei denn die Bude war ausgebombt ,sonst aber die Regel.Die art der Gardine haegt vom Zimmer ab in dem sie haengt.Kuechen hatten andere als das Schlaf oder Wohnzimmer.Mal alte Bider durchsuchen oder den Opa und die Oma aushorchen.
Besate Gruesse
Chris :D 8) 8) 8)

PS Billige Spitzen Gardinen Reste kann man als Reste in der Stoffhandlung oder aus alten Musterbuechern vom Raumausstatter bekommen.
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Helmut Schmidt
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Re: Gardinen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Jan,

das kommt auch sehr auf die Region an die Du darstellen möchtest. Um 1940 habe ich zwar noch nicht gelebt nur kann ich Dir aus der Nachkriegszeit berichten.

Eine große Ausnahme z.B. ist Friesland, bei denen konnte man schon immer von Gardinen ungehindert durchs Haus blicken.

In Städten wahren Gardinen aber schon lange bekannt. Wobei Wohnzimmer natürlich selbstverständlich Gardinen hatten. Die Stoffe waren aber schwerer wie heute und hatten besonders im unteren Teil große Muster und vor allen Dingen Trottel.

Schlafräume hatten einfachere Gardinen und vor allen Dingen zur Verdunklung Rollos aus einer Art festem dunklen Krepppapier. Diese Rollos wurden zwecks benötigter Verdunklung im Krieg dann auch an allen Fenstern angebracht. Beleuchte Fenster aus denen nach Einbruch der Dunkelheit Licht schien gab es nicht.

In der Küche gab es unten Scheibengardinen um möglichst viel Tageslicht hinein zu lassen. Denn die eine Glühbirne die dort in einer weißen Kugelleuchte brannte, diente nach heutiger Sicht nur der Orientierung.

Ich habe zwar nur erlebt, wie diese Gardinen endlich nach dem Krieg ausgetauscht werden konnten. Nur wenn ich bedenke wie lange Gardinen bei uns im Haus zum Teil hängen, glaube ich nicht daran das die erst kurz zu vor während des Krieges angeschafft wurden, sondern eher aus der Zeit vor dem Krieg stammten.
Helmut Schmidt
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Otter1
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Re: Gardinen

Beitrag von Otter1 »

Moin,

Gardinen kann man sich aus Katalogen von Puppenstubenzubehör oder auch aus dem IKEA Katalog herauskopieren.
Das sind dann aber keine schwedischen Gardinen. Die wurden früher gerne aus Schwedenstahl hergestellt.

HSB´s Hinweis auf die Verdunklungsvorschriften ist wertvoll. Das macht es dem Modellbauer und Bahner natürlich einfach, nächtliche Anlagen der Kriegszeit darzustellen. Da sieht es einfachn nur finster aus.

Umgekehrt soll es zu der Zeit Vorschriften gegeben haben, wonach es verboten war, tagsüber die Gardinen zuzuziehen, damit die Blockwarte jederzeit eine Kontrolle über die Hausbewohner hatten. Das wird gelegentlich in den Erinnerungen von verfolgten Personen, die von Mitmenschen vor den Nazihäschern versteckt wurden, berichtet.

Allerdings habe ich bisher noch nie eine Gartenbahnanlage gesehen, die in den
Kriegsjahren angesiedelt ist. Bitte unbedingt Bilder einstellen.

Grüße

Otter 1
Jan
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Re: Gardinen

Beitrag von Jan »

Nein, ich bin auch kein Gartenbahner, sondern im Militärmodellbau (1:16) angesiedelt. Durch Zufall bin ich über Google zu Euch gekommen und habe gesehen, wie sehr detailliert hier Gebäude gebaut werden.
Darum bin ich hier hängen geblieben, um Anregungen und Tips zu sammeln.
Ich bin am Nachbau der Pola - Schmiede dran. Ich habe aber einige Änderungen zu dem Bausatz vorgenommen ( nach Recherchen, sowie den Fachwerkhäusern, die hier bei mir in Franken stehen). Das Haus ist auch im Maßstab 1:16.

