A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

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Moderator: Marcel

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Hydrostat
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

Dampfwalter hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 17:48 Was für eine Detailliebe!!! Ich bin schlicht begeistert und kann den Titel es Artikels nur bestätigen. VG Walter
Walter, freut mich, dass es Dir gefällt.
teppichbahn hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 21:42 Wie hast du die Armbänder der Uhren so plastisch hinbekommen? Sind die dreidimensional geätzt für die Nähte der Lederarmbänder und die Einkerbungen zwischen den Metallgliedern? Oder hast du das irgend durch Malerei angedeutet? Das silberne Armband sieht ja schon nach echtem Nickel aus, so schön bekommt man den Metalleffekt mit Farbe ja kaum hin.
Die Teile sind dreidimensional, soweit das Ätzen das zulässt. Der größte Aufwand ist gleich nach der Recherche nach passgenauen Vorbildern das Zeichnen der Teile und die Erstellung der Ätzvorlagen. Geätzt wurde in 0,2 mm Messing und 0,2 mm Neusilber. Damit hat man schon mal zwei natürliche Metallanmutungen; das silberne Armband ist tatsächlich reines Neusilber. Für die goldenen Teile habe ich einen Lackstift von Edding verwendet; die Anregung dazu habe ich mir hier geholt. Ansonsten sind die Teile brüniert und/oder mit Acrylfarben gefärbt.
teppichbahn hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 21:42Und wie hast du die Ziffernblätter gemacht? Ich vermute keine Decals, sondern ebenfalls die Konturen geätzt und dann bemalt?
Ja, so ist es. Teilweise liegt dort das blanke Metall frei, teilweise sind die Flächen mit nicht deckendem Weiß ausgelegt oder golden eingefärbt. Anschließend habe ich lediglich über die erhabenen Stellen etwas Farbe getupft und dann das Harz aufgebracht.
teppichbahn hat geschrieben: Mo 29. Jan 2024, 21:42Sind die Brillen im Schaufenster auch alle "echt", also dreidimensionale Objekte? Falls ja, kannst du die noch etwas näher zeigen, die Typenvielfalt ist ja beeindruckend.
Das sind alles dreidimensionale Objekte nach historischen Vorbildern. Ich habe sie auf einem "Glasständer" aus 0,5 mm Vivak mit kleinen Bohrungen aufgereiht habe. Die Bügel stecken in den Bohrungen und sind rückseitig zusammengklappt. dadurch muss ich da nichts kleben, denn das wäre auf den "Glasflächen" erbarmungslos zu sehen.

Viel näher als auf den bereits gezeigten Bildern bekomme ich die Brillen nicht, da der Eingangsbereich kein näheres Herangehen zulässt. Auf dieser Nachtaufnahme ist aber zumindest der Glasständer besser zu erkennen:

Bild


Und hier zum Größenvergleich mit DIN-Finger:

Bild


Schönen Gruß
Volker
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von teppichbahn »

Wahnsinn, wie präzise und sauber die Brillengestelle auf dem Foto selbst in voller Auslösung noch aussehen. Sind die nicht-silbernen Gestelle lackiert oder brüniert? Kann man das alles überhaupt richtig sehen, wenn man davor steht? Aber Fotografie ist ja Teil deiner Kunst.

Und kannst du noch etwas zu den Stand- oder Wanduhren unten sagen? Da habe ich überhaupt keine Idee, wie du die gebaut haben könntest. Offensichtlich hast du da auch nicht einfach ein Papier oder Decal auf ein Stück Holz geklebt und dann mit Klarlack versiegelt. Dafür sieht die Metalleinfassung zu echt und alles zu plastisch aus.
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Schrauber
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Schrauber »

Hallo Volker,

ja klar, geätzt? und bemalt? :lach:
ernsthaft jetzt, wo bekommt man denn nun diese riesen Fingerteile, um sie vor `nem Schaufenster abzulichten? :mrgreen:

Ernsthaft? meinen allergrößten Respekt. :top:
Danke für´s zeigen.
Gruß Tomas (Schrauber)



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jc94
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von jc94 »

+ 1

:haut:
:haut:
:haut:
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Hydrostat
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

teppichbahn hat geschrieben: Mi 31. Jan 2024, 21:00 [...] Sind die nicht-silbernen Gestelle lackiert oder brüniert? [...]
Teils, teils. Die Brünierung hält nicht so gut, da sich die Teile verständlicherweise mechanisch nicht reinigen lassen. Ein goldener und ein schwarzer Edding haben es dann gerichtet.
teppichbahn hat geschrieben: Mi 31. Jan 2024, 21:00 Und kannst du noch etwas zu den Stand- oder Wanduhren unten sagen? Da habe ich überhaupt keine Idee, wie du die gebaut haben könntest. Offensichtlich hast du da auch nicht einfach ein Papier oder Decal auf ein Stück Holz geklebt und dann mit Klarlack versiegelt. Dafür sieht die Metalleinfassung zu echt und alles zu plastisch aus.
Ich habe verschiedene Varianten ausprobiert. Nicht die schlechteste ist die, bei der die Uhren zunächst ausgedruckt und (nur in diesem Fall) die Nuten des Vorbilds mit einer Reißnadel nachgezogen sind. Für die Einfassung verwende ich ein Messingrohr passenden Durchmessers, das in der Bohrmaschine mit einer 45°-Fase entsprechend der Wandstärke versehen wird, die sich dann auf der Böhlersäge als dünne Scheibe (0,5 mm) abschneiden lässt. Diese Teile bilden die Metalleinfassung. Ein Tropfen UV-härtendes Resin ergibt die Linse.

