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Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 21:05
von IndianWells
Hallo....

habe heute am Flohmarkt den Aufbau der 251er erstanden. Aber :? ----
das Teil ist total mit Farbe (Lack) versaut. Einfach drüberlackieren ist nicht, da die jetzige Farbe Risse hat.
Da war ein Profi am Werk. :evil:
Hat von Euch schon mal einer versucht Farbe vom LGB-Plastik abzubeizen ??
Bevor ich mich da ran wage (hinterher löst sich das Teil noch auf) wollte ich mal fragen ob das schon jemand praktiziert hat....

Dank und Gruß....

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 21:40
von Kniffo
Hallo,

ich hatte auch mal was ähnliches, da war die Farbe seeeehhhhr dick aufgetragen (gestrichen), mit schönen Nasen, und der Untergrund war offenbar vorher nicht gereinigt, also auch Profiarbeit. Da ließ sich das Ganze mit viel Geduld mit leichtem Verformen des Gehäuses entfernen, da platzte einfach ab. Den Rest habe ich vorsichtig mit einem scharfen Beitel abgekratzt oder abgeschoben.

Viele Grüße aus DD
Frank

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 21:51
von viereka z-Stellung
Hallo,
mal ein nicht so gesunder Tipp, aber es sollte helfen.

Teil in Bremsflüssigkeit legen. Dabei sehr vorsichtig mit der Flüssigkeit umgehen.

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 22:36
von Tobi
Hallo,

ich habe versucht, das Gehäuse meiner ÖBB 2091 mittels Airbrush zu altern, mit dem Resultat, dass ich mit normalen Pinseln besser umgehen kann als mit dem "Luftpinsel"... :oops: die Revell-Farbe musste also wieder runter. Mit normaler Nitro-Verdünnung, besser bekannt als Terpentin, hat das wunderbar funktioniert! Bei einer anderen Ällllscheeebeee-Lok habe ich damit die ganze Farbe entfernt, ohne Schäden oder Verzug am Gehäuse!

Gruß vom Tobi, der das vorher aber lieber an einer "Nicht-Sichtbaren-Stelle" ausprobieren würde! :)

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Sa 20. Nov 2004, 23:39
von squirrel4711
Hallo Tobi,

hier irrt der Vorautor aber ganz gewaltig :
:banned:
Mit normaler Nitro-Verdünnung, besser bekannt als Terpentin,
:banned:

Bitte NICHT mit Nitroverdünnung (das ist nicht bekannt als Terpentin oder white spirit) diesen (V51) corpus delictii in Verbindung bringen -- das macht ihn garantiert butterweich !!
Wichtig ist ein Lösungsmittel zu finden, welches die obere Lackschicht anlöst, das darunter liegende Gehäuse aber möglichst verschont. Es ist empfehlenswert in diesem Fall ein polares Lösungsmittel zu wählen (Äthanol oder Methanol), also ab damit in Papas 24 jährigen Wodka. Vorgenannte Lösungsmittel haben den Nachteil recht schnell zu verfliegen und zeigen somit nicht die nötige Langzeitwirkung um die ""professionel" aufgebrachte Farbschicht zu lösen. Es ist schon angebracht Äthylenglycol oder Ähnliches (Bremsflüssigkeit) länger einwirken zu lassen um dann zu versuchen die alte Farbe mit einer harten Bürste abzurubbeln.
Der Erfolg hängt natürlich auch davon ab welche Art von Farbe der "Profi" genommen hat. Bei PU Lack und Epoxidlacken wird man vergeblich versuchen die Reste wieder zu entfernen -- da empfehle ich dann ein knalliges violett darüber zu geben und die V51 als Eyecatcher zu mißbrauchen.
Schönen Sonntag aus der Lösungsmittelküche von
Rainer

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: So 21. Nov 2004, 06:04
von Otter1
Tach,
Hat von Euch schon mal einer versucht Farbe vom LGB-Plastik abzubeizen ??
Ich habe das nicht nur versucht, es ist mir häufig auch schon gelungen.
LGB Plastik war zumindest früher durchgefärbtes Luran S, welches gegen viele Chemikalien relativ resistent ist. Mit Aceton kann man es allerdings runzelig machen. (Blitzalterung)

Farbe kann man mechanisch entfernen (Kratzen, Bürsten, Sandstrahlen, Schaben, Erwärmen etc.) oder chemisch, wenn man weiß, welches Lösungsmittel oder Verdünner in der Farbe steckt.

Humbrol/Revell kann man mit Terpentin-Ersatz anlösen, viele Sprayfarben aus dem Baumarkt basieren eher noch auf Nitro. Farben aus der LGB Fabrik waren bis 1998 ebenfalls auf Nitrobasis, danach wurde das Lösungsmittel geändert. Für Acrylfarben kann man Alkohol/Spiritus verwenden.