Das mit den Rollos ist ein guter Tip. Daran hab ich noch gar nicht gedacht.
Chris
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Re: Gardinen

Beitrag von Chris »

Hallo Jan,
noch ein weiterer Tipp.Ich habe frueher auch grosse Dioramen in 1:24 gebaut,zu meiner Zeit gabs noch die "Grossen" von TAMYA.Was die Fenster angeht koenntest Du eigenlich einen ganzen Haufen Arbeit sparen wenn Du Fensterlaeden anbringst,die kann man einfach aus Holzstaebchen der beruehmten "Hamburger Lieferanten" herstellen.Nach Aussage meines Nachbarn waren die Fensterlaeden in Kampfgebieten als billiger Splitterschutz immer zu.Das spart die ganze Arbeit mit den Gardinen und es ist einfach Beschuss Spuren mit dem Bastelmesser anzubringen.
Gruesse
Chris :D 8) 8) 8)
Jan
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Re: Gardinen

Beitrag von Jan »

@ Chris, ich will kein Gebäude im Kriegsgeschehen machen, sondern nur ein reines Alltagsdiorama. Die ganzen Modelle von Ruinen gibt es schon en masse und reizen mich ehrlich gesagt auch nicht zu bauen.
Fensterläden hab ich schon dran und sind mit der Modelliermasse verbunden (darum will ich die auch nicht mehr rausreißen).

Auf dem Bild sieht man, das dort im Moment noch Werkzeug und allerlei Kram drin liegt. Und später könnte man genauso reinschauen und das will ich eben mit den Gardinen vermeiden.
Dateianhänge
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Berthold
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Re: Gardinen

Beitrag von Berthold »

Hallo Jan,
ich will kein Gebäude im Kriegsgeschehen machen, sondern nur ein reines Alltagsdiorama
da versuche ich einen Schritt in eine bessere Zukunft Deiner Modellbauerei zu erkennen.
(Mit dem Militärscheiß habe ich nähmlich garnichts am Hut, gibt's in echt genug davon).

Dein Häuschen gefällt mir aber sehr gut. Damit man nicht reinsehen konnte,
und doch etwas Licht abkriegte, waren die Vorhänge mehr oder weniger lichtdurchlässig,
mehr oder weniger weiß/schmutzig, glatt/faltig, hinten hängend/an der Scheibe gespannt.

Das würde ich aus einer einzelnen Schicht eines Tempotaschentuchs machen.
Das kann man (vor dem Zerlegen) mit Pastel- oder Aquarellfarben etwas tönen,
fleckig machen, oben schattig dunkler und wie auch immer. Dann auseinandernehmen
und ankleben. Falten halten eisern wenn das Ganze mit Sekundenkleber beträufelt wird.
Wenn man's richtig macht, sieht das von außen wie ein gut abgehangener Vorhang aus.

Im Kriegsfall dann vielleicht noch ein verängstigtes Kind rausschauen lassen.
Aber das soll ja hier vorbei sein.

Mit friedlichen Grüßen

Berthold
Fahrzeuge in 1:22,5 für alle Feldbahnspurweiten
ozoffi
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Re: Gardinen

Beitrag von ozoffi »

Warum muss eigentlich Militär immer gleichbedeuten mit Krieg sein?!
Derzeit ist für mich Miltär gleichbedeutend mit Katastrophenschutz und Hilfe!
Gott sei Dank haben wir dafür ein Militär, sonst würden alle Hochwasseropfer noch ärmer dran sein UND auch einige Urlauber aus deutschem Lande. Denn ohne Militärhubschrauber könnten sie aus bestimmten Gegenden auch nicht ausgeflogen werden ... Gott gebe, dass das Militär für sonst nichts anderes gebraucht wird!
lg
Oliver
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Helmut Schmidt
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Re: Gardinen

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Jan,

viel mehr beschäftigt mich die Frage wie Du das Polahaus für den Maßstab 1:16 verwenden willst? :gruebel:

Nach meinem Eindruck sind die Polahäuser für 1:22,5 schon ehr zu klein. :/

Habe gerade mal ein 1:16 Auto neben ein Polahaus gestellt, schaut irgendwie eigenartig aus. :roll:
Helmut Schmidt
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