Hydrant

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Moderator: Marcel

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Trambahner
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Re: Hydrant

Beitrag von Trambahner »

Hallo Leo

Da legst Du die Latte in Sachen Präzision und Qualität ja ziemlich hoch
:D :D :D :respekt: :respekt::respekt:
Bitte immer mehr davon.
Ich bin schwer begeistert von deiner Arbeit und vorgehen
:bindafür: :bindafür: :bindafür: :bindafür:
Gruss
Michael

The man who never made a compromise never build a model railroad
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Leo
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Re: Hydrant

Beitrag von Leo »

Hallo Buntbahner und hallo Michael, danke für den Zuspruch aber bitte nicht zuviel Vorschußlorbeeren. Hab gestern beim Stöbern zufällig Gießarbeiten von Stoffel im Forum entdeckt und bin vor Ehrfurcht immer noch erschüttert!
Auf vielfachen Wunsch mach ich dennoch weiter:
abschneiden (Leo)
Bild
Der erste Frust trat dann auch schon auf, als ich das überstehende Silikon sauber und gerade abschneiden wollte. Trotz mehrfachen anschleifen des Messers war das Silikon recht widerborstig. Danach kam der Entschluß es künftig nicht mehr abzuschneiden sondern die Form nur so voll zu gießen, dass nur ein geringer Überstand von ca. 0,5 mm entsteht, der dann als Vorspannung dient, wenn die Form verschraubt wird.
Der nächste kleine Frust kam dann beim öffnen der ersten Form, weil ein Deckelchen sich dabei vom Gußbaum gelöst hatte und in der Hälfte mit der Knete hängen blieb. Ließ sich aber wieder sauber in die erste Silikonhälfte einsetzen:
  • öffnen 1 (Leo)
    Bild


    öffnen 2 (Leo)
    Bild

    Beim öffnen der zweiten Form blieb das Modell der Säule in der Knete hängen aber dabei hellte sich meine Stimmung wieder auf, denn der Abdruck im Silikon sah sauber und blasenfrei aus.
    Nun wure die Knete aus den jeweiligen Rähmchen entfernt, diese gereinigt und für den zweiten Silkonguß montiert:

    Form die 2. (Leo)
    Bild

    Vor dem Gießen der zweiten Hälften, wurden die ersten Hälften von Knetresten und dünnen Gußhäutchen gereinigt und dezent mit Trennmittel eingesprüht:

    Pampe die 2. (Leo)
    Bild

    Es bleibt spannend!
    Gruß und Bastelspass
    Leo
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Stoffel
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Re: Hydrant

Beitrag von Stoffel »

Hallo Leo,

beim Betrachten Deiner Bilder / Studieren Deines Textes fallen mir ein paar Dinge auf. So wie ich Dich verstehe, willst Du in Weissmetall giessen, oder ?

:arrow: Du verwendest ein weißes Silikon. Ist das hitzebeständig (ca. 250°) ?

:arrow: Gutes Silikon kannst Du mit dem Messer nicht schneiden. Vergiß es. Besorg Dir ein vernünftiges Skalpell mit Wechselklingen und die Sache ist geritzt (im wahrsten Sinne des Wortes :wink: )

:arrow: Mit der Vorspannung der Form solltest Du es nicht übertreiben, sonst werden die Teile unrund.

:arrow: Nicht mit dem Trennmittel sparen !

:arrow: Du hast eine Menge Steiger / Entlüftungen vorgesehen. Ich glaube, Du brauchst keinen einzigen davon. Ggf. kann man die später immer noch mit dem Skalpell einschnitzen (wenn´s nun gar nicht will)


Wie gesagt, das fällt mir spontan so auf. Aber insgesamt sieht das alles sehr sehr ordentlich aus. Der Erfolg wird Deine Mühe lohnen. :!:


Grüße vom St 8) ffel
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Leo
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Re: Hydrant

Beitrag von Leo »

