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Polystyrol auf Karton

Verfasst: Mi 29. Jul 2009, 21:09
von kartonbahner
Moin Buntbahner,

auch wenn ich derzeit mit der Spurweite IIf und einem möglichst baldigen Bau mit Messing liebäugle, habe ich gleichzeitig an einen Bau im Maßstab 1:13,3 mittels Karton (wegen der guten Verarbeitungseigenschaften) gedacht, wie z. B. vom Högerbahner. Doch statt der rauhen Oberfläche des Kartons hätte ich lieber die glatte Oberfläche (und die Eigenschaften) von Polystyrol.

In einer ersten "Versuchsanordnung" habe ich 0,5mm Polystyrol auf 1mm Karton geklebt, 1 x mit UHU AllPlast® ausderTube, 1 x mit UHU Plast® flüssig (aus der Glasflasche) - und der Vollständigkeit halber 1 x auf ebenfalls 0,5mm Polystyrol. Auf Polystyrol deshalb, weil dieses in einer Stärke von 0,5mm im Hinblick auf Rundungen/runde Ausschnitte leichter zu bearbeiten ist, um Festigkeit zu erreichen, könnte man das bearbeitete 0,5mm Polystyrol auf eine weitere Lage in gleicher Stärke kleben.

Zum Ergebnis:

Der Klebstoff auf der Tube lässt sich nicht so gut verteilen; ich hatte Befürchtungen, das Plystyrol würde wellig festkleben - tat es aber nicht). Der Klebstoff auf der Glasflasche ließ sich mit dem Pinsel hervorragend verteilen. Ich habe alle 3 Stücke lediglich kurzzeitig etwas Druck ausgesetzt, aber nicht über Nacht beschwert - oder gar mit Schraubzwingen fixiert. Am nächsten Morgen habe ich die Polystyrolstücke wieder versucht vom Untergrund zu lösen. Die Haltekraft war hervorragend, besonders beim Klebstoff aus der Tube. Die beiden zusammengeklebten Polystyrolstücke ließen sich erwartungsgemäß nicht mehr voneinander lösen. Diese haben sich aber auch nicht (wie erwartet) durch den flüssigen Kleber verzogen:

Bild Bild
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Mein Fazit - und um die bereits während meines Postens erfolgte nachstehende Frage zu beantworten:

Nach meiner Einschätzung lassen sich kleinere (Feldbahn-)Loks (wie meine Struppe Akkulok), insbesondere solche mit viel glatter Oberfläche, so mittels Kartonbauweise in einem größeren Maßstab wie z. B. 1:13,3 (s.o.) erstellen. Karton ermöglich eine einfache Verarbeitung. Durch Aufbringen einer dünnen Polystyrolschicht erhält man eine insbesondere gut zu lackierende Oberfläche ...

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Mi 29. Jul 2009, 21:25
von bkm
hallo,

für was ist das gut? :gruebel: :nixweiss:

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Mi 29. Jul 2009, 22:59
von theylmdl
Hallo Peter!

Volle Zustimmung! Ich habe mich auch gefragt: Warum nicht gleich in Polystyrol, zumal das ab 0,3 mm bis mindestens 3 mm überall zu haben ist...? Oder für Karton-Puristen: ganz Karton?

In der Mischbauweise in "Sandwich-Technik" kann ich - sorry - keinen Vorteil erkennen.

Beste Grüße,

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 12:35
von Rudolf
Hallo Gerald,

wie man Karton und Polystyrol miteinander verklebt, war doch vor längerer Zeit schon einmal ein Thema per PN. Hast Du meinen damaligen Hinweis auf den Klebstoff Greenit wieder vergessen? Egal.

Wenn es Dir aber nur um eine glatte Oberfläche geht, dann nimm doch ganz einfach einen glatten Karton. Es muß ja nicht immer die Rückseite von Schreibblocks sein. Hochglanzbedruckte Kartons von Müsli, Trockenfutter für Katzen usw. sind doch hervorragend geeignet.

