Hallo Otter,
Otter1 hat geschrieben:
Weißt Du da was Genaueres drüber? Sind die nach dem 1 WK von irgend jemand als Reparationszahlungen kassiert worden?
Ich müßte da noch mal die mir Zur Verfügung stehende Literatur wälzen.
Fest steht IMHO, daß das gesamte Material, daß zum Zeitpunkt des Kriegsendes sich auf deutschem Boden befand in den sog, Demobilisierungspark gekommen ist (nein das ist keine Grünanlage). Von hier sind dann etliche der Brigadeloks (der D-Kuppler) in die ganze Welt verkauft worden. Die den Allierten in die Hände gefallenen Fahrzeuge verblieben meist in der Gegend oder wurden auf Bahnnetze in der Nähe umgesetzt.
Ich gehe nicht davon aus, daß von den Feldbahnen viele Fahrzeuge als Reparationsleistung herangezogen wurden, da nach dem Krieg eh viel zu viel Rollmaterial auf beiden Seiten vorhanden war.
Ich habe hier einen Film, in dem benutzen amerikanische und britische Eisenbahntruppen deutsches Beutematerial. Fuhren ja all mehr oder weniger auf 60 cm Spur.
Die Wagen wirken sehr hellgrau. Heller als die Uniformen der deutschen Kriegsgefangenen im Film. Und weil da Amerikaner im Bild sind, müssen die Aufnahmen aus den letzten beiden Kriegsjahren stammen.
Das Uniformgrau der letzen Kriegsjahre war deutlich dunkler als das Feldgrau, das für militärisches Gerät verwendet wurde, die Bilder in den Büchern, Kaiserlicher Heeresfeldbahnen und Heeresfeldbahn zeigen das.
Die deutschen Heeresfeldbahnen in den deutschen Kolonien (ost- und Westafrika) werden die wohl zurückgelassen haben. Die deutsche Kolonialgeschichte endete mit dem 1 WK.
Auf den Kolonialbildern wirkt das Rollmaterial sehr hell, aber in einem anderen Grauton (in schw./w. Bildern) als die umliegende Wüste. Die Loks sehen schwarz aus.
Wenn man bei dem in den Kolonien verwendeten Material von Lieferungen von vor 1914 ausgeht, wäre das ein Indiz für die Verwendung eines einheitlichen feldgrauen Anstrichs. Eine Tarnung war dort ja nicht erforderlich.
Ferner spielt naürlich auch die Verwitterung des Anstrichs eine große Rolle, da das Klima in den deutschen Kolonien ja bekanntlich entgegen der menschlichen Haut bei anstrichen eher eine aufhellende Wirkung hat.
Nicht nur dort.
Die Geschichtsschreibung vergißt - übrigens bei allen ehemaligen Kolonialmächten - die letzte zu den deutschen Schutzgebieten gekommen Kolonie deutsch Süd-Ost-Absurdanien. Ich stehe bei meine Forschungen noch am Anfang, habe aber bereits feststellen können, daß dort ebenfalls eine Brigadebahn so um 1905 herum von Eisenbahnpionieren errichtet wurde.
Erstaunlicherweise verliert sich jedwede Erwähnung dieser Kolonie nach 1918.
Es muß aber warscheinlich aus dem Demobilisierungspark wenigstens eine PW/Lazarettwagen und mindestens eine Deutz-Motorlokomotive dorthin gekommen sein.
Unbestätigten Berichten hat diese Kolonie noch bis mindestens zum zweiten Weltkrieg unbemerkt von der Weltöffentlickeit bestanden haben.
Wie gesagt ich bleibe dran.
