Massstäbliche Ge 4/4 III der RhB im 3D Druck Verfahren

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Dampfboot
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Re: Massstäbliche Ge 4/4 III der RhB im 3D Druck Verfahren

Beitrag von Dampfboot »

Hallo Markus,

ich habe mich bei meinem HAWA Stahlwagen ein wenig mit dem Thema Antrieb beschäftigt. Dies ist ja eine generelle Frage, die sich immer wieder stellt.
viewtopic.php?t=13808&start=100

Solche Fragen sind immer über die zwei generellen Punkte Anforderungen und Budget zu lösen. Spielt das Thema Budget keine Rolle, finden sich sofort diverse Fertigungsmöglichkeiten - obwohl ich Dir keine Genauigkeit von 1/100 mm Achsabstand garantieren würde.

Ich fange oft beim Budget an - meinem, oder dem meiner Kunden. Gerade auch im Hobby ist dies oft ein begrenzender Faktor! Darüber lässt sich dann schon einiges Ausschließen und der Kompromissrahmen abstecken. Wenn man selber alles herstellen möchte, tritt an die Stelle des Geld die verfügbare Zeit.

Als Konstrukteur kannst Du zur Lösungsfindung beitragen, indem Du den verfügbaren Bauraum möglichst genau beschreibst, Leistungsdaten nennst und Eigenschaften klassifizierst: Lebensdauer, Geräusch, Zugkraft, IP-Schutzart etc. - man könnte auch fragen, soll es eher ein bewegliches Vitrinenmodell, oder ein Dauerkraftpaket auf einer gewerblichen Schauanlage im Freien werden.

PS:
Hast Du schon Ideen, wie Du die Front drucken möchtest? Welche Details sollen an den Körper gedruckt und welche angesetzt werden? In welchem Material willst Du drucken und mit welchem Verfahren?
Gruß Rainer - https://radow.org
markus_90
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Re: Massstäbliche Ge 4/4 III der RhB im 3D Druck Verfahren

Beitrag von markus_90 »

Hallo Rainer

Vielen Dank für deine wertvollen Tipps. Dein Stahlwagen ist übrigens sehr genial! Gefällt mir super.

Zu meinem Projekt: Das Thema Budget spielt bei mir sehr wohl eine Rolle. Ist ja schliesslich auch der Grund, weshalb ich mir nicht die KISS Ge 4/4 III hole. Das ganze Konstruieren macht mir aber auch extrem Spass. Das Interesse am Hobby hat sich bei mir vom Anlagenbau in H0 weg und hin zum Fahrzeugbau in IIm verlagert.

Ich habe mir gedacht, dass es vermutlich am besten wäre, die Variante viel Zeit und wenig Budget zu wählen. Will heissen: einen grossen Bühlermotor zentral unterzubringen und dann die Kraft über Kardanwellen auf die Drehgestelle und weiter auf die Achsen zu lenken. Das Modell soll ein massstäbliches Kraftpaket mit möglichst vielen Details werden. Das bedingt dann aber auch einen grossen Planungsaufwand. Ich werde es mir noch etwas überlegen. Die Themen Materialwahl und mechanischer Verschleiss machen mir noch etwas Kopfzerbrechen.

Frage: Welche Materialien aus dem 3D Druck würden sich für eine derartige Verwendung eignen?

Bin mir noch unsicher, was die Materialwahl an den Fronten und den Details angeht. Denke aktuell aber an Details aus Resin, welche dann separat angebracht werden. Schläuche etc. kann man mittlerweile auch mit einem "Gummi"-Filament drucken.

Den 3D-Print werde ich anschliessend auslagern.

Herzliche Grüsse,
Markus
Zuletzt geändert von markus_90 am Mi 20. Mär 2024, 18:18, insgesamt 2-mal geändert.
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Dampfboot
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Re: Massstäbliche Ge 4/4 III der RhB im 3D Druck Verfahren

Beitrag von Dampfboot »

Hallo Markus,
Getriebe und Kardanwellen sehen immer so einfach aus. Geräusch und Lebensdauer hängen aber stark von der Ausführungsgenauigkeit ab. Daher bauen wohl auch viele Menschen auf vorhandene Fahrgestelle auf.

Impulsartig (ohne viel nachzudenken) würde ich Dir für ein alltagstaugliches Fahrzeug von der selbstgebauten Kardanlösung abraten. Du baust Dir damit viele Zwangsabhängigkeiten ein! Die Drehgestelle müssen ja immer eine gewisse Positionierung zum Lokkasten aufweisen - klar geht das. Du hast ja aber in der ganzen Lok Bauraum, den man von außen nicht sieht. Daher würde ich je einen Motor mit in das jeweilige Fahrgestell geben. Dann bist Du in der Fahrgestellaufhängung völlig frei bzw. können die sich so bewegen, wie sie es wollen/müssen. Die Motore können im Fahrgestell stehen oder liegen.

Das Thema 3D Druck wird ja immer attraktiver. Meine Heim-Harzdrucke faszinieren mich in der Detailtreue so sehr, wie sich mich in der Festigkeit enttäuschen! Ich drucke aber auch nur mit Wasserlöslichem 08-15 Harz. Was die Würsthenleger heute so können entzieht sich (noch) meiner Kenntnis. Als ich die Dinger vor 15 Jahren noch selber gebaut habe, konnte man in ABS sehr stabile Sachen bauen, die aber "doof" aussahen.

Industriell habe ich mir noch nichts drucken lassen. Man sagte mir aber, dass man z.B. für filigrane Griffstangen (die fehlen meinem Modell noch) heute schön in Nylon drucken lassen kann? Das will ich demnächst mal probieren. Mir hilft es immer, Prototypen zu bauen, da man von dem Stand ausgehend dann die weiteren Schritte besser an das Machbare anpassen kann - gerade auch, was Technologie und Baugruppen-/Bauteilteilung angeht.
Gruß Rainer - https://radow.org
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