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Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 16:32
von Thomas Engel
:wink: Hallo Zusammen,

neben dem Werkstattneubau habe ich in letzter Zeit das Fahrwerk meiner
Regner "Frieda" demontiert, um die losen Radreifen instandzusetzen. Nach
etlichen Jahren war der Kunststoff der Radsterne etwas geschrumpft, der
Kleber hatte nicht mehr gehalten.

Nun läuft sie wieder - und die Metamorphose dieses "Brot und-Butter-Modells"
zur Feldbahndampflok hat auch schon begonnen. Ein neuer Schornstein, breite
Pufferbalken, um Holzkastenkipper kuppeln zu können, Entfeinerung in Form von
Abbau der Luftpumpe, Neubeschriftung ... und noch ein paar Kleinigkeiten
kommen in den nächsten Wochen.

Erstmal gab es am Sonntag eine zünftige Probefahrt auf der Bergstrecke des
Furkabahners. Dem gemischten Zug wurden für die ca. 8-9% steile Strecke
zwei Dampfloks vorgespannt. Im Talbahnhof heizten die Brenner den zwei
Kesselchen ein, wären der Haushund das ganze gelangweilt aus dem
Augenwinkel betrachtete:

im Bahnhof (Thomas Engel)
Bild

Dann ging es zur Sache:

am Berg (Thomas Engel)
Bild

Später waren die Güter transportiert und die Kleine durfte sich alleine
auf den Weg machen:

Solo im Abendlicht (Thomas Engel)
Bild

Über die weiteren Umbauten werde ich demnächst berichten.

Viele Grüße aus dem Bergischen Land

:flamingdev: Thomas

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Mi 8. Aug 2007, 21:27
von Max 25 Kmh
Hallo Thomas,

fein, dass Frieda wieder läuft! Wird bestimmt ein schönes Feldbahnlökli. Leider konnte ich ja nicht dabei sein, ich denke ihr habt Furkabahners Anlage würdig belebt! Nun, die FrankS ist doch das Rückgrat der Zugförderung, wenns drauf ankommt ... bei mir auch. Aber soooo steile Bergseen hab ich nicht. Wünsche gutes Gelingen!

Viele Grüße ins Begische

Max 25 Kmh.

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Sa 1. Sep 2007, 17:48
von Thomas Engel
:wink: Hallo Zusammen,

nach dem mittlerweile fertig lackiertem Schornstein, der mir dann doch kein
gesondertes Bild wert war, ging es die Tage an den neuen Zug- und Stoß-
vorrichtungen Marke "schwere Feldbahndampflok" weiter.

Die Kuppelbarkeit mit LGB Haken ist mir dabei wichtig, da ich die Lok gerne
zu Freunden mitnehme und auch deren Fahrzeuge ohne Adapterwagen
anhängen können möchte. Damit lag die Unterkante der Kupplung maßlich fest.

Als Anhaltspunkt nahm ich mir einen "kurzgekuppelten" LGB Lorenrahmen, bei
dem der Flaschenöffner samt Haken auf die Original Pufferplatte zurückversetzt
wurde. Damit der LGB Haken richtig hält, ist auf der Unterseite des Puffer-
tellers eine Leiste aufgelötet:

Kupplungsbalken 2 (Thomas Engel)
Bild

Die Kupplung besteht aus 2 Druckpuffern und einem gefederten Zughaken.
So wurden früher im Baustellenbetrieb oft Holzkastenkipper und Loren, die
im Prinzip verschiedene Kupplungssysteme hatten, an eine Lok gekuppelt.

Kupplungsbalken 1 (Thomas Engel)
Bild

Die Montage habe ich mal eben mit Sekundenkleber "für's Foto" gemacht, die
M1,4 Gewinde folgen noch.

Viele Grüße aus dem Bergischen Land

:flamingdev: Thomas

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Sa 1. Sep 2007, 21:50
von Gleisbauer
Moin Thomas,
die Puffer sehen ja super aus :respekt:
Jetzt wissen wir ja, was Du so lange gemacht hast :wink:
MfG Christoph
P.S: Da fehlen dann ja noch die passenden Hokakis...

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Fr 7. Sep 2007, 13:13
von Thomas Engel
:wink: Hallo Zusammen,

nun geht es weiter mit der kompletten Demontage der Lok. Die Zylinder sollen
nicht mehr messingfarben glänzen, die Dome sollen in ihrer typischen Anordnung
(Schlot) - Dampfdom - Sanddom - (Sicherheitsventil) montiert werden, das
Führerhaus soll optisch verändert werden...

Führerhausumbau (Thomas Engel)
Bild
(Tschuldigung, in der Kamera war gerade kein Pfeffer.)

Die Zylinder sind bereits entlackt und warten mit den Anbauteilen auf die
weitere Bearbeitung.

Weiter geht es mit dem Führerhaus, äh der gesamten Optik, die letztendlich
weg vom Dampf-Spielzeug-Image einer Frieda führen soll.

Nun führt hier das eine zum anderen. Die Sandfallrohre müssen zwischen den
Kohlekästen und dem Kessel geführt werden - kein Platz, also breiter machen.

Die Führerhausrückwand soll gerade sein - der wegfallende Platz fehlt der RC
Anlage später. Also, Platz schaffen.

Zusammengefasst habe ich jetzt

- den Kessel 4mm auf vorhandener Rahmenplatte weiter nach vorn montiert

- den alten Führerhausboden von der Rahmenplatte abgeschnitten.