Farben auf Aceton Basis tauchen im Modellbahnbereich eher selten auf. Nagellack oder manche Grundierungen für Metall können das enthalten. Ungewöhnlich wären wasserlösliche Abtönfarben auf Kunststoff. Ohne Zwischengrundierung hält das überhaupt nicht.

Durch Verwendung des falschen Mal/Lösungsmittels kann man Farben bzw. Farbaufträge ausgezeicnet verhunzen, oder aber auch Effekte, wie Altersrisse, Krakelier oder abblätternde Farbe erzielen. Humbrol/Revell in Nitroverdünnung
angerührt, ergibt z.B. wunderschöne Klumpen und nach ein paar Tagen klasse Altersrisse. Riskant sind auch Klarlacke auf Farbschichten mit einem anderen Lösungsmittel.

Um Farbaufträge chemisch zu entfernen, muss man also rausfinden, um welche Farbe es sich handelt. Entweder man probiert es mit verschiedenen Lösungsmittel aus, oder man fragt einen kompetenten Farbverkäufer. Die können vielleicht sogar einen entsprechenden Abbeizer empfehlen, obwohl das für Kunststoffuntergründe eher ungewöhnlich wäre.

Den Tipp mit der Bremsflüssigkeit würde ich mit großer Vorsicht genießen. Das Zeugs ist wirklich hochgiftig. Allerdings wird kaum jemand ein paar Liter, die man brauchen würde, um große Gehäuse darin zu baden, im Keller haben. Sicherheitshalber würde ich auch nur Metalteile darin baden.

Viel Spaß beim Farbpanschen

wünscht

Otter 1

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: So 21. Nov 2004, 16:10
von Axel
Ich habe nur Erfahrung mit Abbeizen von Holz und Metal. Dort kratze ich jedoch an einigen Stellen ein wenig Farbe ab und lege sie in kleine Metalldeckel. Dort geben ich gaenge Loesungsmittel zu und sehe welche die Frabe gut anloesen. Bei Kunstoff wurde ich dann innen mit einem Wattesteabchen einen Tupfer aufbringen und sehen ob das Plasitk stabil beleibt. Wenn das der Fall ist hat man die Loesung.

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Mo 22. Nov 2004, 10:28
von Feldbahn-Alex
Moin!

Also mit Bremsflüssigkeit geht das sehr gut, ich selber habe mir da mal ein "Zaubermittel" im Malerfachgeschäft zugelegt. Habe bislang damit sehr gute Erfahrungen auf Bausätzen von Heller, Revell, etc gemacht. Auch eine gebrauchte Regner-Diesellok habe ich damit erfolgreich "abgebeizt"... Lt. Verkäufer sollte jedoch vorher an einer Stelle die Verträglichkeit mit dem Kuststoff getestet werden - ist jedoch bislang bei allen gängigen Kuststoffen im Modellbau verträglich gewesen!. Werkstücke danach nur unter Wasser abbürsten -fertig. Bei Bedarf könnte ich zuhause mal die Bezeichnung heraussuchen.

Gruß
Feldbahn-Alex

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Mo 22. Nov 2004, 15:02
von squirrel4711
Zur Giftigkeit folgender Link :

http://www.vetpharm.unizh.ch/clinitox/toxdb/SWN_015.htm

Da der Schweineorganismus dem des Homo Sapiens gleicht, muß man sich schon so 300 ml von dem Zeug "reinziehen" um zu 50% finalen Erfolg zu haben.
Wer nicht zum Automobilzubehörhändler gehen möchte kann in der klassischen Drogerie oder Apotheke zu Ethylenglycol (Äthylenglykol) fündig werden. In Östereich gibt es bestimmt noch nicht aufgebrauchte Restbestände von Diäthylenglykol bei Weingütern -- vom "Abbeizeffekt" müßte das eigentlich noch besser funktionieren. Um als Vorbild von Sigis Gartenbahn Friedhof in Rainer Schäfers sakralen Kisten den letzten Segen zu erhalten braucht man davon schon mindestens 1,5 ltr. aus der Pulle.

Ich kenne eine Menge Stoffe in unserem Hobbybereich die wesentlich toxischer sind -- nur schmecken die halt nicht so gut wie die Trockenbeerenauslese der Bahndammsüdseite der Semmeringbahn.

Prost Mahlzeit (squirrel4711)
Bild

Re: Farbe von LGB abbeizen ??????

Verfasst: Mo 22. Nov 2004, 17:03
von IndianWells
....na das ist ja sääähr beruhigend ! Habe schon mit der Bremsflüßigkeit getestet, geht nach einiger Einwirkzeit. Mit einer alten Zahnbürste lässt sich die Farbe auch aus Vertiefungen entfernen. Aber - das gibt einen richtigen Brei auf dem Plastikteil. Wie ich das nun wegbekomme muß ich erst noch ausprobieren.

Danke für die Tipps :tanz: