Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Volker,

ich glaube, es passt nichts so richtig:
- ich habe zwei gleiche Werkzeuge von Rennsteig https://www.amazon.de/gp/product/B005UK ... UTF8&psc=1
Aber laut dem Bild hier:
http://www.kappeln-eschmidt.de/seiten/1 ... iete-1.jpg
muss der Gegenhalter unten eine etwas kürzere Kallotte haben. Also stimmen die Werkzeuge schon nicht.
Die Formel 1,5 x d habe ich benutzt, aber wenn der Gegenhalter schon eine zu tiefe Kallotte hat, ist klar, dass sich der Kopf nicht voll ausformen kann.
- Die Werkzeuge bekomme ich auch nicht richtig in Achse im Schraubstock gespannt. Habe mir heute zwei provisorische Backen gebaut, worin die zwei Dorne stecken. Aber alles ist sehr wackellig.
- Die Rennsteig Dorne sind außerdem noch zu breit für die L-Profile vom Gestellrahmen. Da komme ich nicht in die Ecken.

Deshalb wird geschraubt und gut iss!

Habe aber inzwischen das Problem mit der Lagerung gelöst. Ich habe die Achslagergehäuse so abgeändert, dass Bundbuchsen reinpassen. Diese habe ich heute in der Bucht gefunden:
https://www.ebay.de/itm/10-Gleitlager-0 ... 2749.l2649

Hatte heute Morgen noch einen Denkfehler: Die Nut für die Führung der Achslagergehäuse im Rahmen muss nach außen (Richtung Koppelstangen) verschoben werden, dann ist die Führungslasche innen 1,5 und nicht 0,5mm.
und der Spalt zwischen Radnabe und Achslagergehäuse wächst auf 1mm je Seite. Passt also.

Aber eine Frage dazu habe ich noch: Bei den Feldbahnwagen habe ich die Achsen so eingestellt, dass sie locker 0,5 -1mm Axialspiel haben (Wegen der Holzrahmen, die arbeiten etwas je nach Klima). Wieviel Axialspiel sollte ich für eine so große und schwere Lokomotive aus Stahl zulassen? Gerade dann, wenn die Achsen in gefederten Achslagergehäusen aufgehängt sind?
volkerS
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von volkerS »

Hallo Fozzibaermopped,
dein Misserfolg erklärt sich durch falsche Werkzeug/Niet-Kombination.
Du verwendest Niet Typ AN470, diese haben einen flachen Kopf, typisch für Flugzeuge. Die Werkzeuge sind für Niet DIN660, diese haben einen Rundkopf.
Außerdem sind die Werkzeuge Döpper, als Kopfformer. Als Gegenhalter nur bedingt geeignet, geht aber. Der größte Fehler ist den Döpper, wie er geliefert wird, in einen Schraubstock einzuspannen und als Gegenhalter zu nutzen. Er wird sich immer zwischen den Backen seitlich bewegen und so Druckringe neben dem Niet verursachen, da er nicht senkrecht zur Blechoberfläche steht. Ich habe meinen Gegenhalter hinten 30mm abgedreht und eine dicke Scheibe aufgepresst, so stützt er sich auf den Backen ab und ist etwa 25mm zwischen den Backen geklemmt und kann nicht kippeln sowie am Kopf als Gegenhalter modifiziert.
Volker
Edit: Seitenspiel zwischen den Achslager gegen Null, wenn die Achse waagrecht im Rahmen steht. Wenn ein Achslager einfedert müssen beide Achslager sich querstellen und vergrößern automatisch den Abstand. Wichtig ist, dass die Achslager ballig ausgeführt sind.
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Volker,

das war ein Missverständniss mit den Nieten: Ich verwende nicht Aluniete AN470. Diese Niete werden auf der Seite http://savannah-blog.de/archives/70-Too ... unden.html zum Bau eines Metallflugzeugs verwendet. Die Seite hatte ich nur verlinkt um diese "Knippex-Zangenlösung" zu zeigen.
Für meine Nietversuche habe ich Messingniete mit Rundkopf nach DIN660 verwendet.

Zu den Lagern:
Habe jetzt Bundbuchsen geordert. Die sind kurz (Nur 4mm lang). Da sollte etwas Winkelversatz in der Lagerung drin sein.
Werde also das Axialspiel gegen Null bringen.

Gruß
Mirko
volkerS
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von volkerS »

Hallo Fozzibaermopped,
ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt.
Die Bundbuchse sollte so lang wie möglich die Achse lagern.
Mit Achslager ballig meinte ich, dass der seitliche Schlitz des Achslagergehäuses der die Rahmenwange umgreift bikonkav geformt sein muss. Nur so kann sich das Achslager bei einseitigem Einfedern der Achse schräg stellen. Der Schlitz sollte mittig nahezu Null Spiel zur Lagerführung haben, an den Enden ca. 0,6mm Spiel.
Volker
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Ah Ok, jetzt habe ich es verstanden. Ja, das macht Sinn. Du meinst die Führungsschlitze so ausführen:

Bild

Das muss ich dann mit der Hand etwas nacharbeiten. Ich habe sonst keine Möglichkeit das so zu fräsen (Habe keine CNC-Steuerung). Bei den Feldbahnwagen hat das auch einigermaßen funktioniert (Hab ich mit einer kleinen Schlüsselfeile rund gemacht) . Ich habe hier pro Rad einen Federweg von 3mm, das ist nicht viel.
Ich wollte die Lagerbuchsen mit einer Länge von 8mm haben. Gibt es auch bei Norelem, aber da muss man für 8 Lagerbuchsen einen saftigen Mindermengenzuschlag zahlen. Die Buchsen aus der Bucht gehen auch, die sind 4mm. Bei ca. 10kg Lokomotivgewicht komme ich so auf eine Flächenpressung von ca. 0,52N/mm². Damit die Lager nicht die ganze Zeit auf Kantenpressung laufen, werde ich von der Außenseite noch die vorhandenen Buchsen (L=8) einpressen, da ergibt dann eine Gesamtflächenpressung von 0,17 N/mm²:

Bild
volkerS
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von volkerS »

Hallo Fozzibaermopped,
genau das habe ich gemeint.
Tip bei Einkäufen, ruhig schauen, was größere Mengen kosten. Bei manchen Lieferanten kosten manchmal mehr Teile weniger als die Menge die man tatsächlich benötigt.
Volker
Dampfpferd-alt
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Dampfpferd-alt »

Hallo Fozzibaermoped!
Wie ist der Name deines CAD Programms?
Sind mit diesem in der 2D Ableitung auch Schnittdarstellungen möglich?

mfg
Norbert
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Hallo Norbert,

ich benutze SolidWorks täglich an der Arbeit, damit ist (fast) alles möglich.

Grüße
Mirko
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Fozzibaermopped
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von Fozzibaermopped »

Die Achslagergehäuse sind gebohrt:

Bild

deises Mal habe ich einen 7,8mm Kurzbohrer direk mit einer 8mm Spannzange in die Frässpindel gespannt, so verläuft der Bohrer nicht so stark:

Bild
Das Ergebnis ist gut, die Bohrungen schwanken zwischen ø7,81 und ø7,84.

Jetzt nur noch ø8H7 reiben und die Führungsnuten und Federsitze reinfräsen, dann sind die auch fertig.

P.S.: Den Bohrer habe ich hier gekauft:
https://www.amazon.de/gp/product/B00VAT ... UTF8&psc=1
Die spitze ist gut symmetrisch geschliffen, so verläuft der nicht so stark und man kann sich den Zentrierbohrer sparen. Und für den Preis kann man nicht meckern.
volkerS
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Re: Bau einer Avonside Heisler Renishaw in 1:13

Beitrag von volkerS »

Hallo Fozzibaermoped,
deine Lager sehen schon mal gut aus. Allerdings befürchte ich, wenn du nach dem Reiben der Bohrung auf 8H7 fertig bist, die Lager in die Tonne "kloppst".
Die Bohrung wird zwischen 8,00 und 8,015 mm liegen, tendenziell eher am oberen Ende. 8H6 wäre die bessere Wahl. Hängt aber auch von der Toleranzklasse der Wellen ab.
Volker
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