Gefederte Puffer - warum?

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

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Prellbock
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Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Prellbock »

In verschiedensten Diskussionen taucht immer wieder mal die Problematik gefederter Modell-Puffer auf.

Mich würde da mal eine Begründung interessieren, warum Modellpuffer unbedingt gefedert sein müssen oder sollten.
Bitte nicht mit dem Fetischistenargument der Modelltreue :wink: :wink: :wink:
Es geht mir um die Funktion, die die Feder erfüllen soll. Dämpfung wie beim Vorbild der unterschiedlichen Wagenbewegungen, insbesondere beim Rangieren, steht wohl nicht im Vordergrund.

Also warum?

Gruß

Prellbock
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Mallet
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Mallet »

Bei schmalspurigen Fahrzeugen mit Mittelpuffer macht die Federung m.E. nur dann Sinn, wenn z.B. eine doppelte Schraubenkupplung mit Balancierhebel verwendet wird. Die Federung könnte dann bei straff gespannter Kupplung entsprechend nachgeben. Funktioniert freilich nur, wenn die Federkraft entsprechend gering ist.

Bei regelspurigen Fahrzeugen mit zwei Puffern machen gefederte Puffer immer Sinn, wenn vorbildgetreu gekuppelt werden soll oder die Wagen auf Rollböcken gefahren werden.
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Karl-Heinz
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Karl-Heinz »

Hi Winfried :tach:

ooch, da gibt es noch ein paar andere Vorzüge :shock:

:arrow: die Züge werden weicher beschleunigt und abgebremst :!:

:arrow: die Fahrzeuge kuppeln sich bei vorhandenem "Flaschenöffner" eleganter und sicherer :!:

und überhaupt, wenn alle Beründungen nicht ausreichen:

:arrow: >"Federpuffer sind Vorbildgerecht, Verflixtnochamol"<

Karl-Heinz :tach: :tach:
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Mallet
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Mallet »

Hallo Karl-Heinz,
die Züge werden weicher beschleunigt
Weicher beschleunigt durch Federpuffer? Wie das? Könnte ich mir höchstens bei gefederten Kupplungen vorstellen. Aber das sanftere Bremsen ist schon ein echter Vorteil, vor allem wenn Fahrgast Herr Preiser mal wieder die Notbremse zieht.

Gruß, Mallet
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Prellbock
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Prellbock »

Hallo Olaf,

ich weiß ja, daß ich mit der Fragestellung provoziere, wenn ich nach dem Sinn (bitte nicht verwechseln mit der Frage nach Unsinn) und der Funktion der Federung im Modell frage. :oops:

Weich Anfahren wäre da sicher machbar, natürlich bei einer dem Vorbild nachgebauten funktionierenden Bremsanlage und Pufferfedern, deren Federkräfte sich an den Reibungsgewichten der Modellwagen orientieren. :lol: :lol: :lol:
Dann kann ich einen nach dem anderen kommen lassen, äh einen Waggon nach dem anderen an den Haken nehmen.

Aber wo hat man auf deutschen Schmalspurgleisen noch solche Züge?

Mir würde es reichen (so weit bin ich allerdings noch nicht), wenn ein Zug nach mehreren Gartenrunden bei Gleisen, die sich in ihrem Zustand leider am Vorbild orientieren, geschlossen wieder ankommt.

Winfried
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Karl-Heinz
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Karl-Heinz »

Hi Olaf, Hi Winfried :tach:

die physikalischen Gesetze findet man eben auch im Modellbau im Maßstab 1:22,5, man muss einfach nur genauer hinsehen :wink: :D :wink:

Es ist schon beachtlich, den addierten Abstand zwischen den Wagen von längeren Zügen zu sehen und da sind 30 cm "Spielraum" nichts Ungewöhnliches
:!:

Die "kurzgekuppelten" Züge sind etwas mehr "für's Auge", man muss es halt mal sehen oder gesehen haben :wink: 8)

Wie sollen denn eigentlich die Preiserlein die Notbremse erreichen, wenn die in jeder R 1 Kurve von den Füßen oder Sitzflächen katapultiert werden :?: :?: :?:

Wieder einmal mehr Fragen als Antworten von

Karl-Heinz :tach: :tach:
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Mallet
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Mallet »

