Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

Hallo liebe (Combino-fahrende) Buntbahner,

wie an der Zahl meiner Beiträge unschwer zu erkennen ist, bin ich noch ziemlich neu hier. Daher gleich mal eine Bitte an die Paten: dieser Beitrag ist zum Rangieren freigegeben, abstossen und ablaufen lassen erlaubt! ;-)

Da ich a) in Augsburg studiert habe, b) eine RhB-kompatible Zweirichtungs-Straba für eine dekorative, aber ansonsten eher sinnlose Stichstrecke brauche, und c) das Bimmelkutscher/Funkenschleuder’sche Combino-Rezept auch für mich als Fahrzeugbau-Anfänger vergleichsweise (!!!) machbar aussieht, habe ich mir für den Winter mal folgendes Projekt ausgeknobelt:
  • 1x Combino Augsburg – also Serie 1, sieben Glieder, eine Richtung; im Modell variabel mit 3, 5, oder allen 7 Gliedern
  • 1x „Engiadino“ – halbfiktive Strassenbahn St. Moritz, dreigliedriges Zweirichtungsfahrzeug a la Nordhausen, aber mit Augsburger Nasen, Bemalung angelehnt an die aktuellen St. Moritzer Stadtbusse (Chrisma SA, Mercedes-Benz Citaro)
Auch wenn das jetzt ganz schön ambitioniert aussieht, möchte ich beide gleichzeitig machen, weil das meiner Meinung nach im Aufwand dann auch schon egal ist. Einige Teile müssen ohnehin nahezu identisch mehrfach angefertigt werden – eine Kleinserie sozusagen. Und ja, mir ist klar, dass ein masstäblicher Augsburger an der 2-Meter-Marke kratzt.

Nebenbei bemerkt, die „Elektrische Strassenbahn St. Moritz“ gab es um den ersten Weltkrieg herum wirklich mal. Meterspur, kleine offene Zweiachser mit Rollenstromabnehmer, Strecke vom heutigen Hotel Schweizerhof im Dorf zum Kurhaus im Bad. Eine der Haltestellen gibt’s immer noch, da hält heute der oben erwähnte Citaro als Linie 3 „Bad-Dorf-Bad“.

