Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

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Moderator: GNEUJR

giovanni
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von giovanni »

Road Runner,
diese Art des Einbaus nennt sich "kalte Düse" und wird bei vielen Campinggrills verwendet. Die Düse muss dort sein wo man etwas die verzinkte Mutter sieht. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Düse mit Oxyd verstopft ist. Halte ein Stück Papier zwischen Kessel und Düse und öffne das Gas. Flattert das Papier, dann kommt Gas und dann müsste es eigentlich brennen. Wenn nicht, dann Düse reinigen.
gio
ateshci
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von ateshci »

Tut mir leid, aber man möge mich eines Besseren belehren:
Kein Brenner ist in der Lage, eine Flamme in einem Rohr zu erzeugen, wenn nicht vor der Flammzone, d. h. Austritt der Düse, die Verbrennungsluft dem Gas zugemischt wird. Bei roadrunners Foto ist das nicht zu sehen, ergo kann die Flamme nicht im Flammrohr brennen und damit das Kesselwasser aufheizen.
Gruß vom Heizer
giovanni
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von giovanni »

ateshci,
ja dann ist es so, dass Du noch dazu lernen musst.Die Luft wird genau in der Zone zwischen Düse und Brenner zugeführt. Und eben diese Bauweise heisst "kalte Düse" weil sie eben rel. kalt bleibt. Falls Du noch immer das Gefühl hast Recht zu haben, kontrolliere es bei diversen Gasgrills.
gio
Florian
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von Florian »

Hallo ateshci
Also ich sehs genauso wie Giovanni, die Luft wird nämlich zwischen dem Winkel und dem Loch beim Kessel angesaugt. Nur, dass hier der Düsenstock nicht wie bei Regner oder ähnlichen ausgeführt wurde, sondern mit einem einfachen Blechstreifen. (welcher hinten abgewinkelt wurde)

Allerdings frage ich mich grade wie das denn aussieht wenn mans wegnimmt.
Road Runner: Demontiere doch mals das "Blech" welches mit einer Schraube im Kabinenboden befestigt wird. Dann würd ich sagen sollte man den Brenner entfernen können. Nun kannst du ja mal testen, ob der Brenner ausserhalb der Lok sauber brennt.

Bei dir ist das wohl so gedacht, dass man dieses Blech (also das welches oben halbrund ist, und wo der Winkel mit Drüse dran ist) vor und zurückschiebt und so die Sekundärluft für den Brenner einstellt.

Gruss Florian
giovanni
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von giovanni »

Florian,
ja so langsam dämmerts. Der effektive Brenner ist vermutlich das messingfarbene Rohr als Schlitz-oder Lochbrenner ausgeführt. Der wird ausgebrannt sein.
gio
ateshci
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von ateshci »

Den Brenner kann man entfernen, wenn man die oberhalb der Rohröffnung sichtbare Sechskantkopfschraube löst. Was ich eben auch nicht gesehen habe, ist, daß das Brenndüsengehäuse in das Flammrohr eingeschoben ist. Allerdings bin ich immer noch der Meinung, daß ein Teil im Mischbereich fehlt.

Noch ein Nachtrag:
http://www.hielscher-dampfmodelle.de/cm ... &Itemid=38

da werden Sie geholfen...
Gruß vom Heizer
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von Michael Saettler »

Hallo zusammen,

die Anna hat es mittlerweile in meinen Lokschuppen verschlagen. Nach einer ersten Untersuchung kann ich sagen, dass der Brenner incl. Düse sich im originalen Zustand befindet. Die Ursache für Roadrunners Probleme mit dem Brenner war der undichte Gastank. Die eigenartig konstruierten Gastanks von Beck haben mit der Zeit alle das gleiche Problem.
Ralph Reppingen hat mir einen Ersatztank mit fast doppeltem Volumen geliefert. Der Brenner tut wieder seinen Dienst. Ich hoffe, dass die Anna in den nächsten Tagen eine erste Testfahrt machen kann.

Machts gut

Michael
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mabaadre
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von mabaadre »

Meine Erfahrungen beim Umgang und Umbau meiner Beck´schen „Anna“


Hallo Echtdampfer, und solche, die es werden wollen,

Ich möchte das Thema Becksche „Anna“ noch einmal aufgreifen, weil bei eBay immer wieder mal solche Lokomotiven und ihre Schwester „Helene“ angeboten werden.

Einerseits will ich auf Mängel hinweisen und andererseits ein paar Anregungen für Verbesserungen geben.

Meine „Anna“ habe ich vor einigen Jahren recht günstig bei eBay ersteigert.