Karl-Heinz hat geschrieben:Wie sollen denn eigentlich die Preiserlein die Notbremse erreichen, wenn die in jeder R 1 Kurve von den Füßen oder Sitzflächen katapultiert werden :?: :?: :?:
Na vielleicht trägt sie die Fliehkraft von der Kurveninnenseite, auf der sie sitzen, zur gegenüberliegenden Wand des Wagenkastens, wo sie dann verzweifelt nach Halt suchen. Und was bietet sich da besseres an als der Griff der Notbremse :?: Und schon wieder ist es passiert, gerade hier in der engsten Kurve. Die Puffer küssen sich und wehe, sie sind nicht gefedert. Dann schmieren sie sich den Lippenstift (hier: Fett :lol: ) einmal quer durchs Gesicht, bevor der Wagen entgleist.

Soviel Physik für heute. Bloß gut, dass bei mir nur R3 liegt. Da halten sich die Preiserlein gerade noch auf den Sitzen.

Das langsame Entspannen beim Anfahren, z.B. als Anfahrhilfe am Berg, halte ich auf der Modellbahn für kaum realisierbar. Ich bin am Gegenteil aber immer interessiert.
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Prellbock
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Prellbock »

Neue Frage:

die Fliehkraft von der Kurveninnenseite
Mache ich etwas falsch, wenn meine Preiserlein nicht an den Wänden kleben, sondern sich an der gegenüberliegenden Sitzbank in Erwartung undedämpfter Stöße in oder gegen die Fahrtrichtung festhalten, weil der Betreiber der Bahngesellschaft an Federn gespart hat?


:oops: Ist das Thema nun schon reif für die Klause? :oops:

Winfried
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fido
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von fido »

Hallo Winfried,

ich baue inzwischen fast immer gefederte Puffer und Kupplungen ein, weil
  1. ich Modellbau betreibe, und ein Modell nicht nur so aussieht wie ein Original, sondern auch so funktionieren soll
  2. der Zugverband viel realistischer läuft. Meine Züge wiegen ohne Lok schnell 10kg und da siehst Du sehr wohl, wenn die Puffer einfedern
  3. ich das gruselig finde, wenn die Wagen hart aneinander krachen
  4. ich das toll finde, wie z.B. Max die Spindel der Kupplungen soweit anzieht, bis die Modelle fest Puffer an Puffer fahren
  5. ich bei bestimmten Modellwettbewerben ohne Federpuffer Punktabzug bekomme :-)
Die selbst Frage nach Sinn oder Unsinn von Federpuffern könnte man auch Livesteamer fragen, warum sie denn nicht elektrisch fahren. Das ist eine Überzeugungssache.

Ich jedenfalls werde demnächst von einige Magnus-Wagen die Puffer abmachen und Federpuffer montieren.

Übrigens werden Modelle in den Details viel stimmiger, wenn man die funktionsfähige Technik des Vorbilds nachbaut. Z.B. war ich bei den EKB-Rollböcken am rätseln, wie denn beim Vorbild die Kupplung aussieht, da man dies auf den Bildern nur teilweise erkennen kann. Dann habe ich mir überlegt, wie sie denn funktionieren müsste und habe dies im Modell so nachgebaut. Und zum Schluss sieht meine auf Zug & Druck gefederte Kupplung (die im Zugverband unter einem Regelspurwagen auch wirklich federt) so aus wie das Vorbild:

Bild
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Gefederte Puffer - warum?

Beitrag von Torsten Schoening »

Hallo Fido,
bleiben beim Rollbock-Verkehr nicht die Regelspurwagen miteinander gekuppelt? Deshalb gibt es doch auch diese Pufferwagen u.a. im Harz. Die Rollböcke müssen doch nur beim Transport ohne "Ladegut" gekuppelt werden.

Bezüglich der Regelspurwagen von Magnus, du kannst die Puffer, die ja federn, ruhig dran lassen. Das System hat den Vorteil, dass im Bogen keine großen Kräfte auf die Wagen ausgeübt wird, d.h. beim Rollbockverkehr dürfte es sogar etwas betriebssicherer sein.

Meinen Wagen mit Magnus-Herkunft haben bis auf zwei Fälle noch ihre originalen Puffer.

Gruß
Torsten
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