Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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fspg2
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von fspg2 »

Hallo Larry,

danke für den Hinweis. Ich trage aus diesem Grunde (neben Absaugung) beim Bearbeiten und Löten eine Staubmaske. Ob diese allerdings ausreicht... :?:

Kennst Du vielleicht eine alternatives Material, das sich gefahrloser als Lötlehre nutzen lässt (ohne gleich so viel Hitze abzuführen, wie z.B. Alu) ?

@ Wolfgang
Der Unterschied ist deutlich zu hören. Was nutzt Du für die Tonaufnahme? ... womit bearbeitest Du anschließend den Sound?

@Tom
Es macht mir einfach Spaß manchmal nicht nur zu kleckern :wink:
Noch leichter ist es, wenn ich von 0,3mm Blech auf 0,2mm Dicke ausweiche.
Viele Grüße
Frithjof
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eXact Modellbau
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von eXact Modellbau »

Hallo

Krebserregend war glaube ich falsch. Es geht um Phenol und Formaldehyd. Wobei Phenol das deutlich giftigere ist.

http://de.wikipedia.org/wiki/Phenol

Phenol wirkt ...stark toxisch... ätzende Wirkung auf Schleimhäute, Haut und Augen. Die Augen können Schäden in Form einer Trübung der Hornhaut, Schwellungen und Verwachsung der Lider bis zur Erblindung erleiden .... schädigt die Substanz akut Nieren, Blut, Zentralnerven- und Herz-Kreislauf-System....
Grüße
Larry

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coloradorailroad
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von coloradorailroad »

@Larry:
für mich als Anfänger in der "Hardwaretechnik" (habe zumindest schon mal eine Drehbank und eine Fräse "sichergestellt") sind solche Hinweise immer sehr interessant und lehrreich, schließlich möchte sich wohl keiner unnötigen Unbilden aussetzen.

@Frithjof:
Ich nutze
1. die Sounddatenbanken diverser Decoderhersteller (dieses Projekt war für einen Decoder, für den man eigentlich alle anderen nutzen kann, solange sie einen "free download" anbieten, andersherum wird´s kriminell, ich könnte zwar "cracken", aber das ist mir zu heiß, weil letztendlich nachweisbar),
2. die Tonspur von YouTube-Filmen mit Erlaubnis der Ersteller und dann noch viel, viel Filterarbeit,
3. synthetisch hergestellte Sinus- oder Sägezahn- Klänge, die entsprechend bearbeitet werden,
4. eigene Aufnahmen, die ich mit meiner Kamera mache, welche überraschenderweise eine top Tonaufnahmefunktion hat,
5. da ich noch nie in den USA war, werde ich das nachholen und dann Aufnahmen mit Laptop und einem guten Mikrofon machen.

Ich bearbeite zur Zeit mit dem Nero Wave-Editor und probiere gerade diverse Freewareprogramme zur Wave-Bearbeitung. Bearbeitung auf Wave-Niveau deshalb, weil bei der Konvertierung zum Decoderstandard sowieso Qualität verloren geht und man am Anfang mit dem Bestmöglichen beginnen sollte.

Für eigene Aufnahmen deiner Wunschlok solltest du haben (immer aus gleicher Mikrofonposition und ohne Dopplereffekt):
Leerlauf
Hochdrehen zu normaler Last
Lauf mit normaler Last
Hochdrehen zu Volllast
Lauf mit Volllast (schwierig, weil entweder -zig Wagen dranhängen müssen oder du den Lokführer zum Vollgas mit angezogener Bremse überreden musst)
Runterdrehen zu normaler Last
Runterdrehen zum Leerlauf
und dann noch die "Spielereien":
Starten, Motor abstellen, diverse Tuten, Bremsventil, Bremsenrauschen oder -quietschen, Füllstoß (alles falls vorhanden), Nebenaggregate falls vorhanden, sonstige Geräusche.
Das gilt für einen hydrodynamischen Antrieb. Wenn es ein Schaltgetriebe ist, zusätzlich die Schaltgeräusche, und die Laufgeräusche (normal und voll) in den jeweiligen Gängen.
Wenn und falls der ESU V4 das halten könnte was er verspricht (werden wir im Mai, Juni erfahren), wäre Leerlauf, Drittellast, Zweidrittellast, Volllast oder noch feiner möglich.
Jetzt reizt es mich natürlich schon, mal einen Gmeinder-Sound par excellence zu erstellen . . .
Grüße aus dem Norden
Wolfgang

Toller Sound und viel Dampf (Bild klicken):
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fspg2
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

da ich in der Nähe meiner Arbeitsstelle einen mir wärmstens empfohlenen Gießer einmal ausprobieren wollte, wurde u.a. das Achslager der Gmeinder 10-12 vervielfältigt.

Zur Erinnerung: per Prototyping war vor längerer Zeit der Master vom Achslager erstellt worden.


Gmeinder_Gussteile_1 (fspg2)
Bild

Die Stufen an der oberen Schräge würden mit 1000er Sandpapier geglättet und abschließend gesandstrahlt.



