GG 31 der Plettenberger Kleinbahn

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Hydrostat
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Re: GG 31 der Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Hydrostat »

Robby, Gerhard, vielen Dank!

Mittlerweile stehen die Drehgestelle probeweise auf eigenen Rädern.

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Während die Tragfedern vorläufig 3D-Druckteile sind (Provisorien können bekanntlich sehr ausdauernd sein), habe ich Achslager und Schakenböcke plotten und in Neusilber gießen lassen.

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An den Gussteilen war qualitätsbedingt viel Nacharbeit notwendig, da fielen die "geplanten" Nacharbeiten kaum ins Gewicht: z.B. das Aufreiben der Bolzenlöcher an den Schakenböcken. An der Reibahle habe ich mit Edding den Bereich markiert, bis zu dem ich das Werkzeug nutzen musste, um den gewünschten Durchmesser zu erhalten. Zum Aufreiben der Achswellenlagerung habe ich eine Reibahle im Bereich des Solldurchmessers abgeschnitten, um die Sacklöcher bearbeiten zu können.

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Nachdem ich den Dreh mit den Splintlöchern raus hatte, wird jetzt alles versplintet ...

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Schönen Gruß
Volker
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jc94
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Re: GG 31 der Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von jc94 »

Es ist wunderschön. Gut gemacht.
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Eisenbahnfreak
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Re: GG 31 der Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Eisenbahnfreak »

Hallo Volker,

was mich brennend interessiert ist, wie Du die Bohrungen und die zugehörigen Splinte fertigst?

Mit staunendem Blick,
LG Joachim
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Hydrostat
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Re: GG 31 der Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Hydrostat »

Hallo Joachim,

die Bohrlehre und das Bohren hatte ich hier inklusive Bewegtbild gezeigt. Falls Du eine Möglichkeit hast, die Bohrlehre aus Stahl zu fertigen und die geführte Länge für den Bohrer möglichst groß vorsiehst, hast Du sicher lange Freude daran. Meine erste Lehre war nach etwa 70 Bohrungen nicht mehr genau genug.

Für die Splinte nehme ich in diesem Fall weichen Messingdraht mit 0,3 mm Durchmesser. Ich habe leider keine Bilder zur Illustration, aber das sollte auch so verständlich sein: Um den Draht auf etwa halbe Materialstärke zu reduzieren, lege ich einen Hartholzklotz unter und ziehe den etwa 10 cm von der Spule abgewickelten Draht mehrmals zwischen Klotz und einer mit den Fingern angedrückten Nagelfeile durch; die "Sandpapierstruktur" der Nagelfeile hat sich als gut geeignet erwiesen und die Spule ist ein prima Griff. Der Draht behält so auch seine Ausrichtung, so dass tatsächlich ein halbrunder Draht entsteht. Mit etwas Übung weißt Du, wie stark du drücken kannst, ohne dass der Draht reißt. So entstehen ewa 5 cm lange brauchbare Stücke; die Enden sind jeweils Abfall, da sie zu dick oder zu dünn sind. Zwischendurch kontrolliere ich immer mal die Materialstärke; auf's Hundertsel kommt es nicht an.

Zum Biegen der Splinte habe ich einen abgebrochenen 0,3 mm-Bohrer in ein Messingsrück eingelötet. Den einmal mit einer Pinzette etwas mehr als rechwinklig vorgebogenen Draht lege ich dort an und kann ihn dann mit Pinzette oder einer sehr feinen Zange um den Bohrer formen.

Sie Splinte lassen sich übrigens mehrfach verwenden, wenn der Draht weich genug ist.

Für dickere Splinte hat Helmut mal eine tolle Lösung gefunden, die hier beschrieben ist.

Schönen Gruß
Volker
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Hydrostat
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Re: GG 31 der Plettenberger Kleinbahn

Beitrag von Hydrostat »

Weiter geht's mit den rahmenseitigen Teilen für die Bremsanlage.

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Die Bremsspindel ist ein Drehteil aus Silberstahl, die Spindellager und die Bremskurbel sind Gussteile. Die Mutter ist aufgelötet. Unterhalb des oberen Spindellagers sitzt ein versplinteter Ring, der beim Bremsenlösen das Herausdrehen der Spindel aus der Spindelmutter verhindert. Die Bremswelle ist aus einem Stab und einem Rohr zusammengesetzt; da das Rohr einen etwas größeren Innendurchmesser als den Außendurchmesser des Vollmaterials hat, habe ich es mit drei eingeschobenen Kupferfolienstreifchen zentriert und verlötet.

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Die Spindelmutter, ein Drehteil aus Jürgens heiligen Hallen, hat rückseitig einen aufgelöteten Gleitklotz, der in einem U-Profil läuft und so das Verdrehen der Mutter verhindert.

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Auch diese Teile sind alle beweglich mit Splinten gesichert.

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Im letzten Post hatte ich den in ein Messingstück eingelöteten Bohrer erwähnt, um den sich die Splinte formen lassen; meine feinste Pinzette ist nicht genau genug, um den Splint komplett auszuformen; der verbleibende Spalt schließt sich aber beim Einziehen in die Bohrung.

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Und noch eine Illustration zum Thema billiges Werkzeug (das sind 0,4 mm-Bohrer, zumindest wollten sie es mal werden):

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Schönen Gruß
Volker
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