Lokbetrieb mittels Akku

Alles rund um den Betrieb mit Funk & Akku (Elektrik)

Moderator: Regalbahner

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Pirat-Kapitan
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von Pirat-Kapitan »

fido hat geschrieben:[Hi Tom,
es müsste dafür erstmal einen Standard wie DCC geben, damit die Hard- und Software verschiedener Anbieter kompatibel bleibt.
Hallo Fido,
da bin ich mir nicht so sicher, ob der grundlegende Standard nicht schon jetzt mit der WLAN-Netzwerk-Topologie vorhanden ist.
So, wie es bei meinen Echtdampfloks auch verschiedene Anforderungen empfängerseitig gibt, läßt sich so etwas auch mit unterschiedlichen Programmen / MCs in der Lok bewerkstelligen. Und so, wie ich jetzt immer die zur jeweilgen Echtdampflok passende (weil passend konfiguriert) R/C-Steuerung ergreife, nehme ich dann zur Loksteuerung die passende App.

Und bitte, was heißt "Standard" bei DCC? Hardwaremäßig hat fast jede Zentrale ihren eigenen Bus für Anschlussgeräte (Zimo-Bus, LocoNet, Xpressnet in den verschiedensten Variationen, nicht immer kompatibel, etc.). Lediglich das Kommunikationsprotokoll Zentrale - Lokdecoder ist ziemlich genormt, wobei sich auch hier nicht immer an die Spezifikation gehalten wird.
Da ist Internet-Netzwerk-Technik (und damit WLAN) m.E. deutlich besser standardisiert.

Schöne Grüße
Johannes
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Regalbahner
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Zusammen,

wir sind hier ja schon wieder mitten in einem Glaubenskrieg.

Unstrittig sollte aber eigentlich sein, dass die Digitaltechnik, wie sie
heute für Modellbahnen angeboten wird, technisch auf dem Stand von vor
30 Jahren ist und dann auch noch zu sittenwiedrigen Preisen an
das mehrheitlich ältere Publikum abgegeben wird.
Sie wurde ja auch entwickelt, um möglichst viele Züge vollautomatisch
im Kreis herum fahren zu lassen.
Mit dem Vorbild hat das vom Betriebsablauf her leider recht wenig zu tun.

Zur Technik; man bedenke nur was ein, übrigens in Wales gefertigter, RasPi kostet und was ein Digitaldekoder.
Und nun stelle man mal gegenüber, was die Teile leisten können.

Nun wurde die Geschichte durch die Problematik des Freilandbetriebes
der Gartenbahner auf einmal noch komplizierter.
Dreckige Gleise, stromfressende Motoren, Getriebeschäden durch ruckweises Fahren usw.
Deshalb wurde an dem eh ungeeigneten System immer wieder herum
gedoktert, anstatt es an der Wurzel zu packen. Also brauchte es
riesige Booster, riesige Elkos in den Loks, möglichst wetterfeste
Computer und Bediengeräte, Dekoder, die riesige Lasten aushalten,
dicke Kabelbäume,
was in der Summe die Preise hoch in das Universum trieb.

Nun kommen einige Bastler daher und verwenden ihre bisher in Flugmodellen
und Schiffen verwendeten Fernsteuerungen und Akkus in der Modellbahn - unerhört.
Da bricht das ganzes Weltbild zusammen.
Noch schlimmer, einige kluge Köpfe optimieren das System auf das
für den Bahnbetrieb Wesentliche und plötzich wird ein vorbildgerechter
Betrieb auch noch für Jeden erschwinglich :shock:

Klar dass sich die Leute, die Unsummen in Digitaltechnik gesteckt haben,
dagegen wehren.
Aber die Modellbahn ist ein Hobby und da sollte jeder tun und lassen können,
was er will.

Da wir aber hier versuchen vorbildgerecht selber zu bauen,
sollten wir auch versuchen vorbildgerecht zu fahren und das bedeutet,
das die Energie (außer bei Fahrleitung) aus der Lok kommt und das ein Lokführer seine Lok auch bedient.

Eine nachgebildete Massenträgheit, also Anfahr- und Bremsverzögerung
ist auch mit Funk kein Problem. Lastregelung ist eigentlich Blödsinn.
Man dreht halt den Regler auf wenn es hoch geht und bremst wenn
es den Berg hinab geht.
Licht und Soundgeschichten, sowie automatische Entkupplung
sind auch unproblematisch.

Mit einer modernen Funksteuerung lassen sich immer auch mehrere Loks
bedienen aber mehr als drei sind praktisch nicht möglich,
will man nicht Unfälle riskieren oder selber durchdrehen.
Es können aber wesentlich mehr Fahrzeuge per Knopfdruck aktiviert werden
und mit intelligenter Bindetechnik (Reedkontakt über dem Taster und Magnet an einem Rührstäbchen) :D
lassen sich die Fahrzeuge auch an andere Lokführer übergeben.

Ferngesteuertes Stellen von Weichen ist auch kein Problem,
wenn auch sicher nur selten nötig.

Und das Argument, dass Akkus immer leer sind,
gilt ja seit der Erfindung der Eneloop oder Li Zellen nicht mehr.
Außerdem wer hat denn nur eine Lok ?
Da kann immer eine fahren und eine laden.

So, jetzt hoffe ich, dass es zu keinen offenen Kampfhandlungen kommt,
sondern jeder sich "sein" Lieblingssystem aussucht
oder dazu sachdienliche Fragen stellt :!:

Ein schönes Wochenende wünscht
Christoph der Akkufahrer :D
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von dampfsachse »

Danke an Regalbahner alias Christoph den Akkufahrer.
Schade das wir uns zu diesem Thema jetzt auf zwei Thread treffen, sagt der
"dampfsachse" Gerhard
Wir machen richtig Dampf -
nur Echtdampfer können das,
denn nur sie haben Wasser und wirkliches Feuer im Kessel
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von Regalbahner »

Hallo Gerhard,

es ging Fido bei dem anderen Thread um die leidige W-Lan Geschichte.
Ich wollte dort einfach mal Alternativen aufzeigen.
Selbstverständlich gibt es bei den beiden Beiträgen Überschneidungen.
Mal sehen wie sich das Ganze entwickelt, vielleicht kann man
das ja noch "reorganisieren" :lol:

Viele Grüße
Christoph
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von 4heiner »

Hallo,
mich haben verschiedene Faktoren (vor allem die Tatsache des nie-mehr-Schienen-Putzens) überzeugt, dass die Umstellung auf Funkbetrieb für mich die richtige Lösung ist.
Dankenswerter Weise habe ich von freundlichen Forumsmitgliedern viele Start-Informationen bekommen, so dass sich der Nebel etwas gelichtet hat.
Es wäre aber schön, wenn es hierzu ein regelrechtes "Tutorium" geben könnte, vielleicht sogar ein neues Forum "Lokbetrieb mittels Akku".
Da könnte ich als blutiger Anfänger fragen.
Z.B.:
:?: ist die "Drossel" der Gashebel für den Fahrtregler
:?: wie warm wird ein LiPo im Betrieb einer Ellok
:?: welche Stecker für Akku/Ladegerät empfehlen sich
:?: was brauche ich für Beleuchtung/Sound/Entkuppler/Panto heben
und viele Fragen mehr.
Ich vermute, dass durch ein eigenes Forum bei vielen die Hemmschwelle stark sinkt und sie ebenfalls auf Funk umsteigen.
Grüße
Egidius
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fido
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von fido »

Hi Egidius.
4heiner hat geschrieben:Es wäre aber schön, wenn es hierzu ein regelrechtes "Tutorium" geben könnte, vielleicht sogar ein neues Forum "Lokbetrieb mittels Akku".
Ja, das wäre fein. Wenn jemand ein Tutorium oder eine FAQ schreibt, pinne ich den Beitrag gerne oben im diesem Brett an.
ist die "Drossel" der Gashebel für den Fahrtregler
Ja. Das ist meistens der rechte Knüppel auf/ab, da hier meistens die Drossel eines Verbrennungsmotors gesteuert wird.
wie warm wird ein LiPo im Betrieb einer Ellok
Der LiPo wird nicht warm.
welche Stecker für Akku/Ladegerät empfehlen sich
Für Ströme kleiner 2A: BEC-Stecker
Für größere Ströme: Es kommt auf die maximale Stromstärke an. Da der Anlasser in meinem Live-Diesel heftig Strom zieht, verwendet ich die Stecker Perfect Plug 3,5mm von Schulze.
was brauche ich für Beleuchtung/Sound/Entkuppler/Panto heben
2-Kanal-Schalter, Soundmodul, Servo, Servo
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von Hendric »