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Das sieht frontal gut aus, die Seiten der Uhr muss man aber nachmalen und es ist (mir) nahezu unmöglich, den passenden Farbton und Glanzgrad zu treffen. Ich habe deshalb noch Versuche mit Echtholz gemacht. Birnbaum kommt der Farbe dem Vorbild entgegen. Hier sind die 0,1 mm breiten Nuten eingeritzt - ein 0,1 mm breites Sägeblatt habe ich leider nicht - gibt es das überhaupt?

Bild


Der im Bild sichtbare Anschlag lässt sich mithilfe einer Schieblehre maßgenau weiterschieben.

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Die so entstandenen Uhren gefielen mir schon besser.

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So nahe wie hier kommt man später auch zum Fotografieren nicht mehr ran: Der Bereich innerhalb des Ziffernblatts ist zusammen mit dem Ziffernblatt ausgedruckt. Ich schneide die Teile erst nach dem Aushärten des Resins rund um den Ring aus. So erhalte ich eine scharfe Schnittkante.

Bild


Bei einer anderen Uhrenbauart mit glatter Oberfläche gefiel mir nicht, dass die aufgesetzten, "hingezitterten" Teile nie wirklich genau mittig saßen und die Metalleinfassung nie ganz sauber wirkte. Für eine Uhr habe ich deshalb den Holzkern durchbohrt und das angefaste Messingrohr eingesetzt und schließlich bündig abgeschnitten.

Bild

Bild


Und dann gibt es noch einige andere Modelle, die aus Ätzteilen mit aufgesetzten Ronden und Zeigern entstanden.

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Davon gibt es ein ganzes Sortiment.

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Und wie das dann später im Schaufenster wirkt, interessiert mich auch :wink:


Schönen Gruß
Volker
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von S 49 »

Hier sind die 0,1 mm breiten Nuten eingeritzt - ein 0,1 mm breites Sägeblatt habe ich leider nicht - gibt es das überhaupt?
Moin Volker,

ja, gibt es.

Irgendwo habe ich aber auch schon mal geätzte Sägeblätter, passend für Skalpellhalter gesehen - etwas günstiger. Nur wo?

Gruß

Jürgen
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von eXact Modellbau »

Die Uhren sind großartig!
Grüße
Larry

Bild
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Peter_T1958 »

Hallo Volker
Ein schreckliches Design dazumals! Ich mag mich noch an ein ähnliches Teil in unserem Wohnzimmer erinnern... Du hast es sensationell umgesetzt!

Die Idee mit dem Tropfen UV-härtendes Resin ist sehr clever; ich merke mir dies für eine passende Gelegenheit.
Leider muss ich mir was anderes einfallen lassen, wenn z.B. ein Lampenglas flach sein soll...

@Jürgen
Danke für den Link zu den japanischen Microsägen. Sind sicherlich auch gut zu gebrauchen, um Stützstrukturen bei 3D Modellen zu entfernen.

Gruss,
Peter
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Spureinser »

Hi Volker ,

super klasse um gesetzt , perfekter Modellbau .

&Peter , für deine Lampengläser gibt es Cistallclear ( Flüssigglas ) geht bis ca. 1 - 1,5 cm . Sieht dann einer Butzenscheibe ähnlich .

Gruß von Thomas aus den Taunusbergen
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Hydrostat
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Re: A snapshot in time - Plettenberger Kleinbahn in 1:22,5

Beitrag von Hydrostat »

S 49 hat geschrieben: Sa 16. Mär 2024, 15:40
Hier sind die 0,1 mm breiten Nuten eingeritzt - ein 0,1 mm breites Sägeblatt habe ich leider nicht - gibt es das überhaupt?
Moin Volker,

ja, gibt es.

Irgendwo habe ich aber auch schon mal geätzte Sägeblätter, passend für Skalpellhalter gesehen - etwas günstiger. Nur wo?

Gruß

Jürgen
Jürgen, herzlichen Dank für den Tipp! Die Japaner mal wieder ... wobei mich die schnöde günstigere Variante durchaus auch interessieren würde.
Spureinser hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 13:53 Hi Volker ,

super klasse um gesetzt , perfekter Modellbau .

&Peter , für deine Lampengläser gibt es Cistallclear ( Flüssigglas ) geht bis ca. 1 - 1,5 cm . Sieht dann einer Butzenscheibe ähnlich .

Gruß von Thomas aus den Taunusbergen
Peter_T1958 hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 12:30 Hallo Volker
Ein schreckliches Design dazumals! Ich mag mich noch an ein ähnliches Teil in unserem Wohnzimmer erinnern... Du hast es sensationell umgesetzt!

Die Idee mit dem Tropfen UV-härtendes Resin ist sehr clever; ich merke mir dies für eine passende Gelegenheit.
Leider muss ich mir was anderes einfallen lassen, wenn z.B. ein Lampenglas flach sein soll...

@Jürgen
Danke für den Link zu den japanischen Microsägen. Sind sicherlich auch gut zu gebrauchen, um Stützstrukturen bei 3D Modellen zu entfernen.

Gruss,
Peter
Dank auch an Thomas und Peter - das Resin lässt sich evtl. auch für eine ebene Fläche verwenden, indem man die Einfassung auf Tesafilm (auf der unglaublich glatten Vorderseite) fixiert und das Resin dann eintropft.

eXact Modellbau hat geschrieben: So 17. Mär 2024, 12:24 Die Uhren sind großartig!
Ja, gell? Ich finde die Recherche zu solchen genau in den Zeitrahmen passenden Objekten ziemlich spannend. Die Online-Auktionshäuser liefern sehr oft brauchbare Fotos und Maßangaben solcher Objekte, auf deren Basis ich dann die benötigten Ätzeichnungen, Grafiken oder 3D-Daten erstelle.

Schönen Gruß
Volker
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