Seite 1 von 2

Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Fr 28. Mär 2008, 17:23
von Henner (Henry)
Hi,
ich habe mal eine Frage an die Experten: Wie zaehme ich eine (nicht-Getriebe)Lok? Ich hatte dieselbe Frage in "mylargescale" gestellt, aber die Antworten waren nicht unbedingt ueberzeugend. Meine Ueberlegungen hierzu:

Das groesste Problem ist Kondensation bei langsamer Zylinderfuellung. Dies liesse sich verbessern mit:

a) groesseren Zylindern (Verhaeltnis Oberflaeche/Volumen guenstiger), ausserdem langsameres Fuellen. Die Verbesserung der Laufeigenschaften von Ruby's mit groesseren Zylindern scheint das zu bestaetigen.
b) Thermischer Isolation(?)
c) "Geheizten" Zylindern(?)
d) Dampfregelung durch Drosseln des Abdampfs anstelle des Frischdampfs, um Kondensationsverluste teilweise auszugleichen(?)
e) Ueberhitzung(?)

Kommentare/Anregungen?
Regards

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Fr 28. Mär 2008, 18:38
von Dampfer
Hallo Henry....

die Frage verstehe ich nicht ganz....

Aber vielleicht von der anderen Seite aufgezäumt:

Ich kann meine Loks schön langsam fahren.

1) Überhitzer (meist mit Edelstahlrohr durch den Brennraum oder zumindest warm durch den Kessel und Überhitzerschlaufe in der Rauchkammer)
2.) Feinfühliges Ventil und passende Servoansteuerung
3.) Optimal eingestelle Steuerung und 90Grad einstellung der Kurbelzapfen.
4.) absolut leichtgängig ohne Klemmen der Treibstangen (meine rollen ohne Schubstange richtig gut wenn man sie anschubst)
5.) gute Kompression

Ich habe Regner Zylinder.Dann wars das eigentlich schon.

Obwohl, wenn ich manchmal sehe wie mache Loks (wie z.B. der Engländer mit sein IVK) unter YouTube durch die Gegend schießt, stehen mir die Haare zu Berge.
Ich bin der Meinung, wenn eine Lok so rasen muss, damit sie läuft stimmt in der Liste 1-5 etwas nicht.

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Fr 28. Mär 2008, 19:03
von Henner (Henry)
Dampfer hat geschrieben:Hallo Henry....

die Frage verstehe ich nicht ganz....

Aber vielleicht von der anderen Seite aufgezäumt:

Ich kann meine Loks schön langsam fahren.

1) Überhitzer (meist mit Edelstahlrohr durch den Brennraum oder zumindest warm durch den Kessel und Überhitzerschlaufe in der Rauchkammer)
2.) Feinfühliges Ventil und passende Servoansteuerung
3.) Optimal eingestelle Steuerung und 90Grad einstellung der Kurbelzapfen.
4.) absolut leichtgängig ohne Klemmen der Treibstangen (meine rollen ohne Schubstange richtig gut wenn man sie anschubst)
5.) gute Kompression

Ich habe Regner Zylinder.Dann wars das eigentlich schon.

Obwohl, wenn ich manchmal sehe wie mache Loks (wie z.B. der Engländer mit sein IVK) unter YouTube durch die Gegend schießt, stehen mir die Haare zu Berge.
Ich bin der Meinung, wenn eine Lok so rasen muss, damit sie läuft stimmt in der Liste 1-5 etwas nicht.
Hallo Alex,
2-5 sind natuerlich selbstverstaendlich. 1 scheint die Kondensation zu vermindern. Ich habe viele Loks gesehen, die leichtgaengig sind, aber trotzdem nicht ordentlich langsam fahren. Sie verhalten sich wie ein Elektromotor unter Konstantstrom (konstantes Drehmoment), d.h. sie kriechen bei der kleinsten Steigung und gehen bergab durch.
Regards

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Fr 28. Mär 2008, 20:03
von Dampfer
Ok das Problem habe ich soweit auch...
Aber ich fahre deshalb ja mit Fernsteuerung.

Regler auf am Berg - Regler zu runter....

War in echt ja auch nicht viel anders...

Aber auf der Strecke kann ich sehr feinfühlig fahren...

Kondensation:
Der Dampf muss heiß sein. Dann erledigt sich der Rest mit, denn ab einer bestimmten Temeperatur kondensiert auch nicht mehr viel in den Zylindern, weil die einfach wärmer sind. bzw. kannst Du mit so wenig Dampf fahren, da die Expansion einfach viel größer ist. Dann hast Du automatisch weniger H2O Molekühle die kondensieren könnten.
Nassdampf ist nicht gut - Heißdampf bringt Leistung. Und Druck. 3 Bar sollte es schon sein.

Heiß, heiß, heiß....

