Seite 1 von 1
Kesseldruckprobe
Verfasst: Mo 1. Feb 2010, 16:39
von GNEUJR
Hallo zusammen,
ich hätte eine Frage zum Abdrücken eines Kessels:
Gibt es einen Grund, warum man das Abdrücken mit Wasser macht/machen soll?
Es ist vollkommen klar, warum man es nicht mit Dampf machen darf, aber warum nicht einfach mit Druckluft? Für die beliebten 3bar Betriebsdruck braucht man nicht mehr als 6bar zum Abdrücken, und das liefert jeder Druckluft-Kompressor stressfrei. Man könnte den Zylinder in einen Eimer Wasser stellen, und wenn er nicht dicht ist, sieht man sofort wo es blubbert.
Habe ich irgendwas übersehen, oder kommt das mit dem Wasser einfach aus der Zeit, als Druckluft-Kompressoren noch nicht für kleines Geld zu bekommen waren.
Über Rückmeldungen würde ich mich sehr freuen!
Viele Grüße
Gerd
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Mo 1. Feb 2010, 17:22
von arne012
Hi,
wenn er platzt, fliegt er dir auch mit Pressluft um die Ohren, mit Wasser nicht!
Gruß,
Arne
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Mo 1. Feb 2010, 17:22
von Nipsel
Hallo Gerd,
man macht's aus Sicherheitsgründen mit inkompressiblen Medien (=Wasser)
Wenn der Kessel bei kompressiblen Medien (=Gas, Luft) reist, fliegt dir das Ding um die Ohren..
Mit Wasserdruck kommt's beim kleinsten Leck zum Druckabfall
-> und damit kein weiteres "bersten"
Grüßle
..Nipsel..
..der das schon mit 1200 bar Wasserdruck ausprobiert hat

Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Mo 1. Feb 2010, 17:27
von Andreas WB
Hallo
Bitte nutz mal die Suchfunktion ( ist nicht bös gemeint .....) da kommt das hier
modellbau/viewtopic.php?p=274947&highli ... obe#274947
Grüße Andreas
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Mo 1. Feb 2010, 21:32
von Henner (Henry)
Ganz so abwegig ist Gerd's Idee nicht. Ich teste meine Kessel jedenfalls vor der "richtigen" Druckprobe mit < 1 bar Druckluft unter Wasser ("Lungenkompressor"). Vorher habe ich natuerlich die Silberlotnaehte angesehen, ob sie vernuenftig aussehen. Etwaige Luftperlen zeigen sehr schoen Problemzonen auf, die nachgeloetet werden. Natuerlich folgt dann eine Druckprobe mit Wasser.
Regards
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Di 2. Feb 2010, 06:51
von Dampfer
d agab es doch mal so ein schönes Video, wo es so einen kleinen Kessel verreißt....
so wie henry habe ich das auch schon gemacht... da sieht man schnell was los ist, bevor man richtig Druck mit Wasser gibt.
es ist wie nipsel so schrieb.
Luft hat andere physikalische eigenschaften als Wasser.
Du kannst so ein experiment meist mit einem Wasserballon machen.
Füllst du ihn mit luft und stichst mit einer Nadel rein platzt er. Füllst du ihn mit Wasser wird er in der Regel nicht platzten, sondern durch das kleine Loch läuft das Wasser raus.
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Di 2. Feb 2010, 08:29
von GNEUJR
Moin,
danke zusammen! Ich denke, ich werde es mit der "doppelten Probe" machen: Erst mit Luft im Eimer, grobe Schnitzer kann man dann gut sehen, und wenn dabei alles gut erscheint eine echte Druckprobe mit Wasser.
Ich gehe jetzt meine Kuppelstangen fräsen
Viele Grüße
Gerd
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Di 2. Feb 2010, 11:00
von Nipsel
Hi,
mit sowas prüft man "richtige" Druckbehälter:
http://www.haskel.de/corp/details/0,102 ... 87,00.html
wenn ihr mit Luft prüft:
Bitte unbedingt mit Druckminderer auf <1bar
..auch wenn man "nur kurz" mit der Pressluftpistole reinbläst.
Grüßle
..Nipsel..
Re: Kesseldruckprobe
Verfasst: Di 2. Feb 2010, 18:26
von Michael Ney
Hai
Wollte meinen Senf auch noch dazu geben.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten etwas abzudrücken:
- erstens welches Material
- zweitens welches Medium ist im Betrieb nachher
Zum ersten Punkt ist es Kupfer oder Messing reicht eine Druckprobe
ohne wärmezufur bei Zimmertemperatur.
Ist es jedoch ein V2a Stahl oder ein Stahl nichtrostent mit einem hohen
Chrom Nickel anteil ist es notwendig das ganze auf 60 Grad zu erwärmen
beim abdrücken.
Bei Flüssigkeiten reicht ein normales abdrücken.
Das heisst Druck drauf, ein drittel mehr als Betriebsdruck und im normal
Fall 8 Stunden halten.
Ist es jedoch Dampf sollte man überlegen was man macht in diesem
falle sollte man pulsierend Abdrücken das heisst:
Druck bis ein drittel über Betriebsdruck 10 minuten halten
dann Druck ablassen 10 minuten ohne Druck und dann wieder hoch
das ganze 8 Stunden!!!
Manche mögen das für übertrieben halten aber Sicherheit ist alles
und gerade bei einem Dampfkessel.
Ich persönliche mache es pulsierend und zusätzlich mit mindestens dem
doppelten an Betriebsdruck!
Das Prüfmedium sollte immer wasser sein!!!
Bei Guss kann man auch eine Druckprobe mit Petrolium durchführen
dabei muss man aber die Aussenkontur mit Kreide einreiben den
abzudrückenden Körper mit Petrolium füllen und mindestens 36 Stunden stehen
lassen dann sieht man ob er dicht ist.
Gruss Micha