Neue Technologien im Modellbau

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Prellbock
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Neue Technologien im Modellbau

Beitrag von Prellbock »

Hallo Leute,

da ich bei Stoffel mit meinem Beitrag über "...forming" mit Holzkitt den Eindruck hinterlassen habe, nicht ernsthaft an das Thema heranzugehen, möchte ich mich hier von meiner ernsthaften Seite zeigen und einige Überlegungen zu neuen Technologien im Modellbau machen.

Überall stoßen wir auf neue Technologien, die wir zum Teil als Modellbauer und Buntbahner im besonderen zur Anwendung bringen.

CNC-Fräsen kommt für einige schon privat in Frage und wird auch zahlreich angewandt, um Ideen aus der eigenen Hobbywerkstatt anderen zugänglich zu machen.

Dann kam man (wer eigentlich genau?) auf die Laserei, die aus dem Bau von Resonanzkästen nicht mehr wegzudenken ist.

Ätzen gehört schon lange zum Allgemeingut im Modellbau, da schlägt Stoffel vor, sich mit dem Gegenteil zu befassen. Im "normalen" Leben mittlerweile eine Standardtechnologie, für uns Modellbauer Neuland, solange man es auf die Modelle und nicht aufs Gebiß bezieht. Ich werde deshalb in den nächsten Tagen bei meinem Zahnarzt nicht nur den Mund, sondern auch die Ohren weit aufreißen, um Möglichkeiten im Modellbau auszuloten.
Thomas Engel will versuchsweise vom Metallverflüssiger zum Metallverfestiger umsteigen. Bisher hat er sich bestimmt damit herumgequält, große Flächen abzutragen, nur um einen Niet erhaben darzustellen. Vielleicht reicht es jetzt aus, alles mit Lack zu verdecken und nur den Niet galvanisch wachsen zu lassen. (Ihr suchtet doch Einsatzmöglichkeiten!)

Und bei dem erhaben Aufbringen fiel mir der CNC-gesteuerte Klebstoff-Auftrag und die Punkte auf einem PS-Stück ein, wenn ich die Kanüle darauf frei mache. Herrliche kleine Punkte, die man nicht wegkratzen kann. Und beim CNC-Fräsen muß ich auch ganze Flächen wegfräsen, nur um einen Niet zu erzeugen. Also warum nicht umgekehrt? Vielleicht hat einer bereits Erfahrungen beim Dosieren mit CNC-Fräsen bzw. 3-Achs-Tischen. Ich werde jedenfalls demnächst eine Probenietreihe mit Punkten machen und dabei verschiedene Mischungen testen.

Und CNC-Fräsen von Ms wie zum Beispiel die Wände des T1 ist eine feine Sache. Vielleicht ist aber Drahterrodieren von Blechpaketen noch günstiger, wenn man nur Konturen bearbeitet? Geht natürlich nicht im eigenen Keller.

Sollten solche ungewöhnlichen Ideen nicht noch mehr hier veröffentlicht und bequatscht werden? Natürlich nicht, wenn jemand damit eigene Patente anzumelden gedenkt.

Na dann,
fröhliches Nachdenken

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Flachschieber
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Re: Neue Technologien im Modellbau

Beitrag von Flachschieber »