Mein Bereich, da kann ich helfen :D
Man merkt schon wieder, dass Flieger anders ticken.
Bei uns im "Funktionsmodellbau", also dem Bau von LKWs und sonstigen Fahrzeugen (Bagger,Radlader) ist der Gasknüppel in der Regel links wie viele von uns dass von den einfachen Funken aus Fertig-RC-Cars aus der Kinderzeit noch kennen. Dann natürlich mit Federrückstellung so dass der Knüppel automatisch wieder in die Mitte zurück fällt. Die Drossel bei Fliegern ist über eine Ratsche nicht selbstneutralisierend, braucht man eben für die Einstellung des Vergasers. Macht meines Erachtens aber für Vorwärts-Rückwärtsfunktionen wie bei einem Fahrzeug keinen Sinn.

Zu den Steckern: Wir verwenden gerne http://de.wikipedia.org/wiki/MPX-SteckverbinderMPX-Steckverbinder. Kann man auch 6 verschiedene Signale drüber jagen, aber in der Regel nutzen wir es 2 polig.

Bei Fahrtreglern gibt es alles, was das Herz begehrt zum Beispiel bei Servonauthttp://www.servonaut.de/shop/
Als Soundmodul will ich in meiner KÖF das von Beier verwenden:http://www.beier-electronic.de/modellbau/index.php Da kann man komfortabel individuelle Töne aufnehmen.

Zu den Servos zur Betätigung von Kupplung, etc kann ich immer nur empfehlen Markenservos wie von Graupner oder Hitec einzubauen. Da bin ich mir sehr sicher, dass ich auch nach längerer Zeit Ersatz bekomme. Beispiel dazu: Auf der Messe Bremen ist mir gleich am 1 Tag das Schaltservo verreckt. Zu einem Händler hin, der hat mir ein baugleiches Graupner-Servo am nächsten Tag mitgebracht. Veranstaltung war gerettet.
Eine gute günstige Quelle mit Ahnung ist Faber-Modellbau http://www.faber-modellbau.de/ Trotz Ladengeschäft (Der klassische Modellbauhändler) sehr gute Preise.

Wenn weitere Fragen bestehen, immer her damit, ich hoffe ich kann helfen. Wenn es zu Lokspezifisch werden sollte muss jemand anders ran.
MfG Hendric
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fido
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von fido »

Hendric hat geschrieben:Als Soundmodul will ich in meiner KÖF das von Beier verwenden:http://www.beier-electronic.de/modellbau/index.php Da kann man komfortabel individuelle Töne aufnehmen.
Hi Hendric,

danke für den Tipp. Bisher habe ich immer nur Geräusche für LKWs und Schiffe gesehen. Das man sich die Sounds inzwischen selbst zusammen stellen und auf das Modull aufspielen kann, ist super.

Es gibt für Zimo-Sounddecoder viele freie Soundprojekte, in denen die einzelnen Sounds als WAV-Datei enthalten sind. Diesen Dateien sollten für das Soundmodul von Beier verwendbar sein.

Das Sound-Projekt für eine KÖF II von Oliver Zoffi findest Du hier: http://www.zimo.at/web2010/sound/tableindex.htm
:runningdog: Viele Grüße, fido
Hendric
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von Hendric »

Hi Fido, danke für den Tipp.
Irgendwie hatte ich gerade Bock, mal einen Aufbau einer Funkanlage für Akkubetrieb zu zeigen und zu fotografieren (Hinweis: Das ist alles Material aus der "Kruschelkiste" und soll nur den grundsätzlichen Aufbau zeigen. ALso keine Kaufempfehlung, denn wenn es gut wäre, würde es nicht in der erwähnten Kiste liegen)