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Mo 31. Mär 2008, 00:21
von Tüftler
Hallo Henry und Dampfer,
man muss bei der Diskussion zwei Dinge unterscheiden:
1) Die Kondensatbildung, die nun einmal nicht zu vermeiden ist, wenn Dampf in kalte Leitungen und Zylinder komm.
2) Die Beeinflussung der Fahrgeschwindigkeit der Lok, die mit Kondensationsvorgängen kaum etwas zu tun hat.
Zu 1) Man kann sich überlegen, wie man die Kondensatmenge verringert oder wie man es entfernen kann.
Für ersteres habe ich bei einer Lok den Regler in die Rauchkammer eingebaut, um ihn vorzuheizen und die Zudampfwege möglichst kurz zu halten.
Für letzteres ist natürlich eine Zylinderentwässerung hilfreich. Da diese im Stand aber immer nur eine Zylinderkammer entwässert habe ich bei einer Lok mit Muschelschiebern einen Dreiwegehahn in die Abdampfleitung eingebaut, der diese verschließt und gleichzeitig Dampf aus dem Kessel rückwärts durch Abdampfleitungen , eine Zylinderkammer und durch Abheben des Muschelschiebers auch in die zweite Zylinderkammer gelangen lässt. Bei geöffneter Zylinderentwässerung konnte dadurch im Stand beide Zylinderkammern vorgeheizt werden. Das hat gut funktioniert und sah auch schön aus, wenn im Stand über alle Entwässerungsventile abgeblasen wurde. Leider wurde das Servo defekt und ich müsste die ganze Lok demontieren um es zu richten.
Zu 2) Sobald Dampf durch Leitungen und Zylinder strömt, spielen Kondensationsvorgänge sicherlich keine große Rolle. Die Fähigkeit langsam zu fahren hängt vorrangig von der Präzision der Steuerung und der Dichtigkeit der Zylinder ab. Hier gilt: Schnell fahren kann jeder.
Wenn man die Fahrgeschwindigkeit der Anlage anpassen will, kommt man um eine Fernsteuerung nicht herum. Eine manuell auf der Graden auf Langsamfahrt eingestellte Lok bleibt mit Sicherheit in der nächsten Kurve stehen. Wobei wir wieder bei der Kondensatbildung sind.
Gruß Ullrich.

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Mo 31. Mär 2008, 08:38
von Dampfer
Tüftler hat geschrieben: Hier gilt: Schnell fahren kann jeder.
Mein Worte. 8)
Aber da hat Ulrich ja eine recht komplexe Lösung.

Ich glaube Henry, dass Du mit einer Überhitzerschlaufe viel ausrichten wirst. Die Du wohl nicht hast.

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Di 1. Apr 2008, 22:52
von Szigligeti Kerti Vasutak
:lol: ich weis gar nicht was ihr alle habt :lol:

ich fahre langsam

ich fahre eine 5% Steigung rauf und runter

ich fahre ohne Fernsteuerung
und wärend ich fahre habe ich beide Hande frei :bia: für 2 Bier :bia:

http://www.45mm-kleinbahn.de/index.php? ... l#extended

LOW TECH BUT BIG FUN
Viele Grüße aus
Nürnberg
Christian
:musik:

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Do 3. Apr 2008, 19:06
von Max 25 Kmh
Hallo die Langsamfahrer,

das ist ja auch mein Spezialgebiet. Aber die richtigen Antworten sind hier oberhalb schon gegeben. Ich meine auch, dass absolut gleichmäßiger leichter klemmfreier Rundlauf, und möglichst gleichmäßig eingestellte Steuerung = rundherum gleiche Kraft die Voraussetzungen für schöne Langsamfahrt sind, nicht so sehr die Kondensation. Einen Kniff hat der Meister aus Nörvenich entwickelt: für mehr Kraft bei niedrigen Drehzahlen kann man die Voreilung rausnehmen. Wir sprechen dabei von einer warmgefahrenen direktgekuppelten Maschine mit RC im Rangierbetrieb. Klar, mit oszillierenden Getriebemaschinen ist das was Anderes.

Und dann war da noch vor ein paar Jahren der Wettbewerb um die langsamste Runde bei Regner...... der sollte regelmäßig stattfinden.

Meint

Max 25 Kmh.

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: Do 3. Apr 2008, 20:40
von Dampfer
Ich glaube die hat FIDO mit der FLACHSCHIEBER Flachschieber (ich meine Marco) umgebauten VIIK gegen Regner mit der orginalen VIIK Rundschieber gewonnen...

Da fällt mir was ein... Ich will schon die ganze Zeit.... (Ja Zeit-fehlt mir gerade total :cry: )

Ich versprechs, dass wenn ich weiterkomme mit ihr, kommen Bilder.

Re: Live Steam - langsam fahren

Verfasst: So 6. Apr 2008, 16:42
von Henner (Henry)
Vielen Dank fuer die doch recht interessanten Beitraege. Wegen beruflicher Ueberlastung konnte ich in der letzten Woche nicht richtig mitdiskutieren. Die meisten Voraussetzungen zum Langsamfahren (nicht-untersetzter) Loks sind mir durchaus bekannt, d.h. klemmfreier Lauf, praezises Timing und gegebenfalls eine praezise Fernsteuerung (Ich verwende die DX6 Spektrum - absolut kein Servozucken). Ich werde wohl versuchen, bei meinem neusten Projekt "Betsy-siehe Baubericht hier im Forum" eine Ueberhitzerschlange einzubauen, obwohl die Lok untersetzt ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass bei gleichem Druck mit Druckluft wesentlich langsameres Fahren als mit Dampf moeglich ist. Ich spreche hier von < 1 Umdrehung/sec. Wir schieben das auf beginnende Kondensation. Hier sollte Ueberhitzung oder Dampftrocknung helfen. Beitrage in "Model Engineer" empfehlen ca. 100C Temperaturuebehoehung. Ich werde auch versuchen, den Dampfaustritt zu regeln und hoffe, damit den Einfluss von Kondensation vermindern zu koennen. Dies ist relativ einfach, da ich ein Mamod-aehnliches Umsteuerventil gebaut habe und daher nur die Leitungen vertauschen muss. Ausserdem werde ich den Dampfdruck auf mindestens 3Bar (40..50PSI) erhoehen; schliesslich ist bei hoeherem Druck die Dampftemperatur automatisch hoeher.
Regards