Hallo Prellbock
Und bei dem erhaben Aufbringen fiel mir der CNC-gesteuerte Klebstoff-Auftrag und die Punkte auf einem PS-Stück ein, wenn ich die Kanüle darauf frei mache. Herrliche kleine Punkte, die man nicht wegkratzen kann. Und beim CNC-Fräsen muß ich auch ganze Flächen wegfräsen, nur um einen Niet zu erzeugen. Also warum nicht umgekehrt? Vielleicht hat einer bereits Erfahrungen beim Dosieren mit CNC-Fräsen bzw. 3-Achs-Tischen. Ich werde jedenfalls demnächst eine Probenietreihe mit Punkten machen und dabei verschiedene Mischungen testen.
Im Prototypenbau ist das auch gängige Praxis und eine billigere Form des Rapid Prototypings.Dazu wird flüssiger Kunststoff oder Epoxy durch eine Düse gedrückt und so Schicht für Schicht zu einem 3 D Modell aufgebaut.Natürlich wird dabei der Durchfluss gesteuert und auch abgebrochen.Es könne so komplizierte Teile in 3 D zu relativ kleinem Geld(im Vergleich zur Steriolithographie) hergestellt werden.Nachteil ist im Endeffekt eine leicht gerippte Oberfläche welche aber vom Spritzmedium und der Rasterung des Meterialauftrags abhängig ist.Hohlräume werden mit Wachs erzeugt welches später ausgeschmolzen wird oder mit Materialien welche sich im Anschluss chemisch auflösen lassen und so nur noch der modellierte Körper übrig bleibt.

Prinzipiell ist eine normale CNC Fräsmaschine dazu geeignet so etwas zu machen.Aber die Software müsste angepasst werden um so etwas einfachen zu programmieren.

Die Düsen ein oder ausschalten könnte man bestimmt über den Befehl Motor ein/aus.Das Wechseln zwischen 2 Kunststoffmassen (Modell/Holraummasse)wird aber schon schwieriger.

Anwendung wäre hier wohl der Gußprototypenbau.

Grüße

Marco
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Re: Neue Technologien im Modellbau

Beitrag von Prellbock »

Hi Marco,

so hoch hinaus wie mit STL oder Laser-Sintern wollte ich eigentlich nicht. Dazu muß erst einmal ein echtes 3D-Modell vorliegen, während bei meiner Nietkleckserei ein 2,5D, also Schichtenmodell ausreichen würde. Aber vielleicht fallen mir dann auch noch andere Anwendungsmöglichkeiten ein.
Neben den Fäsmotor an die Z-Achse eine Micropipette anzubauen, die mit einem weiteren Schrittmotor bedient wird wäre durchaus möglich. Und die notwendigen Halterungen kann man sich ja auf der eigenen Fräse anfertigen.

Aber das sind momentan alles nur Überlegungen, wenn ich an die noch abzuarbeitenden Probleme. Da müssen zum Beispiel noch mehrere Züge mit Fenstern nach Alexisbad rollen. Und die jetzigen sind fast nur Unikate.

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Re: Neue Technologien im Modellbau

Beitrag von Prellbock »

Hallo Marco und alle an Neuem Interessierte,

für mich war Schkeuditz auch hinsichtlich neuer bzw. für den Modellbau neu ergebender alter Technologien eine Fundgrube.
Jetzt gilt es, die einzelnen auf ihre Brauchbarkeit bei Kleinstserien einschließlich der dabei entstehende Kosten zu checken.

Dank vierekas Bekannten wissen wir nun etwas über das Nippelstanzen. Zwar war der T1 etwas zu schmal, aber die Fenster waren präzise und Nietenreihen waren angekörnt. Der Aufwand für die Fertigung soll relativ gering sein.

Alternativ zum Lasern kam Wasserstrahlschneiden ins Gespräch. Hier werde ich mir demnächst mal ein Angebot einholen und mit den Kosten anderer Technologien vergleichen.

Elektroforming war natürlich auch im Gespräch, wenn auch am Rande bei der Erstellung von Erodierelektroden. Stoffel will demnächst öfter zum Zahnarzt gehen, um sich weitere Informationen dazu zu holen :wink: :lol:

Und dann gab es natürlich regen Erfahrungsaustausch zum Fräsen. Mir hat es die Sprache verschlagen, welche Fertigkeiten Christian (Kübelkiller) entwickelt hat und was er mit 0,4 mm-Fräsern (!) aus Ms zaubert. :respekt:
Da wurden die Gesprächsrunden zu Ideenschmieden für neue Projekte.

Viereka hat ja auch gleich versucht, sein Mallet-Triebwerk mit AutoCAD frästauglich zu machen. Die erste Rahmenwange haben wir auch gleich aus Spaß gefräst. :schreiben:

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