Feldbahnmodule mit Schiff

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Moderator: Marcel

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master of OM
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von master of OM »

Hallo Frithjof,

...eben mal schnell... ist aber ordentlich schief gegangen :?

Ich hatte ebenfalls schon die Gelegenheit, ...eben mal schnell... auszuprobieren :roll: ...

Manchmal bieten solche Fehler, aber auch die Möglichkeit Dinge zu überarbeiten, die sonst zu mühsam erscheinen.

Zumindest ist Dir der Fehler noch vor dem Lackieren aufgefallen :wink:

Schöne Grüße, Gerhard
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Gerhard,,

bis es zum Lackieren kommt, müssen noch jede Menge Nieten gedrückt oder Stifte verrundet werden.
Inzwischen sind alle missglückten Teile vom Ausleger erneut gefertigt und montiert worden - dieses Mal aber richtig herum :!:

Nietstifte einlöten_01 (fspg2)
Bild

Kleine Abschnitte vom 0,5mm flussmittelfreien Lötdraht wurden mit dem Widerstandslöter verlötet. Der schwarze “Schmodder” entsteht immer bei der Verwendung des S39-Flussmittels. Beim anschließenden Abwaschen mit Handwaschpaste und Zahnbürste verschwindet er wieder.

Im Februar 2012 hatte ich bereits die ersten Teile für den Kransockel ausgefräst und vormontiert. Danach verschwanden sie in der “Hafenkran-Projektkiste”.
Gestern ging es weiter. Zum genauen Ausrichten wurde mal wieder eine Pertinaxlehre gefräst, in die die Einzelteile zum Verlöten genau fluchtend eingelegt werden.

Drehkranz_Sockel_01 (fspg2)
Bild

Drehkranz_Sockel_02 (fspg2)
Bild

Drehkranz_Sockel_03 (fspg2)
Bild

Auf dem obigen Bild fehlen noch alle Eckwinkel zwischen den Querspanten und den äußeren Seitenwangen.
Viele Grüße
Frithjof
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo,

bevor ich mit der Montage der Leiter und den oberen Hilfsverstrebungen weitermachen kann, muss zuvor noch ein 2,5mm Loch quer durch die beiden 4,0mm x 8,0mm U-Profile des konisch zusammenlaufenden Auslegers gebohrt werden.
Um den Bohrer im richtigen Winkel zu führen, habe ich mir eine kleine Lehre aus Pertinax gefräst.

Bohrschablone_Seilrolle_1 (fspg2)
Bild

Sie besteht aus zwei 3,0mm dicken Halbschalen und einem Standfuß, der das senkrechte Ausrichten auf dem Bohrtisch sicherstellt.

Bohrschablone_Seilrolle_2 (fspg2)
Bild

Beim Fräsen wurden zuerst die 2,0mm Löcher für die Passstifte gebohrt, danach folgte mit einem 2,5mm Kugelfäser auf den beiden Halbschalen je eine mittige Nut mit 1,25mm Tiefe. Schließlich wurde die Außenkontur mit einem 1,5mm Einzahnfräser in drei Durchgängen mit je 1,2mm Tiefe ausgefräst (Drehzahl 22000 U/min - Vorschub 1000mm/min).

Bohrschablone_Seilrolle_3 (fspg2)
Bild

Mit 2,0mm Nieten werden die beiden Hälften ausgerichtet und mit Sekundenkleber zusammengeklebt.

Bohrschablone_Seilrolle_4 (fspg2)
Bild

Bohrschablone_Seilrolle_5 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
mf-pur
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von mf-pur »

Hallo Frithjof,

der Kran wird ein ganz besonderes Schmuckstück.
Und wieder unglaublich aufwändig dokumentiert.

Viele Grüße
Michael
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fspg2
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Michael,

tja, die "aufwendige" Dokumentation hilft mir immer wieder mal, wenn ich nach langer Zeit an einem Projekt weiterarbeite.

Die Seilscheibe an der Auslegerspitze war als nächstes Teil an der Reihe.

Seilscheibe_01 (fspg2)
Bild


Dafür wurde eine Zeichnung für zwei Halbschalen umgestrickt...