- das Führerhaus wie folgt maßlich angepaßt: die Seitenwände hinten erstmal
bündig zum Boden abgeschnitten (hier muß an der Bodenplatte noch die
Materialstärke ab), 4mm nach hinten, 4mm je Seite breiter, oben 4mm ab
und unten 2,5mm ab.

Nun Führerhausboden, Front- und Rückseite sowie Dach neu anfertigen und
Rahmenverlängerung anfertigen.

Bis Dahin

:flamingdev: Thomas

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Di 1. Jan 2008, 12:27
von dampfsachse
Hallo Thomas,
Dein Kupplungsbalken gefällt mir sehr gut, ob ich den wohl nachbauen darf?
Überhaupt ist das Umbauthema von Interesse, sicher nicht nur für mich.

Nette Grüße vom Dampfsachsen

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Sa 7. Mär 2009, 11:08
von Thomas Engel
dampfsachse hat geschrieben:Dein Kupplungsbalken gefällt mir sehr gut, ob ich den wohl nachbauen darf?
:wink: Hallo Dampfsachse, klar kannst Du nachbauen, dafür zeige ich es ja hier.

:D Hallo Mitleser,

jetzt hat es eeeewig gedauert, doch der Umbau geht weiter. Erst einmal wurden
die vordere und hintere Rahmenplatte mit M1,4 sowie M2 Duchgangs- und
Gewindelöchern versehen. Vorne wurde der Winkel angebracht, der die Zylinder
vor Anstoßen schützt.

Nachdem die zukünftige Rahmenlänge ermittelt war, wurde eine Rahmenverlängerung angefertigt:

Rahmenverlängerung 1 (Thomas Engel)
Bild

Die Verbindung erfolgt mittels Überlappungsflansch, der mittels
Querplatte verschraubt wird. An der Vorderseite der Querplatte werden später
die Servos befestigt.

Anschließend wurde der Führerhausboden neu gefertigt. Bei allen
Bohrvorgängen habe ich die Fräse als Koordinatenbohrmaschine benutzt.
So habe ich sehr entspannt und gleichzeitig genau arbeiten können.

Führerhaus 1 (Thomas Engel)
Bild

Bei Daniel Hoß sah ich letztens den Umbau eines ähnlichen Regner-Rahmens
auf Kugellagerung. Also: Ran an die Fräse, exakt ausrichten, aufbohren und
10h7 Passung reiben, fertig. Fertig? Nein, erst noch Befestigungslöcher für
die Brems-Hängeeisen bohren und Gewinde schneiden, fertig. Oder? Naja,
soll ich noch eine Dreipunktlagerung bauen? Im Prinzip ja, doch da mir gerade
nichts Einfaches einfiel, habe ich diesen Teil vertagt.

Habt Ihr Ideen für mich? Schreibt sie bitte hier.

Zum Abschluß noch ein Restblech für das Führerhaus vorne, Kontur für Kessel-
aussparung und Dach anreißen, Laubsägen, Bohren und die alten Regner Fenster-
teile einlöten, anschrauben und Feierabend machen:

Führerhaus 2 (Thomas Engel)
Bild

Die Proportionen werden nun deutlicher und gefallen mir so, wie ich es mir vor-
gestellt habe.Zwischen den Fenstern ist noch Platz für die Pfeife, die so nicht
mehr auf dem abnehmbaren Dach sein muß.

Bis Dann!

:flamingdev: Thomas

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Sa 7. Mär 2009, 13:47
von Thomas Z.
Hallo Thomas,
ich habe irgendwo auf einer Website gelesen das Feldbahnloks oft (verhältnismäßig) große Läutewerke hatten/ haben. Vielleicht solltest du deiner Lok auch eins verpassen :!: Muss ja nicht unbedingt dampfbetrieben sein :wink: .
Tschüss
:lol: Thomas

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: Sa 7. Mär 2009, 14:57
von Thomas Engel
Thomas Z. hat geschrieben:ich habe irgendwo auf einer Website gelesen das Feldbahnloks oft (verhältnismäßig) große Läutewerke hatten/ haben.
:wink: Hallo Thomas,

mein Archiv sagt etwas anderes, die Lok bekommt ein minimalistisches Aussehen
ohne Läutewerk, dafür vielleicht noch eine funktionsfähige Pfeife.

Viele Grüße

:flamingdev: Thomas

... der nun in den Keller geht und an der Rückwand weitermacht.

Re: Aus Frieda wird 'ne Feldbahnlok

Verfasst: So 8. Mär 2009, 14:51
von Daniel Hoß
Hallo Thomas!

Du hast geschrieben: "Bei Daniel Hoß sah ich letztens den Umbau eines ähnlichen Regner-Rahmens
auf Kugellagerung."

Freut mich zu lesen, dass es bei deiner Lok auch weitergeht und dass dir mein Rahmen eine Anregung war! Die Kugellager sind wirklich eine nützliche Verbesserung - bei meiner Lok waren die Achsen schon ein wenig "eingelaufen".

Du hast weiter geschrieben: "Naja,
soll ich noch eine Dreipunktlagerung bauen? Im Prinzip ja, doch da mir gerade
nichts Einfaches einfiel, habe ich diesen Teil vertagt."

Ich bin auf zwei Lösungen gekommen:
- Die Achsen in eigenen Achslagern lagern, die gefedert sind (wie beim Vorbild)
- Fordere Achse in einem eigenem Rahmen lagern, der Quer zur Fahrtrichtung pendeln kann

Bei beiden Lösungen muss man praktisch den gesammten Rahmen neubauen. Leider habe ich keine "einfachere" Lösung. gefunden. Ich habe es bei meiner Lok gelassen, da der Aufwand mir zu groß erscheint.

Herzliche Grüße,

Daniel