Feldbahn auf 10 1/4"

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Moderator: GNEUJR

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Manuel P
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von Manuel P »

Servus Valentin,

echt genial was du da machst, ich denke das könnt mir auch gefallen, nur Platz und Maschinen reichen dafür (noch... :- ) nicht.
Aber schön langsam könnte ich ja beginnen von Eisenstadt aus Gleis zu verlegen...^^
Viel Erfolg beim weiteren Bau!

vlg
Manuel
Largy
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von Largy »

Servus,

@Gerald: Ja, den Werkstattwagen habe ich schon des öfteren gebraucht, besonders wenn die Lok auf dem Baugleis entgleist. Wenn ich wieder Zeit habe baue ich meinen Speisewagen (Griller und Biertender). :-)
Ich verwende überall ein U40x20. Da das maßstäbliche S5 Profil nicht mehr produziert wird habe ich mich für das U- Profil entschieden.

Der kleinste Radius, der momentan zur Anwendung kommt, sind 4m. Es gibt dann noch Bögen mit 6m Radius. Für das großzügige Grundstück reicht das völlig aus. Ich denke, dass ich mit allen Wagen und der Lok auch auf 2,5m fahren könnte, habe es aber noch nicht probiert.

Meine Wagen sind zwischen 100cm und 150cm lang, zwischen 40cm und 55cm breit. Der Achsstand beträgt zwischen 40cm und 60cm. Ich verwende Räder mit einem Durchmesser zwischen 120mm und 140mm. Der Achsdurchmesser beträgt 30mm. Es wurden standard Flanschlager verwendet.

@Manuel: Wenn ich mal wieder Lust auf Schienen bauen habe, komme ich dir entgegen ;-)

Hier mal wieder ein Foto vom Hügel gegenüber. Auf der linken Seite sieht man wie das Baugleis in die Hauptstrecke einmündet. Das Baugleis geht dann weiter in den Innenhof von wo aus die Joche zum Ort des Geschehens gebracht werden. Das Bild entstand heute Vormittag. Inzwischen habe ich die gesamte Strecke entlang des Bachs fertig und bin zur Kurve auf der rechten Grundstücksgrenze gelangt.
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Die Mulde für das zweite Cattel- Grid wurde mit meinem Bagger ausgehoben und mit Vlies ausgelegt.
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Dann kommen wieder die Betonsteine (bei uns heißen die Saugitter) als Auflager zur Anwendung. Die Mulde wird mit Kantkorn bedeckt.
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Die Strecke entlang des Bachs hat noch ein paar ungewollte Haken und Unebenheiten drinnen. Diese werden dann nachträglich korrigiert.
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Ich rechne mir immer vorher aus wieviel Gerade und Bögen benötigt werden. Danach stelle ich die Fuhr so zusammen, dass ich nur mehr ein Joch nach dem anderen von den Wagen ziehen muss.
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Die Gleise sind stabil genug um die Lok ohne Stütze tragen zu können.
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Hier noch der Link zu dem aktuellen Video der gesamten Strecke:
https://www.youtube.com/watch?v=hnwdBQdqQsI&t=6s

Grüße,
Valentin
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kartonbahner
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von kartonbahner »

Servus Valentin,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. :D

Fährst Du mit dem PKW/dem Traktor tatsächlich an einigen Stellen direkt über die Schienen ... oder hast Du die Gleise z. B. im Bereich von Ein-/Ausfahrten "ebenerdig" verlegt, wie z. B. hier bei der Versorgungsbahn in Lainz? Wenn ja: Wie sieht das bei Dir aus?