Seilscheibe_02 (fspg2)
Bild


...und aus 1,5mm Messing gefräst...

Seilscheibe_03 (fspg2)
Bild


... und beide Teile zusammengelötet.

Seilscheibe_04 (fspg2)
Bild


Auf der Drehbank wurde ein Aluminium-Reststück so vorbereitet, dass die Seilscheibe darauf genau ausgerichtet positioniert werden konnte.

Seilscheibe_05 (fspg2)
Bild


Ein 1,5mm Kugelfräser brachte die äußere Vertiefung für das Seil. Die Kanten wurden mit kleinen Feilen und feinem Sandpapier leicht verrundet.

Seilscheibe_06 (fspg2)
Bild


Das Ergebnis allerdings war SCHROTT... Was war passiert?

Seilscheibe_07 (fspg2)
Bild

Ich hatte die beiden Halbschalen nicht vorverzinnt, sondern nur mit einer (wahrscheinlich zu stark verdünnten) Lötpaste eingestrichen und beim Verlöten mit der Flamme die Teile mit einer alten Zange auf die Lötunterlage gedrückt.
Nach dem Abwaschen des "Schmodders" sah das Ergebnis erst einmal ganz o.k. aus.
Nach der letzten Zustellung mit dem Kugelfräser gab es einen kleinen "Knack"... und ich sah den Spalt. :evil:


Also gab es einen zweiten Anlauf.
Warum ich nicht gleich ein 3,0mm Messingblech genommen und dieses beidseitig bearbeitet hatte... ich weiß es nicht ?

Seilscheibe_08 (fspg2)
Bild

Für ein 3,0mm Reststück MS58 wurde eine 2,5mm tiefe Tasche in MDF gefräst. Dadurch erreichte ich für die folgende zweiseitige Bearbeitung des 68mm x 40mm großen Stückes ein plane Auflagefläche.
Darin eingelegt, wurden nach erfolgter Höhenvermessung 2,0mm Löcher 6,0mm tief gebohrt, um mit 2,0mm Nieten (oder auch Stiften) eine passgenaue Position für beide Seiten zu erhalten.
Zusätzlich wurden 3,0mm Löcher gebohrt, um mit kleinen Schrauben die Messingplatte für die Bearbeitung zu fixieren.


Seilscheibe_09 (fspg2)
Bild
(Vorderseite - links gesandstrahlt - rechts natur)

Nachdem die Vorderseite bearbeitet war, wurde die Platte vertikal (rechts/links) gedreht und durch die Passerstifte genau positioniert und erneut festgeschraubt.
Die Rückseite erhielt die gleichen Vertiefungen (0,5mm + 0,75mm).
Zuletzt wurde die Außenkontur mit dem 2,0mm Zweizahnfräser in drei Tiefen bearbeitet (nacheinander 1,2mm - 2,4mm und 3,6mm .... Drehzahl: 22000 U/min - Vorschub: 300 mm/min).
Dabei verhinderten drei kleine Haltestecke ein Verrutschen beim Fräsen.


Seilscheibe_10 (fspg2)
Bild
(Rückseite)

Mit der Laubsäge wurden die Haltestege durchtrennt.
Anschließend erfolgten die gleichen Bearbeitungsschritte wie beim ersten Versuch (Abdrehen auf Enddurchmesser und Vertiefung fräsen mit dem 1,5mm Kugelfräser.

Seilscheibe mit Kugelfräser (fspg2)
Bild

Da der Kugelfräser fest im Oberschlitten eingespannt war (und nicht durch eine Kleinbohrmaschine gedreht wurde) erfolgte die Hauptarbeit nur durch eine (hier linke) Schneide.
Für ein symmetrisches Fräsergebnis wurde die Seilscheibe sowohl von rechts und von links eingespannt bearbeitet.


Seilscheibe_11 (fspg2)
Bild

Der linken Scheibe droht die gleiche Bearbeitung.

Die erste Seilscheibe wurde schon brüniert und probeweise an die Kranspitze gesetzt.

