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Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 17:15
von Ecthelion
Hallo zusammen!

Hier eine Frage für die Alterungs-Spezialisten:

Da ich mit dem Aussehen des Rosts an meiner Lore alles andere als zufrieden bin, habe ich mir gedacht: nichts ist originaler als das Original.

Also, Stahlwolle in Wasser getränkt, in ein Schälchen, liegen lassen.
Soweit so gut. Es rostet munter vor sich hin. Nach einigen Tagen war die Substanz dann teilweise "zerbröselbar" in typischem Rostrot, enthielt aber noch viel zu viele große Partikel/Fäden etc.

Also wieder Wasser dazugegeben, das ganze schön vermischt und gewartet.

Wundersamer Weise war das Ergebnis ein schwarzes(!) Pulver.

So weit ich weiß, ist schwarzen Eisenoxid Eisen-II-Oxid und das ist unterhalb von 560°C nicht stabil sondern zerfällt (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen%28II%29-oxid). Ich hätte eher den normalen Rost, sprich Eisen-III-Oxid erwartet (http://de.wikipedia.org/wiki/Eisen%28III%29-oxid).
Hat jemand eine Ahnung, was da vor sich gegangen ist?

Verwunderte Grüße

Jens

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 18:58
von squirrel4711
Hallo Jens,

wenn Du etwas sauer wirst schadet das nicht. Feuchtigkeitseinwirkung alleine benötigt viel Zeit.
Hier werden Sie geholfen würde die Düsseldorfer Schöne sagen.

Was nun genau bei Deiner Versuchsanordnung passiert ist kann man ohne Fakten schwerlich beurteilen.
Ausgangsmaterialien und Endprodukt könnte man per Elementaranalyse und ICP bestimmen, wäre dann
wesentlich schlauer und ein paar Hundert Euro ärmer.

Gruß
Rainer

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 20:27
von Schrauber
Hallo Jens,

ich versuche mal Rainers Worte :gruebel: verständlicher zu erklären. Diese Akademiker drücken sich manchmal etwas schwer verständlich aus... :scherzkeks:

Mit
wenn Du etwas sauer wirst schadet das nicht
meint er das es von enormer Nützlichkeit wäre, wenn Du Dein Eisen einem saueren Medium aussetzt. Was man auf seinen ansonsten makellosen Bildern zur Rostherstellung leider auf den ersten Blick nicht sehen kann: Die Stahlwolle sollte man in Essig :schlaumeier: legen. Wenn Du die gezeigten "Abrazo"-Schwämme verwendest, solltest Du sie vorher in Wasser auswaschen und damit von den produktionsbedingten Spülmittelresten befreien...Nach einigen Tagen /Wochen kann man die Rostbrocken dann in einem Mörser o.ä. zermalen bis zur gewünschten Konsisten(z-edit).

hoffe geholfen zu haben und freue mich schon auf die "Verfallserfolge" :wink:
bis dahin

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 20:53
von squirrel4711
zermalen bis zur gewünschten Konsisten.
Konsistenz lieber Tomas Konsistenz ! Soviel Zeit muss sein. Musst Du Dir aber nicht unbedingt heute merken. Spätestens wenn Dich in fortgeschrittenem Alter die Inkontinen erwischt wirst Du Dir das fehlende z wie von selbst verinnerlichen.
:stumm: :stumm: :stumm:
Gruß
Rainer
nach Diktat schnell verreist

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 21:07
von Schrauber
Hallo Rainer,

z :oops: zzzzzzz....
das :schlaumeier: ist auch so eine unangenehme Begleiterscheinung bei den Akademikern... :rofl:


(dabei hatte ich noch im Duden :lupe: nachgeschaut und dann zu schnell den "Abschickknopf" gedrückt.... :oops:


Einen, wenn auch schwachen, Trost habe ich noch....
Spätestens wenn Dich in fortgeschrittenem Alter die Inkontinen erwischt
Deine Chancen :scherzkeks: stehen da aber bedeutend besser, so lange dürfte das ja dann gar nicht mehr dau....



:versteck: duck und weg....



:unknown: :unknown: :unknown:

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 21:47
von Ecthelion
Danke für die Antworten!

@ Rainer: Danke für den Link, das kannte ich noch nicht!

@ Tomas: Das mit dem sauer hatte ich schon verstanden, als selbst Akademiker-seiender komme ich damit klar *gg*
Ich hab auch - schon vor dem Post - eine zweite "Lösung" mit Essig angesetzt, meinereiner hatte Chemie-LK damals in der Schule und weiß um die katalytische Wirkung ;-)

Ich hatte mehr gehofft hier wüßte einer, was dabei rumgekommen ist. Denn schwarzes Pulver hätte ich so ziemlich als letztes erwartet.
Die zweite "Lösung" rostet schon schön vor sich hin, nur müsste es mit allein Leitungswasser ja auch gehen. Ich werde mal schauen, welche Farbe das Wasser-Essig-Stahlwolle-Gemisch letztendlich annimmt. Es bleibt spannend ;)

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Mi 26. Aug 2009, 22:09
von Ecthelion
Nächste Beobachtung:

Ich habe - in Ermangelung eines Mörsers - das schwärzliche Pulver mal durch ein Teesieb gezwungen, was nicht freiwillig durchfiel, dem wurde frei nach Goethe mit dem Eisstäbchen Gewalt angetan :twisted:

Und siehe da: Beim Zerreiben kam innerhalb der größeren Teilchen tatsächlich die ersehnte Farbe zum Vorschein. Zwar in geringen Mengen, so dass die gesamte Mischung noch immer schwarz ist, aber es war kurz mal sichtbar^^

Es scheint sich daher um ein oberflächliches Phänomen zu handeln ... Ich bin gespannt, ob sich die Farbe nochmal ändert.

Und morgen werde ich einen Freund, angehender Dr der Chemie, mal dazu befragen ...

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Do 27. Aug 2009, 18:04
von Kniffo
Hallo Jens,

in den Reinigungsstahlwollen (schönes Wort) sind Seifen drin. Bei den Abrazzo-Schwämmen angeblich nur aus pflanzlichen Ölen. Wenn also Seifen im Spiel sind, könnte die schwarze Verfärbung Deines Rostes von alkalischen Rückständen stammen. Daher sollten die Schwämme vorher immer gut ausgewaschen werden, wie schon Schrauber schrieb. "Mein" Rost hatte bisher immer die "richtige" Farbe.

Viele Grüße aus DD
Frank

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Do 27. Aug 2009, 19:31
von Ecthelion
Hallo Frank,


ich habe ganz normale Stahlwolle von Rasko benutzt, ohne Seifen oder dergleichen. Ganz evtl. könnten ein paar Spülmittelrückstände drin gewesen sein, falls ich die nicht 100% hab auswaschen können, aber sonst fällt mir wirklich nichts ein. Ich wiederhole das Experiment einfach und dann schaun wir weiter ;-)

Danke für Eure Bemühungen, allerseits!

LG Jens

Re: Frage zu Rost

Verfasst: Do 27. Aug 2009, 20:04
von Kolbenfresser
Hallo Jens

Hast du schon mal ausprobiert die Stahlwolle an zu zünden? Dabei müßte eine schnelles rosten stattfinden.

Aber vorsichtig, zuerst nur ein kleines Stück probieren.


Gruß

Roland