Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Dies und das und allerlei

Moderator: Schrauber

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bimmelkutscher
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Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von bimmelkutscher »

Hallo Buntbahner,

vielleicht hat von Euch jemand eine Idee :idea: zu unseren kleinen Problem:

Funkenschleuder und ich haben ja den NGTD12DD gebaut, die 45m Stadtbahn aus Dresden. (siehe hier: phpBB2/viewtopic.php?t=3900 ) Angetrieben werden die Modelle von einem Stainz- Motorblock. Als Decoder verwenden wir den ESU Lokpilot XL DCC. Am Antrieb selber wurde nur eine zweite Haftreifenachse eingebaut, sonst wurde nichts verändert, ist also technisch gesehen original LGB. Die Wagen fahren super, soweit ist alles ok.

Bei Benny´s Anlage gibt es eine Haltestelle, die im Gefälle liegt (ca. 4 %) und an dieser Haltestelle bekommen wir die Wagen nicht zum stehen. Durch das hohe Gewicht (ca. 8 kg) rollen (nicht rutschten) die Wagen langsam weiter, bis zum nächsten Gleisbogen. Dort bleiben sie dann wegen dem Kurvenwiderstand stehen. :stop:

Ich habe mir schon ein paar Gedanken gemacht, bevor ich aber an dem Wagen rumbastel, wollte ich noch mal Eure Meinung hören bzw. lesen. Ehrlich gesagt bin ich ziemlich erstaunt darüber, daß der Wagen es schafft, die Antriebsräder trotz Schneckengetriebe zum drehen zu bewegen.

Viele Grüße
Andreas
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Die Problemhaltestelle und die zwei Wagen.
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arne012
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von arne012 »

Hallo,
du willst es wahrscheinlich nicht hören, aber normalerweise wird bei Haltestellen das Gefälle unterbrochen, oder doch stark abgemildert.
Das wäre realistisch und dein Problem gelößt!
Wegduck,
Arne
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Helmut Schmidt
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von Helmut Schmidt »

Hallo Andreas,

wie viele von den Antrieben habt Ihr denn je Zug verwendet?

Die Antriebe sind nicht selbsthemmend und deshalb läuft Euch der Zug einfach weiter. Ihr Könntet unter Umständen eine Verbesserung erreichen, wenn Ihr die Anzahl der Antriebe erhöht, da durch verbessert Ihr das Verhältnis von Haltekraft zum gesamt Fahrzeuggewicht.
Helmut Schmidt
Cheyenne
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von Cheyenne »

Hallo

wie wär's mit einer echten Bremse?
Geschwindigkeit = 0 , Bremse angezogen!
eine oder zwei Achsen blockieren würde vielleicht bereits genügen...

Cheyenne
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Thomas Engel
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von Thomas Engel »

:wink: Hallo Bremslose,

mit dem Zimo MX69V sollte das Thema mechanische, mit Servo betätigte
Bremse kein Problem sein, da der Baustein Servos direkt ansteuern kann.
Nun noch Bremsgestänge bauen, den Servo nicht direkt, sondern über eine
Zugfeder anschließen, die nur soviel bremst, dass die Achse nicht blockieren
kann.

Servos könnt Ihr parallel schalten, d.h. mehrere gleich gebremste Gestelle
sollten Euer Problem auf jeden Fall lösen.

Die Variante mit mehreren angetriebenen Drehgestellen und elektronischer
Bremse über den Zimo-Dekoder ist ebenfalls möglich, fragt dazu bitte mal CP,
der hat mit seinen Zahnradloks schon entsprechende Versuche gemacht.