Seilscheibe_12 (fspg2)
Bild


Hier noch ein Bild vom Fotoaufbau des oberen Bildes auf dem Fensterbrett mit Sonnenlicht.

Seilscheibe_13 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Moin zusammen,

es folgt als Nächstes der Unterbau des Kranhauses.

Münzelkran Unterbau 04 (fspg2)
Bild


Dazu wurden mehrere 6,0mm x 4,0mm U-Profile mit entsprechenden Löchern und Aussparungen an den Profilenden versehen. Ebenso wurden vier 1,0mm Messingplatten und acht Stützen (aus 3,0mm MS58) für die vier Laufrollen gefräst.


Münzelkran Unterbau 03 (fspg2)
Bild


Münzelkran Unterbau 02 (fspg2)
Bild


Münzelkran Unterbau 05 (fspg2)
Bild


Münzelkran Unterbau 06 (fspg2)
Bild



Hier wurden die Einzelteile schon einmal locker in das Krangehäuse von unten eingelegt.

Münzelkran Unterbau 07 (fspg2)
Bild


Als Montagehilfe zur genauen Ausrichtung der einzelnen Profile wurden Pertinaxlehren gefräst.

Münzelkran Unterbau 09 (fspg2)
Bild

Jetzt müssen noch Löcher in die acht Stützen gebohrt und alles zusammengelötet werden.

Münzelkran Unterbau 10 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
mf-pur
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von mf-pur »

Moin Frithjof,

jetzt nimmt der Kran aber ganz schön Fahrt auf.
Ich bin selbst auch immer sehr erleichert, wenn
ein Projekt nach langer Durststrecke wieder sichtbare
Erfolge aufweisen kann.

Nebenbei:
Sicher schon tausendmal gefragt, aber ich hab´s wieder nicht mitgekriegt.
Hat das Projekt schon einen festen Platz in einem Museum?

Viele Grüße
Michael
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Michael,

das scheint nur so :)
Gerade die vielen kleinen Teile erfordern immer viel mehr Zeit, als man denkt.

So wurden die acht Stützen für die Laufrollen (12,0mm x 8,35mm x 3,0mm) in eine in Pertinax gefräste Tasche eingelegt und mit zwei kleinen Holzstückchen stramm fixiert. Es wurde dann zwei 1,0mm Löcher gebohrt und zwei Ecken schräg abgefräst.

Münzelkran Unterbau_11 (fspg2)
Bild

Münzelkran Unterbau_12 (fspg2)
Bild

Münzelkran Unterbau_13 (fspg2)
Bild


Das Einlöten des Unterbaus erfolgt nicht direkt auf der 2,0mm dicken MS58-Bodenplatte des Krangehäuses. Weder der Widerstandslöter noch ein 100 Watt-Lötkolben hätten ein sauberes Ergebnis gebracht. Mit der Flamme hätte ich zwar genügend Hitze erzeugt und dabei sehr wahrscheinlich die bereits verlöteten und genieteten Blechstreifen abgelöst.

Also dient jetzt ein 0,5mm MS58-Blech als Hilfsboden. Es wurden für die U-Profile 0,25mm tiefe Nuten gefräst und mit Hilfe der zuvor gefertigten Pertinaxlehren und Metallklammern alles fixiert und verlötet.

Münzelkran Unterbau 14 (fspg2)
Bild

Auch lassen sich so die kleinen M1,0mm Modellbauschrauben etwas leichter montieren, da die Profile jetzt von allen Seiten frei zugänglich sind.
Die vier 1,0mm Trägerplatten für die Radstützen erhalten zuerst jeweils vier 1,0mm Schrauben mit Unterlegscheibe und Mutter an den Ecken. Ein kleine Holzleiste klemmt die von unten mit der Pinzette eingesetzte Schraube. Ein kleiner Maul- und ein Steckschlüssel verschrauben dann alles.

