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Treibstangenhuddel

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 06:20
von wadwer
Hallo zusammen,

habe Probleme mit der Laufsymmetrie der Kuppelstangen. Lok ist eine einfache Chaloner, 2 Achsen, auf jeder
Seite eben eine Kuppelstange, jeweils 90° verdreht zur anderen Seite. Soweit so gut.
die Räder stecken auf Achsen, die kugelgelagert sind, auch die Kuppelstangen habe ich mit Miniaturlagern
ausgestattet.

Die Kugellager der Radachsen stecken in Aluböckchen, die auf einer Aluplatte verschraubt sind, auf der auch
der Kessel, die Maschine und das ganze andere Zeugs sitzt.

Nun ist es so, dass trotz genauester Bohrungen der Treibsatz nicht rund läuft, es gibt 2 Stellen in einer Umdrehung
der Räder, wo ein Widerstand zu überwinden ist. Löse ich die Schrauben der Radböckchen, läufts.
Und das, obwohl ich auf einer Fräse mit Koordinatenanzeige gebohrt habe.

Was kann ich tun? Langlöcher in der Alugrundplatte sind nicht die Lösung, habe ich getestet, da gibt es keine
sichere Reproduzierbarkeit der Position.

Wie ist denn das bei gefederten Achsen, da müsste doch durch das Einfedern einer Seite der Triebsatz sofort
blockieren da die Längen nicht mehr stimmen. Wie wird sowas – in der Realität – gelöst?

Gruß
Werner

Re: Treibstangenhuddel

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 08:49
von volkerS
Hallo Werner,
wenns klemmt, dann passt was nicht. :( Neben den Kuppelstangen können es auch die Kurbeln sein, die das Problem verursachen. Hier hilft nur genauestes Nachmessen. Allgemein gilt, dass Dampfloks klappern müssen, sonst klemmts. D.h. es muss in den Lagern durchaus Luft sein (2-3/100mm). Diese Luft reicht dann auch aus, um ein Ein- bzw. Ausfedern in gewissen Grenzen zu ermöglichen.
Volker

Re: Treibstangenhuddel

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 14:57
von Dampfcargo63
Hallo Werner,
Du baust zu genau. Rahmen und Stangen dehnen sich durch Temperaturunterschiede unterschiedlich aus. Ich habe immer 0,1-0,2 mm Spiel in den Lagern. Es kann auch sein, daß ein Kurbelhub ausser Maß ist. Allerdings verzichte auf Kugellager, die verursachen nur Ärger und der geringere Laufwiederstand ist bei den Drehzahlen unerheblich. Eine Dampflok ist nass, mit der Zeit rosten auch hochwertige Lager innen. Ich benutze nur noch selbstschmierende Sinterbronze- oder PTFE-Lager. Vor allem letztere sind bei Wandstärken ab 0,8 mm bei Platzmangel nicht zu toppen.
Tschüß René

Re: Treibstangenhuddel

Verfasst: Mo 29. Jul 2013, 21:09
von wurmtöter
Hallo Werner,

erst mal die Frage: Hast du einen Innenrahmen- oder Aussenrahmenchaloner?
Unabhängig davon würde ich mal das Stichmaß der Kuppelstangen mit dem der Achswellen vergleichen. Und als meßfreie Brachialmethode mal die Kuppelstangen von linker und rechter Seite tauschen, hat bei mir in Fünfzoll schon Wunder gewirkt......
Und schau auch mal, ob die Lok an beiden Radsätzen gleich einfedert, so ein Chaloner hat mitunter den Kessel genau in der Mitte, und die Zylinder eben um einiges aus der Lokmitte. Wenn du dann die Differenz der beiden Federungen nachmißt, kann du ahnen, wieviel "Luft" du noch einbauen musst.

Ansonsten unterschreibe ich, was Volker und René geschrieben haben.

Grüsse von Toni

Re: Treibstangenhuddel

Verfasst: Di 30. Jul 2013, 07:12
von wadwer
Ja Männer mal vielen Dank für die Rückmeldungen. Nachdem ich nun die ganzen "Antriebskomponenten" thermisch optimiert habe, wollte ich alles zusammenbauen und nochmal testen.

Und nachdem ich den Treibsatz mit viel Mühe optimal eingestellt hatte, war das Ganze nach 4 Minuten Druckluftlauf schon wieder Geschichte, es hatte sich offenbar ein Achslagerböckchen verschoben. Nun bin ich sauer und habe beschlossen, weg von dem Prinzip Grundplatte mit darauf verschraubten Lagerböcken zu gehen.

Ich werde nun beide Achslager einer Seite direkt, unverschiebbar, in eine einzelne, vertikal stehende Rahmenwange einsetzen. Pro Seite so eine Wange. Und die Beiden dann bocksteif verbunden. Damit ist der Abstand vorgegeben und fixiert.

Nur muss ich schauen, ob ich den Keramikbrenner noch zwischen diese Wangen bekomme.

Zu den Fragen: es war, wenn man so will, ein Innenrahmenchaloner. Getauscht habe ich die Kuppelstangen schon. Klappt. Aber die Lok einmal fester abgestellt, dann wars das, da sich ein Lagerböckchen verschiebt.
Gefedert ist die Lok nicht, mein Erstlingswerk....

Kugellager kommen aus den Kuppelstangen jetzt raus, und Broncelager mit 1/10 Übermaß rein. Muss doch zu machen sein.

Ich berichte!
Gruß und Danke
Werner