Der Trend geht zum “Spielbahner”

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

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RhBDirk
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Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von RhBDirk »

http://www.spielwarenmesse.de/index.php?id=1000

Und noch was aus einem Interview (findet man auch unter den "Brancheninfos"):
Ich glaube das trifft auf einige Herrschaften hier im Forum auch zu...

UT: Der Feind des Guten ist bekanntlich das Bessere. Wer oder was ist der Feind der Modelleisenbahn?

Dauscher: Dass es keinen Nachwuchs bei der Modellbahn mehr gibt, liegt daran, dass man nicht mehr Bahn fährt. Früher gab es fast in jedem Ort einen Bahnhof. Heute kennen die wenigsten Kinder die Bahn, vielleicht noch den ICE, dann ist Schluss. Wenn Bahnfahren wieder in unserem Land an Attraktivität gewinnen würde, wäre uns schon viel geholfen. Ich sehe durchaus Chancen, den Nachwuchs übers Basteln zu gewinnen. So kann man sie an die Modellbahn heranführen kann...
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Schrauber
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von Schrauber »

Hallo Dirk,

also ich gebe gerne zu, das ich gerne mit der Bahn spiele. Allerdings wächst beim Einen oder Anderen dabei auch (hoffentlich!) der Anspruch an Vorbild- UND Maßstabstreue. Zumindest bei mir. Allerdings halte ich noch lange nicht für einen schlechten Menschen, bei wem auch immer das nicht so sein sollte. Der Rest kommt von allein :wink: . Und außerdem siehe meinen "Leitspruch" unten. Und wenn außgerechnet vor der Spielwarenmesse solche Statements abgegeben werden, könnte man auch leicht denken, der Wunsch wäre der Vater des Gedanken. Was wäre zum Beispiel schöner für eine bekannte Firma aus Nürnberg, als wenn der "dumme" Kunde sich jedes Teil was produziert wird, brav kauft, möglichst zum Listenpreis, und letztendlich glaubt, er hätte ein "Modell" erworben, mit dem er auch noch spielen kann. Denn schließlich wurde ihm das so erzählt. Oder steht so im Katalog. Manchmal werde ich durch solches verleugnen der Wirklichkeit seltsamerweise ganz leicht an das Gebaren von Sekten erinnert. Aber das ist ein anderes Blatt...... Oder?
Und solange sich Spassvögel voller Begeisterung auf Normalspur-Dieselloks mit Schmalspurfahrwerk stürzen, die es so nie gab, wird nie jemand gezwungen sein, seine Aussagen im Katalog Wirklichkeit werden zu lassen. Und da schlägt unsere Stunde der Selbstbauer. Denn plötzlich werden Eigenbaumaterialien, Werkzeuge und Zubehör gefragt sein. Und wunderschöne Modelle entstehen die auch jeder nachvollziehen und im Vorbild (oder Bild) bewundern kann. Und mit denen man auch noch spielen kann. Da schließt sich dann für mich wieder der Kreis...


Gruß Schrauber :flehan:
Gruß Tomas (Schrauber)



"Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben!"
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RhBler
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von RhBler »

Guten Abend Zusammen

Das Nachwuchs Problem hat aber noch einen anderen Grund.
Wenn eine Lok von LGB gegen die CHF 1000 kostet dann kann
es ja keinen Nachwuchs geben. Welches kleinkind hat schon
einfach so CHF 1000? Und zu ner Lok brauchts ja bekanntlich
noch Wagen die auch ziemlich teuer sind. Dann ist da noch das
Gleis, was ein halbes Vermögen kostet. Da kann es einfach
keinen Nachwuchs mehr geben.
Soweit meine Meinung

MfG Stefan
erhard
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von erhard »

nu komm...

meine 4 jährige spielt begeistert seit 2 jahren (!) mit einer startpackung und hat sich letztes jahr über 4 60cm gleise aus ebay und 2 gebrauchte anhänger gefreut wie ich vor 30 jahren über meine erste spur n anlage.

kinder sehen das mit der masstäblichkeit nu wirklich nicht so eng und auch einfachste playmobil loks erfüllen ihren zweck, wenn sie wie schätze auf papas bahn gehütet werden und manchmal ausgeliehen werden ;)

und ab und zu läßt man sie dann noch mal den regler an der großen anlage drehen - juhu - oder gar den eigenen zirkuszug über die langen gleise jagen.


ich denke mal, dass jeder der kinder hat einen weg findet, sie für die große spur zu begeistern und einen weiteren um sie davon fern zu halten :P

erhard
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bkm
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von bkm »

Hallo Stefan,

mit den Preisen hast du recht, selbst Uraltmodelle welche Entwicklungs u. Werkzeugkosten lange eingebracht haben werden nich billiger sondern immer teurer. :twisted: (kann ich mir nicht mal mehr leisten)
Aber ich glaube die SIMsende Handygeneration hat einfach bis auf Ausnahmen andere Vorstellungen von Freizeitgestaltung.
:wink:
Bis dann denn
Peter (BKM)
Normal langsam
:snoopy:
erhard
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von erhard »

ich will euch in eurer preispolitiktrauer ja nicht stören..
letztlich finde ich es ja auch bedauerlich dass ich keine mogulsoundluxuslok habe ..weil es eben mal an 2000 lächerlichen euros hapert..und ich mir überlegen darf wie ich günstig an eigenbaumaterial komme..

aber lassen wir doch mal die kirche im dorf..
die wenigsten von uns dürften einen rolls oder einen ferrari in der garage haben, auch bei den beschreibungen der gartenanlagen lese ich selten : platz hab ich massig!..
aber ich lese überall wieviel freude die selbst erdachten und realisierten bastelprojekte machen. für mich besteht eisenbahn aus 55min basteln und 5 min schaufahren.

es ist nun mal so, dass träume gepflegt werden.
aber das thema war es wie begeistere ich den nachwuchs - wenn ich mich nicht irre. und den nachwuchs kriegt man nicht mit einer 2000 euro lok die man nicht anfassen kann oder darf und schon gar nicht mit einer anlage, die für kinder unüberschaubar ist. vielleicht erschrecken den nachwuchs die pefekten dinge mehr , als sie begeistern.

deshalb verstehe ich auch manchmal nicht das an den SPIEL-bahnen aus der roten packung so genörgelt wird.

man muss doch klar zwischen spielen & anfänger und begeisterten profis trennen. und jeder der einmal eine eigene lok gebaut hat wird bestätigen was ich ahne: es ist viel arbeit, geld und hinterher stolz - den sich sicher auch die industrie oder kleinserienhersteller für ihre superexakten modelle bezahlen lässt.

gruß erhard
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Spielbahner? Find' ich gut!

Beitrag von theylmdl »

Hallo!
Den Vorrednern stimme ich voll zu.

Die finanzielle Lage ist angespannt, und so kann ich es mir auch nicht leisten, mir zu kaufen, was ich will (und das sind kaum Modelle aus Nürnberg, sondern das insgesamt meist teurere Eigenbau-Material, das auch _richtig_ ins Geld geht).
Mir ist beispielweise meine Werkzeug-Maschine verreckt. Woher soll ich das Geld nehmen, eine neu zu kaufen?

Meine Tochter Chiara ist Ende Dezember vier Jahre alt geworden. Sie ist mit IIm-Eisenbahnmodellen 1,10m groß geworden - und sie liebt es, damit zu spielen, weil wir a) oft zusammen etwas dafür basteln (Tunnel aus Fotokarton, Ladegüter, ...) b) regelmäßig damit spielen c) sie ihre eigenen, aus "Feldbahn-Wagen" umgebauten Fahrzeuge hat ("das ist meins!") und d) wir regelmäßig zu den Fahrtagen in das Frankfurter Feldbahn-Museum gehen. Damit hat sie zumindest schon eine genaue Vorstellung von 600mm-Live Steam. Außerdem bemühe ich mich, möglichst nur Spielmodelle im Maßstab 1:24 bis 1:20 zu beschaffen.

