Seite 1 von 3

englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim Lokom

Verfasst: Mi 4. Nov 2015, 21:10
von dampfspieler
Moin,

die Überschrift mag ein wenig reißerisch erscheinen, aber ich glaube, jeder hier kennt den Gemütszustand, in den man gerät, wenn man "das geile Teil" unbedingt haben möchte, der Schlaf einen flieht und das sonst sehr schmackhafte Essen total fade ist. Da hilft dann nur, sich still in eine Ecke zu setzen und zu warten, bis der Anfall vorüber ist und dann mit Ruhe und Überlegung ans Werk zu gehen.

Ich möchte hier zeigen, womit man es zu tun bekommt, wenn ein gewisses Gefühl ("Haben wollen!!!") blind macht und die Herkunftsangabe - "Aus dem Mutterland des Dampfes!" - statt als Ortsangabe als Qualitätsprädikat verstanden wird.

Nun bitte ich noch um ein wenig Geduld und dann geht es los.

Grüße Dietrich

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: Fr 13. Nov 2015, 16:25
von T 20
...wann wird denn das Geheimnis gelüftet, Dietrich?
Der Flitzbogen ist schon gespannt ....
:wink:
Grüße
Tobias

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: Sa 14. Nov 2015, 11:59
von giovanni
So Dietrich raus damit. Was ist los ? Was soll das ?

Hans

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: So 22. Nov 2015, 09:03
von dampfspieler
Moin Hans

im Vergleich zu anderen Foren ist es das Veröffentlichen von Fotos in diesem etwas gewöhnungsbedürftig und verglichen mit anderen deutlich aufwändiger.


Moin All,

da das Gefühl (meines Bekannten) übermächtig war, hatte er bei ebay UK "zugeschlagen" und sich eine Lok "angeeignet" - verständlich, sie sah ja auf den ersten Blick auch ganz ordentlich aus.
Einen ganz entscheidenden Haken hatte die Sache aber schon mal - es war seine erste 5"-Lok überhaupt. Wie sich das für eine englische Lok gehört, war alles daran zöllig ausgeführt und ein entsprechender Werkzeugsatz musste erst noch angeschafft werden - beste Voraussetzungen für "sofortigen ungetrübten" Spielspaß also.

Hier ein Bild im neuen "Bw" (im Regal im Hobbyraum im Keller).

Bild


Ein Blick "unter den Rock" - mal sehen, was da noch so zum Vorschein kommt. Die Qualität und Abnutzung Lackierung ist bei genauerem Hinsehen an den einzelnen Baugruppen auch deutlich unterschiedlich (Rahmen, Räder, Seitentanks). Wenn man genau hinsieht, ist auch zu erkennen, dass der Rauchkammersattel "ein wenig" schief im Rahmen montiert ist. Ein Freund meinte in seiner trockenen Art, dass das nicht weiter tragisch sei und dem Lieben Gott doch ein Wohlgefallen - "'N bäten scheif is God leif!"

Bild


Das, was da als Fetzen unter dem Seitenwassertank zu erkennen ist, ist die "ordnungsgemäß befestigte" Isolierung des Kessels. Das war so auf den Bildern in der Bildergalerie der ebay-Auktion wohl nicht zu erkennen :shock: :shock: .

Bild


Grüße Dietrich

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: So 22. Nov 2015, 09:16
von dampfspieler
Moin,

die Lok wurde als "MAXITRAK Ruby" bei ebay UK von einem Händler gekauft wurde.

Ob die tatsächlich komplett bei MAXITRAK gebaut wurde, entzog sich zum Zeitpunkt des Kaufs meiner Kenntnis. Ich hegte da starke Zweifel. Auch dort gibt es ähnlich wie bei REGNER die Möglichkeit, Baugruppen zu kaufen, Einzelteile zu erwerben oder auch nur die Pläne - Ergebnis ist dann immer eine Lok.
Von daher ist "grundsolide Funktionalität" aus meiner Sicht sehr mit Vorsicht zu genießen - das sieht beispielsweise bei O.S. vollkommen anders aus.

Ein Ratschenkasten ist sehr wahrscheinlich erst der Anfang - ich weiß, wovon ich rede .

Beim Kauf einer gebrauchten Lok empfiehlt sich auf jeden Fall eine Besichtigung und Probefahrt - wobei auch dann .... aber das ist eine andere Geschichte.