Hallo Stoffel, danke für Deine Hinweise! Zum Thema Temperaturbesändigkeit folgendes: Bei rs-modelle hatte ich das beständigere Lukopren 5541 bestellt, bekam aber von dort den Hinweis, dass das 1522 bessere Abformeigenschaften hätte und für Zinn-Guß ausreichend Temperaturbeständig wäre. So habe ich das 1522 genommen, allerdings unter Einsatz von reichlich Formpuder. Aber erst mal zurück zum ersten Öffnen der beiden Formen, die erst mal sich ziemlich sträubten und nicht auseinandergehen wollten - also nächstes mal mehr Trennmittel!
Form 1 offen (Leo)
Bild
Form 2 offen (Leo)
Bild
Es ist dann auch an den Ecken einiges abgerissen und an der anderen Hälfte hängengeblieben aber zum Glück nichts direkt am Modell.
Form beschneiden (Leo)
Bild
Das Abschneiden der Luftkanäle ging mit einem scharfen Messer dann besser als befürchtet. Ob die Luftkanäle unbedingt notwendig sind bleibt die Frage.
So, und dann kam der große Moment:
Guß der Erste (Leo)
Bild
Guß der Zweite (Leo)
Bild
Na, das sieht ja gar nicht so schlecht aus!
Guß der Vierte (Leo)
Bild
Guß mit Schraubzwinge (Leo)
Bild
Nach dem dritten Abguß habe ich die Schrauben weggelegt und habe zu den "schnelleren" Schraubzwingen gegriffen, wobei man hier auf die passende Spannkraft achten muß.
Leider wurde meine Begeisterung etwas getrübt durch die teilweise kaum lesbare Aufschrift auf der Haube, das "Mannheim" ist noch einigermassen erkennbar aber das "Bopp" ist kaum erkennbar. Das war am Modell auch schon zu ahnen. Hätte man die Schrifft im CAD- Modell wohl etwas höher machen sollen. Könnte aber auch am STL-Verfahren liegen, denn die Schrift am Schafft ist gut ausgeprägt. Werde ich mal nachforschen. Im Moment tröste ich mich damit, dass das Teil halt eine Schokoladenseite hat und nach dem ersten Zusammenstecken schon ganz gut wie ein Hydrant aussieht.
Fortsetzung folgt!
Gruß und Bastelspass
Leo
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Re: Hydrant

Beitrag von Kellerbahner »

Hallo Leo,

Stoffel hatte Recht:
Der Erfolg wird Deine Mühe lohnen.
Deine gegossenen Hydranten sehen sehr gut aus :respekt: . Freut mich für Dich, gerade weil Du Dir so viel Mühe gegeben hast :smt045 . Auch mit den ausführlichen Berichten :!: .

Und von wegen
Leider wurde meine Begeisterung etwas getrübt
ich glaube bei echten, alten Hydranten hat der Zahn der Zeit auch an der Schrift genagt :wink: . Vielleicht auch das halbe Dutzend Rostschutz- und Rot-Anstriche, die wahrscheinlich mit der Zeit drauf geschmiert wurden 8) .

Aber schon ok, wenn Dich der Ehrgeiz gepackt hat :gruebel:. Laß´ uns weiter daran teilhaben.

Aber schon mal Glückwunsch :bia: zu Deinen Erstlingen vom

Kellerbahner
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Re: Hydrant

Beitrag von lokschubser »

Hallo Leo
Leo hat geschrieben: Leider wurde meine Begeisterung etwas getrübt durch die teilweise kaum lesbare Aufschrift auf der Haube, das "Mannheim" ist noch einigermassen erkennbar aber das "Bopp" ist kaum erkennbar.
Da mach dir mal keinen Kopp drum, ich habe genau diesen Hydrantentyp bis vor 8 Jahren jeden Monat einmal prüfen müssen. Schon aus einem Meter Entfernung ist die Schrift nur noch zu sehen, wenn man weiss dass sie da ist. Nachdem ein Hydrant mal von den Wachgängern angeschossen worden ist konnte man feststellen das die Farbschichten bis zu einem halben Zentimeter dick waren.