Spezifikationen meines Modells wie folgt:
  • ausgelegt auf DCC, Dekoder je nach Kassenstand gleich oder später, Einsatz zunächst auf Analoganlage geplant.
  • komplette Elektrik von vorn bis hinten durchgeschleift, Blinker vorgesehen
  • Fahrstromaufnahme Glied 1 immer, für jedes weitere Fahrwerk einzeln zuschaltbar
  • Motor & Drehgestelle: Toytrain, LCE, oder Piko
  • Glied 1 quasi als Lok, alles andere angehängt
  • Beleuchtung komplett mit LEDs
  • voll R1-tauglich (mit Gegenbogen – hab ich leider im Schattenbahnhof)
  • voll geländegängig (sagen wir mal: 5%, Übergang in die Ebene binnen 50cm)
  • Gehäuse ABS und Plexiglas
  • „Lackierung“ mit Klebefolien soweit möglich
  • Alu-Teile gerne, wo immer nötig/möglich/sinnvoll
  • Kupplungen 1, 3, & 5 lösbar, nick-schwenk-wank (also Schraube in Übermaß-Loch unten, oben herzlich wenig), elektrisch gesteckt, Faltenbälge einhakbar
  • Kupplungen 2, 4, & 6 fest, nick-schwenk (also gekonterte Schraube unten, Schraube in Langloch oben), Faltenbälge fest, Kabel durchgehend
  • volle Inneneinrichtung (mal sehen, ob ich den Augsburger mal genau ablichten kann), Sitzbezüge und Führerstände mit Etiketten
Dazu habe ich natürlich noch einen Haufen Fragen an die Spezialisten:
  • Antrieb: macht es Sinn, sich wegen Motor und Drehgestellen (und evtl. Panto) bei Ihh-bäh einen (na ja, zwei) LCE zu kaufen? Hat jemand schon Erfahrungen mit dem Piko-Taurus-Drehgestell (evtl. kleinere Räder, Radstand, Fahrverhalten, Qualität)? Wohin mit dem Motor beim langen Combino – kann ich ihn ganz vorne einbauen? Brauche ich womöglich zwei? Vor allem darf es den Wurm in einer leicht hängenden 180-Grad-R1-Wende mit reichlich Wankpotential nicht aus den Gleisen heben, er muss aber andererseits 5% Steigung verdauen.
  • Falls ich einen Dekoder einbaue: hält so ein Teufelszeug eine Impulsbreiten-Regelung auf der analogen Pendelstrecke aus?
  • Kupplungen: kann man das so machen wie beschrieben?
  • Farbenspiele: kann man vielleicht auf diese Autoscheiben-Abtönfolie drucken lassen? Das würde doch einen Haufen Arbeit sparen, da man die Folie gleich komplett auf die Acrylglas-Seitenwände (oder ist Polyamid besser?) pappen könnte (Türen und so wollte ich eh nicht einzeln aus Plastik schneiden, beim Combino ist ja aussen alles so gut wie bündig, mit Ausnahme der Dachkante)
  • Ganz wichtig: ich hab’ zwar noch nicht mit den Augsburger Stadtwerken telefoniert, ob die mir aushelfen können/wollen, aber hat jemand Pläne? Vielleicht gar schon vom Modell? (ganz lieb bitte, bitte!) Ich hab’ bis jetzt nur ein paar Broschüren aus dem Netz und einen miserablen Scan der Pläne des Melbourner Combinos.
  • Wie/wo kommt man halbwegs bezahlbar an das Plastik? Genauer gesagt, ist das Zeug von Conrad preislich OK?
  • Wie/womit schneidet man das ABS und/oder Plexi am besten? Muss ich mir eine Tischkreissäge leisten? Oder tut’s die vorhandene Dekupiersäge auch? (sonst hab ich werkzeugmässig alles verfügbar, glaub ich)
  • Wie/womit klebt man das Zeug am besten?
  • Reicht es, einfache Plastikschachteln zu kleben, oder sollte man zum Beispiel Dach und Boden mit Stehern aus Alurohren verbinden, ehe man die Seitenscheiben anklebt?
  • Wie/wo komme ich preiswert (also nicht Preiser-wert) an (unbemalte) Figuren? Für den Engiadino wäre eine Handvoll Skifahrer super.
  • Muss ich für die Bemalung unbedingt Corel lernen, oder kriege ich das mit Kraftpunkt (MS PowerPoint) auch auf die Reihe? (Sonderformate und Umwandlung in PDF habe ich drauf)
  • Gibt es bau- oder fahrtechnisch sonst noch neuralgische Punkte, die ich nicht übersehen sollte?
Ihr seht, ich stehe da noch ganz am Anfang. Trotzdem möchte ich diese Liste nicht als Versuch eines Ahnungslosen verstanden wissen, eine Schritt-für-Schritt Bastelanleitung zu erschnorren. Im Zweifelsfall probiere ich schon auch rum, nur kostet das Zeit, Nerven, und Euros. Und man muss ja, wie hier im Forum schon mehrmals so treffend bemerkt, nicht jedes Mal das Rad neu erfinden.

Noch eine Bemerkung zum Schluss: sollte einer der Mitlesenden Lust auf eine Kooperation bei diesem Modell haben, bin ich allen Vorschlägen gegenüber offen – Postleitzahlenbereich 83 und/oder 86, ansonsten halt salto postale.

