Die BRAWA-Abverkaufsaktion hat auch bei mir ein halbes Dutzend Zweiachser in die Bestände gespült, doch ach, so schön die Wagen auch sind, für mich als armen Oberbayern, allwo wir das Licht mangels Stromversorgung noch dem Kienspan entnehmen, haben diese Wagen ein Manko: Innenbeleuchtung, aber kein Lichtschalter. Bad, wie der Brite sagt.
Dazu kommt, dass die Stromversorgung über einzeln gelagerte V-Speichenräder und entsprechende Achslager-Stromabnehmer, sowie eine in Zwischenböden geführten Draht (buchstäblich Draht!) zwar technisch und optisch traumhaft gelöst ist, aber leider ohne komplette Zerlegung des Wagens keinen Lichtschalter am Wagenboden zulässt. Very bad.
Das musste (bei sechs Wagen und filigranem BRAWA-Plastik) wesentlich einfacher gehen. Einzige Chance: der Übergang von Draht auf Platine an der einen Stirnseite des Wagens unterm Dach. Nun finde man aber mal einen soliden, gut aussehenden Schalter, der nicht gleich grösser als der ganze Wagen ist. Die Lösung stellt der Schalter 701505 von Conrad dar. Es handelt sich dabei um einen normalen einpoligen Ein-Ein Kippschalter, der aber für die Printmontage gedacht ist. Die Hebellänge beträgt gerade einmal 6mm - ideal für unsere Zwecke!
lgb_lichtschalter-brawa_01 (Terrassenbahner)
Man nehme:
- einen Schalter, Conrad 701505
5cm Doppel-Litze, hier Conrad 605857
einen Bohrer von 4,1mm
ein Polystyrol-Plättchen, 0,5mm stark, 5x10mm gross
Bei Wagen, die eine Solche haben, bohrt man das Loch über der Bühnen-Beleuchtung. Das sind 35mm von der näheren Wagenkasten-Ecke. Ferner bohrt man 7mm unter der Dachkante an dieser Stelle. Man nehme einen 1,5mm-Bohrer zum Vorbohren, dann über 3mm auf 4,1mm aufbohren.
Achtung: Darauf achten, dass man auf der Seite des Wagens bohrt, wo innen die Drähte der Stromversorgung liegen.
Nochmal Achtung: Das Plexiglas der Fenster, das hinter dem Loch liegt, ist sehr spröde. Vorsichtig arbeiten!
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Wie man sieht, schliesst der Schalter bündig mit der Aussenwand ab. Bei Wagen, die kein Fenster-Plexi an der Stelle haben, muss innen 1mm Polystyrol untergelegt werden (Packwagen, namentlich).
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Der Schalter liegt am Besten waagrecht. Da er braun ist, könnte man ihn fast für einen Koffer halten! Der Kragen des Schaltergehäuses ist 4,2mm dick, durch das 4,1mm-Loch in der relativ weichen Aussenwand ergibt sich eine bombenfeste Presspassung. Wenn der Schalter nicht gleich ins Loch mag, kann man mit Bastelmesser und Senker nachhelfen.
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Die Litze verbindet nun einen Pol der Stromversorgung über den Schalter mit der Platine, die freundlicherweise leere Lötflächen (wohl für Decoder-Einbau) zu bieten hat.
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Ganz wichtig: unter den eben über den Schalter geleiteten Pol kommt das Polystyrol-Plättchen als Isolierung - sonst ist der Schalter funktionslos. Diese aufwändige Konstruktion wurde gewählt, um notfalls (bis auf das Loch in der Aussenwand) rückbauen zu können.
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Wie Sie sehen, sehen Sie Nichts. Man muss sich schon bücken, um etwas von dem Schalter zu sehen.
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Ganz schön weit bücken!
Viel Spaß, vielleicht kann die Idee ja jemand brauchen...
Georg