Auf den "Speisewagen" bin ich natürlich gespannt ... 8)

Freundliche Grüße
Gerald
Largy
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von Largy »

Servus Gerald,

Ich fahre momentan nur mit dem Traktor über die Baugleise. Die Zufahrt des Hofes wird dann von dem Hauptgleis gequert. Hier liegen die Gleise ebenerdig, so wie in deinem Bild zu sehen. Ich habe den Asphalt eingeschnitten, ausgekoffert und momentan Saugitter eingelegt, damit man auch mit dem PKW drüber fahren kann. Wenn die Gleise gelegt sind, wird alles einbetoniert und es schaut wie ein gewöhnlicher Bahnübergang aus.
Dann gibt es noch die Schotterflächen, die du auch auf einem der Bilder erkennen kannst. Hier werden die Gleise auch ebenerdig eingebettet und können somit ohne Probleme überfahren werden. Zwischen den Schienen werde ich Holzpfosten einlegen. Damit sollte ein Einbetonieren überflüssig werden. Ausnahmen werden die Weichen bilden. Die werde ich wahrscheinlich auch im Bereich der Schotterflächen einbetonieren müssen.

Man sieht im letzten Teil des Videos recht schön, dass schon einige Lastwagen über mein Baugleis gefahren sind und es richtig schön verbogen haben. Der Kopf der Schienen ist schon fast plan mit dem Erdreich...

LG,
Valentin
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kartonbahner
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von kartonbahner »

Largy hat geschrieben: Man sieht im letzten Teil des Videos recht schön, dass schon einige Lastwagen über mein Baugleis gefahren sind und es richtig schön verbogen haben. Der Kopf der Schienen ist schon fast plan mit dem Erdreich...
... stimmt (bei ca. 1:35min) :biggrin: ... ich hab's mir noch einmal angeschaut ...
Gerald
Largy
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von Largy »

Servus,

nach einem Wochenende Deutschlandurlaub habe ich nun dieses Wochenende wieder Zeit zum Weiterbauen gehabt. Im Urlaub in Neustadt a. Rbge. konnte ich einige Impressionen vom Original einfangen. Im angrenzenden Moor verläuft nach wie vor eine Torfbahn. Dort wurde ich auch vor rund 25 Jahren mit dem Feldbahnfieber infiziert.

Jetzt aber zum Fortschritt:

Die Bahn wird noch etwas skeptisch von Condor beäugt, wurde aber schlussendlich schnell akzeptiert.
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Dennoch kann Sbotage nicht ganz verhindert werden- es verirrt sich hin und wieder mal ein Stein aufs Gleis. Vorher die Strecke abzugehen schadet nicht.
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Bevor es im hinteren Bereich des Hofes durch die Tenne geht, wird das letzte Cattle- Grid platziert. Wenn alle Bauarbeiten abgeschlossen sind, wird hier wieder die Koppel entstehen.
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Dann folgt noch die Kreuzung mit der hinteren Einfahrt. Hier ist auch eine Kehrschleife vorgesehen, die dann an der Tenne vorbei führt.
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Nach der Tenne folgt dann der Bahnhofsbereich parallel zur Straße. Das hintere Gleis, das von oben kommt, ist Teil der Kehrschleife.
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Hier der fertige Bahnhofsbereich. Der teilweise ungleichmäßige Anstieg des Kehrschleifengleises wird dann später korrigiert. Leider sind die 40t Gleisschotter schon verarbeitet, sodass ich hier etwas sparen musste. Aber die nächste Lieferung kommt in ein paar Tagen.
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Mit meinem Holzwagen wurden heute die Pflanzen ins Freie gebracht. Wozu so eine Eisenbahn doch gut sein kann...
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Das Gleis in der Tenne wurde dann niveliert und zwischen den Schienen mit einem Flacheisen bestückt. Damit lässt sich dann das Gleis gut einbetonieren und anschließend mit allen Fahrzeugen überfahren. Man sieht hier auch schön die Abzweigung zu meinem Abstellgleis. In dem etwa 10m langen Gangbereich zwischen den Tennen werden dann Lok und Wagen abgestellt. Auch hier werden die Gleise im Beton eingelassen. Vorher muss aber noch das Erdreich abgezogen werden und die Gittermatten verlegt werden.
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Grüße,
Valentin
Largy
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von Largy »

Servus,

Nach einem verlängertem, arbeitsreichen Osterwochenende melde ich mich mit dem aktuellen Stand der Dinge.

