Dampfspeisepumpe

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Moderator: GNEUJR

dampfspieler
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Re: Dampfspeisepumpe

Beitrag von dampfspieler »

Hallo,

weil ein Bekannter alters- und gesundheitshalber sein Hobby aufgegeben hat, fand eine kleine Dampfspeisepumpe den Weg zu mir. Leider waren einige der M 1,4 mm-Gewinde ruiniert, so dass die Pumpe an allen möglichen Stellen undicht war und nicht lief. Eine kurze Überprüfung, bei der die Komponenten mit Zwingen gegeneinander verspannt wurden, ergab, dass sie mit Dampf lief und auch Wasser pumpte.

Für meine Projekte war die Pumpleistung allerdings zu gering, so dass ich sie auf doppelt wirkend im Wasserteil umbauen wollte.
Bei näherem Hinsehen ergab sich, dass der Hub nur 6,5 mm betrug, geometrisch aber 10 mm möglich wären. Der Mitnehmer für den Schleppkolben war etwas lose auf der Kolbenstange. Das wollte ich beim Umbau auch ändern.

Dazu waren einige Teile neu anzufertigen:
- die Kolbenstange,
- der Mitnehmer für den Schleppkolben,
- der Schleppkolben (wegen zu kurzem Mitnehmeransatz)
- die Laterne und
- der Wasserpumpenzylinder.

Der neu Mitnehmer brauchte mehr Raum als der alte, weil er nun 5 mm lang ist und zudem wegen der Klemmung mit zwei um 90° versetzten M 2-Bölzchen auch nicht mehr auf der Kolbenstange kippelt.
Die Laterne fiel deswegen schon mal länger aus als die alte und zusätzlich mussten auch der um 3,5 mm größere Hub berücksichtigt werden.

Der Wasserzylinder stellte eine kleine Herausforderung dar, weil die Kolbenbohrung von sechs auf sieben Millimeter vergrößert wurde, der Außendurchmesser mit 19 mm gleich blieb, im verbleibenden Raum aber auch noch vier Kugelventile untergebracht werden mussten.

Hier der Größenvergleich der Pumpe mit einfach- und doppelt wirkendem Wasserzylinder
Größenvergleich zwischen alter und neuer Laterne und Wasserzylinder
Größenvergleich zwischen alter und neuer Laterne und Wasserzylinder

Pumpe mit neuer Laterne und neuem Wasserzylinder
Pumpe mit neuem Wasserzylinder
Pumpe mit neuem Wasserzylinder

Pumpe beim "Probesitzen" am Kessel einer 1 zu 13-Lok auf 43 mm Gleis
Pumpe an kleinem Lokkessel
Pumpe an kleinem Lokkessel

Pumpe auf dem Prüfstand
Pumpe auf dem Prüfstand
Pumpe auf dem Prüfstand

Leider hatte ich nur M 2-Gewindestifte, um alle M 1,4 mm-Bolzen und Stehbolzen zu ersetzen, besser wären M 1,6 mm-Gewindestifte gewesen. Ich habe grundsätzlich Gewindestifte statt Bolzen verwendet, weil damit eine geringere Belastung des Zylindermaterials gewährleistet werden kann. Die größeren Bolzen haben aber trotzdem funktioniert, wie der Prüfstandlauf gezeigt hat. Dabei habe ich die Pumpe auch gegen eine 20 ml-Klistierspritze arbeiten lassen, um das Fördervolumen zu überprüfen.

Bewegte Bilder gibt es hier - https://youtu.be/8K4eV7xirjM

Fazit - auch bei so kleinen Maßen lassen sich zuverlässig arbeitende Ventile im Zylinderkörper unterbringen und es kann auf einen außen liegenden Ventilblock verzichtet werden. Die Länge der Pumpe ist von 55 auf 65 mm gewachsen, womit sie aber immer noch gut zu 1:13-Modellen auf 43 mm Gleisen passt.

Grüße
Dietrich
Feinblechner können machen aus feinen Blechen feine Sachen.
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