In der Hoffnung, Euch weiterzubringen ( ... oder hier speziell zum Stehen)

:flamingdev: Thomas
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bimmelkutscher
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von bimmelkutscher »

arne012 hat geschrieben:...du willst es wahrscheinlich nicht hören, aber normalerweise wird bei Haltestellen das Gefälle unterbrochen, oder doch stark abgemildert. Das wäre realistisch und dein Problem gelößt!
Bei uns in Erfurt gibt es etliche Haltestellen im Gefälle. Erst vor ein paar Jahren wurde an einer der steilsten Stellen im Netz eine neue Haltestelle eingerichtet. Abgesehen davon, würde das natürlich das Problem lösen.
Helmut Schmidt hat geschrieben:...wie viele von den Antrieben habt Ihr denn je Zug verwendet? Die Antriebe sind nicht selbsthemmend und deshalb läuft Euch der Zug einfach weiter.
Pro Wagen ist ein Antrieb vorhanden. Ich dachte, die wären selbsthemmend. Das es nicht so ist, liegt dann bestimmt an der Schräkverzahnung zwischen Zahnrad und Schnecke.

Eine mechanische Bremse wäre theoretisch möglich, praktisch ist aber kein Platz dafür am Fahrzeug vorhanden.

Ich hatte noch vergessen zu sagen, daß wir die Mittelschleifer zur Stromabnahme entfernt haben. Vielleicht bringt ja hier ein Rückbau etwas, eine Art Schienenbremse.

Viele Grüße
Andreas
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Helmut Schmidt
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von Helmut Schmidt »

Bimmelkutscher hat geschrieben:Pro Wagen ist ein Antrieb vorhanden. Ich dachte, die wären selbsthemmend. Das es nicht so ist, liegt dann bestimmt an der Schräkverzahnung zwischen Zahnrad und Schnecke.

Eine mechanische Bremse wäre theoretisch möglich, praktisch ist aber kein Platz dafür am Fahrzeug vorhanden.

Ich hatte noch vergessen zu sagen, daß wir die Mittelschleifer zur Stromabnahme entfernt haben. Vielleicht bringt ja hier ein Rückbau etwas, eine Art Schienenbremse.
Hallo Andreas,
ja das mit dem Rückbau der Schleifer könnte helfen, nur mit einem zweiten Antrieb würdet Ihr die Selbsthemmung um 100 % verbessern. Da das Original aber sicher auch Schienenbremsen hat, könntet Ihr hier in die Schienenbremsen integriert, auch damit gleichzeitig Eure Gleise reinigen. :idea:

Wenn ich es schaffe schaue ich in Wehmingen http://www.strassenbahnmodelle-2m.de/html/termine.html mal vorbei, dass ist ja weit von mir.
Helmut Schmidt
ottmar
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von ottmar »

Hallo Andreas,

die einfachste Lösung wird sein, Du schließt Deine Antriebe via Funktionstaste über ein Relais kontroliert kurz - kontroliert soll heißen, irgendein Wert zwischen 0 und 30 Ohm. Damit dürfte Dein Problem gelöst sein. Funzt im Testbetrieb für eine Zahnraddieselok (dieselelektrisch) recht gut.

Die "nicht" Selbsthemmung bei LGB liegt nicht am schrägverzahnten, sondern an der Zweigängigkeit der Schnecke.

Solltest Du noch Fragen haben, ruf doch einfach an oder schreib uns ein Mail.

Viel Spass und viel Erfolg beim Bremsen .. und bis Schkeuditz?

Gruß Conny und Ottmar
cp
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von cp »

Hallo Andreas,

der Vorschlag von Thomas, eine Bremse einzubauen, kommt der Praxis am nächsten.

Ob bereits ein Kurzschließen des Motors ausreicht, solltest Du leicht selbst feststellen können. Dabei wird die vom Motor erzeugte Energie in Wärme umgesetzt. Ein stillstehender Motor hat in der Regel jedoch die Eigenschaft, keine Energie zu erzeugen. Dein Fahrzeug wird also weiterhin wegrollen. Nur halt langsamer als mit freilaufendem Motor. Aber vielleicht langsam genug. :gaehn:

Du brauchst allerdings kein Relais, um den Motor kurzzuschließen, sondern nur etwas Kenntnis über die vorhandene Hardware.

