HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Selbstgebaute maßstäbliche Schienenfahrzeuge mit/ohne handelsüblichen Zurüstteilen

Moderator: fido

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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

Hatte ganz vergessen, über die Resultate zu berichten.

Platine ist dann so geworden, wie geplant. Ein paar Dimensionsänderungen haben sich ergeben. Fahrsoftware ist fertig und befriedigt!

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Durch Zufall bin ich jetzt zu einem Bastelprojekt gestoßen, bei dem ein 3-Schienengleis (45/64mm) aufgebaut werden soll. Da im Keller noch meterweise Schienenprofil aus den 80ger Jahren liegt, habe ich angefangen Unterplatten aus MDF zu fräsen:

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Als Kleineisen dienen M3 Unterlegscheiben und 3x12 Spaxsschrauben. Bei der Straßenbahn verschwindet das dann später unsichtbar unter dem Pflaster!

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Und so ist dann jetzt doch noch ein Spur II Stahlwagen in Planung - oben im Bild noch unmaßstäblich in IIm - das Fahrgestell samt der Steuerplatine hatte ich dafür vorsorglich ausgelegt...
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

Zum Glück habe ich gesehen, dass auch andere Projekte mal etwas länger dauern...
- habe mit kürzlich wieder Zeit für die Straßenbahn genommen.

Ein Meilenstein war für mich, das mit dem 3D-Drucken in Harz hin zu bekommen. Hier mal Schienenbremse und Achslager auf der Druckplatte

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Am Unterboden habe ich nur die später von der Seite sichtbaren Dings abgebildet, um genug Raum für die Technik zu bekommen. In das runde Loch kommt der Lautsprecher. Durch das eckige Loch schaut der Kühlkörper für die Schrittmotorenendstufe. Die Motore sind pendelnd gelagert und "spiralgefedert".

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Die Elemente der Abweiser sind aus 0,5 mm ABS gelasert und mit UHU Plast Spezial verklebt. So krumm und schief wie im Original habe ich sie nicht hinbekommen - aber fast ;-) Die Sandrohre sind aus 3 mm MS Rohr und dienen als Standfüße, solange kein Radsatz verbaut ist.

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Begutachtung durch das zukünftige Personal. Die beiden wissen gar nicht, dass sie die Probedrucke waren, mit denen ich das 3D-Drucken gelernt habe. Figuren verzeihen Druckfehler, weil sie keine geraden Kanten haben und wenn man mal etwas mit der Feile korrigiert, sieht das hinterher keiner. Ich habe damit aber gelernt, wie man den Support setzen muss und was alles so geht und was nicht...

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Solch einen Stift kann man zwar drucken - er bricht aber recht schnell wieder ab...

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Ansonsten ist in der Lernphase einiges an Fahrgästen zusammen gekommen:

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Oops, sehe gerade, da fehlen noch die Augen...

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Die Leute müssen aber wohl noch eine ganze Weile warten, bis sie bequemer mitfahren können ...

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Gruß
Rainer
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

PS: baue den Wagen originalgetreu in Spur 2 und zum Fahren auf der großen 2m Anlage im Hannoverschen Straßenbahnmuseum mit nur 45 mm Spurweite. Die Konstruktionen unterscheiden sich lediglich in der Radaussparung der Bodenplatte und der Motorachse.

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Das 3-Schienegleis bekommt natürlich noch eine Pflasterung..
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

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Im März das Wagenkasten-Mittenteil laserfertig gemacht - das angefangene 3D Modell war schon fast 1 Jahr alt. Vor dem Lasern musste ich alle Zapfen und Löcher überprüfen und teilweise neu anlegen. Jetzt warten 86 Teile auf das Entgraten und Zusammenkleben.

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Durch die Nut- und Federbauweise hält alles auch schon mal ohne Kleber. Außen wird noch eine 1 mm Haut aufgeklebt. So bilden sich die Taschen für das Fenster"glas" - Ihr könnt so etwas natürlich auf der Fräse gleich aus dickerem Material machen...

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Alle Teile haben super gepasst. Die Sitzbankteile versteifen gleichzeitig die Außenhaut. Darunter laufen später unsichtbar alle Kabel. Die obere Kante wird später durch das Gepäcknetz versteift. Die Bodenleisten haben ich aus Flugzeugsperrholz gelasert, da sich so sehr einfach 1,5 mm breite Streifen fertigen lassen - das ist mit ABS eher schwierig, da alles aufschmilzt und sich verbiegt. Breiten unter 2 oder 3 mm kommen mit 1 mm ABS auf langen Strecken nicht wirklich gerade heraus - außer man setzt viele Stege, die dann aber wieder viel Nacharbeit dedeuten.
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

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Wer schon oben mitgelesen hat, erinnert sich vielleicht noch an meine Frage zur Nietengestaltung. Dies hier ist ein Versuch, die Rundungen an der Stirnseite des Wagens zusmammen mit den Nietstreifen zu drucken. Die Nieten hier sind 0,6 mm im Durchmesser. Das Drucken hat geplappt - Die Frage ist nun, wie gut es mir gelingt, das in die ABS Konstruktion zu integrieren.

Ich versuche die Druckplattform immer ganz auszunutzen. Daher hier auch Prototypen zur runden Kappe von Straßenbahn H-Profilmasten und Ellin Straßenbahn Steckdosen für die Projekte meiner Freunde. Dazu hier mal das Original aus dem Straßenbahnmuseum in Hannover.