Schöne Grüße aus dem herbst(fest)lich weiss-blauen Bayern,
Georg

PS: den Baufortschritt gibt es natürlich hier.
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

PS:

Den Augsburger Combino gibts hier anzuschauen:
http://www.stadtbergen.de/uploads/pics/Combino.jpg

Die alte Strassenbahn von St. Moritz gibt's allhier:
http://www.polier.ch/images/bahnfotos/o ... StrStM.jpg
http://www.eingestellte-bahnen.ch/58748/58811.html

Und den Citaro hier:
http://www.engadinbus.ch/img/chrisma.jpg

(Klammer auf: ja, der relativ simple Umbau eines "roten" Strassenbahnzuges in einen St. Moritzer ist mir auch schon in den Sinn gekommen. Aber ich bin momentan nicht bereit, "Big M" oder einem Ihh-bäh PowerSeller dafür über 300 Taler in den Rachen zu werfen. Die Lackierung sähe so aus wie in Zürich oder München, also weiss oben, blau unten. Klammer zu.)

Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Benutzeravatar
Lupinenexpress
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 638
Registriert: Fr 28. Okt 2005, 15:58
Wohnort: In der Stadt zwischen Rhein und Neckar
Kontaktdaten:

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Lupinenexpress »

Morsche!

Ich werde mal versuchen einige Fragen zu beantworten:

1. Die Laufdrehgestelle (oder beim Combino eher Lauffahrwerke) Sind mit LGB-Kugellagerachsen am Sinnvollsten, gerade wenn nur ein Antrieb verwendet wird. Bei ebay muss man halt schauen ws für ein Antrieb es ist. Bei einigen Toytrain-Antriebsblöcken der Baujahre 99-01 kann es Ersatzteilengpässe geben, da es die Motore nicht mehr gibt. Am besten ist da der Stainz/LCE-Block. Wobei ich damit auch schon schlechte erfahrungen gamcht hab. Denn bei der Stainz ist damits besser läuft ein 1000g-Gewicht drauf, aber wo soll man das in so einer Straßenbahn hinpacken (ohne dass sie kopflastig wird). Dürfte aber bei einem in Plexi doch recht schwerem Combino-Kasten aber auch gehen. Die PIKO-Dinger dürften von Größe und Achsstand den F7-Antrieben von LGB entsprechen, also etwas schwierig in einen Combino zu integrieren. Persönlich empfehle ich Aristo-Antriebsblöcke. Diese sind zwar im Achsstand geringfügig zu kurz (7 oder 8mm oder so) aber sind sehr kompakt und haben aufgrund ihrer Metallfertigung ein gutes eigengewicht und eher kleine Räder. Sie laufen recht leise, wenn auch nicht ganz so schnell wie ein LGB-Produkt. Der Neupreis von 49 Euro ist auch im Gegensatz zu LGB unschlagbar. Was die Menge an Antrieben angeht können dir sicherlich Funkenschleuder und Bimmelkutscher mehr sagen. In meinem (kurzen) Combino habe ich einen einzigen drin. Ansonsten nehme ich immer zwei Antriebe mit rein, aber das auch mehr so weils beim Vorbild so ist (Wie beim SN2001 z.B.)


2.Decoder- Was ist das :lol: :lol: :lol: Nee, awas....Hab ich aber wirklich keine Ahnung davon.


3. Soweit ich das verstanden haber müssts hinhauen. Die Faltenbälge beim SN2001 hab ic so gemacht dass man sie von oben reinstecken kann. Sie haben an ihren Enden dünne Portale, die durch U-Profile gahalten werden.

4. Meine Plexi-Korpusse habe ich auch bei den NF-Triebwagen mit Folie beklebt. Musst mal in nen Deko-Laden gehen und schauen ob du die passende Folie findest. Wenn nicht kannste eine lackieren oder du erstellst die Wagenseite in Coreldraw und lässt sie so bei nem Werbefuzzi grad auf Folie drucken und plotten. Is netmal so teuer.

5. hmm. In Dem Buch mit dem Niederflurkisten vom Pabst müsst eine drin sein. Aber normal müsst auch eine Zeichnung von nem normalen Combino langen, wenn es vielleicht nicht gerade der überbreite Melburner ist.