Es wurde aufgrund des angesagten Regens erst unter Dach mit den Betonarbeiten begonnen. Dazu wurde der kleine Steyr mit dem 1000l Tank bestückt, da sich in der Nähe des Schotters leider kein Wasseranschluss befindet.
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Der alte Deutz treibt hier eine Wasserpumpe an mit der ich den Tank gut aus meinem Brunnen füllen kann.
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Die Schalung habe ich schon vorbereitet gehabt und mit etwas Bauschaum abgedichtet. Im ersten Schritt wird erst mal bis zur Schienenunterkante betoniert, damit der Beton nicht in die Zwischenräume steigt und somit den Spurkranz heraus drückt. Der rechte Bereich der Tenne wird dann mit einem Betonmischwagen betoniert werden. Ich wollte die kritischen Bereiche aber vorher manuell betonieren. Ein Korrigieren nach dem Einbetonieren, ist ja bekanntlich nicht ganz so einfach.
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Nachdem der Beton leicht angezogen hat, wird der Mittelbereich ausgefüllt.
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Selbes Schema wird natürlich auch bei den Bahnübergängen durchgeführt.
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Anschließend wurde die Strecke noch etwas eingerichtet und nachgeschottert. Der Schotterwagen leistete hier gute Dienste.
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Zum Schluss wurde noch das übliche Verkehrszeichen montiert.
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Es folgten noch einige Komplettierungen der Strecke und dann stand einer ersten Probefahrt auf der Hauptstrecke nichts mehr im Wege.

Was ich letztes Mal noch vergessen hatte zu erwähnen war, dass ich beim Bergabfahren immer Notabschaltungen des Frequenzumrichters bekam. Das ist durch den generatorischen Betrieb des Motors zu begründen, besonders dann wenn schwerere Wagen die Lok beschleunigen wollen. Die Spannung im Zwischenkreis stieg auf über 800V und löste diese Notabschaltung aus. Um auch beim Bergabfahren die gewünschte Motorbremswirkung zu haben, baute ich einen Bremschopper ein, der die Zwischenkreisspannung auf 725V begrenzt und die Leistung über einen Widerstand abbaut. Jetzt reagiert die Lok auf jede kleinste Bewegung des Handrades- auch beim Abwärtsfahren. Ein sicheres Anhalten auch ohne mechanische Bremsen ist nun problemlos möglich.

Hier nun das Video von der ersten Rundumfahrt mit anschließendem Befahren der oberen Kehrschleife. Die untere Kehrschleife ist noch nicht fertig. Das sollte aber nächstes Wochenende soweit sein.

https://youtu.be/LTYtZ52BwcQ


Grüße,
Valentin
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m_genex
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von m_genex »

Hallo Valentin,
sehr schön, besonders das Video. Da möchte man gleich gern mitfahren. Viele Grüße, Martin.
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kartonbahner
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von kartonbahner »

Servus Valentin,

es ist ein echtes Vergnügen, hier Deinen Baufortschritten zuzuschauen.

Die Pferde sind ja auch relativ entspannt, wenn Du an ihnen vorbeifährst. Ich bin gespannt, ob die cattle grids zuverlässig funktionieren!

Und was wird Dein nächstes Projekt, wenn Du den Streckenausbau abgeschlossen hast - der Bau des "Speisewagens" ... oder gar der Bau einer Akkulok (die Du weiter vorn in diesem Thread mal erwähnt hattest?

Freundliche Grüße
Gerald
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Re: Feldbahn auf 10 1/4"

Beitrag von Stellwerkswärter »

Sers Valentin

Video: 01:57
Aufschneiden einer falsch gestellten Weiche.
lt. Dienstvorschrift Abzug vom Fahr und Stellwerksdienst bis zu Klärung des Vorfalles.

:lol: :lol:

Video 01:23
Du arbeites mit Weichenkeilen, ist eine gute Idee.

fg
Helmut
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