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PS: nicht vergessen: Kleine Bahn ganz groß am 11-12. Juni im HSM in Wehmingen!
https://www.tram-museum.de/
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

Nach dem Waschen

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Hier die Dose zur Kontrasterhöhung mit Edding bemalt.
Schrifthöhe 1,5 mm. Schrift-Strichbreite 0,3 mm.
Durch das Erhöhen der Schrift gegenüber dem Rand ist sie jetzt gut lesbar.
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

Ich fand es immer eigenartig, wenn in Zweirichtern der Fahrer auf der falschen Seite stand...

Mit der Handsteuerung zappelt er noch etwas arg.

Der DJ wird zusammen mit seinem Pult von unten mit 2x M3 Schrauben jederzeit lösbar am Fahrzeug befestigt.
Links im "Schrank" kann/muss man die Klappe öffnen, um den Stecker anzustecken.

Unter dem Wagenboden gibt es (später) eine Platine, die die Stirnelektronik platzsparend mit Daten und Strom versorgt...

https://www.youtube.com/watch?v=d7cIKwXA75U
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

Habe die schönen warmen Tage zum Weiterbasteln im Garten genutzt - da stört es nicht so, wenn es beim Schleifen etwas staubt.

Die beim Zusammenbau des ersten Fahrstands entdeckten Konstruktionsungereimtheiten habe ich vor dem Auslasern des 2. Fahrstands ausgemerzt. Nun ging es schon schneller. Zeitrauben ist das Entgraten der über 100 Laserteile pro Fahrstand. Es ist zwar nur der "Laserbart", den man von den ABS Bauteilen entfernen muss - aber das dauert eben auch. Die eignentliche Schnittkante muss man in der Regel nicht nachbearbeiten. Ich schleife aber immer gleich alle Oberflächen mit 400er Sandpapier - das beschleunigt später die Lackiervorbereitungen - in manche Ecken kommt man später nicht mehr so leicht.

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Die mit Nietreihen versehenen grauen Rundungen an der Front sind im Harzdruck entstanden und werden erst kurz vor dem Lackieren angeklebt - hier nur Stellprobe.

Der Fahrgastraum bekommt noch eine Außenbeplankung mit etwas kleinerem Scheibenausschnitten. Dann kann man die Scheibe dort einklipsen und muss nicht kleben.

Die Schiebetüren bestehen außen aus einer 1 mm ABS Platte. Dahinter sind zwei Platten mit 0,5 mm Stärke so geklebt, dass ein Hohlraum ensteht, in den man eine 0,4 mm Plastikscheibe seitlich einschieben kann.

Gruß
Rainer
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Schienenkönig »

Ich konnte in Wehmingen deine Künste ja schon bewundern. DA wird man Blass vor Neid. Toll. Freue mich schon auf das fertige Fahrzeug.

Bis zum nächsten Treffen.

Und immer freie Sicht... ach nee das war ja ein anderes Thema.


Liebe Grüße aus Wuppertal

Peter
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Re: HAWA Stahlwagen in 1:22,5

Beitrag von Dampfboot »

Habe viel über den Bau von Wagondächern gelesen. Wenn man nur ein Fahrzeug baut, ist das Feilen von vorgelaserten Platten ein gutes Verfahren. Straßenbahnen benötigt man ja aber immer mehrfach - also habe ich mich erfahrungsfrei an das Thema Tiefziehen gemacht.

Im 3D hatte ich eine Beule am Übergang zur Front partout nicht beseitigen können. Also erst mal ein Positiv aus MDF fräsen. 0,3 mm z-Ebenenschlichten:
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Flache Ebenen ausgeputzt mit 0,8 mm maximalem Bahnabstand und hier dann die Trennung vorgefräst.
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Anschließend den im 3D defekten Übergang gerade geschliffen, auf ne Platte geschraubt, vorne mit Knetgummi einen schönen Auslauf für das Tiefziehen anmodelliert - geht schneller als im 3D - außerdem ist der Verfahrweg der Fräse da am Ende... , alles eingewachst und nen Rahmen für die Negativform aus MDF gesägt:
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Davon einen Abguss gemacht:
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Aus nem Pappkarton und nem alten 1800 Watt Strahler ne Heizbox gebaut.
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Vakuumlöcher in die Negativform gebohrt - ja, 6 mm ist zu groß - waren Angstlöcher - war schließlich mein erstes Tiefziehteil - 3 mm sind OK.
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Nen paar schwere Klötze zum Ausrichten des ABS Rahmens aufgestellt, aus dem Staubsauger den Filter entfernt und angeschlossen.
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500 x 200 mm und 1 mm starkes ABS erwärmt, Handschuhe sind wichtig, da man doch mal drücken möchte, falls nicht genug gesaugt wird - wäre nicht nötig gewesen - aber ...
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Und ab in die Form - Man erkennt links einen Handschuhabdruck und rechts die großen Sauglöcher.
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Es hat funktioniert! Die 8 großen Dellen verschwinden später unter den Widerstandskästen.
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Fräsen, Box bauen und saugen hat 2 ganze Tage gedauert - davor hatte ich eine Weile überlegt ;-)

Für's erste Teil mit diese Technologie bin ich sehr zufrieden.

Heute habe ich die Dachspanten gelasert und alles in einer Helling verklebt - morgen dann das Dach rundherum anpassen und verkleben.
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