Regner Modell 995603 braucht Einstellhilfe

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Moderator: GNEUJR

sleepyHarm
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Re: Regner Modell 995603 braucht Einstellhilfe

Beitrag von sleepyHarm »

Liebe Bahner,
Hurra, sie bewegt sich doch, aber nur dank Eurer Hilfe!!
Mit Druckluft (aus einem Fahrradreifen…) fängt die aufgebockte Lok bei ca 2,2 bar sich zu bewegen, rückwärts etwas leichter als vorwärts, aber noch ziemlich ruckelig. Am meisten „hakt“ es in den Totpunkten. Auch wenn ich längst noch nicht am Ziel bin, ist es für mich schon ein Lichtblick.

Wie bin ich dahin gekommen?
Da auch der linke Schieberkastendeckel ziemlich undicht war und ich auch hier noch einen neuen Teflonkolben einbauen wollte, entschied ich mich, das Umlaufblech zu demontieren, was die Demontage des kompletten Oberteils bedeutet... Dafür gibt es einfachen Zugang auf die Schieber. Für mich hatte das den Vorteil, daß sich mir die Zusammenhänge Eurer Einstellhinweise und das Zusammenwirken der Komponenten viel klarer wurden. Auch wurde es damit möglich die Schieberabmessungen sowie die Lage der Zudampfbohrungen aufzunehmen und die Mittenstellung hinzubekommen. Die Schrauben der linken waren fast alle lose, eine fehlte.

Aktueller Zustand:
a.) Im aufgebockten, laufenden Zustand wird die Treibradachse durch Kuppel- und/oder Treibstangen von links nach rechts und vice versa gedrückt. Ich werde hier die Spurweite kontrollieren und schauen, welche Stange möglicherweise verbogen ist.
b.) Die neuen Kolben laufen etwas schwerer als die vorherigen. Ich habe verstanden, daß sich das nach einigen heißen Betriebsstunden bessert.
c.) Im linken Steuerschieber saß die Steuermuschel fest. Wurde wieder gangbar gemacht.
d.) die Kreuzköpfe laufen frei auf der Gleitbahn
e.) Der linke Schieberdeckel ölt nach wie vor trotz neuer Dichtungen (vor Einbau eingeölt). Habe gelesen, daß sich dieses im Laufe des Betriebes legt.
f.) Am meisten Sorge macht mir das Hakeln in den Totpunkten. Im zusammengebauten Zustand läßt sich das Treibrad um etwa 2-3° drehen, bei feststehendem Kolben. Diese Lose existiert auf beiden Seiten. Die einzelnen Buchsen sind nicht oval ausgeschlagen. Ich habe keine Ahnung, wie sich diese Lose auf das Fahren auswirkt. Ggf wird das Hakeln weniger, wenn die Lok mit ihrem Eigengewicht (als Schwungsmasse) auf dem Gleis fährt. Für ein Ausbuchsen fehlen mir die Möglichkeiten.
g.) Das Steuerungsgestänge schlackert etwas seitlich. Die aus den beiden Augen der Kurbelstange resultierenden Lose beträgt etwa 1/10 mm. Weitere Losen im Gestänge erkenne ich nicht.

Könnt ihr mir bitte mit einer Beurteilung, insbesondere zu Punkt f.) helfen?

Beste Grüße
Harm
volkerS
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Re: Regner Modell 995603 braucht Einstellhilfe

Beitrag von volkerS »

Hallo Harm,
etwas Luft ist in jedem Lager. Ok, es gibt auch spielfreie Passungen, dazu benötigt man aber das entsprechende Werkzeug. Wenn du von 2-3° schreibst, dann ist dies gerade in den Totpunkten relativ wenig, da reichen schon 1-2/100 für diese Bewegung. Du solltest deine Steuerung noch einmal genau kontrollieren und dabei den größten Fehler den man machen kann vermeiden, nämlich das Zurückdrehen, wenn du über einen gewünschten Punkt gekommen bist. Die Lok immer nur Vorwärts oder Rückwärts drehen, dann sind alle Lager unter Zug bzw. Druck und es gibt "theoretisch" kein Lagerspiel. Auch solltest du, wenn die Lok gefederte Achsen hat, niemals im aufgebockten Zustand etwas einstellen. Sobald die Lok dann auf den Gleisen steht hast du eine ganz andere Einstellung. Baue dir einen Rollenprüfstand, je nach Ausführung benötigst du dafür je Achse 2 oder 4 Kugellager.
2,2bar sind eindeutig zu viel. Sind die Stopfbuchsen dicht aber nicht festgezogen sollte sich die Lok mit 0,5bar in Bewegung setzen. Bei neuen Kolben kann dies anfangs etwas mehr sein, da hilft (kolbentypabhängig) ggfs. Öl im Zylinder. 2,2bar sind ein Zeichen für zu stramme Kolben oder Packungen in den Stopfbuchsen oder du hast eine Undichtigkeit im Schieber und es bläst Luft ab.
Volker
sleepyHarm
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Re: Regner Modell 995603 braucht Einstellhilfe

Beitrag von sleepyHarm »

Es ist vollbracht! Die Lok läuft nun unter Dampf, vorwärts als auch rückwarts. Auch fährt sie selbsttätig an, so ab einem Druck von 0,9 bis 1,2 bar. Ich habe die Räder als auch die Steuerung abermals bei offenen Flachschiebern eingestellt. Auch sind Zylinder und Schieberkästen deutlich dichter als zu Beginn. Jetzt wird auf meinem kleinen Kreis noch etwas geübt, um sich an die Fernbedienung zu gewöhnen. Dann besorge ich mir noch Gleismaterial und wenn die Enkel Gefallen finden auch Wagen. Derzeit bin ich glücklich...
Bei Euch allen möchte ich mich sehr, sehr für Eure detaillierte Hilfe bedanken!! Es ist großartig, daß ihr Euer Wissen auch mit Laien wie mir teilt!! DANKE!

Euch allen wünsche ich eine gute Zeit
Harm
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