Erste Erfahrungen mit Echtdampfbetrieb hatte ich mit Selbstbauten mit „Wilesco-Zylindern“ gesammelt. So z.B. auch einem Nachbau des von R. Reppingen in der Zeitschrift „Gartenbahn“ erschienen Bauplans der „Simplex“.

Das geweckte Interesse und die Möglichkeit eine „Anna“ im eBay zu ersteigern, ließen mich dann doch nicht los, und ich kaufte meine Lok.

Meine Lokomotive wurde 1979 von der Fa. Ch. Beck, Kassel, gebaut.
Sie verfügt über eine Slipexcentersteuerung, die durch Anschieben in die jeweilige Fahrtrichtung aktiviert wird und als Besonderheit Teflonkolben.
Unschön empfand ich das riesige Manometer.

Als ich meine Lokomotive das erste Mal in unserem Hof auf einem LGB-R1-Kreis erprobte, drehte sie einige Runden.
Sie lief vorwärts etwas schlechter als rückwärts, aber sie lief.

Aber schon beim zweiten Anheizen kam aus dem Gasventil eine ca. 1,5 bis 2m lange Stichflamme.
Zum Glück stand keiner der Zuschauenden (vor allem Kinder meiner Nachbarn) in deren Richtung.
Also hieß es erst einmal die ganze Aktion abbrechen!

An einem anderen Tag versuchte ich noch einmal, die Lok anzuheizen.
Das gleiche Ergebnis – nur, dass keine Zuschauer da waren.

Nun galt es, die Ursache zu ermitteln.
Ich recherchierte in einschlägigen Zeitschriften und im Netz und fand heraus, dass der Gasregler nicht nur mir Probleme bereitete.
Offensichtlich war die Bauart eine Fehlkonstruktion.
R. Reppingen hatte für einen anderen „Anna“-Besitzer gleich einen neuen Gastank gebaut.

Der Gastank befindet sich auf der Fahrerseite unter dem Wasserkasten und ist an diesem angeschraubt. Das Gasnachfüllventil befindet sich auf der Wasserkastenoberseite.

Zum Ausbau des Tanks muss das Fahrerhaus und der Gasschlauch vom Brenner entfernt werden.
Ich baute also den Gastank aus.

Nachdem ich den Brenneranschluss mit einem Blindstutzen verschlossen hatte, drückte ich ihn mit 3bar ab. Am zugedrehtem Gasregler perlten Wasserbläschen.
Das war ein Zeichen dafür, dass er schon im geschlossenem Zustand undicht war.
Und als ich ihn nur leicht (1/4 Umdrehung) öffnete, kam ein dünner Wasserstrahl heraus.
Ich baute also den Regler aus.
Der bestand aus einem dünnwandigem Rohr mit 6mm Durchmesser. Oben – etwa in der Mitte – befand sich die Gasentnahmebohrung des Tankraums. In dem Rohr war eine Spindel mit Nadel, die mit ihrer Spitze gegen den Gasentnahmestutzen mit Entnahmeröhrchen drückte.
Auf der gegenüber liegenden Seite ragte die Spindel an der Tankvorderseite, die durch den Wasserkasten abgedeckt wurde, heraus und besaß einen riesigen Drehknopf.
K800_new-4 (mabaadre)
Bild
Auf ihr war nur ein dünner 0-Ring als Dichtung vor einem Überwurf angebracht. Schon ein Quetschen desselben hätte Gas entweichen lassen.

Also Vorsicht bei der ersten Inbetriebnahme!

wird bei Interesse fortgesetzt
Zuletzt geändert von mabaadre am Mi 14. Okt 2020, 11:33, insgesamt 1-mal geändert.
viele Grüße

Manfred B.
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berndkreimeier
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von berndkreimeier »

GuMo Manfred,
danke das du diesen Thread noch einmal aufgefrischt hast, sieht man doch die beiden "Beck's" immer wieder als Angebot im Netz.
Ja, führe bitte deinen Bericht fort.

LG Bernd
Michael Saettler
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Re: Chr. Beck Kassel ANNA - Einige Fragen

Beitrag von Michael Saettler »

Hallo zusammen,

mittlerweile befindet sich neben der im Thread vorgestellten Anna, die mit neuem Gastank und Manometer von Ralph Reppingen ausgestattet wurde, eine weitere der alten Damen im Originalzustand auf meiner Anlage.
Bei der letzteren musste ich nur Dichtungen austauschen. Beide laufen sehr sanftmütig und entsprechen dem englischen "smooth runner".

Bild

Ein dritte Anna in Grün und mit RC habe ich ebenfalls mit Teilen von Ralph aufgearbeitet, dann aber leider verkauft... :cry:

Macht's gut
Michael
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