Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Alles rund um den Betrieb mit Funk & Akku (Elektrik)

Moderator: Regalbahner

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fido
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Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von fido »

Hi,

ich bin aktuell mit DCC recht zufrieden. Natürlich hat DCC eine ganzer Liste von Nachteilen wie die kryptische Programmierung über CVs oder das Putzen der Gleise, aber für mich überwiegen die Vorteile. Insbesondere legt Zimo mit Funkfahrpulten die Latte schon ziemlich hoch.

Ein Funksystem zum Steuern der Loks müsste, um für mich besser als DCC zu sein, folgende Eigenschaften haben:
  • Herstellerübergreifender Standard
  • Stromversorgung über Gleichspannung am Gleis oder Akku
  • Hohe Störfestigkeit des Funksystems (speziell Betrieb im Garten und in Hallen)
  • Direkte Funkverbindung Handsender <-> Lok mit Rückkanal
  • Im Handsender werden eine oder mehrere Loks über Nummer oder Namen ausgewählt und angesprochen
  • Übergabe der Loks zwischen mehreren Handsendern
  • Funktionsumfang wie DCC (Mehrfachtraktion, Programmierung Lokeigenschaften, SUSI-Schnittstelle, Sounddecoder mit Berücksichtigung der Motorlast, Programmierung der Lichter, Mindestens 10 Funktionen per Lok)
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von Regalbahner »

Hi Fido,

warum nicht anders herum :?:

Es wird doch niemand sein teures DCC System verschrotten
also lass es doch wo es ist und versuche, die DCC Loks mit
der Funke zu bedienen.
Und daran wird bei unserem System gerade mächtig gewerkelt.
Also ist dann problemlos beides parallel möglich.

Bei unseren Reglern wird inzwischen nahezu jeder Befehl per RS232 ausgegeben.
So ist die Sache beliebig erweiterbar und es bietet auch eine herrliche
Kontrollmöglichkeit, wie ich erst letztens bei einem "Problemkind" feststellen konnte.
Dagegen schaut die Susi etwas mager aus :wink:

Der Rest deiner Anforderungen ist schon möglich, bzw. in Entwicklung,
ausgenommen der Übergabe der Funkloks an andere Sender.
(über die Bindingtaster der Funkempfänger geht's natürlich schon)
Ich würde allerdigs nie meine Lok aus der Hand, bzw. aus dem Regler geben.
Zu groß ist die Gefahr, dass sie unsachgemäß bedient, mit hoher Geschwindigkeit die Anlage verlässt :shock:
Eine Dampflok büßt im Schotterbett dann mindestens einige Gestängeteile ein,
ist leider alles schon vor gekommen :cry:

Viele Grüße
Christoph
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ateshci
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von ateshci »

fido hat geschrieben: Ein Funksystem zum Steuern der Loks müsste, um für mich besser als DCC zu sein, folgende Eigenschaften haben:
  • Übergabe der Loks zwischen mehreren Handsendern
Aus gutem Grund ist so etwas auch für DCC ( wo es über Dispatch möglich ist ) bei Modultreffen des FREMO und sonst nicht erlaubt. Abgesehen von den organisatorischen Problemen, wenn diese Lok im Umlauf ist und im FY vor einem neuen Zug eingesetzt werden soll - wer hat denn jetzt den Handregler dazu? -
ist es hauptsächlich die Gefahr, dass ein Modell beschädigt wird, weil irgendwer dann doch vergäße, dass da noch eine Lok auf seinem FRED ist.
Deshalb - es ist nicht sinnvoll, eine Lok ohne ihren zugehörigen Handregler/Sender an jemand anders zu übergeben.
Gruß vom Heizer
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fido
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von fido »

Hi,

zur Übergabe der Loks: Das ist doch völlig normal und wir machen das seit vielen Jahren. Natürlich übergibt man keine fahrende Lok.

Aber folgende Fälle sind sinnvoll und werden genutzt:
  1. Der Akku des Funkfahrpults ist leer. Man nimmt sich ein neues Funkfahrpult und übernimmt die Lok auf dieses Funkfahrpult
  2. Eine Lok steht abgestellt im Bahnhof und ist noch auf irgendeinem Funkfahrpult angemeldet
  3. Man wählt eine weitere Lok für den Vorspann aus
Beschädigungen oder organisatorische Probleme gabs dabei noch nie.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von Regalbahner »

fido hat geschrieben:Beschädigungen oder organisatorische Probleme gabs dabei noch nie.
Naja wir fahren halt Feldbahn. Da sind auch die Gleise feldbahnmäßig.
Deshalb fahre ich meine Loks lieber selber in den Schotter
und beschimpfe mich dann selbst, wenn was kaputt gegangen ist :lol:

Viele Grüße
Christoph
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von ateshci »

@fido

Das kann man auch anders bewerten.
Zu 1.
Das ließe sich auch durch Akku- oder Batteriewechsel realisieren.
Aber am bequemsten ist es natürlich, wie von Dir beschrieben. Zieht leider
auf Hf- und Protokollseite einen Rattenschwanz hinter sich her.
Zu 2.
Genau da sehe ich das aus Modulbahner-Treffenerfahrung anders. Eine noch angemeldete Lok darf eben nicht einfach übernommen werden können. Da haben wir unterschiedliche Auffassungen.
Zu 3.
Das kann man ebenfalls unterschiedlich handhaben. Entweder man legt von Anfang an fest, welche Loks zur Mehrfachtraktion zur Verfügung stehen sollen, oder wie im richtigen Leben und auf Modultreffen -wenn's nicht reicht, wird eine Schiebe-/Vorspannlok samt Lokführer geordert. Macht viel mehr Spaß.
Gruß vom Heizer
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von fido »

Hallo ateshci,

die Übernahme der Loks funktioniert bei unseren Ausstellungen und Treffen prächtig. Dabei sind bis zu 10 Lokführer gleichzeitig unterwegs. Wenn das woanders nicht funktioniert, ist das ja nicht mein Problem.

Im Übrigen wechseln auch beim Vorbild Lokführer die Loks.

Und natürlich ordern wir auch mal eine Schiebe-/Vorspannlok samt Lokführer. Den anderen Fall mit mehreren Loks auf einem Fahrpult gibts aber auch.

Das die Möglichkeit der Übernahme technisch aufwändig wird, ist mir auch klar. Aber das ist eben einer der großen Vorteile von DCC.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von ateshci »

@fido
Machbar ist das natürlich alles drahtlos mit WLAN- oder ZigBee.....Aber das magst Du ja nicht.
Gruß vom Heizer
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von fido »

Hi ateshci,

ich halte ZigBee für sehr gut geeignet. Meine RC-Sender mit 2,4GHZ basieren ja auch darauf. Und DCC über ZigBee wäre für mich auch fein.


Btw, ich finde es erstaunlich, das Zimo kein DCC-Funksystem bringt, bei dem die Sender direkt mit den Loks sprechen. Die haben die Hardware größtenteils fertig, da es Funkfahrpulte mit integrierter Zentrale gibt.

Ein Funkempfänger in der Lok, der ein DCC-Signal an den DCC-Decoder weiter gibt, ist nicht so schwer. Uhlenbrock bringt so etwas gerade heraus.

Ein DCC-Funksystem, dass ohne zentrale Zentrale ( :-) ) auskommt, wäre jedenfalls sinnvoller gewesen, als Mannjahre in eine neue Zentrale zu investieren.

Regalbahner hat geschrieben:Es wird doch niemand sein teures DCC System verschrotten also lass es doch wo es ist und versuche, die DCC Loks mit
der Funke zu bedienen.
Hi Christoph,
wegen der neuen angekündigten Zimo-Zentrale überlegen viele Leute, mich eingeschlossen, ob sie nicht auf die neue Zentrale umsteigen. Und wenn es ein Funksystem mit den Möglichkeiten gäbe, die ich aufzählte, könnte man meiner Meinung nach für weniger Geld ein viel besseres System bekommen.

Ich würde das Funksystem also kaufen.
:runningdog: Viele Grüße, fido
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Re: Anforderungen an Funksystem zum Steuern der Loks

Beitrag von Henner (Henry) »

Was Fido vorschlaegt, ist genau das, was ich mir auch vorstelle. DCC Protokoll ohne Zentrale direkt ueber Funk. Auch die Idee mit einer RS232 Schnittstelle (nur Protokoll, natuerlich nicht Pegel) zwischen HF-Teil und "Dekoder" finde ich gut. Dies laesst die Moeglichkeit fuer integrierte Loesungen und falls sich sowas durchsetzt, Kombination verschiedener HF/Dekoder zu. Eine kleine Schwierigkeit sehe ich noch bei der Umsetzung: DCC bestimmt die Laenge des Telegramms mit einem "Stopbit", das entscheidet, ob noch ein Byte folgt. Damit kann DCC die Telegramme beliebig erweitern. Ueber Funk muesste die Telegrammlaenge in einem ersten Byte uebertragen werden. Aber das sind nur Kleinigkeiten.
Regards
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