Aber sagt doch mal ehrlich: Welche Eltern handhaben das so? Wir waren damals bei den Fachzeitschriften der Meinung, es gäbe folgende Modellbahner-Kategorien: Diejenigen, die ihre Jugendzeit wieder auferstehen lassen wollen (richtiger Einwand: Haben wir so nicht mehr, das war damals der "Schöpfer-Gedanke"), die Sammler (aua, teuer! - und sinnlos), die Technik-Begeisterten (das ist eher BBF) und leider auch die Ewig-Gestrigen - hoffentlich unterdes in der Minderzahl.

Wenn ich heute am Spielwaren-Schaufenster vorbeilaufe und dort "379,- Euro" für einen H0-Drachen lese, kommen mir fast die Tränen. Dabei machen es uns die Amerikaner - ganz BBF-like - seit vierzig Jahren vor: Der Wert eines Bausatzes bemißt sich daran, wie lange man Spaß an dessen Zusammenbau hat. Welche Eltern in der Großstadt machen heute noch Laubsäge-Basteleien (oder andere) mit ihren Kindern? Bei den vielen gestreßten Allein-Erziehenden? Und wie soll - ohne Anregung - der Nachwuchs entstehen?

Was ich sagen will - die Annäherung im Spiel gehört dazu.

Schöne Grüße -
Thomas Hey'l - info@themt.de - www * themt * de
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von Szigligeti Kerti Vasutak »

Hallo Buntbahner,

als ich mit dem (Modell)bahn-Virus infeziert wurde ( mit 11 Jahren oder so :lol: ) blickte ich natürlich als erstes auf LGB, doch durch die Preise habe ich angefangen mir meine Loks selber zu bauen bzw umzubauen.
Eine gute Alternative war dabei auch die RC-Bahn von PLAYMOBIL.
Ich habe die Playmobil Dampflok neu lackiert und einen Dampflok-Sound eingebaut, und schon hatte ich meine erste Lok!
Mittlerweile baue ich meine Loks komplett selber und für mich wär es langweilig, wenn ich ein Projekt Wochen investiert habe, und damit später nicht spielen würde :D :D :D !

Also: Es gibt auch Alternativen zu LGB!
Und ich finde, dass die Selbstbauten viel schöner aussehen als LGB :wink:

Viele Grüße,

:P Vincenz (13) :P
erhard
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Re: Spielbahner? Find' ich gut!

Beitrag von erhard »

theylmdl hat geschrieben: a) oft zusammen etwas dafür basteln (Tunnel aus Fotokarton, Ladegüter, ...) b) regelmäßig damit spielen c) sie ihre eigenen, aus "Feldbahn-Wagen" umgebauten Fahrzeuge hat ("das ist meins!") und d) wir regelmäßig zu den Fahrtagen in das Frankfurter Feldbahn-Museum gehen. ...... Außerdem bemühe ich mich, möglichst nur Spielmodelle im Maßstab 1:24 bis 1:20 zu beschaffen.

Aber sagt doch mal ehrlich: Welche Eltern handhaben das so?

Was ich sagen will - die Annäherung im Spiel gehört dazu.
wer ist dann schuld am nachwuchsmangel ? die jungen - die mit freizeit angeboten geflutet werden - oder die alten die es (aus verschiedensten,vielleicht sogar guten gründen) nicht schaffen die dinge zu tun die du oben beschreibst ?
nachwuchs bedeutet (auch für den modelbahner) viel arbeit, und überzeugungskraft. nur wenn die eigenen, dem alter des nachwuchses gerechten argumente gegen die sonstigen verlockungen bestehen hat man überhaupt eine chance.
wie du richtig beschreibst gehört aktives mitspielen und nahebringen der materie dazu ... viel zeit , verständnis und phantasie. wobei die zeit die man sich dafür nehmen soll für die meisten das größte problem darstellt.