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 12:44
von Wilhelm
Hallo,
da frage ich mich auch, warum Polystyrol auf Pappe? :nixweiss:
Mit Pappe kann man wunderbar bauen, nur muß man die richtige Sorte auswählen und, wie anderen Materialien auch, vorbehandeln. :les:
Bei diesem Modell aus meiner Sammlung, gebaut von Michael aus Solingen, ist die Oberfläche genau so glatt, wie bei Polystyrol.

Wilhelm
2004_0101Hecht0001klein (Wilhelm)
Bild

Ich entscheiden je nach Lust und Laune und natürlich nach dem Vorbild, ob ich Pappe, Polystyrol oder Holz nehme.

Wilhelm :yau:

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 13:16
von Pollux
Fuer flacheisen, z.b. zugbaender oder abdeckleisten auf wagenkaesten und aehnliche darstellungen, verwende ich auch papier auf polystyrol. Laesst sich mit toluol traenken und loest so den grundbaustoff nur minimal an, ohne selber aufgeloest werden. Und wie dick ca. 2mm-materialstaerke im modellmassstab wird, brauch ich eh nicht vorzurechnen. Also ebenso gemischtbauweise, aber halt umgekehrt.

Interessant ist das ergebnis, und das sollte entscheiden. Den weg muss jeder selber fuer sich finden. Und wenn nicht, dann den passenden aus einem eventuellen angebot waehlen.

LG Hans

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 16:11
von kartonbahner
Moin,

@Rudolf
Greennit habe ich nicht vergessen, ist aber selbst in HH nicht erhältlich und Online-Bestellung ist mir für einen Versuch nicht wirtschaftlich genug - abgesehen davon haben wir weder Müsli-Verpackungen noch Katzentrockenfutter ... :lol:

@all
Mein Gedanke war, dass sich Polystyrol besser für Rundungen, Löcher und Lochausschnitte eignet als Karton. Wer es schafft, in Karton 6mm Löcher oder 14mm Lochausschnitte zu bohren/schneiden, ohne dass der Karton dabei ausfasert, ist halt einfach besser als ich ... 8)

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 16:51
von Regalbahner
Hallo Gerald,

also ich verklebe Karton und sämtliche Plastikmaterialien ( einschließlich LGB Kunststoff )
mittels Marabu-fun & fancy Fenstermalfarben. Hält bombenfest,
wie einige "Zerstörungstest" wegen Umbauten gezeigt haben.
Ansonsten lassen sich in Karton exakte Löcher und Bögen aber auch stanzen.
Hierfür eignen sich ein Satz Locheisen, Lochzangen oder Bürolocher gut.
Größere Löcher schneide ich mit einem Kreisschneider von OLFA aus Japan.

Viele Grüße
Christoph

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 17:15
von kartonbahner
Moin Christoph,

vielen Dank für Deine Tipps ... insbesondere für diesen:
Regalbahner hat geschrieben:Größere Löcher schneide ich mit einem Kreisschneider von OLFA aus Japan.
Dieses Werkzeug kannte ich noch nicht. Auf der Website ist die Schnitttiefe leider nicht erwähnt ... es heißt dort nur "... dünere Materialien ..." lässt sich Deine Erfahrung nach 2mm Karton damit noch schneiden?

Dankbare Grüße

Re: Polystyrol auf Karton

Verfasst: Do 30. Jul 2009, 18:18
von Regalbahner
Hallo Gerald,

mit etwas Übung, Geduld und einer scharfen Klinge sollte das schon gehen.
Man darf auf den Kreisschneider nicht sehr drücken sondern
er muss möglichst oft im Kreis gedreht werden.
Bei zu viel Druck schneidet er schräge Kanten.
Wenn ich sehr dicke Pappen schneide, steche ich mit einem Dorn das
Zentrierloch vorher ganz durch, um den Kreisschneider von beiden Seiten einsetzen zu können.

Viele Grüße
Christoph

P.S. übrigens taugen die Billigteile nicht viel.
Die verbiegen sich beim Drehen in alle Richtungen :cry: