Spektakuläre Bahnstrecken

[Feldbahner]

Hallo,

erstmal vielen Dank für die Antworten und die Ideen.
Natürlich ist denke ich keine "Wahl der 10 Spektakulärsten Bahnstrecken oder wie man´s grad formuliert" sinnvoll. Zumal ich denke das jeder Einzelne sowas i.d.r. eher subjektiv beurteilt.
Aber trotzdem fand ich es sehr interessant mal andere Meinungen zu lesen und auch die tollen Bilder zu sehen

Grüsse aus dem Oberharz

[Max 25 Kmh]

Hallo liebe Buntbahner,

was ist "spektakulär"? Da hat jeder seine verschiedenen Kriterien und Spitzenkandidaten. Ich meine auch, in Europa ist die Albula- und Berninalinie die spektakulärste, aber was ist mit der Jungfraubahn? Der Brienz-Rothornbahn? Der Brünigbahn? Und den Pyrenäenschmalspurbahnen? Und dem CdF Vivarais?

In Deutschland und auch nicht ohne ist immer noch die Sauschwänzlebahn. Ich bin auch für die Rheintalstrecke als die landschaftlich reizvollste, aber da können Brohltal und Harz gut mithalten.

Etwas ferner sind die rumänischen Waldbahnen, die nach Reisebedingungen, Landschaft und abenteuerlicher Technik aber auch nicht ohne sind (so habe ich sie jedenfalls aus 1980 in Erinnerung...). Und was ist mit der Bagdadbahn, auch aus politischen Gründen?

In Übersee wollte ich immer schon mal die D&RGW befahren, sowie die Andenbahnen in Peru und Chile (ich dachte, die Teufelsnase mit mehreren Spitzkehren wäre in Chile; und dort führen noch Dampfloks?). Auch mich lockt die Darjeelingbahn, auch die malysischen Bahnen sollen interessant sein, und auch Luxusreisen wie Blue Train und indische Hotelzüge können spektakulär genannt werden.

Eins ist sicher: 10 reichen nicht!

Und was "muß" man gefahren sein? Da würde ich jede Museumsbahn oder noch überlebende Bimmelbahn nennen, denn die letzten Reste Eisenbahnromantik leben davon, daß man sie benutzt.

Es grüßt Euch herzlich ein von plötzlichem Fernweh und Reisefieber befallener

Max 25 Km/h.

[Otter1]

Tach,

"Spektaluräres Bahnfahren"? Das kann man in der Nachbarschaft, wenn man will. Nachts in der S Bahn nach Langenfeld, mit fünf angetrunkenen Glatzen mit Springerstiefeln und Bomberjacken, reicht zumindest bei mir für eine derbe Gänsehaut.

Mit dem Emscherpfeil Triebwagen von Dortmund nach Gelsenkirchen durch die Hinterhöfe des Ruhrgebietes, mit einem Sonderzug von Düsseldorf aufs das Betriebsgelände vom Stahlwerk in Duisburg Meiderich, liefern ungewöhnliche Bilder.

Mit Wilhelm als Stadterklärer in quietschenden Oldtimerstraßenbahnen durch Düsseldorf rasen geht auch an die Frisur. Ob es Wilhelms haarsträubenden Lügengeschichten sind oder das atemberaubende Tempo der Bahnen ist, das sei mal dahingestellt.

Und den Tee mit selbstgebackenem Kuchen kann man während der Saison immer noch im Speisewagen der Selfkantbahn einnehmen. Ein bescheidener Luxus, den ich mir mehrmals im Jahr gönne.
Natürlich auch die 2 Stunden Zuckelfahrt mit der Brohltalbahn. Runter geht es dann mit dem mirgevrachten Fahrrad in 30 Minuten. Abwärts kann ich gut.

In Chile und Argentinien fahren schon lange keine Dampfzüge mehr im Regelverkehr. Gelegentlich aber Sonderzüge mit den alten Hoffmann & Lincke Wagen aus den 20er Jahren.

Ich möchte damit ausdrücken, weit weg fahren kann klase sein, aber mal einen Blick in die Nachbarschaft werfen, bringt einen auch ans Staunen.