6. Näää, Conrad geht garnet. Kleine Fetzen zu horrenden Preisen. Ich kauf den Kram immer beim Kunsstoffbetrieb HEMA in Mannheim ab Werk. Kannst ja mal schauen obs was ähnliches auch in deiner Gegend gibt. Bei der Hema kannste da ins Lager und raussuchen was grad da ist und das ist ne Menge. Wenn du es nicht in irgendnem Zuschnitt brauchst kommste da für beide Wagen mit vielleicht 10 € Aufwand weg. Wenn du sowas nicht in der Nähe hast, kannst dus hier mal probieren, den hat mir Rudolf mal empfohlen: http://www.schulcz.de/

7.Das Plexi-Zeug kannste anritzen und brechen, ansonsten rate ich zur Kreissäge. Bei der Dekupiersäge wird das Zeug warm und fängt an zu schmieren und im Endeffekt musstes dann doch brechen und schleifen.

8. 2K-Kleber, Uhu Kraft, Sekundenkleber, je nach dem wo...

9. Ich hab das mmer so gemacht, dass ich Dach/Boden auf den Boden gestellt hab und immer eine Seite Angeklebt hab. Da kann man dann einen Winkel dran stellen, damit man den rechten Winkel hat.

10. Weiß net :wink:

11. Kommt drauf an wie du das machen willst. Bei meinem Combino bin ich komplett ohne Corel ausgekommen, beim GT6N hab ich dann die Seiten damit erstellt. Aber so schwierig ist Corel eigentlich net. Für ne Wagenseite zu erstellen biste da in ner Woche drin. Dass sowas auch mit PPS geht überrascht mich trotzdem.... :?: :?: :?: :shock:

12.Fällt mir jetzt eigentlich so direkt nchts ein.


Na dann wünsch ich dir mal viel Spaß beim Projekt und freu mich auf die ersten Bilder...


MfG
Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

Tach auch,

vieln Dank für die Tips. An Aristo hatte ich gar nicht gedacht. Auch die Hinweise zum Plastik sind mir sehr willkommen, da das für mich ein relativ neuer Werkstoff ist.

Noch schönen Feiertag,
Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

So liebe Buntbahner,

um mal hier dem (idMdF berechtigten) Vorurteil entgegenzuwirken, das sei wieder eines dieser überheblichen und selbstüberschätzenden Anfänger-Projekte, hier mal ein neuer Stand der Dinge. Ich habe gestern das schöne Wetter genutzt und mal eine Stellprobe mit einem masstäblichen Grundriss gemacht. Die Granit-Plättchen dienen dabei als "Flugsicherung" und zeigen nebenbei auch noch die Position der Fahrwerke.

Combino Test 1 (Terrassenbahner)
Bild
R1-Gegenbogen mit kurzer Zwischengerade

Combino Test 2 (Terrassenbahner)
Bild
75° R1

Combino Test 3 (Terrassenbahner)
Bild
60° R1 S-Kurve mit 300mm-Gerade

Combino Test 4 (Terrassenbahner)
Bild
180° R1-Wende

Dabei hat sich schon mal folgendes Problem herausgestellt: exakt 1:22,5 ergibt sich für die Augsburger Combinos ein Abstand zwischen den Wagenkästen von 31mm, was für R1 gerade so reicht (es bleiben etwa 3mm an der engsten Stelle), mit Faltenbalg aber höchstwahrscheinlich zu Entgleisungen führt. Die Baseler, die ja ansonsten nahezu identische Züge fahren, kämen hier auf 38mm. Was ich noch nicht getestet habe, was aber reichen sollte.

Jetzt muss ich mir überlegen, ob ich einfach die Baseler Faltenbälge zu Standard-Wagenkästen nehme, oder die Wagenkästen kürze, damit die Gesamtlänge wieder stimmt. Nebenbei bin ich dabei, Material zu beschaffen, namentlich Antriebe. Mal sehen, ob ich Toytrain oder Playmobil nehme.

liebe Grüsse,
Georg

PS: Ich denke, mit den Fotos ist auch mein Nickname erklärt... :)
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

So meine lieben Buntbahner, da die Resonanz ja kaum noch zu übetreffen ist, schreibe ich mal alleine weiter :? :? :twisted:

Mein lokaler Händler ist - OK, Vorweihnachtsgeschäft - offensichtlich zu faul, die bestellten Antriebe heranzuschaffen, also bin ich mal bei einem US-Spezialisten im Netz auf die Suche gegangen - siehe da, binnen einer Woche hatte ich einen Motor, einen Mountie, und zwei Drehgestelle. Also mal ran an PowerPoint und Cuttermesser:


TB_2007-12_04 (Terrassenbahner)
Bild
Motor

TB_2007-12_05 (Terrassenbahner)
Bild
Motor auf Grundriss

TB_2007-12_06 (Terrassenbahner)
Bild
Drehgestelle

TB_2007-12_07 (Terrassenbahner)
Bild
Rennpappe, 1. Versuch

TB_2007-12_08 (Terrassenbahner)
Bild
Hängepappe, 1. Versuch

TB_2007-12_09 (Terrassenbahner)
Bild
Rennpappe, 2. Versuch

TB_2007-12_10 (Terrassenbahner)
Bild
Hängepappe, 2. Versuch

TB_2007-12_11 (Terrassenbahner)
Bild
Doppelpappe

TB_2007-12_12 (Terrassenbahner)
Bild
Dreifach-Pappe im R1

Wie man sieht, klappt das alles ganz gut. Jetzt fehlt mir gerade eine Tischkreissäge, ohne die ich an das 3mm-Polystyrol garantiert nicht herangehen werde - mal sehen, ob da nicht das Christkind was bringt... :D :D

LG,
Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Benutzeravatar
bimmelkutscher
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 801
Registriert: Sa 26. Feb 2005, 22:58
Wohnort: Erfurt

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von bimmelkutscher »

Hallo Georg,

warum machst Du die Drehpunkte am Gelenk außermittig? Bei mittiger Anordnung würde das Mittelteil weniger in den Bogeninnenraum hineinragen. Wenn zwischen den Wagenkästen 30 mm Platz ist, dann reicht das auch für R1. Den Faltenbalg bekommst Du immer noch unter, da er nicht direkt an der Endwand anliegt, sondern in den Wagenkasten "eintaucht".

Viele Grüße
Andreas
Dateianhänge
Gelenk Combino
Gelenk Combino
Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

Lieber Andreas,

Du hast von Dir gegeben:
warum machst Du die Drehpunkte am Gelenk außermittig?
Weil das meiner Interpretation der Original-Grundrisse von Siemens und meiner Beobachtung des Originals nach nicht vorbildgerecht wäre. :)

So wie ich das sehe sind die Drehpunkte zu den Fahrgestellen hin versetzt, was ich momentan massstäblich für den Baseler Combino (mit den um 150mm längeren Faltenbälgen (-bälgeRn???)) umgesetzt habe.

Auch, und das hätte ich wirklich dazuschreiben sollen, sind meine Pappen im Moment am Anlegepunkt der Faltenbälge abgeschnitten, nicht an der Kante der in den Faltenbalg hineinspringenden Fensterfronten. An diesem Punkt habe ich derzeit 38mm Abstand, der aber kleiner wird, sobald die vorspringenden Fenster dazu kommen. Und die werden mich, grob geschätzt, 3-4mm auf jeder Seite kosten. Damit wäre ich dann also doch wieder bei den von Dir geforderten 30mm - danke übrigens für den Wert.

Abgesehen davon, ich muss und werde natürlich den fertigen Rahmen samt endgültigem Gelenk noch testen und dabei auch die Mittelposition im Hinterkopf behalten. Sollte sich letzteres als betriebstechnisch sinnvoller erweisen, bin ich garantiert der Erste, der das Vorbild in die runde Ablage kippt. Aber eigentlich sollte das Ausschwenken in die Kurve kein Problem sein, da bei mir die RhB-Salonwagen und auch der ABe4/4I problemlos laufen (müssen). Ich hoffe nur, dass sich auf meiner Anlage nirgends ein "R0.75" versteckt!