Hydrantentesten macht Spass, bei -20° im Winter etwas weniger als im Sommer. :)

Schöne Grüsse

Bernd
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Eisenbahnfreak
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Re: Hydrant

Beitrag von Eisenbahnfreak »

Hallo Leo,

schön sind Deine Abgüsse geworden!

Gratuliere Dir, da hat sich die Mühe doch gelohnt.

Das mit der Schrift ist halt ein Tribut ans Weißmetall, aber der Hydrant soll ja wohl auch nicht fabrikneu sein, da sparst Du Dir schon das aufwändige Altern :wink: :wink:

Einen schönen Abend noch,
Joachim
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Stoffel
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Re: Hydrant

Beitrag von Stoffel »

Hallo Leo,

das sieht doch hervorragend aus :mrgreen:

Gratuliere zum gelungenen (Wieder-)einstieg in den WM-Guss.
Nachdem Du jetzt sicher auf den Geschmack gekommen bist, dürfen wir bald die nächsten Brocken sehen.

Was gibt´s als nächstes :?:



Grüße vom St :lupe: ffel
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Re: Hydrant

Beitrag von Eisenbahnfreak »

Hallo Leo,

und wie läuft die Produktion? :wink: :wink:

Hast Du auch schon mal einen Hydranten zusammengebaut? Wie fügst Du denn die Teile zusammen? Kleben oder kannst Du die Teile stramm stecken?

Laß doch mal was fertiges sehen.

Schöne Grüße
Joachim
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Leo
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Re: Hydrant

Beitrag von Leo »

Hallo Buntbahner,
erst mal Dank für Trost, Beistand, Interesse und Komplimente!
Endlich kann ich den ersten zusammengefummelten herzeigen:
Hydrant montiert (Leo)
Bild
Und die Kettchen waren wirklich eine Fummelei. Wahrscheinlich nur weil es Neuland für mich war. Hier eine Skizze der Kette für Selbstfummler:
Hydrant Kette (Leo)
Bild
Für die Montage sehe ich zwei Wege: Die Deckelchen einfach aufkleben und auch die kleinen Dreikantschrauben gleich nach dem Bündchen abschneiden und in die Vertiefungen einkleben. So war es ursprünglich angedacht und das geht sicher auch so. Da ich mit der Kette noch etwas am probieren war, habe ich beim ersten Muster an den Dreikantschrauben noch etwas vom Angußschaft drangelassen, in die Deckelchen Durchganngslöcher und am Hydrant-Körper in die Mitte der Anschlußflächen kleinere Sacklöcher gebohrt und das ganze nur zusammengesteckt. Das ist natürlich deutlich aufwändiger, zumal der Angußschaft an den Dreikantschrauben konisch ist. Hier hätte man ein Stück zylindrisch lassen sollen. Naja, beim nächsten mal. Die 6 Löcher am oberen Topf und die Löcher für die Ketten sind 0.5 mm. Am unteren Rand des Topfes sind auch noch zwei angedeutete 0.6 mm Löcher mit angedeuteten versenkten Zylinderschrauben ( 0,5 mm Draht) gegenüberliegend. Und wer möchte kann 90 Grad versetzt dazu noch zwei nach unten offene Langlöcher
( 0,6 x 0,8 mm) reinfummeln.
So, jetzt fehlt nur noch die Farbe!
Heute sind die ja alle rot, aber auf älteren Bildern kann man auch graue,teilweise mit roten Deckeln sehen. Wer weiß den, was in der Mitte des letzten Jahrhunderts so üblich war?
Nachdem grosses Interesse an den Teilchen besteht und ich noch keine Erfahrung mit der Vermarktung habe, muß ich einfach mal schätzen: wäre 7.50 € für einen Satz Gußteile Ok. Ich denke, dass da auch der Versand mit drin ist.
Kette und 0.25 er Draht ist auch noch da. Soll ich da was dazu legen ?
So professionell wie beim Thomas wirds bei mir aber nicht!
Gruß
Leo
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