Grüße Dietrich

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: So 22. Nov 2015, 10:51
von rhb fan
Hallo Dampfspieler,

schau mal hier rein:

modellbau/viewtopic.php?p=281005&highlight=#281005

Gruss,

Andreas

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: So 22. Nov 2015, 10:59
von Regalbahner
Moin Dietrich,

was soll uns dieser Beitrag aber nun bringen,
außer vielleicht eine Warnung vor vorschnellen Netzkäufen :roll:

Da diese Lok nunmal gekauft ist, wäre es doch sinnvoller
darüber zu berichten, wie man daraus eine gut funktionierende
Lok bauen kann.
Auch vermisse ich noch einen Fahrbericht, bzw. eine genaue Auflistung der vermeintlichen Mängel.
Danach wäre eine Aufstellung der Umbauarbeiten und Verbesserungen hilfreich
und damit dann frisch an's Werk :wink:

Wir sind ja hier kein Bewertungsportal sondern ein Selbstbauforum
und ähnliche Umbauten kann man hier auch finden.
Sicher ist der eine oder andere Dampfspezialist
zu theoretischer und praktischer Hilfe bereit.

Viele Grüße
Christoph

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: So 22. Nov 2015, 22:55
von lokmarv
Moin Dietrich,

die Basis scheint auf den ersten Blick doch gar nicht schlecht - immerhin sind alle Teile dabei. Und wo nun der Werkzeugsatz da ist...

Selbst wenn die Lok gut läuft, wird sie keine Schulklasse wegziehen, aber einen hübschen Kohleduft verbreiten und 1-2 Wägelchen ziehen.

Auch ich überlege, etwas in 5 Zoll zu machen und schaue nach guten Angeboten, da sind sie Schnäppchen aber oft nicht günstig, denn hier geht es um Gewicht, Zugkraft und mechanische und hydraulische Zuverlässigkeit.

Die Söhne Albions haben da eine große Tradition und Qualität im Selbstbau und die imperialen Maße sind dank Internet beherrschbar. Die Zinsen sind günstig, wenn die Lok nichts ist, dann vielleicht in der Bucht:

http://www.ebay.de/itm/272036382432?_tr ... EBIDX%3AIT

Viele Grüße
martin

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: Mo 23. Nov 2015, 03:43
von dampfspieler
Moin alle miteinander,

der Bericht hier ist auch so etwas wie "Vergangenheitsbewältgung", die Lok ist lange aus meiner Wekstatt raus und wie sich bei der "Abschiedvorstellung" bewegt hat, ist in diesem Video zu sehen:

https://youtu.be/fU9V6iM8o4Q

Lokomotiven auf Basis der RUBY-Pläne sind in großer Zahl zu finden. Weil die Maße "knuffig" sind und der Aufwand überschaubar ist, wird sie gern als Hobbyprojekt gebaut. In dem Fall sind die Zeichnungen von Alex Probyn sehr oft nur ein Anhalt für den Erbauer. MAXITRAK selber hat von den Mk.1 zwischen 1980 und 1985 nur 20 Maschinen gebaut und ist dann auf einen stark veränderten Entwurf, den Mk.2, vor allem, was den Kessel betrifft umgeschwenkt.

Ich möchte hier zeigen, was einem so passieren kann, wenn ... und welche Veränderungen am Konzept aus meiner Sicht sinnvoll sind.

Dass die Lok mit 45 kg Dienstgewicht nun alles andere als ein Herkules ist, versteht sich von selbst. Eine schöne Zweitlok für jemanden, der Dampflok fahren kann, ist sie allemal. Als Anfängermaschine taugt sie nur begrenzt und dann auch nur, wenn dem Anfänger wirkliche Könner zur Seite stehen und ihm den Umgang mit dem Regler und die Feuerführung beibringen.

Grüße Dietrich

P.S. Warum baue mir meine eigene Dampflok, den DAMPFZWERG? - Weil ich es kann. :wink: :wink:
Ein Zwischenschritt ist hier zu sehen - https://youtu.be/tzQP-LvGno0

Re: englisches "Schnäppchen" oder Augen auf beim L

Verfasst: Mo 23. Nov 2015, 07:30
von chris69
Hallo,

wer die Katze im Sack kauft darf sich nicht beschweren wenn er erst einmal viel Zeit in der Werkstatt verbringt bis die Maschine läuft. Oft ist der Zustand solche Lok erbärmlich, aber solange der Kessel nicht durch ist und die Zylinder noch was taugen, ist das beherrrschbar. Oftmals reicht aber auch eine gründliche Reinigung und Service.

Gruß,

chris69