Grüße

Otter 1

[Denver]

Hallo zusammen,

die Idee einer Liste der spektakulärsten Bahnstrecken finde ich sehr gut. da hat man für die Zukunft noch Reiseziele.
Es muß ja nicht gleich Australien sein, auch die RhB hat spektakuläre Streckenabschnitte zu bieten.
Die berühmte Teufelsnase oder Nariz del Diablo befindet sich nicht in Chile oder Peru, sondern in Ecuador auf der Strecke von Quito nach Guayaquil. Es sind mehrere Spitzkehren in unzugänglichen Andentälern
Vor vier Jahren war ich dort und bin von Quito nach Süden bis Ctopaxi gefahren. Die Nase war nichtbefahrbar. Es kommt dort häufig zu erdrutschen und dann geht nichts mehr.
An unserem Zug war eine Diesellok französischer Herkunft.
Das Wagenmaterial war aus den USA bzw. Umbauten aus alten Bussen auf Fahrgestellen.
Zum allgemeinen Gaudi fuhren viele Leute auf den Dächern der Güterwagen--wildromantisch !--
Auf einer anderen Strecke ( Ibarra-San Lorenzo ) im Norden wird auch gelegentlich noch Betrieb gemacht mit umgebauten Bussen. Im "BW " Ibarra habe ich sogar noch eine Dampflok Baldwin 1'C Mogul gefunden, die vermutlich auf ihre Aufarbetung wartet.
Icvh werde versuchen, die Bilder mal einzuscannen , dann könnte ich mal einige veröffentlichen.
Dieses Jahr wird ein traum wahr, Durango- Silverton , Golden Spike und railroad-museum in Sacramento sowie einige Sheneswerte Dinge an der Strecke.

Es gibt noch viel zu sehen, listen wir es auf, fahren wir hin und berichten darüber.

Peter

[Otter1]

Tach Peter,

ich glaube kaum, dass die Leute in Ecuador zur allgemeinen Gaudi auf den Dächern mitgefahren sind. Das war die billigste Preisklasse. Und die, die heruntergefalen sind, um sich das Genick zu brechen, haben das bestimmt nicht gemacht, um Touristen zu erheitern.

Wer lieber im Schaukelstuhl reist, sollte sich das Buch von Paul Theroux, Der Alte Patagonien Express, kaufen.
Da steigt einer eines Tages in Boston in die U-Bahn und ein paar Monate später in Südargentinien aus dem Zug. Die gesamte Reise, bis auf eine kurze Strecke in Panama, nur auf Schienen.
Ein sehr beeindruckendes Buch. Es erzählt viel vom Reisen, aber auch von Europäern in Zügen voller Einheimischer. Eine Landkarte liegt dem Buch bei.

Gute Reise

wünscht

Otter 1

[Denver]

Guten Abend Otter,



schlau wie immer !!! Warst Du denn dabei, ich habe Dich garnicht gesehen?!?!?
Die Passagiere auf den Dächern waren zu ca. 90 % Touristen aus den USA und Europa, die sich einen nostalgischen Ausflug gönnten. Die haben übrigens den gleichen Fahrpreis bezahlt wie die Passagiere der 1. klasse ( sofern man eine solche definieren kann ).
Das war ein sonntäglicher Ausflugszug mit vielen jugendichen aus der Hauptstadt. Es ist meines Wissens auch niemand herunter gefallen.
Die Plätze auf dem Dach waren übrigens als erste besetzt.
Die Eisennbahn wird kaum noch als reguläres Verkehrsmittel gunutzt. Überall fahren Busse, die wesentlich schneller sind.

Das Buch besitze ich auch und habe es sogar schon gelesen.

Viele dank für die guten Reisewünsche, vielleicht gibt es etwas zu berichten

Peter

[Wilhelm]

Hallo Otter 1,
und alle die Straßenbahn-Touren mögen,

Da schreibt unser Otter 1:

" Mit Wilhelm als Stadterklärer in quietschenden Oldtimerstraßenbahnen durch Düsseldorf rasen geht auch an die Frisur. Ob es Wilhelms haarsträubenden Lügengeschichten sind oder das atemberaubende Tempo der Bahnen ist, das sei mal dahingestellt. "

Die beiden Sätze haben mich ja wirklich stark erschüttert!

Da versucht man nach zeitaufwendigem Studium der Düsseldorfer Geschichte den schlechten Schölern nach Jahren noch etwas zu vermittel, was passiert, nix kapiert, einfach als Lügengeschichten hingestellt.
Oder solltest Du Anekdoten mit Geschichte verwechselt haben?

Was heißt atemberaubendes Tempo? Wir dürfen mit den Oldies nur 35 Km/h fahren! Du wirst uns doch wohl nicht unterstellen, wir würden gegen Gesetze verstoßen. Wenn DAS hier einer liest!!

Na ja, ich kenne ja Otter 1 sein Humor und mag ihn auch!