Der ESU Lokpilot XL DCC verfügt laut Anleitung über eine Motorbremse (CV #64). Da ich den Decoder nicht kenne, kann ich Dir leider nicht sagen, ob damit eine Betriebsbremse gemeint ist. Ansonsten nimm einen Zimo MX69(V), bei dem funktioniert die Motorbremse definitiv als Betriebsbremse (CV #112).

Natürlich nur, solange Spannung am Gleis liegt. Die FETs der Endstufe sind selbstsperrend. Also ist diese Art der Bremse nix für schwere Loks mit nicht-selbsthemmenden Getriebe in der Rampe.:stop: Bei Stromausfall läuft so eine Lok dann trotzdem ungebremst weg. :!:

Falls das mit der Programmierung nicht hinhaut, kannst Du auch zum Testen bei spannungsloser Anlage und abgeklemten Decoder den Motor mit einem Draht kurzschließen.

Grüße

cp


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Wer nur einen Hammer als Werkzeug kennt, für den sieht alles wie ein Nagel aus.
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bimmelkutscher
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Re: Mein (Straßenbahntrieb-) Wagen rollt weg

Beitrag von bimmelkutscher »

ottmar hat geschrieben:...die einfachste Lösung wird sein, Du schließt Deine Antriebe via Funktionstaste über ein Relais kontroliert kurz - kontroliert soll heißen, irgendein Wert zwischen 0 und 30 Ohm.
cp hat geschrieben:Der ESU Lokpilot XL DCC verfügt laut Anleitung über eine Motorbremse (CV #64). Da ich den Decoder nicht kenne, kann ich Dir leider nicht sagen, ob damit eine Betriebsbremse gemeint ist. Ansonsten nimm einen Zimo MX69(V), bei dem funktioniert die Motorbremse definitiv als Betriebsbremse (CV #112).
Hallo zusammen,

im Moment ist in CV64 die Motorbremse "aus". Leider ist in der Beschreibung der Begriff nicht genau erklärt, in Klammern steht dahinter "Emergency stop", auf gut deutsch "Notbremse". Wir hatten das mal ausprobiert und wirklich nur einen Unterschied bei der Auslösung des Notaus festgestellt. Mit Motorbremse scheint der Antrieb sofort zu blockieren (mit entsprechenden kriminell klingenden Geräuschen), während er ohne Motorbremse zwar zügig bremst, die Räder aber nicht blockieren. Ich war nach dem Versuch der Meinung, besser ohne Motorbremse weiterzufahren. Ob es in der Gefällstrecke helfen würde, habe ich noch nicht probiert, es hätte ja auch den Nachteil, daß dann alle Wagen auf der Anlage stehen bleiben.

Hier mal meine Ideen :gruebel: , die allerdings noch nicht 100% durchdacht wurden:

1. So etwas Ähnliches wie die "Kurzschlußbremse" hatte ich mir auch ausgedacht. Ich wollte parallel zum Motoranschluß eine Glühlampe anschließen, die den drehenden Motor abbremst, scheint aber so nicht zu funktionieren, wie erste Versuche im Bastelkeller zeigen. Die Drehzahl vom Motor ist zu gering um da was zu bewirken.

2. Wie schon oben geschrieben, Rückbau der Mittelschleifer.

3. Austausch der Haftreifenachsen gegen normale Achsen um die Reibung zwischen Rad und Schiene zu mindern. Kann dann natürlich sein, daß der Wagen wegrutscht.

4. Irgendwas ins Gleis einbauen (z.B. bewegliche Hemmschuhe oder ähnliches) was den Wagen am wegrollen hindert.

Die Idee von der mechanischen Radbremse gefällt mir persönlich am besten. Vielleicht werde ich doch ein Laufdrehgestell noch mal umbauen.

Doch nun erstmal vielen Dank für Eure Beiträge, mal sehen wie wir das Problem lösen. Vielleicht durch :magic: . Zum Glück liegt Schkeuditz und das HSM auf ebenen Boden :) .

Viele Grüße
Andreas (und Benny)
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