Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Umbauten von Industriemodellen und Bausätze von Fahrzeugen

Moderator: Martin Ristau

RME
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Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von RME »

Auslöser und Vorüberlegung

Als Kind bin ich in einem Seitental des Morsbachtals auf Wuppertaler Seite groß geworden. Ich erinnere mich noch an die zahlreichen erkennbaren Resten der Ronsdorf Müngstener Eisenbahn, die heute, bis auf zwei, komplett verschwunden sind. Nach dem Studium des Buchs „Industrie und Verkehr im Morsbachtal“ (Günter Konrad, Sutton-Verlag 2017) und „Unter Fahrdraht“ (Herbert Cappel, Wuppertaler Stadtwerke AG 1989) stand mein Endschluss fest, Ein Funktionsdiorama über einen fiktiven Ortseingang einer Ortschaft um 1930 zwischen Clarenbach und Müngsten im H0-Maßstab 1:87 zu bauen.

Bei meinen Recherchen zu der Ronsdorf Müngstener Eisenbahn bin ich auch auf einige wenige Bilder der RME in ihrer Anfangsphase vor 1900 gestoßen. Angetan hat mich der Wagen Nr. 2, zu dem ich einige Informationen finden konnte. Ansonsten sind alle Informationen zur RME-Anfangsphase im 19. Jahrhundert sehr dürftig und zum Teil rein spekulativ,

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Nachdem ich einen vierachsigen LGB Personenwagen 3060 in Augenschein genommen habe und ihn mit dem Wagen Nr. 2 vergich, kam auf die Idee, daraus wegen der optischen Ähnlichkeit den Wagen Nr. 2 im Zustand der Eröffnung der MRE entstehen zu lassen.

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Die Maße zwischen Original und Gartenbahn weichen nur um einige Millimeter ab. Alles was das LGB-Model überflüssiger Weise hat, lässt sich entfernen und optisch anpassen, so meine Idee. Nicht auffällige Abweichungen im Millimeterbereich akzeptiere ich. Ebenso das Fehlen von Funktionen wie bewegliche Fenster, Echtgardinen etc. Also auf gehts, ich werde der Ronsdorf Müngstener Eisenbahn ein verkleinertes Denkmal setzen.

Im Folgenden werde ich die Verwandlung des Wagens auch mit etlichen Fotos beschreiben. Dabei bin ich dankbar für alle Informationen zu den Anfängen der Ronsdorf Müngstener Eisenbahn bis zur Übernahme durch die Barmer Bergbahn und der dann folgenden Elektrifizierung.
elias
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von elias »

Hallo Namensloser,

so etwas habe ich schon vor ein paar Jahren gemacht und mir auf dem Wege die Wagen RME 2, BB 13 und WBE 4* entsprechend umgestaltet. * Denn von diesen drei Wagen gibt es Bildbelege. Dazu dann auch noch die beiden PwPost der RME und WBE gebaut. Was mich noch umtreibt, ist der Bau der Lok SOLINGEN, damit der Zug mal komplett wird. Wenn Du mir Deine Mailadresse per PN schickst, kann ich Dir auch die Bilder davon zukommen lassen. Da ich keinen eigenen Bilderordner habe, kann ich sie hier nicht einstellen.

Beste Grüße
Wolf Groote

P.S. Mit meiner Anlage "Sauerland-Segmentanlage" bin ich im April auch auf der Intermodellbau in Dortmund.
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Thomas Engel
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von Thomas Engel »

Hallo unbekannter RME,

dann hast Du sicher viewtopic.php?t=4824 schon gesehen?

fragt aus der Klingenstadt

:flamingdev: Thomas Engel

p.S.: nicht nur Wolf weiß gerne, mit wem wir schreiben :D
Unsere Seite über Beschilderung und Ätztechnik - 1:1 und im Modell : www.AeHC.de
RME
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von RME »

Noch etwas Hintergründiges. Die Ronsdorf-Müngstener Eisenbahn AG nahm 1891 ihren Betrieb auf einer Strecke von ca. 12,5 km zwischen Ronsdorf und dem Solinger E-Werk Grunenburg an der Wupper auf. Ihr Ziel war vorrangig die Versorgung der Betriebe, die von Wasserkraft auf Dampfmaschinen und vom Schwanzhammer auf Dampfhämmer umgestiegen sind, mit Kohle zu versorgen. Daneben wurde mit einem kleinen Dampfzugbähnchen und meist nur einem Personenwagen ein Personenverkehr zwischen Ronsdorf und Müngsten eingerichtet.