Münzelkran Unterbau 15 (fspg2)
Bild

Ohne Kopfbandlupe wäre ich hierbei aufgeschmissen, zumal noch ein paar mehr Schräubchen warten. :wink:

Münzelkran Unterbau 16 (fspg2)
Bild
Viele Grüße
Frithjof
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von master of OM »

Hallo Frithjof,

abgesehen vom Missgeschick mit dem Ausleger, finde ich ebenfalls, dass Du mit dem Kran gut voran kommst :!:

Sicherlich ist noch einiges zu erledigen, aber
die aktuellen Fortschritte sind schon großartig :D...

Schöne Grüße, Gerhard
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Re: Feldbahnmodule mit Schiff

Beitrag von fspg2 »

Hallo Gerhard,

merci für Deinen Kommentar :D

Nachdem ich neulich schrieb...
Da der Kugelfräser fest im Oberschlitten eingespannt war (und nicht durch eine Kleinbohrmaschine gedreht wurde) erfolgte die Hauptarbeit nur durch eine (hier linke) Schneide.
...hatte ich die zweite Seilrolle schon vor ein paar Tagen mit meiner alten Proxon-Fräse bearbeitet.
Diese hatte ich dazu quer im Multifix-Schnellwechselsystem in einem Spezialhalter mit 43mm Hals eingespannt.


Seilscheibe_14 (fspg2)
Bild

Das Ergebnis sah von Anfang an gleich besser aus.


Die letzten Tage vergingen rasend schnell - geschafft wurde allerdings wenig. Die kleinen Teile erfordern -wie schon gesagt- enorm viel Zeit.

Beim Vorbild haben Muttern mit 20mm (21mm) Gewinde eine Höhe von 18,0mm (19,4mm).

Es gibt bei diversen Anbietern Messing-Modellbaumuttern mit einem hohen Kopf und oder flachen Kopf ...... Jedoch haben beide Ausführungen bei der 1,0mm Mutter die gleiche Höhe von 1,0mm.
Nach der ersten Probemontage erschien mir diese Höhe doch zu hoch. Also wurden in ein 3,0mm MS58-Reststück fünfzehn 1,0mm Löcher gebohrt und je eine M1,0mm Schraube mit (zu hoher) Mutter eingesetzt.
Ein bereits vor längerer Zeit gebautes Abrichtbrett war seitlich mit zwei 0,8mm Messingstreifen und 240ger Sandpapier beklebt worden.

runter von der hohen Mutter 1 (fspg2)
Bild


Das Planschleifen erfolgte mit gleichmäßigem Druck, bis das Reststück auf den beiden seitlichen Führungen entlang schabte.

runter von der hohen Mutter 2 (fspg2)
Bild


Hier noch einmal der Vergleich mit 1,0mm und 0,8mm Muttern:

runter von der hohen Mutter 3 (fspg2)
Bild

runter von der hohen Mutter 4 (fspg2)
Bild



Heute ging es an die vier Laufräder. Diese werden beidseitig mit 2 x 5 x 2,5 Rillenkugellagern geführt. Der Durchmesser beträgt 12,0mm bei einer Laufflächenbreite von 3,0mm. Die Gesamtbreite mit Bund beträgt 6,0mm.

Münzelkran Laufrad 01 (fspg2)
Bild

Als Ausgangsmaterial dient MS58 in den Abmessungen: 45,0mm x 40,0mm x 6,0mm, das in eine gefräste Tasche im MDF-Material positioniert wurde.

Münzelkran Laufrad 02 (fspg2)
Bild

Diverse 2,0mm Nietstifte dienten mal wieder zum genauen beidseitigen Ausrichten, während kleine Schauben ein Wackeln beim Fräsen verhinderten.
Auf dem folgenden Foto sind die meisten Besfestigungsschrauben schon entfernt worden.

Münzelkran Laufrad 03 (fspg2)
Bild

Der gefräste Außendurchmesser beträgt hier noch 12,3mm und wird im nun folgenden Schritt auf der Drehbank auf das Endmaß von 12,0mm gebracht.

Zeitaufwand mit Fräsdatenerstellung und Fräsen rund 2,5 Stunden - Kosten deutlich günstiger als 3D-Druck bei shapeways (hier rund 72,00€ bei Lieferung zum 14.Mai. 2024).
Viele Grüße
Frithjof
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