dazu gehört natürlich auch die überwindung junge hände mal mit dem material spielen zu lassen - oder eben doch mal "billiges" oder "nichtmaßstabgerechtes" auf der anlage zu dulden.
noch viel härter dürfte für viele eingefleischte sein, "billiges" oder "nichtmaßstabgerechtes" mit kinderaugen zu sehen, fantastisch zu finden und ihre eigenen vorstellungen von eisenbahn zu vergessen.

damit meine ich jetzt nicht nur die eigenen kinder. da findet sicher jeder einen zugang.. aber zur verbreitung eines hobbies zählt eben auch "anwerben" neuer zugänge, freunde und bekannte der eigenen kinder.

die meisten modernen spielzeuge machen uns das doch vor : "simse" mit deinem handy deine freunde an , tausche tamagotchis, lass deine elektronischen monster mit denen deiner freunde sich messen und kämpfen...
es wird zwar alles isoliert , aber doch vernetzt.. scheinbare gruppenaktivität und gruppenzwang prägen doch die meisten dieser neuen spielzeuge.

der angestrebte nachwuchs muss eben überzeugt werden das auch die eisenbahn etwas ist was man vorzeigen kann und was gemeinsam spassmacht und /oder geteilt werden kann.
das preisargument kann da nicht ausschlaggebend sein. es gibt kinder die von ihrer handyrechnung locker alle zwei monate eine rote startpackung kaufen könnten. damit will ich nicht sagen das ich die preise ok finde.

mit verlaub und ohne wirklich jemandem auf die finger treten zu wollen ... wie wenig begeisterung so ein thema hervorruft kann man auch leicht an der beteiligung hier ablesen..
sind eisenbahner den solche eigenbrödler das man zwar über nachwuchsmangel nachdenkt aber nichts dagegen tut ?

denkt auch mal an die vorteile wenn eisenbahn ein vorzeigbahres hobby ist/wird/bleibt . mehr produkte bedeuten auch mehr auswahl und (hoffentlich) angemessenere preise...

womit wir wieder bei diesem thema sind ....:(

ist ja auch nur eine meinung....
erhard
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Re: Der Trend geht zum “Spielbahner”

Beitrag von bahn-stephan »

Hallöchen!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich persönlich habe etwas gegen das Wort "Spielbahner". Im gewissen Sinne sind wir doch alle, ob maßstäblich oder in Anlehnung, doch Modellbauer.Selbst Fahrzeuge gebaut oder gekauft für unsere Kinder nennen wir nicht Spielzeug, sondern Lok,Wagen, eben Modelle.Aber das kann jeder für sich selbst entscheiden.
Ob sich einer aus einem Holzkasten,einem Playmobilteil,LGB,Kleinserie oder super handgefräst seine Modelle erstellt,bleibt doch jedem selbst überlassen.Soweit auch die gut Ausgestatteten ihre Herstellungstechnik anderen Bastlern anbieten, ist dies viel mehr als lobenswert. Aber ich denke doch, daß der überwiegende Teil der Gemeinde noch einen Modellbau "am Küchentisch" betreibt,also mit einfachen Maschinen und Materialauswahl auskommt.Daß nach der Fertigstellung doch ein gewisser Stolz aufkommt,mit wenigen finanziellen Mitteln Fahrzeuge o.a.(auf den Millimeter genau oder in Anlehnung) in die Bahn einzubringen, ist doch topp.Dabei werden auch Spielsachen sein!
Ich persönlich,tat es schon kund, habe nach der Wende vom Hersteller Fahrzeuge im für mich hohen Preisbereich gesehen.Da für die Harzfraktion noch nicht's dabei war, sind meine Fahrzeuge auf Dreh- und Fahrgestelle mit Holz(Leisten/Sperrholz) und Ms-Profile aufgebaut.

Eigenbauten vom Küchentisch (bahn-stephan)
Bild
6001 natürlich keine,sonst Eigenbauten auf LGB Dreh-/Fahrgestelle

Mit dem Fuhrpark fahre ich, und spielen meine Neffen!
Grüße
Bahn-Stephan
Garten(45)- Feld(500)- und Draisinen(1435) Fahrten und jetzt noch 5+7 Zoll !
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