Vom Master wurde jetzt eine Silikonform erstellt. Im Gegensatz zu einer Gummiform ist hier das Schrumpfungsmaß geringer. Bei Silikon nur etwa 0,2% Schrumpfung.
Das Schrumpfungmaß bei Gummi kann durchaus 3% betragen. Je nachdem ob man eine Form aus Gummi oder Silikon verwenden möchte, muss das Mastermodell entsprechend größer erstellt werden.


Gmeinder_Gussteile_5 (fspg2)
Bild

Für jeden Abguß aus Neusilber wurde ein roter Wachsspritzling vom Gießer gespritzt.


Im Netz habe ich unter anderem hier ein paar nähere Informationen über das Wachsausschmelzverfahren gefunden.


Gmeinder_Gussteile_6 (fspg2)
Bild


Da es mir zu mühsam war, alle Angüsse mit der Laubsäge abzusägen, habe ich den Anguss mit einem 2mm Fräser abgetrennt ...


Gmeinder_Gussteile_7 (fspg2)
Bild


...und mit einem 1000er Sandpapier (aufgeklebt auf einem Vierkantholz) geglättet.


Gmeinder_Gussteile_11 (fspg2)
Bild


Gmeinder_Gussteile_8 (fspg2)
Bild


Gmeinder_Gussteile_9 (fspg2)
Bild


Gmeinder_Gussteile_10 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Frithjof,

phantastische Arbeit.

Wie lange benötigst Du für das Erstellen der Zeichnungen am Beispiel des Achslagers?

Schönen Gruß
Volker
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von fspg2 »

Hallo Volker,

danke für die lobenden Worte :wink:

Tja, wie lange ich für das Zeichnen brauche, ist relativ.

Bevor ich tatsächlich mit dem Konstruieren anfange, erfolgt erst einmal die Recherche.
Auf Frank Engel´s wunderbarer Feldbahnseite gab es eine Betriebsanleitung und Ersatzteilliste für die Gmeinder 10-12 zum Download, auf der ich den Aufbau des Achslagers studieren konnte. Erst später entdeckte ich Fotos im Feldbahnforum und hier, schließlich hatte ich die Gelegenheit im Feldbahnmuseum Hildesheim solch eine Gmeinder 10-12 PS zu fotografieren und zu vermessen.

Aus den ermittelten Abmessungen erstellte ich eine kleine Exel-Datei zum automatischen Umrechen für den gewählten Maßstab.


Jetzt erst erstellte ich eine 2-D-Skizze mit den auf 2 Stellen hinter dem Komma gerundeten Werten für 1:22,5.

Achslager_Aufbau-01 (fspg2)
Bild


Im nächsten Schritt wurde diese Skizze in der Höhhe auf 7,56mm extrudiert.

Achslager_Aufbau-03 (fspg2)
Bild

Auf diesen Grundkörper wurden neue Ebenen gelegt und darauf wiederum Skizzen erstellt, diese extrudiert, Kanten gerundet, Flächen angewinkelt,.... Schritt für Schritt wurde so das gesamte Achslager modelliert.


Achslager_Aufbau-02 (fspg2)
Bild

Das reine Zeichnen hat gefühlt ca. 2 Stunden gedauert ... wahrscheinlich trügt mich aber mein Gefühl :wink: die Zeit verfliegt bei Konstruieren geradezu. Ich schaue dabei nie auf die Uhr, es macht Spaß ... und das zählt für mich :!:
Viele Grüße
Frithjof
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fido
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von fido »

fspg2 hat geschrieben: Das reine Zeichnen hat gefühlt ca. 2 Stunden gedauert ... wahrscheinlich trügt mich aber mein Gefühl :wink: die Zeit verfliegt bei Konstruieren geradezu.
Hi Frithjof,

huch, Du bist aber schnell!

Welches Programm zum Zeichen verwendest Du nochmal?

Die Achslager sind sehr schick geworden :top:
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von fspg2 »

Hallo fido,

schau mal hier.
Für Modellbau eigendlich viel zu mächtig und zu teuer, es sei denn, man ist Student, Schüler oder Dozent.
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Frithjof,

vielen Dank für diese - ähm - wirklich anschauliche Erläuterung.

Du zeichnest also mit den umgerechneten Maßen direkt in der Originalgröße. Welchen Grund gibt es, nicht die Originalmaße zu verwenden und das ganze 3D-Modell anschließend zu skalieren?

Schönen Gruß
Volker
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Re: Gmeinder_10-12 in 1:22,5

Beitrag von fspg2 »

Hallo Volker,

wenn ich z.B. beim Zeichnen in 1:1 eine Blechstärke von 16mm habe, erhalte ich in 1:22,5 skaliert eine Dicke von 0,71mm.
Jetzt würde in eine skalierte Nut mit dieser Stärke kein käufliches Blech (z.B. MS58: 0,3mm, 0,4mm, 0,5mm, 0,8mm, 1,0mm, 1,5mm 2,0mm,...) mehr passen.
Also gehe ich in solchen Fällen einen Kompromiss ein und wähle hier 0,8mm Blechstärke, d.h. die Zeichnung im Maßstab 1:22,5 wird entsprechend angepasst.

Das gleiche Problem ergibt sich, wenn man mal „eben schnell" von einem Maßstab in einen anderen umskalieren will, auch hier sind die Materialstärken entsprechend anzupassen!
Viele Grüße
Frithjof
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