Im Grundsatz besteht jedes Funkfernsteuerungssystem aus folgenden Bauteilen:

Aufbau_Anlage
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Der Empfänger
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Er verfügt über mehrere 3 polige verpolsichere Ausgänge an der verschiedene Fernsteuerungselemente angeschlossen werden. Empfänger benötigen eine Versorgungsspannung von 5 bis maximal 6V je nach Typ (Datenblatt des jeweiligen Geräts beachten) Dieser empfängt die Signale des Senders. Bitte beachten, dass es verschiedene Frequenzbänder (27MHz, 40MHz, 2,4GHz) und unterschiedliche Übertragungsprotokolle gibt (gerade bei 2,4GHz). Darum als Anfänger am besten Empfänger und Sender vom gleichen Hersteller nehmen.

Ein wichtiger Bestandteil der Anlage ist der
Fahrtregler
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Viele Regler enthalten heute ein so genanntes BEC, dieser macht aus der Akkuspannung (oft 12V) die Versorgungsspannung für den Empfänger und die Servos. Bitte daran denken: Jeder Verbraucher benötigt Strom, ein Fahrtregler BEC liefert aber meistens nur geringe Ströme (Ausnahme: z.B. Servonaut mit 3A BEC)und ein Hochlastservo kann schon mal in der Spitze mehr Strom benötigen, daraus folgt ein kurzzeitiger Funkabriss und evtl. eine Beschädigung des Reglers. Sollten in einem Modell mehrere Regler mit BEC verbaut werden, ist bei allem außer einem das mittlere Kabel (rot) des Emfängeranschlusses (3adrig) zu trennen.
Aber auch im Regelverhalten gibt es Unterschiede. Wer in seinen Modellen Faulhabermotoren einsetzt, sollte auch bei den Reglern hochwertiges Material mit einer Taktfrequenz höher 16kHz nutzen, denn sonst hört man ein ekliges Motorpfeifen.

An den Fahrtregler wird immer auch direkt der Akku angeschlossen, da kann man z.B. solche Steckverbinder nutzen:

Bild

Diese sollten immer verpolgeschützt sein, denn eine Verpolung quitieren die Regler mit Rauchzeichen.

Um mit unserer Anlage nun auch Licht schalten zu können, gibt es sogenannte
Lichtsteuerungen
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In diesem Fall eine Selbstentwicklung eines Freundes aber zum Beispiel bei CTI http://www.cti-modellbau.de/CTI-Schaltm ... c97810ad10 gibt es verschiedene sehr kleine Bauvarianten.
Mit diesen können über einen Knüppel verschiedene Lichtfunktionen geschaltet werden.

Im Straßenfahrzeug exorbitant wichtig für die Lenkung das Servo
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Hier eher für sich bewegende Sonderfunktionen wie Kupplung öffnen, Scheibenwischer betätigen,... nötig. Dieses Servo ist eins in Standardgröße, es gibt sie auch deutlich kleiner. Allen gemein ist ihr Funktionsprinzip: Sie erzeugen aus den Impulsen des Empfängers eine Drehbewegung am Servohorn. Diese ist proportional zur Bewegung des Knüppels (Halber Küppelausschlag, Hälfte des Servogesamtwegs in eine Richtung.)

Ich hoffe das ist einigermaßen verständlich und nimmt einigen Leuten etwas die Berührungsängste mit dem Akkubetrieb.
MfG Hendric
Schienenkönig
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Re: Lokbetrieb mittels Akku

Beitrag von Schienenkönig »

4heiner hat geschrieben: Es wäre aber schön, wenn es hierzu ein regelrechtes "Tutorium" geben könnte, vielleicht sogar ein neues Forum "Lokbetrieb mittels Akku".
Da könnte ich als blutiger Anfänger fragen.
Ich stimme dir da vollkommen zu. FÜr meinen Arbeitstriebwagen 3241 überlege ich nämlich auch, den so umzurüsten, dass er mit der Funkfernsteuerung und evtl. mittels Schalter über Schienenstrom laufen kann
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@ Hendric: Danke, dass ist, das was ich suchte, mal eine Zusammenstellung der Komponenten.
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