Straßenbahn-Oldie-Fans, laßt euch nicht erschrecken, fahrt mal mit in Leipzig, Köln, Nürnberg, Dresden(!!), Düsseldorf, Berlin, Magedburg oder den anderen Städten, welche mir im Moment nicht einfallen.
Nur Halberstadt, die haben, soviel ich weiß keinen Oldie-Verkehr!


Wilhelm

[viereka z-Stellung]

Aber Aber,

Nur Halberstadt, die haben, soviel ich weiß keinen Oldie-Verkehr

Wir haben hier einen herlichen Lindnertriebwagen, den ich auf der Strecke außerhalb des Stadtzentrums schon mal selbst fahren durfte. Aber der kommt leider nicht an der Teufelsnase vorbei.
Nur frag ich mich generell: Was ist spektakulär?
Durango, weil es steil über dem Animasriver geht.....gibt es auch bei der Rhb, nur heißt der Fluß anders. Oder in den Anden, weil es hoch hinaus geht??? Oder Darjeling wegen der "Urigkeit" der Bahn. Ich denke, man kann keine Wertigkeit von Strecken aufstellen. Für mich ist z.B. die gerade Normalspurstrecke zwischen Sandersleben und Halle die mit dem größten Erlebnis. Da war ich zu DDR-Zeiten nämlich vorn mit auf der 119 und der hintere Motor fiel aus. Der Lokführer ging nach hinten und ich saß vorn, um die Indusi zu betätigen und mit mir (nicht ich mit ihm) fuhr der Eilzug Halberstadt- Leipzig volles Rohr über die Strecke. Und so wird jeder für sich sein Eisenbahnerlebnis auf seiner Strecke gehabt haben. Eine Nacht in einem Warteraum der Rumänischen Staatsbahn ist ebenso ein Erlebnis, aber ohne Gleise. Eine Mitfahrt auf einer Diesellok in den USA wäre für mich das ultimative Erlebnis, egal ob die Strecke bergig oder nur flach ist.

[Otter1]

Tach,

@ Wilhelm: jetzt haust Du aber auf den Putz. Von wegen zeitaufwendigem Studium der Düsseldorfer Geschichte. Vom Neanderthaler bis heute. Das passt doch in ein halbes Vokabelheft. Und ich komme noch nicht mal aus Köln.
Die Bücher mit den Anekdoten hast Du mir doch persönlich gegen die eine oder andere (zugegeben besseren) Flasche Wein abgeluchst.

@ Peter Denver: Ich war im Winter 76/77 für ein Praktikum zwei Monate dort.
Damals gab es noch reichlich Dampf, bloß ich hatte keine Ahnung von Eisenbahnen und empfand das als ein unmögliches, rückschrittliches Verkehrsmittel. Amerikanische Touristen waren zu der Zeit sehr rar. Also, ich weiß nicht, was Deine Bemerkung "schlau wie immer" soll.

@viereka: Ich denke, wir haben alle unsere Traumstrecken. In der Erinnerung, oder als Plan. Jemand hat hier schon die DB Strecke am Rhein entlang genannt. Die im Sommer morgens früh von Nord nach Süd in die Sonne, die langsam über die Berge kommt fahren, ist ein Fest für die Sinne. Aber auch den Schlafwagen Duisburg-Venedig würde ich jeder Autofahrt vorziehen.

Wenn es geht, ziehe ich sowieso fast jede Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln einer Autofahrt vor. Bin ja schließlich "schlau wie immer"

Gute Reisen (für alle)

Otter 1

[Helmut]

Das ganze ist natürlich eine ziemlich müßige Diskussion und da gibt es ja auch wohl beliebig viele Antworten, hängt ja völlig von den eigenen Kriterien ab.

Einer meiner persönlichen Favoriten ist die Gotthard-Bahn (Hat die einer hier schon erwähnt?). Das ganze Netz der "kleinen Roten" sowieso.

Aber dann gibt es ja auch noch ein paar andere spektakulären Dinge: Die Tube-Lines im Londoner U-Bahn Netz, davon die Northern Line mit dem längsten U-Bahn Tunnel der Welt (OK, wohl nicht so interessant im Garten nachzubauen). Aber auch spektakulär ist die AAE, deren Netz so klein ist, dass sie nicht alle ihre Wagen auf die eigenen Schienen stellen kann (kein Scherz). Und die Transsib? Ist doch wohl auch spektakulär - oder?

Tja, da gibt es wohl noch Vieles.......

Helmut