Schon 1901 wurde die Betriebsführung an die Vereinigten Kleinbahn AG übertragen, ein weiteres Jahr später übernahm dann die Barmer Bergbahn die Ronsdorf Müngstener Eisenbahn und stellte am 13. April 1903 den Dampflokbetrieb ein. Fortan wurden die Güterzüge von der E-Lok „Müngsten“ gezogen, der Personenverkehr wurden straßenbahnähnlich als Linie 22 mit dem Triebwagen 24 aus dem Depot Cronenberg betrieben. Dieser Personenverkehr wurde auf der ehemaligen Strecke der RME dann 1938 ganz eingestellt.

Nach meinen Informationen waren zwischen Ronsdorf und Müngsten keine Packwagen unterwegs, sie gab es bei der RME nicht. Bitte nicht die RME mit dem Gesamt-Streckennetz der Barmer Bergbahn verwechseln. Neben den Vierachsern habe ich auch ein Bild eines zweiachsigen Personenwagen (Nr. 57) gefunden.

Mir ist noch das Buch „Dampfstraßenbahnen“ aus dem Birkhäuser Verlag vor die Füße gefallen. Darin ist die Ronsdorf Müngstener Eisenbahn mit 6 Dreikuppler und 2 Zweikuppler aufgeführt. Laut Nummerierung dürften aber nur 5 gleichzeitig im Betrieb gewesen sein, einige sind wahrscheinlich wieder schnell verkauft worden. Als Namen sind „Ronsdorf, Remscheid, Lüttringhausen, Solingen und Müngsten“ angegeben. Leider sind keine weiteren Angaben zu den Dampfloks vorhanden. Ich kenne nur ein braubares Bild von der dreigekuppelten „Solingen“, kurz vor Ende des Dampfbetriebs.

Über einen regen Informationsaustausch über die RME freue ich mich.
RME
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von RME »

Heute ist der in eBay ersteigerte LGB-Wagen bei mir angekommen. Sofort habe ich den Proxon mit kleiner Trennscheibe in die Hand genommen und alles grob weggemacht, was das Vorbuld nicht hatte:

Da waren natürlich zuerst die Spielzeugkupplungen an den Drehgestellen. Weg damit. Die Schornsteine sind jetzt auch vom Dach weg, der Wagen Nr. 2 war auch im Winter ohne Öfen unterwegs.

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Alles, was an eine Druckluftbremse erinnert, ist jetzt auch weg.

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Nur das Drehgestell unter der 3. Klasse hatte eine Spindelbremse, das Gestell unter der 2. Klasse ist ungebremst. Das reichte bei maximal zwei Wagen hinter der Lok und einer maximalen Geschwindigkeit von 25 km/h (schneller durfte und konnte der Zug nicht) vollkommen aus. Entsprechend sieht jetzt die Bühne der 3. Klasse aus.

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Auch am Wagenboden habe ich heute schon geflext. Alles, was mit einer Luftdruckbremse zusammenhängt, muss weg.

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Inzwischen habe ich auch maßstäbliche Radsätze (vorgesehen für Spur I bei der Fa. Dingler) bestellt. Kosten? Fürvier Achsen genau so viel wie der Wagen selbst. Demnächst geht es also den Drehgestellen an den Kragen. Ich werde berichten.
ottmar
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von ottmar »

Hallo Namen- und Grußloser

ich bin begeistert von Deinem Umbau! Ich finde es sogar gut die Basis auf LGB zu wählen. Hier im BBF sind schon viele Projekte auf einem unheimlich hohen Niveau gestartet und dann nie fertiggeworden, weil so ein Projekt durchzuhalten fast nicht möglich ist. Dann besser auf Industriemodelle zurückgreifen.

