Mahlzeit!
Heute will ich nun ein paar Impressionen rund um den August-Dampf bei der WEM zeigen.
In der Werkstatt der WEM GmbH stand der Buffetwagen 07-105, der 1993 gebaut wurde. Er soll im Rahmen der fälligen Hauptuntersuchung zu einem normalen Personenwagen umgebaut werden, da er in seiner jetzigen Form zu selten im Einsatz ist.
In der Abstellgruppe neben der renovierten Wagenhalle stehen 4 frisch aufgearbeitetet Drehgestelle, dank der extrem verbesserten Bedingungen in der neuen Werkstatt geht das nun wesentlich zügiger.
Am Freitag nachmittag wurden dann beide Dampfloks vor dem Lokschuppen im Bahnhof Teichstraße angeheizt. Die Loks stehen bereits entsprechend der Steigungsverhältnisse der zu befahrenden Strecken gedreht, die 99 3312 übernimmt die Leistungen nach Bad Muskau, die Brigadelok 99 3317 fährt nach Kromlau.
Auf dem kürzlich neugebauten Gleis 7 des Bahnhofs steht der Flachwagen 10-003 mit "Brigadegleis"-Jochen, die beim Abbau eines überflüssigen Abstellgleises in der Ziegelei anfielen. Sie sollen zum Teil als Baugleis bei der Erweiterung der Anlage Mitte ab Oktober Verwendung finden.
Das Gleis dient an den Wochenenden zur Abstellung der Personenzüge und entlastet damit die Bahnsteiggleise, die dann für Rangierfahrten freigehalten werden können.
Am Sonnabend morgen wird nach den Vorbereitungen an den Loks noch etwas Lokpflege betrieben, hier der "Kobelputzer" bei der Arbeit.
Die beiden HF-Personenwagen 07-018 und 07-023 haben inzwischen auch Trittbretter bekommen, die Elektrik ist in Arbeit. Der Wiederaufbau der Wagen ist damit fast abgeschlossen.
Mit dem halboffene Buffetwagen 07-106 ist der erste in der neuen Werkstatt einer HU unterzogene Wagen wieder im Einsatz.
Der Gleisbau an der westlichen Zufahrt zur Anlage Mitte hat bereits begonnen.
Das Feuerwehrgerätehaus vom alten Waldbahnhof Krauschwitz hat am Anfang der zukünftigen Weichenstraße an der Rohrbrücke in der Anlage Mitte seinen Platz auf einem eigenen Fundament gefunden.
Noch laufen die Ausschreibungen für das Besucher- und Informationszentrum, Baufreiheit ist jedoch bereits geschaffen, Schwellen liegen bereit zum Einbau.
Auf einem der drei zukünftig von der 50 Meter langen Halle überdachten Gleise steht ein aufgearbeitetes Altbau-Drehgestell abgestellt.
In der Feldbahnschauanlage des Bahnhofs Teichstraße findet sich die letzte erhaltene Schleppweiche, wie sie bis in die 50er Jahre auf der gesamten WEM zu finden waren. Der Bahnhof Tiergarten Ost war bis zur Einstellung des Betriebes auf der Strecke 6 mit Schleppweichen ausgestattet.
Nun noch einige Bilder vom Fahrbetrieb, hier die 99 3317 nach dem Umsetzen in Kromlau.
In der Mittagspause bekam das Lokpersonal tatkräftige Unterstützung vom "General-Inspektor der kgl.sächs. Staatseisenbahnen".
Zuvor während der Fahrt auf der Brigadelok nicht nur Dampf gekocht...
Nach Feierabend fand noch eine interene Fahrt nach Mühlrose statt, bei der beide Loks abwechselnd den langen Personenzug zogen.
Kurz vor Halbendorf der Steckenblick aus der Heizerperspektive.
In Mühlrose angekommen wird man schon etwas nachdenklich, spätestens 2012 wird es dort mit der Herrlichkeit vorbei sein, wenn der Tagebau kommt. Die Verhandlungen über eine Ersatzstrecke mit Vattenfall Europe gestalten sich wie zu erwarten als schwierig.
Kurz vor der knapp 3 Kilometer langen Bergfahrt wird noch einmal kräftig Dampf gekocht. Dieser Abschnitt soll nach der "Vision 2012" durch eine Neubaustrecke zum sog. Schweren Berg am Ortseingang Weißwasser ersetzt werden. Dort begann bis 1966 die Strecke 6 der Waldeisenbahn, die nach dem Abbau der Ortsdurchfahrt als Inselbetrieb mit einer Lok betrieben wurde. Heute steht dort ein Aussichtsturm am Tagebaurand.
Nach der Rückkehr und einer Tagesleistung von knapp 100 Kilometern hatten sich nicht nur die Lokpersonale ihren Feierabend redlich verdient.
Am Sonntag mußten aufgrund des starken Fahrgastaufkommens zeitweilig bis zu 4 zusätzliche Wagen angehängt werden, das wäre bei der großen Bahn heute kaum noch möglich
Eine 65-köpfige Reisegruppe aus Polen befuhr beide Strecken in den offenen Tonwagen.
Vorbei geht es an der Anlage Mitte, wo auch eine Modellbahnausstellung für zusätzliche Besucher sorgte.
In der Mittagssonne nimmt die Brigadelok vor dem Lokschuppen im Bahnhof Teichstraße Wasser.
Der Brigadelokführer mischt das Dosiermittelan. Eine Wasserhärte von 24°dH machen eine Speisewasseraufbereitung unbedingt notwendig.
In warmen Wasser aufgelöst wird die Chemie anschließend vom Heizer in die gefüllten "Zisternen" geschüttet.
Einfahrt des Personenzuges mit 99 3312 aus Bad Muskau in Weißwasser, die Brigadelok steht mit dem Kromlauer Zug bereits abfahrbereit am Bahnsteig.
Die "Kurswagen" aus Muskau wurden fuhren anschließend mit nach Kromlau.
Der Brigadelokführer gönnt sich eine kurze Pause auf dem Fahrradwagen 01-125.
Nach zwei Tagen und über 160 Streckenkilometern steht die "17" zum Feierabend vor dem Lokschuppen und wird abgerüstet. Ein erfolgreiches Wochenende mit vielen Zufriedenen Fahrgästen liegt hinter den Waldbahnern. Der nächste Dampfeinsatz findet am 05.September zur Mondscheinfahrt statt. Im Anschluß wird am 06. und 07.09. das große Waldbahnfest mit dem Ostsächsischen Feldbahntreffen stattfinden.
Gruß Sven