Oder sollte ich mir irgendeines BBF- oder Schkeuditz-spezifischen Lichtraumprofils nicht bewusst sein? :shock:

Vorweihnachtliche Grüße,
Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Benutzeravatar
bimmelkutscher
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 801
Registriert: Sa 26. Feb 2005, 22:58
Wohnort: Erfurt

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von bimmelkutscher »

Terrassenbahner hat geschrieben:Oder sollte ich mir irgendeines BBF- oder Schkeuditz-spezifischen Lichtraumprofils nicht bewusst sein? :shock:
Na kleiner wie R1 geht nun wirklich nicht, das wären 13,5 Meter im Original und da ist es nur die Ausnahme, wenn es überhaupt so was gibt.

Beim Combino befindet sich der Drehpunkt 1120 mm von der Achse entfernt, also wie Du schon sagst (und baust) etwas außermittig. Ist also ganz maßstabsgerecht! :)

Gruß
Andreas
Terrassenbahner a.D.
Buntbahner
Buntbahner
Beiträge: 329
Registriert: Di 25. Sep 2007, 11:58
Wohnort: im SBF

Re: Augsburger und "St. Moritzer" Combino

Beitrag von Terrassenbahner a.D. »

So meine Lieben,

das Christkind (frei ersetzbar durch Santa Claus, Santa Lucia, den Weihnachtsmann oder auch den Bettelmönch St. €uronimo, O.B.I. (Ordo Baumarktes Infernales) hat tatsächlich eine Kreissäge (und einen kellertauglichen, weil tragbaren Kompressor) vorbeigebracht; hier die Ergebnisse bevor mir das Material ausging.

TB_2008-01_01 (Terrassenbahner)
Bild
Grundrahmen WT1

TB_2008-01_02 (Terrassenbahner)
Bild
Grundrahmen WT3

TB_2008-01_03 (Terrassenbahner)
Bild
Grundrahmen Engiadino

TB_2008-01_04 (Terrassenbahner)
Bild
Grundrahmen Engiadino von vorn

TB_2008-01_05 (Terrassenbahner)
Bild
Aufbau WT2

Wie man sieht, sind meine Grundrahmen aus 3mm Polystyrol und so angeordnet, dass der Boden des Modells auch (in etwa) der masstäblichen Bodenhöhe beim Vorbild entspricht, das sind 300mm über Schienenoberkante, also ~13mm im Modell. Was fahrtechnisch auch mit den alles in allem 7mm tiefer liegenden Kupplungen kein Problem darstellen sollte.

Wie man wohl auch erkennen kann, ist der ganze Salat geschraubt - und das soll auch weitestgehend so bleiben, zumindest bei Teilen die entweder dauerhaft abnehmbar bleiben sollen, oder zwecks Lackierung noch mal runter müssen. Das Fahrzeug soll zunächst als "weisser Elefant" fertig werden, mit Ausnahme der zum Schluss aufzuklebenden Fensterrahmen. Und ja, ich weiss dass die vordere Aufhängung des Motors asymmetrisch ist - hic requiescat in pace ein M2-Gewindeschneider. Wer hat eigentlich das Sackloch erfunden? Kommt aber eh noch ein Kasten drüber, der den Innenraum dann auch gleich kapselt. Übrigens plane ich, den Rahmen vom Aufbau mit eingen wenigen M3-Schrauben trennbar zu machen - daher zB die 10mm Alu-Winkel am Mittelteil, macht 8 Schrauben, um jederzeit Preiserlein tauschen zu können.

Ein kleines Problem hat sich auch schon ergeben: die Federpakete von WT3 mögen die einseitige Belastung gar nicht; im Moment steht an Stelle des Führerstands im WT3 ein Tintenfass... entweder das gibt sich, wenn die Kiste fertig ist, oder die Federn werden ersatzlos gestrichen.

Bis demnächst mal wieder,
Georg
Wenn Selbstbau, dann massstäblich. Aber nicht nur Selbstbau, und nicht nur masstäblich. Vor allem aber: mit Augenmass.
Antworten