Ich persönlich finde die RME sehr spannend, zumal sie soweit gar nicht von mir entfernt fuhr und eine herrliche Kleinbahn-Romantik ausstrahlte.

Weiterhin viel Erfolg

Viele Grüße Ottmar
RME
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von RME »

Ich bin vor einem Jahr von Müngsten aus zur Papiermühle entlang der Wupper „gewandert“. Vor dem kleinen Rest des ehemaligen E-Werks findet man tatsächlich noch ein kleines Stück Bahndamm der RME. Das zweite Relikt der Eisenbahn steht noch in der Gerstau (Remscheid-Hasten), ein erhaltener Güterschuppen.. Hoffentlich reisst niemand dieses Denkmal ab, alles andere der RME kann man heute kaum noch erahnen.

Zu meinem Anspruch. Ich bin kein Nietenzähler. Toleranzen im einstelligen Prozentbereich, die optisch nicht auffallen, akzeptiere ich, ebenso doppelt starke Wände. Im Vordergrund steht der optische Eindruck, nicht die Schieblehre. Zudem muss ein Umbau am Küchentisch mit Proxon, Schlüsselfeilen, Schmirgelpapier, Kleber, Füller, Farbe und zugekauften Zurüstteile möglich sein.

Übrigens werden wir uns bestimmt in Dortmund kennenlernen. Ich werde als Besucher an einem Tag dort sein.
RME
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von RME »

Nebenbei erwähnt. Ein zweites, schon weit fortgeschrittenes Funktionsdiorama des fiktiven Örtchens Siepershammer im Morsbachtal um 1930 im Maßstab 1:87. Hier dirchfährt gerade die „Müngsten“ der Barmer Bergbahn die zu Remscheid-Hasten gehörende Ortschaft im Morsbachtal. Mehr davon einmal später, wenn der Wagen Nr. 2 fertig ist,

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Ein dem Zerfall preisgegebener Hammer.

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RME
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von RME »

Heute einmal etwas Theorie zum Originalwagen Wagen Nr. 2. Ausser schwarz/weiss Bilder und einige Daten des Herstellers Van der Zypen & Charlier, Köln Deutz bin ich auf eigene Spekulationen bezüglich der Farbgebung angewiesen.

Fakt ist demnach, dass alle Holzapplikationen in poliertem Nußbaum ausgeführt waren. Dieses sind Bänke, Wagenboden, Fensterrahmen, Holzverkleidung des Dachs, Trennwand, Aufstiege und Plattformboden.

Wie aber war der Wagenkasten ausgeführt? Ich habe in den historischen Abbildungen zwei Arten von Beschriftung gefunden. Am Anfang war die Eisenbahngesellschaft ausgeschrieben, vermutlich nach Wechsel der betriebsführenden Gesellschaft erhielt auch Wagen Nr. 2 das Kürzel RME. Damit ging wahrscheinlich auch ein Farbwechsel einher.

Bis Teils in den 1920er Jahren trugen laut Überlieferung die Barmer Bergbahn, Elektrische Straßenbahn Elberfeld-Barmen AG, Bergische Kleinbahn, Barmer Straßenbahn etc. einen braungrünen/ weissen Anstrich. Das Braungrün wich bei den genannten Wuppertaler Bahnen dann ab 1910 einer chromgrünen Farbgebung. Ich gehe davon aus, dass die Ronsdorf Müngstener Eisenbahn AG sich an dieser Farbgebung orientierte. Hier nun meine (vorläufige) Farbpalette für den späteren Anstrich meines Modells:

Wagenkasten, Bühne RAL 6008 Braungrün
Dach RAL 7016 Anthrazitgrau
Untergestell, Drehgestelle RAL 9011 Verkehrsschwarz
Holzanstrich RAL 8011 Nussbaum
Beschriftung RAL 9003 Signalweiß

Vielleicht kann jemand mein Schema bestätigen,
Major Tom
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Re: Ronsdorf Müngstener Eisenbahn

Beitrag von Major Tom »

Hallo Axel,

mit Interesse verfolge ich Deinen Bericht, bin schon gespannt wie es weitergeht.

Wünsche Dir ein gutes Gelingen,

nette Grüße,
Dieter
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